Tuning durch Feinsicherungen

Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Horse Tea hat geschrieben: 04.02.2022, 10:38 mein Post hatte den Hintergrund, dass ich drei Zerozone Netzteile im Einsatz habe. In einem davon habe ich mir den Wert angeschaut und T1,6A abgelesen, was im Gegensatz zu der früher hier geposteten Frage bezüglich T6A und T6,3A stand. Daher noch einmal als Laie gefragt: Was könnte passieren, wenn das Zerozone mit einer T6A und nicht mit einer T1,6A Feinsicherung versehen wird. Meine drei Zerozones versorgen 1+2) je ein Uptone LPS 1.2, 2) eine Fritzbox 7590.
Hallo Horst-Dieter,
Die Sicherung sollte zumindest den Strom des zu versorgenden Geräts abkönnen, bei der Fritzbox ist der aufgedruckte Wert derjenige, auf den das Stecker-NT ausgelegt ist, üblicherweise der doppelte Wert im Normalbetrieb. Beim Hochfahren haben wiele Geräte einen höheren Anlaufstrom, oft bis 20% mehr. Eine 1,6A Sicherung wäre da sicherlich OK.
Beim zu versorgenden Uptone Ultracap hängt der Strom von der angebotenen Spannung ab.
Uptone hat geschrieben:The electrical math of providing the new 9-volt and 12-volt output settings on the LPS-1.2 necessitates the use of a higher wattage AC>DC power supply to “energize”/charge the unit. The strict requirement for the charger is now 36 watts—and we print this on the back panel. As before, we are flexible with regards to the voltage of the charger—but the charger voltage times its current capability MUST equal 36W or greater. (So you can see 7.5V/4.8A, 9V/4A, 12V/3A, 18V/2A, 24V/1.5A are all acceptable charger ratings.)
Bei 7,5V ist demnach eine 6 (6,3)A Sicherung schon angemessen, bei 24V wären es 1,6A.
Grundprinzip muss aber sein, dass das Netzteil diesen Strom auch klaglos liefern können soll, die Sicherung soll ja rückwärts schützen, also bei Überlast trennen.
Grüße
Hans-Martin
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

Hallo Hans-Martin,

danke, sehr klar erklärt. Dafür reichen sogar meine Physikkenntnisse aus der Schule.

Viele Grüße
Horst-Dieter
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Horse Tea
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SR orange gegen SR purple

Beitrag von Horse Tea »

Werte Foristen*innen 1 :roll: ,

hat jemand schon mal Synergistic Research orange gegen Synergistic Research purple verglichen? Letztere hatte Henning für das LNT der G-Linns empfohlen. Orange ist als der Vorgänger preiswerter.

Viele Grüße
Horst-Dieter
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HenSch
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Beitrag von HenSch »

Hallo Horst-Dieter,

wenige Tage nachdem die Purple Sicherung im G-LNT sich derart positiv gezeigt hat, habe ich die bisherige Orange Sicherung in meiner Vorstufe gegen eine Purple getauscht.

Die Orange ist sehr gut, die Purple jedoch phänomenal. Deutlich gesteigerte Natürlichkeit und Präsenz (z.B. nochmal bessere Sprachverständlichkeit bei Filmen). Die räumliche Separation gewinnt ebenfalls.

Also, für den preislichen Aufschlag zwischen Orange und Purple bekommt man sogar überproportional mehr Performance. Fast schon selten in unserem Hobby…

Viele Grüße
Henning
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Thomas86
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Beitrag von Thomas86 »

Hat mal jemand bei der Purple die angegeben Ampere wirklich überprüft?

Nicht dass das mehr an Klang durch einen dickeren Draht verursacht wird.

Persönliche Teststellungen haben gezeigt, dass mit steigender Amperezahl die Performance zu nimmt.

Soll heißen bei vorgeschrieben 2A klingt die 5A besser und die 10A nochmals.

Grüße
Thomas
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Hallo,

der Sinn einer Feinsicherung ist es doch (meiner Nicht-Elektriker-Meinung nach), das Gerät im Falle eins Falles vor Schäden zu schützen.
Daher frage mich gerade, ob es im Sinne des Preis-Leistungsverhältnisses beim Preis einer Purple (und im Keces sind 3 Sicherungen!) nicht sinnvoller erscheint, diese Sicherungen "ordentlich" zu überbrücken?

PS: ich habe das weder vor noch würde ich mich das trauen. :mrgreen:
Nur so als Gedanke ...

Viele Grüße
Jörg
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matia100
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Beitrag von matia100 »

Hallo Thomas,
Thomas86 hat geschrieben:Hat mal jemand bei der Purple die angegeben Ampere wirklich überprüft?
Es gibt leider keine zerstörungsfreie Prüfung bei Sicherungen. In der Produktion wird um das Ansprechverhalten zu überprüfen lediglich eine statistisch relevante Anzahl einer Charge entnommen und (damit zerstörend) geprüft. Diese wandern anschließend in den Müll.

Insofern sind die im Netz vielfach gestellten Fragen wie denn SR den Sicherungswert (und auch das Richtungsverhalten) sicherstellt bei solch exotisch kleinen Mengen nicht unberechtigt. Eine Antwort habe ich darauf noch nirgends gelesen.

