Seit ein paar Wochen befasse auch ich mich nun mit der Fragestellung: „Wie gelangen Streaming-Daten aus dem Netz möglichst „ungehemmt“ von der DSL-Dose zum Player?“
Wenn man in der hiesigen Forenlandschaft dazu recherchiert, stößt man neben Netzwerk-bezogenen Verkabelungen schnell auf das hier lebhaft diskutierte Thema ‚Router-Netzversorgung‘.
Motiviert durch die spannenden Berichte, war ich äußerst neugierig, auch selbst Erfahrungen zu sammeln. Diese teile ich hier nun ebenso gerne, insbesondere da ich dieser Sektion der wiedergebenden Kette nicht ansatzweise einen derart klangbremsenden Charakter eingeräumt hätte, solange man hier „nichts tut“.
Die wesentlichen Fakten zur Einordnung meiner Hörumgebung und Klangpräferenzen seien kurz vorweg geschickt, da ich länger nicht gepostet habe:
Ich höre inzwischen zu 90 Prozent über Qobuz. Der Rest kommt über NAS. Die aktuelle Kette: DSL-Dose => Fritzbox => Rechner (Roon & HQP) => DAC (USB) => VV => MEG 901 K1. Ab dem Kettenglied ‚Rechner‘ sind alle Geräte mit jeweils einem ‚Furman AE 210‘ Netzfilter versehen. Gehört wird im gleichseitigen Dreieck (2,10m) in einem akustisch behandelten Hörraum (14qm, Nachhallzeit ca. 200ms).
Ich bin ein Freund des Direktschalls und erfreue mich daher besonders an sehr detailliert wiedergegebenen Darbietungen (in engem Sweetspot).
Zu meinen Erfahrungen:
Nachdem der anfängliche Austausch der „08/15“-TAE DSL-Dose (mit Standard TAE-RJ45 Fritzbox-Kabel) hin zu einer deutlich massiveren Gira CAT6 Netzwerk-Dose (mit 50cm „Supra-CAT8+“-Kabel) bereits eine auf Anhieb wahrnehmbare Verbesserung der Wiedergabequalität zur Folge hatte, ersetzte ich unmittelbar im Anschluss das Standardnetzteil der Fritzbox (zu diesem Zeitpunkt eine 7490) durch ein Ifi-Power mitsamt Auth Netzfilter EMZ 504 – mit eindeutig positivem Effekt im Hinblick einer feineren und klareren Abbildung. Bis hierher allesamt empfehlenswerte Maßnahmen im überschaubaren Rahmen und daher in einem sicher bemerkenswerten Preis-/Leistungsverhältnis.
Kurz darauf nahm ich Kontakt zu Bela (Beci) auf, um im nächsten Schritt die Fritzbox 7490 durch eine 7590 mit Beci-Mod. zu ersetzen. Nach etwas Einspielzeit (die 7590 war neu) und Eingewöhnung (der Hörer ist nicht neu) konnte das Gehörte wie folgt eingeordnet werden:
Mit Belas Ausbau macht die Fritzbox einen klaren Schritt nach vorn! Es bildet sich mehr Raum aus, Instrumente skalieren sich auf eine realistischere Größe und werden von einem Hauch mehr Luft um sich herum umgeben. Details, die vorher verborgen oder zu zurückhaltend waren, treten hervor und kleiden das Klangbild weiter aus. Es mutet an, als ob eine weitere „Zwiebelschicht-Bremse“ entfernt worden sei. Der Grundton wird kräftiger und insgesamt wirkt alles präziser.
