Richtiges Ausphasen - Netzpolung der Anlage / Hifi - Kette
Verfasst: 26.02.2021, 15:35
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Hallo zusammen
Das richtige Ausphasen einer Hifi-Kette gehört zum A+O einer guten Anlage.
Da erzähle ich wohl nichts neues, dennoch fiel mir in letzter Zeit immer wieder auf,
das Fragen dazu auftauchen, und möchte darauf aufbauend auch einige Hinweise geben,
die man beachten sollte.
Einfachste Methode: Nach Norm prüfen
.
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Die markierte Öffnung führt die Phase.
Nun muss man wissen, das betrifft NUR europäische und japanische Geräte.
Englische und amerikanische Geräte sind oft nach deren Norm beschaltet, wo Phase und N vertauscht sind.
Somit nicht die ideale Methode.
Prüfgerät wie z.B von Oelbach:
Ich möchte nun bewusst nicht zu technisch werden, behaupte aber, besonders bei Schaltnetzteilen zeigt dieses
Gerät gerne falsch an.
Somit auch nicht ideal.
Spannungsmessung per Multimeter.
Man trennt jegliche Kabel vom zu messenden Gerät ab, außer Stromkabel, Gerät einschalten, und zwischen
Gehäuse oder Cinch-Minus AC Wechselstrom gegen Schutzerde messen. Zeigt das Multimeter 0V, funktioniert
die Messung nur, wenn man am Schuko die Schutzerde temporär isoliert. WICHTIG!!! Nicht zulässig!!! Ich übernehme keine Haftung.
Nun wird es kniffeliger. Viele Anleitungen sagen aus, man misst, dreht den Schuko in der Netzleiste, und misst nochmal.
Der kleinere Wert wäre richtig. Soweit stimmt das auch. Es geht jedoch hauptsächlich darum, das alle Geräte
einen gemeinsamen Nenner finden, damit über die Kabel keine Ausgleichsströme fließen. So sollte man im Idealfall
bei allen Geräten einen gemeinsamen Nenner finden, und nicht zwingend den kleinsten Wert.
Eine sichere Variante wäre, am Schutzleiter den Erdableitungs-Strom zu messen. Dieser liegt jedoch im uA Bereich
und erfordert Fachwissen. Somit gehe ich nicht weiter darauf ein.
Nun eine relativ unbekannte Methode für jedermann, die sich ebenso bewährt hat.
Man nimmt einen berührungslosen Spannungsprüfer, also diesen isolierten Stift, der bei elektrischen Feldern
anfängt zu blinken oder Piepen. Alternativ haben Multimeter diese Funktion auch, sie heisst NCV.
Gibt es für 4 - 10,-. Hier ein Beispielbild:
Mit diesem näher man sich dem zu messendem Gerät, einfach irgendwo ans Gehäuse, und ab einer bestimmten Entfernung reagiert dieser.
Das gleiche nochmal mit umgedrehtem Netzstecker versuchen. Je später der Stift reagiert, umso besser.
(Bei Schutz-geerdeten Gehäusen müsste man temporär auch wieder den Schutzleiter isolieren, Achtung, nicht zulässig!)
Das klappt übrigens super auch mit billigen Steckernetzteilen.
Weitere Hinweise
Man sollte sich nicht nur auf die reinen Hifi-Geräte beschränken. Alles, was mit auf der gleichen Phase liegt
kann man ebenso angehen. Auch manchmal nicht betrachtete Geräte, wie Fritzbox, Switche usw fürs Streaming, NAS,
reagieren auf derlei Maßnahme.Somit das "drumherum" nicht vernachlässigen.
Funktionscheck:
Bei optimal ausgephaster Netzverteilung sollte sich ein "besseres" Klangbild einstellen. Meist erkennbar durch eine
erhöhte Ortbarkeit und Raumtiefe in der Musik. Nach erfolgreichen Messungen kann man dann probeweise
einfach mal jeweils ein Gerät (immer nur EINS!) in der Steckdose umdrehen, ob es in die Gegenrichtung wandert.
Dann harmoniert Theorie und Praxis. Ist dem nicht so, muss man das ganze nochmal neu betrachten. Irgendwo hat man sich "verrannt".
Weitere Ideen und Tips sind immer willkommen.
