Linn Akurate DSM3 (Katalyst)
Verfasst: 11.01.2020, 15:03
Liebe G-DAC-Fans,
nun hat endlich ein Linn DS mit den Katalyst-Wandlern den Weg zu mir gefunden, und zwar leihweise. Es ist ein Akurate DSM2, der das Upgrade zum DSM3 gekriegt hat, also das originale Katalyst-Mainboard hat:
Ich bin ziemlich gespannt, wie das Gerät im Vergleich zu meinem G-ADS2 DAC klingt. Zuerst kommt aber der Deckel runter und ich schaue mir das Gerät von innen an. Es ist mir alles gut vertraut, das HDMI-2.0-Board im oberen Stockwerk kenne ich gut vom G-Hub. Unten die bekannte Phonoplatine mit der Möglichkeit, den dritten Analogeingang je nach Einbau als MC, MM oder Line zu konfigurieren. Das Digitalboard oben schraube ich ebenso wie den Phono-Pre runter, darin habe ich einige Übung. Die Prozessorabteilung sieht aus wie gewohnt, ebenso die Analogeingänge und der AD-Wandler. Aber da ist schon die erste gravierende Änderung zu entdecken: Es gibt keinen direkten analogen Pfad mehr wie in allen früheren ADSM. Bei denen konnte man in "Konfig" wählen, ob man den Digitalschnickschnack (Filter etc.) auch für die Analogeingänge will oder nicht. Man war gut beraten, das nicht anzuwählen, denn dann gab es keine AD-DA-Wandlung, sondern eben den direkten analogen Pfad. Die Lautstärke wurde dann recht aufwändig mit einem PGA2310 von Burr Brown gestellt. Das also ist Geschichte und alle Analogeingänge durchlaufen nun immer die Wandlung ins Digitale. Ein Blick in die Linn-Konfigurationssoftware lässt die Option des Direktweges denn auch vermissen.
Schauen wir mal weiter, die Clock ist die vertraute Si570 von Silicon Labs. Die ist bewährt und schon seit 2011 in den DS/DSM, seit dem ADS1. Die Musik macht dort die Reinheit der Versorgung, sonst ist die Picosekunde Restjitter für die Katz. Ich messe das Restrauschen auf den 3,3V an der Clock - 80µV RMS ist der beste Wert, den ich in einem Akurate bisher gemessen habe. Allerdings liegt das immer noch rund eine Zehnerpotenz höher als im G-DAC, dazu später mehr. Ich gehe weiter zum DAC, der leider noch weiter von der Clock entfernt ist als bisher - die Clock sitzt nämlich direkt neben dem ADC. Das Herzstück des DA-Wandlers ist ein AK4497 von AKM:
Er ist ein echter 32bit-DAC - oft ist es ja so, dass man zwar 32bit in einen DAC-Chip reinschicken kann und dessen Digitalfilter beim Upsampling die auch verwenden, aber nachher doch "nur" 24 elektronische Schalterchen für die Wandlung bereitstehen. Bei den AK4497 kann man die internen Digitalfilter komplett umgehen, wie auch schon bei den bisherigen WM8741 oder meinen PCM1794A. Ich schicke dem Linn einen wav-File mit vollausgesteuertem 1kHz-Sinus, digital erzeugt mit 24bit und 192kHz Abstatsrate. Am DAC werden die Bits mit einer Bitclock von 24,576MHz reingehämmert, kanalgetrennt mit echten 32bit Länge und einer Wordclock von 768kHz, also doppelt so hoch upgesampelt wie bisher. Ich beobachte, was aus den 32bit wird, wenn ich die Lautstärke am Linn verändere. Vollaussteuerung der DACs ist wie bisher bei LS-Stellung 84, und man kann beobachten, wie alle 6 Schritte (=6dB) weniger ein Bit am DAC verschwindet. Damit sind aber bei LS36 immer noch 24bit übrig! Linn hat sich deshalb die bisherige analoge Einstellmöglichkeit für den Pegel gespart - bisher konnte man 0dB, -12dB und -24dB auswählen, bezogen auf ca. 2Veff am Cinch- bzw. 4Veff am XLR-Ausgang. Es ist allerdings die Frage, ob der DAC da unten noch so linear arbeitet wie bei voller Bitbetankung und auch, ob die analoge Ausgangsstufe da unten nicht ein bisschen im Rauschen versinkt, was man bisher durch die analoge Pegelanpassung umgehen konnte.