Das gefiel mir alles schon richtig gut – und so kam es, dass nach kurzem Lagebericht und Abstimmung ich Belas Angebot sehr gerne annahm, gegen Kaution nun eines seiner Netzteile zu testen. Aufgrund des Preisgefüges entschied ich mich für das Holznetzteil in überarbeiteter, fortentwickelter Version. Er legte mir sehr ans Herz, das sehr gut dazu passende „Elektrolurch“-Netzkabel gleich mit auszuprobieren. Anfangs zögerte ich etwas, da ich meine geschätzten Viablue X60 Kabel schon als eine sehr gute Basis für den Test ansah. Wie dem auch sei - das Testpaket aus „Beci-Holznetzteil MKII“ und „Elektrolurch“ stand jedenfalls nach wenigen Tagen für den Test bereit...!
Das Fazit gleich vorweg: Ich möchte nicht mehr ohne hören.
Knapp 2 Wochen habe ich das Set in unterschiedlichen Kontexten gehört. Bezogen auf meine „persönliche Ausgangslage“ (von entspannt bis gestresst), zu unterschiedlichen Uhrzeiten (tagsüber & nachts) und an verschiedenen Tagen (werktags und am Wochenende) und in unterschiedlichen Lautstärken.
Im gesamten Querschnitt habe ich (vergleichsweise zum Zustand vor den geschilderten Veränderungen) ausnahmslos eine bisher ungeahnt involvierende, emotional ansprechende Wiedergabe erleben dürfen, die je nach Stimmungslage oder Tageszeit ja bekanntermaßen leider nicht immer möglich ist.
Insbesondere bei Live-Aufnahmen stehen die Musiker vor einem fast wahrhaftig auf der Bühne und spielen spektakulär unspektakulär – mit feinsten und körperhaft dargestellten Details (die ich in diesem Umfang vorher bei mir nie wahrgenommen habe), was dazu führt, dass die Musik quasi „greifbar“ wird. Das finde ich nicht nur „unfassbar“ klasse, sondern hat auch mit dem Klangeindruck vor den Veränderungen wenig gemein.
Was dabei absolut bemerkenswert ist, dass aus dem Netz gestreamte Musik nun klarer und auflösender wiedergegeben wird, als die vom NAS (an Fritzbox per LAN angeschlossen). Das hätte ich im Vorfeld nicht für möglich gehalten. Habe es aber über Tage hinweg immer wieder mit verschiedenen Stücken eindeutig verifizieren können. Musik von der Festplatte findet seither somit fast nicht mehr statt - ausgenommen davon sind natürlich Alben, die von Qobuz leider nicht angeboten werden.
Was ich des Weiteren festgestellt habe ist, dass in meiner Konstellation an die Wandsteckdose zwingend ein Filter vor das Beci-Netzteil gehört. Ohne wirkt das Klangbild im Vergleich verwaschen und flach. Ein für mich signifikanter Unterschied!
Ebenso, wenn anstelle des Elektrolurchen auch mein so geschätztes Viablue X60-Netzkabel das Beci-Netzteil versorgt. Die Musik verliert sofort an Emotion, der Bass dickt auf, die Natürlichkeit und Selbstverständlichkeit der Musik geht schlagartig verloren - die Wiedergabe kippt ins Synthetische - und das in einem Umfang, der mich dann doch veranlasst hat, neben dem Netzteil auch dem Elektrolurch bei mir ein neues Zuhause zu geben.
Fakt ist: Das Set hat mich absolut überzeugt und ich danke Bela schon jetzt dafür, seine große Kunst genießen zu dürfen - auch mit der Aussicht gemeinsam dranzubleiben und weitere Netz- und Netzwerk-relevante Modifikationen ins Auge zu fassen. Ich werde dann gerne wieder berichten.
Dem bisher gewonnenen Klang-Mehrwert-Effekt trage ich eindeutig Komponentenstatus zu, da er einen signifikanten Unterschied zur vorherigen Situation ausmacht. Und so kann ich an dieser Stelle abschließend nur motivieren, sofern noch nicht geschehen, sich mit den geschilderten Baustellen – insbesondere bezogen auf die Fritzbox-Stromversorgung – näher zu befassen und bei Interesse auch Bela für einen Test anzusprechen...!
Grüße
Sven