Liebe Linnfreunde,
als ich gestern Abend den G-Edition in den Hörraum gestellt habe, dachte ich mir schon, dass der vermutlich ziemlich gut aufspielen könnte. Ich habe deshalb mein Gehör erst nochmal versucht zu kalibrieren. Ich habe nämlich inzwischen eine Kombi aus Streamer und DAC bei mir stehen, die den G-ADS3 mit G-LNT klar übertrifft. Es ist die Kombi aus meinem kleinen Lumin G-U2mini mit meinem kürzlich gebauten G-DAC V2 - die Version 1 war die, deren Entstehung ich an Weihnachten 2022 erzählt hatte, und der 2er ist nochmal deutlich besser. Der G-DAC V2 ist grob gesagt nochmal so ein Schritt wie von G-ADS3 Schaltnetzteil zu G-LNT. Also sagen wir mal 300, wenn der G-ADS3 bei 100 und der G-ADS3 mit G-LNT bei 200 liegt. Um Nachfragen vorzubeugen: Nein, den DAC verkaufe ich nicht.
Zur Einstimmung also habe ich nochmal die fünf Teststücke angespielt, immer im Wechsel den 200er- und 300er-Anker. Das geht bequem fernbedienbar vom Hörplatz aus.
Leider sind nicht alle drei Streamer gleichzeitig vergleichbar, dazu bräuchte ich einen weiteren Steckdosenplatz am G-PPP (habe ich nicht), ein weiteres Stromkabel in Topqualität (habe ich nicht), ein weiteres Refine-XLR-Kabelpaar (habe ich nicht), einen weiteren XLR-Eingang an der G-ML32 (gibt es nicht) und einen weiteren Stellplatz im Rack (gibt es auch nicht). Also muss der G-DAC V2 abgebaut werden, die XLR- und das Stromkabel kommen in den G-Edition, die G-ML32 wird an diesem XLR-Eingang wieder um 0,2dB abgesenkt und der Vergleich G-Edition mit G-ADS3/G-LNT kann starten.
Wie immer bei solchen Hörtests habe ich mir Stift und Papier bereitgelegt, um die Eindrücke sofort festhalten zu können. Das letzte Stück, das ich mir auf dem G-DAC V2 angehört hatte vor dessen Abbau, war Polarity vom Hoff Ensemble. Damit beginne ich. Und ich lege den Stift gleich zur Seite, weil ich da gar nichts aufschreiben muss. Das klingt einfach saugut. Verdammt, ist das vielleicht noch besser als mein G-DAC V2? Ich höre den 200er-Anker gegen. Ja, das ist besser als der. Ich höre mich durch die vier anderen Teststücke und es ist klar, der G-Edition ist mindestens so gut wie mein G-DAC V2. Ob besser - naja, der Direktvergleich fehlt. Aber das ist jedenfalls der beste G-Linn, den ich bisher gehört habe. Und so beschließe ich gestern Abend, die Testerei sein zu lassen und lade mir zwei Alben in die Playlist. Einfach mal wieder Musikhören. Weit nach Mitternacht dann war das Konzert zu Ende.
Heute habe ich nochmal in Ruhe die beiden Kandidaten G-U2mini/G-DAC V2 und G-Edition/Doppelmono-Organik verglichen, wozu der G-ADS3 raus musste. Das ist eine ziemliche Umbauaktion, aber dieser Direktvergleich muss sein. Ich kann nur hoffen, dass mich der Ausgang des Vergleichs nicht 20.000€ kostet.
Also den G-ADS3 aus der Anlage gerissen. Das hinterlässt dann dieses hässliche Loch:
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Die beiden G-Linn nebeneinander:
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Nach einigem blindem Gepfriemel (wo war nochmal die LAN-Buchse genau etc.) ist er drin:
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Die Schutzfolie hätten sie links auch ein bisschen hübscher draufkleben können. Wird Stefan aber eh runterziehen, hoffe ich.
Also, Direktvergleich. Es läuft auf "Geschmackssache" raus:
Die G-Lumin/G-DAC-Kombi ist ein bisschen direkter, anspringender und schält die Transienten ein bisschen besser raus. Der Linn klingt aber mindestens so sauber, vielleicht sogar noch ein bisschen transparenter, entspannter und lässiger. Und das alles in einem einzigen Gerät, das sei auch nochmal betont. Stromkabel rein, Netzwerkkabel rein, zweimal XLR raus, fertig. WLAN geht übrigens auch, das kann auch noch probieren, wie das klingt.
Und noch was will ich heute Nachmittag ausprobieren. Wer kann besser die Lautstärke regeln, wenn man keinen Vorverstärker dahinter hat? Bisher lief ja der Linn bei seiner Schokoladenlautstärke 83 und der Lumin auf 100 (ebenfalls Schoko). Der Lumin kann die Lautstärke am Digitalausgang regeln, und das macht er verdammt gut. Beim Linn geht das am Analogausgang und bisher war mein Linn in dieser Disziplin dem Lumin unterlegen.
Viele Grüße
Gert