Funky hat geschrieben: ↑26.09.2021, 16:55
...dass man sich hier auf eine "Manipulation der Sinneswahrnehmung, der Interpretation der Rohdaten durch das Gehirn" einlässt.
Funky
Ja, und genau so ist es.
Ich will das mal an ein paar Beispielen festmachen:
Auf unser Gehirn prasseln pro Sekunde derart viele Eindrücke ein, dass es eine sofortige Datenreduktion machen muss, ansonsten würden wir "überschnappen". Jetzt ist nur noch die Frage, wo und wie wird die Datenreduktion gemacht?
Wenn Ihr entspannt Musikhören wollt, lümmelt Ihr euch auch ins Sofa oder den Sessel rein und lauscht der Musik. Die Augen haben in diesem Momant "eigentlich" nichts zu tun; man schaut halt belanglos durch die Gegend - oder andersherum, entspannt Musikhören klappt nicht, wenn Ihr gleichzeitig auf die Glotze mit einem Actionfilm starrt (auch wenn der Ton stummgeschaltet ist), da hier jetzt das Gehirn die Eindrücke der Augen bevorzugt behandelt und das Gehörte quasi "abregelt".
Was das Gehirn aber (noch) nicht so kann ist, dass es "freigewordene Kapazitäten" schnell umverteilt. Gehen wir nochmal zurück auf den Action-Film: Ihr macht jetzt den TV aus und wollt entspannt Musik hören. Klappt mit Sicherheit nicht sofort; das Hirn wartet immer noch auf die Signale vom Auge.
Und da setzt der Schumi an; es unterstützt das Gehirn ein wenig mit seiner Frequenz, sich nun schneller auf das - wichtigere - Hören zu konzentrieren und mal die Augen "außen vor zu lassen".
Oder aber, wenn man Loose hat und nun nicht so recht weiß, ob man noch das Nachtjournal angucken soll (weil das Gesagte kennt man schon vom Abend) kann es passieren, dass einem der Kinnladen runterfällt und man buchstöblich ins Bett geschickt wird.
Anderes Beispiel:
Geht doch mal in ein Dunkelrestaurant. Nach dem ersten Schock und der Unsicherheit, dass man eben nichts mehr sieht, hat das Hirn irgendwann auch bemerkt, dass da von den Augen jetzt nichts mehr kommt (aber man natürlich die Sicherheit hat, dass "nur" das Licht aus ist) und es deshalb die anderen Sinne "bevorzugt" auswertet. Das braucht aber eine Weile.
Aber Ihr werdet Euch wundern, was Ihr auf einmal alles hört, fühlt und schmeckt...und wie schnell man lernt, duch reines Fühlen eine 1 € von einer 2 € Münze zu unterscheiden; weil (in dem Dunkelrestaurant, wo ich war) wurden die Getränke gleich bar am Tisch abkassiert. Dafür hat jeder Besucher beim Eintritt ein Beutelchen mit verschiedenen Münzen bekommen.
Gut, das hat jetzt nichs mit dem Schumi zu tun, zeigt aber deutlich die Arbeitsweise der "Datenreduktion"...
Natürlich reagiert da jeder ein wenig anders darauf. Ich dachte vor 1 1/4 Jahren, als ich mit dem Audio-Schumi angefangen habe, ich wäre imun dagegen. Musste mich aber eines Besseren belehren lassen.
LG Jürgen