Viele Grüße
Matthias
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Thomas86
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Beitrag von Thomas86 »

Hallo Matthias,
matia100 hat geschrieben: Es gibt leider keine zerstörungsfreie Prüfung bei Sicherungen.
Das weiß ich doch. Ich hoffte, jemand hat eventuell in einem kleinen Anfall des Wahnsinns, mal eine SR Purple zerstört. :mrgreen:
matia100 hat geschrieben: Insofern sind die im Netz vielfach gestellten Fragen wie denn SR den Sicherungswert (und auch das Richtungsverhalten) sicherstellt bei solch exotisch kleinen Mengen nicht unberechtigt.
Das ist ja spannend... dh.? Hoffen und beten, dass auch alles so passt?

Viele Grüße
Thomas
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

Hallo Mathias,

das ist doch nur eine Frage der Produktionskosten. Nehmen wir mal an, die Qualität der Feinsicherungen fußt auf solider R&D, die Firma ist seriös und die Produktionskosten relativ niedrig. Dann kann man auch sehr viele zerstören und trotzdem Gewinn machen. Jeder Statistiker kann ausrechnen, wieviele Exemplare einer Charge getestet werden müssen, um eine signifikante Aussage bezüglich der Grundgesamtheit zu erhalten. Damit kennt man auch die Kosten der Testung und kann diese einpreisen.

Viele Grüße
Horst-Dieter
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matia100
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Beitrag von matia100 »

Hallo Horst-Dieter,
das ist doch nur eine Frage der Produktionskosten.
So ist es.

Was meinst Du wieviel die Herstellungskosten einer Feinsicherung betragen deren EVP beim Kunden dann < 10ct. beträgt ?
Eingedenk der Tatsache das solchermaßen große, natürlich seriöse Hersteller Millionen davon produzieren. Da kommst Du auf Zahlen die sind so klein das Du mit Lupe suchen musst...

Und jetzt mal gegen gerechnet, wenn eine SR-Sicherung ca. 200 EUR kostet. Wieviele Millionen müsste SR davon herstellen, noch dazu mit "besonders aufwändigen" (wer weiß das schon?) Produktionsprozessen?

Auch ohne konkrete Zahlen kommt man schnell zu der Erkenntnis, das das niemals wirtschaftlich darstellbar sein wird. Da bleibt immer eine Grauzone. Wer die trägt bleibt Deiner Phantasie überlassen.

Um das klar zu stellen: Habe die SR-Purple bei mir in drei verschiedenen Geräten eingesetzt (bei einem allerdings wieder verworfen) und halte die im klanglichen Ergebnis für das beste was man derzeit von der Stange weg kaufen kann.

Viele Grüße
Matthias
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

HenSch hat geschrieben: 05.02.2022, 10:43 wenige Tage nachdem die Purple Sicherung im G-LNT sich derart positiv gezeigt hat, habe ich die bisherige Orange Sicherung in meiner Vorstufe gegen eine Purple getauscht.

Die Orange ist sehr gut, die Purple jedoch phänomenal. Deutlich gesteigerte Natürlichkeit und Präsenz (z.B. nochmal bessere Sprachverständlichkeit bei Filmen). Die räumliche Separation gewinnt ebenfalls.
Hallo Henning,

sehr interessant, also hast Du bereits bei zwei unterschiedlichen Gerätetypen (LNT Quelle, VV) gute Ergebnisse erzielen können.

Hast Du die SR purple auch mal testweise an anderen Geräten eingesetzt?

Kannst Du daraus oder aus anderen Überlegungen oder Erfahrungen ableiten, welche Geräte als erstes mit der besten Feinsicherung versorgt werden sollten? Ein Argument für den VV könnte z.B. sein, dass alle Quellen profitieren.

Bei mir sind insgesamt 16 Feinsicherungen in die Anlage eingebaut, was schon aus Kostengründen ein schrittweises Vorgehen erfordert. Ich habe diese Woche erst einmal mit Mattes und Refine preislich weiter unten angefangen und damit die Geräte nacheinander ausgestattet. Nach der Einspielzeit werde ich berichten.

Viele Grüße
Horst-Dieter
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Horse Tea
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Mattes und Refine

Beitrag von Horse Tea »

Hallo zusammen,

in der letzten Woche hatte ich mir insgesamt 12 Mattes Feinsicherungen (ca. € 4 / Stück) und, auf Empfehlung des Händlers, 3 Refine Sicherungen (€ 38 / Stück) für das Keces P8 Netzteil gekauft.

Der Tausch von Mattes Feinsicherungen in den Endstufen der Subs und der Accoustic Arts Endstufe (zusammen 6 Stück) hatte einen leicht, aber deutlich hörbaren positiven Effekt, ebenso im Trinnov VV. Ersteres führte zu einer genaueren Basswiedergabe, die neue Feinsicherung im Trinnov ergab eine bessere Wiedergabe der Mitten.