Ich messe dazu den Klirr des gesammten AD-DA-Weges, indem ich von meiner PrismSound Lyra analog in den XLR-Eingang gehe und vom Analogausgang in den Analogeingang der Mess-Soundkarte. Das sieht sensationell gut aus:
Nun klaue ich dem DAC 9bit, indem ich die Lautstärke auf 30 stelle. Das zarte Signälchen hole ich zum Messen mit dem Mikrofonvorverstärker wieder nach oben:
Nicht mehr auf dem Niveau wie bei hohem Pegel und was eigentlich bei 23bit möglich wäre - aber sei's drum, solange man keine mutwillige Fehlanpassung im Pegel betreibt, kann man auf die Analoganpassung schon verzichten. Ich habe übrigens noch die 5V-Referenzspannung am DAC gemessen, und da hat sich Linn richtig Mühe gegeben: 20µV Restripple ist sehr gut.
Nun zur Analogstufe, also Analogfilter plus Ausgangsstufe:
Das ist ziemlich angelehnt an den Vorschlag im Datenblatt. Als OP kommt ein Doppel-OP von Burr Brown zum Einsatz, ein OPA1612. Im Datenblatt wird denn auch dessen Single-Bruder OPA1611 vorgeschlagen. Dahinter kommen nochmal zwei OPA1612, die jeweils einen Kanal symmetrisch bedienen. Im Grunde ist dieser Ausgang aber ganz ähnlich aufgebaut wie bisher schon mit den Filterperlen am Ausgang und satten 300 Ohm in jedem Ausgangszweig, bei XLR macht das dann 600 Ohm. Man kann argumentieren, dass 600 Ohm Impedanz Studionorm sei, aber wer schon mal mit 600 Ohm Innenwiderstand auf ein längeres Kabel gegangen ist, weiß, wie das klingt und warum man sowas nicht macht. Der Vorteil ist eben, dass man mit einem OP alle Ausgänge bedienen kann und die durch die hohen Vorwiderstände gut voneinander entkoppelt werden. Im G-DAC mache ich deshalb sechs sehr stromfähige Ausgänge mit niedrigem Innenwiderstand (<20 Ohm) rein, und jede Ausgangsstufe bedient einen Ausgang, je zwei für XLR und eine für Cinch.
Was mir zudem auffällt am AK4497: Er hat nicht wie üblich einen Stromausgang, sondern einen Spannungsausgang. Juhu, höre ich da manchen Entwickler frohlocken, da sind wir doch die kritischste Stufe schon los, nämlich den Strom-Spannungs-Konverter, der auch I/V-Stufe genannt wird. Zu früh gefreut, denn jeder DAC addiert intern Ströme, und da ist eben die I/V-Stufe mit in den DAC integriert worden. Wer den Aufwand im G-DAC mit den "Coladosen" von Sowter kennt, mit dem ich die zarten Strömchen behandle, fragt sich vielleicht, wie das integriert im Chip gut klappen soll, der übliche Spagat zwischen HF der Treppenstüfchen und NF-Nutzsignal in einem OP.
Egal, am Ende interessiert, wie das Kunstwerk klingt. Der ADSM3 steht im Rack direkt über meinem G-ADS2 DAC, und über den höre ich nochmal zur Gehörkalibrierung zwei meiner Lieblingsteststücke, die Misa Criolla mit der Sosa und Sani von Tord Gustavsen. Ok, alles klar, nun alle Steckverbinder raus aus den G-DAC und rein in den ADSM3, also das Musigo PC3-Netzkabel, das 15cm kurze aufgedröselte Netzwerk-Käbelchen vom LWL-Umsetzer und die beiden Oyaide Focus-1 der Refine zu den AGM.
