Beethoven - The Symphonies - Steinberg (DGG)
Verfasst: 06.08.2020, 14:37
Hallo in die Runde der Klassikhörer,
ein Schatz! Gefunden und gehoben im Unterschied zu dem der Nibelungen. Und zwar geht es um William Steinbergs Einspielung der Beethovensymphonien. In diesem Jahr bei der DGG gelandet als Gesamtausgabe auf 5 CDs. Discogs kennt die auch schon:
https://www.discogs.com/de/Ludwig-van-B ... e/15506304
Die Einspielung wurde bereits im Gerade-gehört-Thread erwähnt, aber soweit ich sehe, wurde die Anregung, sie zum Gegenstand eines eigenen Threads zu machen, bislang nicht aufgegriffen. Also nun denn!
So, und warum ist das nun ein Schatz? Nun: Ursprünglich sind die aus den 60ern stammenden Aufnahmen bei Command Classics erschienen. Und das Label war - wie vielleicht bekannt - ein Ableger von Mercury und nutzte dieselbe Technik und dieselbe Mannschaft wie das Mutterlabel. Also die legendäre Aufnahmetechnik auf 35mm Film. Und den legendären Schnittmeister George Piros. Und was bitteschön macht das nun aus? Eine wiederum legendäre Dynamik und Räumlichkeit. Und ich finde es erstaunlich, wieviel davon in die digitale Neuausgabe der DGG hinübergerettet wurde. Obwohl die Bänder mittlerweile durch viele Hände gegangen sind. Mercury ging ja an Philips (meines Wissens müssten diese Steinbergeinspielungen wenigstens zum Teil schon aus der Philipszeit stammen) und darüber dann wohl an Universal und zur DGG. Ich weiß nicht, ob es Zwischenstationen gab. Offenbar sind einzelne Symphonien in der Zwischenzeit schon von anderen Labels digital wiederveröffentlicht worden. Neben Räumlichkeit und Dynamik finde ich bei der hier besprochenen Ausgabe auch die herrlichen Klangfarben erwähnenswert. Was nun von all der Pracht schon im Original vorhanden war oder auf das Konto des Remasters geht, kann ich nicht abschätzen. Ich habe als originale Command Classics nur die LP mit der 4. Symphonie. Die aber gerade nicht zur Hand. Und so muss der Vergleich unterbleiben. Kleine Randbemerkung: Die Bänder des vierten Satzes der 9. waren nicht auffindbar. Und so griff man zu einer LP als Vorlage. Bin schon gespannt, ob und welche Unterschiede sich daraus ergeben. Aber bislang habe ich nur die CD Nr. 1 erklingen lassen. Und die beginnt mit der ersten Symphonie. Die klingt hier so gar nicht wie belangloses Beiwerk!
Jedenfalls gibt es eine dicke Empfehlung von mir für den neugierigen Beethovenfreund, der nicht immer nur Leibowitz und RCA (Decca)/Chesky hören mag, aber in der Zeit der 60er bleiben möchte. Und hörenswert ist die Interpretation in meinen Ohren auch, sofern man seine Ohren nicht nur auf die historisch informierten Einspielungen loslassen mag.
Viele Grüße
Jochen
ein Schatz! Gefunden und gehoben im Unterschied zu dem der Nibelungen. Und zwar geht es um William Steinbergs Einspielung der Beethovensymphonien. In diesem Jahr bei der DGG gelandet als Gesamtausgabe auf 5 CDs. Discogs kennt die auch schon:
https://www.discogs.com/de/Ludwig-van-B ... e/15506304
Die Einspielung wurde bereits im Gerade-gehört-Thread erwähnt, aber soweit ich sehe, wurde die Anregung, sie zum Gegenstand eines eigenen Threads zu machen, bislang nicht aufgegriffen. Also nun denn!
So, und warum ist das nun ein Schatz? Nun: Ursprünglich sind die aus den 60ern stammenden Aufnahmen bei Command Classics erschienen. Und das Label war - wie vielleicht bekannt - ein Ableger von Mercury und nutzte dieselbe Technik und dieselbe Mannschaft wie das Mutterlabel. Also die legendäre Aufnahmetechnik auf 35mm Film. Und den legendären Schnittmeister George Piros. Und was bitteschön macht das nun aus? Eine wiederum legendäre Dynamik und Räumlichkeit. Und ich finde es erstaunlich, wieviel davon in die digitale Neuausgabe der DGG hinübergerettet wurde. Obwohl die Bänder mittlerweile durch viele Hände gegangen sind. Mercury ging ja an Philips (meines Wissens müssten diese Steinbergeinspielungen wenigstens zum Teil schon aus der Philipszeit stammen) und darüber dann wohl an Universal und zur DGG. Ich weiß nicht, ob es Zwischenstationen gab. Offenbar sind einzelne Symphonien in der Zwischenzeit schon von anderen Labels digital wiederveröffentlicht worden. Neben Räumlichkeit und Dynamik finde ich bei der hier besprochenen Ausgabe auch die herrlichen Klangfarben erwähnenswert. Was nun von all der Pracht schon im Original vorhanden war oder auf das Konto des Remasters geht, kann ich nicht abschätzen. Ich habe als originale Command Classics nur die LP mit der 4. Symphonie. Die aber gerade nicht zur Hand. Und so muss der Vergleich unterbleiben. Kleine Randbemerkung: Die Bänder des vierten Satzes der 9. waren nicht auffindbar. Und so griff man zu einer LP als Vorlage. Bin schon gespannt, ob und welche Unterschiede sich daraus ergeben. Aber bislang habe ich nur die CD Nr. 1 erklingen lassen. Und die beginnt mit der ersten Symphonie. Die klingt hier so gar nicht wie belangloses Beiwerk!
Jedenfalls gibt es eine dicke Empfehlung von mir für den neugierigen Beethovenfreund, der nicht immer nur Leibowitz und RCA (Decca)/Chesky hören mag, aber in der Zeit der 60er bleiben möchte. Und hörenswert ist die Interpretation in meinen Ohren auch, sofern man seine Ohren nicht nur auf die historisch informierten Einspielungen loslassen mag.
Viele Grüße
Jochen