Im Linn LNT gab es keine Änderung mit der Mattes Sicherung. Gert baut halt nicht das preiswerteste ein. Im Meitner DAC war Mattes wohl
ein klanglicher Rückschritt. Leider stellte sich die Aufnahme des zunächst gehörten Konzertes in der Digital Concert Hall im Nachhinein als nicht optimal mikrophoniert heraus, so dass ich das negative Urteil etwas einschränken und eher auf neutral setzen möchte. Einen Test der Richtungsabhängigkeit habe ich mir nach dem hin- und herwechseln verkniffen, da der Meitner seine Sicherung erst nach dem lösen von 17 ! Schrauben hergibt. Das hebe ich mir für später auf :D ..

Dann kamen die drei Zerozone Doppelnetzteile an die Reihe, die a) via Uptone LPS 1.2 den Afis, b) die Fritzbox 7590 und c) via LPS 1.2 einen G-MMC nach der NAS versorgen. Hier gab es (eventuell) wieder einen leicht positiven Einfluss des Sicherungstausches.

Eventuell, weil dieser Effekt leider nicht ganz vom Einfluss der 3 Refine Sicherungen am Keces P8 zu trennen ist. Das daher, weil mein Händler eine Einspielzeit von 100h für die Refine vorgegeben hatte und der Tausch in den Zerozone Netzteilen etwa auch 4 Tage nach dem Wechsel der Refine Sicherungen erfolgte. Sofort nach dem Tausch auf Refine hatte ich keinen Vorteil erhören können. Zur Erklärung sollte ich noch ergänzen, dass das Keces P8 via zwei Uptone 1.2 LPS die Afterdark Giesemann Emperor und den damit getakteten EtherRegen versorgt. Alle diese Geräte laufen 7d/24h durch.

Insgesamt bewerte ich diese Aktion positiv und mit einem akzeptablen finanziellen Aufwand erreicht. Nun gilt als nächstes mein Interesse der Synergistic Research orange und zwar für Linn G-ADS2 LNT, Meitner DAC und Trinnov VV. Danach sehe ich weiter.

Viele Grüße
Horst-Dieter
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Horse Tea
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Synergistic Research orange

Beitrag von Horse Tea »

Hallo zusammen,

inzwischen habe drei Stück der Synergistic Research orange Feinsicherungen gebraucht recht günstig erwerben können. Auch mit diesem Typ konnte ich weder beim Meitner DAC, noch beim LNT des Linn G-ADS2 einer Verbesserung erzielen. Dabei ist die Origibalsicherung im Meitner erneut hörbar besser, als die Tauschsicherung. Es würde mich natürlich interessieren, ob es dazu andere Erfahrungen gibt, bzw. ob es einen Tip gibt, was ich mal versuchen sollte. Beim Linn LNT klingen alle Tauschsicherungen genau wie die Originalsicherung. D.h. die SR orange verhält sich beim Linn wahrscheinlich anders als die SR purple, von der Gert und Henning begeistert waren. Wahrscheinlich werde ich diesen Typ auch mal am Linn LNT und am Meitner testen.

Positiv wirkte sich die SR orange aber am Trinnov VV und in zwei Zerozone Netzteilen aus. Das eine versorgt via Uptone LPS den Afis, das andere die Fritzbox 7590. Da ich sowohl vom NAS streame, als auch aus dem Internet (Quboz) wirkt sich daher der Sicherung auf beide Zweige aus. Der Klang wird durch den Sicherungstausch wärmer, was mir gefällt, ansonsten merke ich keine Veränderung. Zusammenfassend kann ich sagen, dass sich durch den Sicherungstausch keine Welten bewegt haben, dass dies aber eine Tuningmöglichkeit darstellt, die mit überschaubarem finanziellen Aufwand umzusetzen ist.

Viele Grüße
Horst-Dieter
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Thomas86
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Beitrag von Thomas86 »

Hallo Horst-Dieter,

Danke für deinen Bericht!
Bin ich gerade selbst an dem Thema theoretischer Natur daran.

Hattest du die Sicherungen, wo sie keine Verbesserung waren, einmal gedreht?

Mir erschließt sich noch nicht, warum im Trinnov die SR Orange einen Klanggewinn und im Linn einen Klangverlust verzeichnen.

Viele Grüße
Thomas
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

Thomas86 hat geschrieben: 14.02.2022, 19:16 Hattest du die Sicherungen, wo sie keine Verbesserung waren, einmal gedreht?

Mir erschließt sich noch nicht, warum im Trinnov die SR Orange einen Klanggewinn und im Linn einen Klangverlust verzeichnen.
Hallo Thomas,

danke für Dein Interesse.

Ich habe die SR orange am Meitner nicht gedreht, weil ich zu faul war (wieder 17 Schrauben zu lösen). Ich habe auf die hier schon mal verlinkte Angabe vertraut, nach der man die Vorzugsrichtung mit dem Multimeter bestimmt. Laut Hersteller sollen dann die SR orange von S zu R eingesetzt werden.

Beim Linn gab es keinen Klangverlust. Das war beim Meitner DAC. Ich kann Dir technisch dafür keine Erklärung liefern.

Viele Grüße
Horst-Dieter
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