MS geht nicht über den Katalyst, also schalte ich das in ConvoFS ab. Das klangliche Ergebnis über den ADSM3 ist ernüchternd. Zunächst erstaunt mich bei den feinen Zisch- und Lippenlauten der Misa Criolla, dass der Katalyst-DAC in puncto Präzision nicht mit dem G-ADS2 DAC mithalten kann. Ist dafür vielleicht die nochmal um eine Größenordnung bessere Clockspannung verantwortlich? Aber der Hauptpunkt ist folgender: Das klingt irgendwie dumpf und lahm über der Katalyst. Kein Punch im Bass, kein Glanz in den Höhen, und die Sosa scheint mir plötzlich von ungeheurer Müdigkeit befallen. Ich gehe zu Sani, dieses kurze Stückchen von Tord Gustavsen, das so einen ungeheuren Beckenglanz in den Hörraum zu zaubern vermag und die feinen Holzschlägelchen hören lässt, mit denen die Becken angeschlagen werden. Der Glanz fehlt, und die Anschläge sind vergleichsweise verschwommen.
Ich bin ziemlich enttäuscht nach der glänzenden Vorstellung des Katalyst bei der Messtechnik. Müsste man da nicht einfach den DAC rauslöten und die üblichen G-DAC-Zutaten einpflanzen? Meine Analogstufe samt dem großen G-Netzteil könnte man einsetzen, kein Problem. Aber den DAC könnte ich nicht ersetzen. Die PCM1794A können zwar im Digitalfilter-Bypass ebenfalls 768kHz, aber mit den 32bit fangen die Burr Brown nichts an. Ok, man könnte die unteren 8bit wegschneiden, aber das ist auch irgendwie unelegant. Der DAC selbst mit den Sowter-Übertragern müsste also draußen bleiben. Mir kommt da ein Gedanke: Der Vergleich war nicht ganz gerecht, denn der G-DAC durfte mit seiner MS-Dekodierung arbeiten und der Katalyst nicht. Also wiederhole ich die Vorstellung über den Katalyst und stecke anschließend auf den G-DAC um, bei dem ich die MS-Dekodierung abgeschaltet habe. Und es ist fast der gleiche Unterschied wie vorher - MS schärft eben die Fokussierung und Mittenabbildung nach, aber am grundsätzlichen Ergebnis ändert das nichts.
Ein ähnliches Ergebnis wurde mir ja auch schon von den Forumsfreunden berichtet, die einen G-ADSM DAC erster Generation mit einem Klimax DSM3 (auch mit Katalyst) verglichen hatten. Aber ich muss das selber mal hören, dachte ich.
Viele Grüße
Gert
nun hat endlich ein Linn DS mit den Katalyst-Wandlern den Weg zu mir gefunden, und zwar leihweise. Es ist ein Akurate DSM2, der das Upgrade zum DSM3 gekriegt hat, also das originale Katalyst-Mainboard hat:
Ich bin ziemlich gespannt, wie das Gerät im Vergleich zu meinem G-ADS2 DAC klingt. Zuerst kommt aber der Deckel runter und ich schaue mir das Gerät von innen an. Es ist mir alles gut vertraut, das HDMI-2.0-Board im oberen Stockwerk kenne ich gut vom G-Hub. Unten die bekannte Phonoplatine mit der Möglichkeit, den dritten Analogeingang je nach Einbau als MC, MM oder Line zu konfigurieren. Das Digitalboard oben schraube ich ebenso wie den Phono-Pre runter, darin habe ich einige Übung. Die Prozessorabteilung sieht aus wie gewohnt, ebenso die Analogeingänge und der AD-Wandler. Aber da ist schon die erste gravierende Änderung zu entdecken: Es gibt keinen direkten analogen Pfad mehr wie in allen früheren ADSM. Bei denen konnte man in "Konfig" wählen, ob man den Digitalschnickschnack (Filter etc.) auch für die Analogeingänge will oder nicht. Man war gut beraten, das nicht anzuwählen, denn dann gab es keine AD-DA-Wandlung, sondern eben den direkten analogen Pfad. Die Lautstärke wurde dann recht aufwändig mit einem PGA2310 von Burr Brown gestellt. Das also ist Geschichte und alle Analogeingänge durchlaufen nun immer die Wandlung ins Digitale. Ein Blick in die Linn-Konfigurationssoftware lässt die Option des Direktweges denn auch vermissen.