Viel Spass beim testen.
Gruß
Stephan
Hallo zusammen
Das richtige Ausphasen einer Hifi-Kette gehört zum A+O einer guten Anlage.
Da erzähle ich wohl nichts neues, dennoch fiel mir in letzter Zeit immer wieder auf,
das Fragen dazu auftauchen, und möchte darauf aufbauend auch einige Hinweise geben,
die man beachten sollte.
Einfachste Methode: Nach Norm prüfen
.
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Die markierte Öffnung führt die Phase.
Nun muss man wissen, das betrifft NUR europäische und japanische Geräte.
Englische und amerikanische Geräte sind oft nach deren Norm beschaltet, wo Phase und N vertauscht sind.
Somit nicht die ideale Methode.
Prüfgerät wie z.B von Oelbach:
Ich möchte nun bewusst nicht zu technisch werden, behaupte aber, besonders bei Schaltnetzteilen zeigt dieses
Gerät gerne falsch an.
Somit auch nicht ideal.
Spannungsmessung per Multimeter.
Man trennt jegliche Kabel vom zu messenden Gerät ab, außer Stromkabel, Gerät einschalten, und zwischen
Gehäuse oder Cinch-Minus AC Wechselstrom gegen Schutzerde messen. Zeigt das Multimeter 0V, funktioniert
die Messung nur, wenn man am Schuko die Schutzerde temporär isoliert. WICHTIG!!! Nicht zulässig!!! Ich übernehme keine Haftung.
Nun wird es kniffeliger. Viele Anleitungen sagen aus, man misst, dreht den Schuko in der Netzleiste, und misst nochmal.
Der kleinere Wert wäre richtig. Soweit stimmt das auch. Es geht jedoch hauptsächlich darum, das alle Geräte
einen gemeinsamen Nenner finden, damit über die Kabel keine Ausgleichsströme fließen. So sollte man im Idealfall
bei allen Geräten einen gemeinsamen Nenner finden, und nicht zwingend den kleinsten Wert.
Eine sichere Variante wäre, am Schutzleiter den Erdableitungs-Strom zu messen. Dieser liegt jedoch im uA Bereich
und erfordert Fachwissen. Somit gehe ich nicht weiter darauf ein.
Nun eine relativ unbekannte Methode für jedermann, die sich ebenso bewährt hat.
Man nimmt einen berührungslosen Spannungsprüfer, also diesen isolierten Stift, der bei elektrischen Feldern
anfängt zu blinken oder Piepen. Alternativ haben Multimeter diese Funktion auch, sie heisst NCV.
Gibt es für 4 - 10,-. Hier ein Beispielbild:
Mit diesem näher man sich dem zu messendem Gerät, einfach irgendwo ans Gehäuse, und ab einer bestimmten Entfernung reagiert dieser.
Das gleiche nochmal mit umgedrehtem Netzstecker versuchen. Je später der Stift reagiert, umso besser.
(Bei Schutz-geerdeten Gehäusen müsste man temporär auch wieder den Schutzleiter isolieren, Achtung, nicht zulässig!)
Das klappt übrigens super auch mit billigen Steckernetzteilen.
Weitere Hinweise
Man sollte sich nicht nur auf die reinen Hifi-Geräte beschränken. Alles, was mit auf der gleichen Phase liegt
kann man ebenso angehen. Auch manchmal nicht betrachtete Geräte, wie Fritzbox, Switche usw fürs Streaming, NAS,
reagieren auf derlei Maßnahme.Somit das "drumherum" nicht vernachlässigen.
Funktionscheck:
Bei optimal ausgephaster Netzverteilung sollte sich ein "besseres" Klangbild einstellen. Meist erkennbar durch eine
erhöhte Ortbarkeit und Raumtiefe in der Musik. Nach erfolgreichen Messungen kann man dann probeweise
einfach mal jeweils ein Gerät (immer nur EINS!) in der Steckdose umdrehen, ob es in die Gegenrichtung wandert.
Dann harmoniert Theorie und Praxis. Ist dem nicht so, muss man das ganze nochmal neu betrachten. Irgendwo hat man sich "verrannt".
Weitere Ideen und Tips sind immer willkommen.
Viel Spass beim testen.
Gruß
Stephan