Thomas K. hat geschrieben: ↑29.06.2022, 11:21Leider habe ich keine der vom Autor benutzten Aufnahmen in vernünftiger Qualität selbst.
So kann ich nicht sagen, ob die zu meinem Eindruck divergierende Aussage des Autors, bezüglich der Tiefenstaffelung,
auf die Auswahl seiner Teststücke zurückzuführen ist.
Um noch ein weiteres Detail nachzuschieben, mit HT außen und gleichschenkeligen Hördreieck von ca.170 cm,
gemessen von HT zu HT und etwa Kopfmitte,...
Hallo Thomas,
ich habe die gespielte Musik auch nicht. was mich aber nicht daran hindert, aus dem geschilderten Vergleich mit KiiThree als Referenz meine Schlussfolgerungen zu ziehen.
atmos hat geschrieben: ↑29.06.2022, 08:00das Bestreben eines Monitor-Konstrukteurs wird sein, die Chassis so anzuordnen, dass im Idealfall eine Punktschallquelle erreicht wird.
Dann dürfte die Aufstellung bzgl. HT egal sein.
In der Praxis muss man dann auch auf dieser Achse die Ohren halten, was im Nahfeld gar nicht so einfach ist. Theoretisch gelingt es, so wie die Idee der gemeinsamen Achse und das Ideal einer Punktschallquelle sich unterscheiden.
Fairaudio hat geschrieben:Gehört wird in normaler Hörentfernung von ca. 2,5 bis 4 Metern – wie sonst auch.
Einen solch großen Abstand würde man im Studio sicherlich nicht einstellen. Und die Bilder im Fairaudio-Bericht zeigen die Mirra parallel zur Wand, während daneben die KiiThree stark eingewinkelt ist.
Wenn ich solche LS auf einen Ständer stelle, gehe ich am Sweetspot u.a. in die Knie, um die vertikale Achse bester Authentizität zu erkennen, also wo die Musik so gut wiedergegeben wird, dass man die LS selbst nicht als technische Quelle ortet, ggf. wird die Ständerhöhe zum Hörplatz angepasst (oder mit Keilen der Abstrahlwinkel)
fairaudio hat geschrieben:Im Hörtest konnte ich bei eigentlich zu niedriger Positionierung (fünf bis zehn Zentimeter) des Hochtöners übrigens keine klanglichen Defizite wahrnehmen.
Da würde mich mal das Urteil eines Forenten interessieren, möglicherweise hört man doch wie bei jedem LS Unterschiede, wenn man die MT/HT-Achse vertikal prüft.
Das Thema mangelnde räumliche Tiefe kann man ja auch anders interpretieren:
Nicht zuletzt Kinderstimmen, wie sie bei der Sendung „Kakadu“ von DLF Kultur sonntäglich zu hören sind, wirken enorm authentisch, zumal dabei der angenehme Eindruck entsteht, als stünden sie direkt vor einem, statt im Lautsprecher gefangen zu sein.
Eine unsaubere Wiedergabe, verrauscht, diffus, könnte es nicht schaffen, dass die Musiker sich nach vorne aus der Box lösen. Da die Solisten aber nach der Beschreibung deutlich nach vorn kommen, kann dies Rückschlüsse auf einen insgesamt klirr und rauscharmen Signalweg bei leichter Mittenbetonung (s. Blauertsche Bänder) zulassen, aber auch ein Merkmal der lebendig aufspielenden Dolifet Endstufen sein, die den Mitteltöner direkt ansteuern. Für mich wäre die Frage, ob sich der Gesang von der Begleitung in Ebenen abhebt, auch darin kann sich räumliche Tiefe darstellen.
Viele Class-D-Endstufen sind mit ihrer hochfrequenten Taktung sehr schnell und können frei von Nulldurchgangsverzerrungen den Raum nach hinten gut abbilden. Mein Eindruck von den KiiThree ist makellos, aber auch mit ihrer Neutralität auch in gewisser Weise unaufdringlich bis fast schon langweilig, wenn man es aus der Sicht eines Temperament suchenden Hörers mal krass ausdrücken will.
Die Mirra sind nicht vermutlich das, was ein KiiThree-Fan gesucht hat. Sie kosten ja auch nur einen Bruchteil davon. Aber sie können Dinge, die die Kii nicht können. Und das sogar unter -sorry to must say that- widrigen Beurteilungsbedingungen.
Ich bin zugegebenermaßen kein Freund dieser Art von Chassisanordnung wie bei dieser Mirra. Wenn aber der beim Lesen eines solchen Berichts einem Fragen des gesunden Menschenverstandes aufkommen, wundere ich mich, warum der Autor nicht ähnlichen Fragen nachgegangen ist.
Bei
www.stereophile.com gibt es bei Tests eine Nachlese in Form von Leserkommentaren, auf die die Redakteure bisweilen antworten.
Der Fairaudio-Bericht lässt einige Fragen offen. Ob man nicht imstande war, diese Fragen zu formulieren und eine Antwort zu finden, oder aber entschied, diese nicht zu schreiben, lässt Raum für Spekulation.
Keine Neugier, warum die wahrgenommene Raumtiefe zurückblieb? Keine Experimente, wie man diese erreichen könnte? Stattdessen eine LS-Anordnung, Ausrichtung, die ich als Ausgangsposition nie gewählt hätte. Warum so und nicht anders, wäre bei dieser speziellen Chassianordnung nicht ohne Überraschungen geblieben, ich schreib mal provokativ: Gilt für jemand, der seinen Ohren vertraut.
Aussagefähige belegende Messwerte hat der Fairaudio-Bericht nicht beigetragen, Audio kam offensichtlich geistig zu kurz, und ob man das Ergebnis als fair bewerten darf, überlasse ich anderen...
Also holen wir mal nach: Wie müssen die besagten Mirra praktisch aufgestellt, ausgerichtet werden, um die größtmögliche Tiefenstaffelung zu projizieren? Bleibt das Ergebnis dann noch unterdurchschnittlich?
Lässt sich dem Autor somit ein handwerklicher Fehler nachweisen?
Grüße
Hans-Martin