Verfasst: 11.08.2020, 15:10
Hallo Gabriel,
ich habe ein Sylvania Datenblatt hier gefunden, RCA hier. Die Prüfkarte meines Röhrenprüfgeräts testet mit 250V bei -8V Gitterspannung, dann sollen 9mA Anodenstrom fließen. Variiert man die Gitterspannung um 1V, ändert sich der Strom und man kann die Steilheit errechnen (S= Stromänderung pro Volt), typischer Wert S= 2,6m/V.
Die Amerikaner drücken das so aus : Strom durch Spannung macht umgekehrter Widerstand, also Einheit nicht ohm, sondern mho, wegen der Milliampere und der 1000er Darstellung findet man die Bezeichnung µmhos. Transconductance 2600 µmhos bedeutet also Steilheit S=2,6mA/V.
Andere Werte sollten direkt auch mit deutschen Werten kompatibel sein.
Wenn die Röhre durch Abnutzung altert, geht der Wert für die Steilheit zurück. Je nach Typ sind Unterschreitung von 3/4 oder 2/3 des Werts die Grenze der Brauchbarkeit, gelegentlich in guten Datenblättern zu finden (alte Philips, Telefunken).
Ich finde den Wert für die Steilheit deshalb immer besonders interessant.
Und wenn jemand die Gitterspannung (UG1) nicht nennt, und mit einer Betriebsspannung misst, die von allen Datenblättern abweicht, werde ich misstrauisch.
Wenn eine Röhre stark rauscht, gibt es vielleicht eine Verbindung zwischen Heizung und Kathode, die nicht sein sollte. Mit dem Ohmmeter prüfen... Ich habe auch schon KT88 zerstört, indem ich sie zu früh vom Röhrenprüfgerät abgezogen habe, während sie innen noch zu heiß waren. Da nützt dann ein schönes Prüfprotokoll auch nichts mehr.
Grüße
Hans-Martin
P.S. ganz alte Röhren kommen bei mir erstmal in den Backofen neben die Pizza. Die Hitze aktiviert den Getter, der Gase bindet, das Vakuum chemisch verbessert. 200°-250° sind für Röhren kein Thema, der Glühfaden fährt ja schließlich heißglühend.
ich habe ein Sylvania Datenblatt hier gefunden, RCA hier. Die Prüfkarte meines Röhrenprüfgeräts testet mit 250V bei -8V Gitterspannung, dann sollen 9mA Anodenstrom fließen. Variiert man die Gitterspannung um 1V, ändert sich der Strom und man kann die Steilheit errechnen (S= Stromänderung pro Volt), typischer Wert S= 2,6m/V.
Die Amerikaner drücken das so aus : Strom durch Spannung macht umgekehrter Widerstand, also Einheit nicht ohm, sondern mho, wegen der Milliampere und der 1000er Darstellung findet man die Bezeichnung µmhos. Transconductance 2600 µmhos bedeutet also Steilheit S=2,6mA/V.
Andere Werte sollten direkt auch mit deutschen Werten kompatibel sein.
Wenn die Röhre durch Abnutzung altert, geht der Wert für die Steilheit zurück. Je nach Typ sind Unterschreitung von 3/4 oder 2/3 des Werts die Grenze der Brauchbarkeit, gelegentlich in guten Datenblättern zu finden (alte Philips, Telefunken).
Ich finde den Wert für die Steilheit deshalb immer besonders interessant.
Und wenn jemand die Gitterspannung (UG1) nicht nennt, und mit einer Betriebsspannung misst, die von allen Datenblättern abweicht, werde ich misstrauisch.
Wenn eine Röhre stark rauscht, gibt es vielleicht eine Verbindung zwischen Heizung und Kathode, die nicht sein sollte. Mit dem Ohmmeter prüfen... Ich habe auch schon KT88 zerstört, indem ich sie zu früh vom Röhrenprüfgerät abgezogen habe, während sie innen noch zu heiß waren. Da nützt dann ein schönes Prüfprotokoll auch nichts mehr.
Grüße
Hans-Martin
P.S. ganz alte Röhren kommen bei mir erstmal in den Backofen neben die Pizza. Die Hitze aktiviert den Getter, der Gase bindet, das Vakuum chemisch verbessert. 200°-250° sind für Röhren kein Thema, der Glühfaden fährt ja schließlich heißglühend.