Schauen wir mal weiter, die Clock ist die vertraute Si570 von Silicon Labs. Die ist bewährt und schon seit 2011 in den DS/DSM, seit dem ADS1. Die Musik macht dort die Reinheit der Versorgung, sonst ist die Picosekunde Restjitter für die Katz. Ich messe das Restrauschen auf den 3,3V an der Clock - 80µV RMS ist der beste Wert, den ich in einem Akurate bisher gemessen habe. Allerdings liegt das immer noch rund eine Zehnerpotenz höher als im G-DAC, dazu später mehr. Ich gehe weiter zum DAC, der leider noch weiter von der Clock entfernt ist als bisher - die Clock sitzt nämlich direkt neben dem ADC. Das Herzstück des DA-Wandlers ist ein AK4497 von AKM:
Er ist ein echter 32bit-DAC - oft ist es ja so, dass man zwar 32bit in einen DAC-Chip reinschicken kann und dessen Digitalfilter beim Upsampling die auch verwenden, aber nachher doch "nur" 24 elektronische Schalterchen für die Wandlung bereitstehen. Bei den AK4497 kann man die internen Digitalfilter komplett umgehen, wie auch schon bei den bisherigen WM8741 oder meinen PCM1794A. Ich schicke dem Linn einen wav-File mit vollausgesteuertem 1kHz-Sinus, digital erzeugt mit 24bit und 192kHz Abstatsrate. Am DAC werden die Bits mit einer Bitclock von 24,576MHz reingehämmert, kanalgetrennt mit echten 32bit Länge und einer Wordclock von 768kHz, also doppelt so hoch upgesampelt wie bisher. Ich beobachte, was aus den 32bit wird, wenn ich die Lautstärke am Linn verändere. Vollaussteuerung der DACs ist wie bisher bei LS-Stellung 84, und man kann beobachten, wie alle 6 Schritte (=6dB) weniger ein Bit am DAC verschwindet. Damit sind aber bei LS36 immer noch 24bit übrig! Linn hat sich deshalb die bisherige analoge Einstellmöglichkeit für den Pegel gespart - bisher konnte man 0dB, -12dB und -24dB auswählen, bezogen auf ca. 2Veff am Cinch- bzw. 4Veff am XLR-Ausgang. Es ist allerdings die Frage, ob der DAC da unten noch so linear arbeitet wie bei voller Bitbetankung und auch, ob die analoge Ausgangsstufe da unten nicht ein bisschen im Rauschen versinkt, was man bisher durch die analoge Pegelanpassung umgehen konnte.
Ich messe dazu den Klirr des gesammten AD-DA-Weges, indem ich von meiner PrismSound Lyra analog in den XLR-Eingang gehe und vom Analogausgang in den Analogeingang der Mess-Soundkarte. Das sieht sensationell gut aus:
Nun klaue ich dem DAC 9bit, indem ich die Lautstärke auf 30 stelle. Das zarte Signälchen hole ich zum Messen mit dem Mikrofonvorverstärker wieder nach oben:
Nicht mehr auf dem Niveau wie bei hohem Pegel und was eigentlich bei 23bit möglich wäre - aber sei's drum, solange man keine mutwillige Fehlanpassung im Pegel betreibt, kann man auf die Analoganpassung schon verzichten. Ich habe übrigens noch die 5V-Referenzspannung am DAC gemessen, und da hat sich Linn richtig Mühe gegeben: 20µV Restripple ist sehr gut.
Nun zur Analogstufe, also Analogfilter plus Ausgangsstufe:
Das ist ziemlich angelehnt an den Vorschlag im Datenblatt. Als OP kommt ein Doppel-OP von Burr Brown zum Einsatz, ein OPA1612. Im Datenblatt wird denn auch dessen Single-Bruder OPA1611 vorgeschlagen. Dahinter kommen nochmal zwei OPA1612, die jeweils einen Kanal symmetrisch bedienen. Im Grunde ist dieser Ausgang aber ganz ähnlich aufgebaut wie bisher schon mit den Filterperlen am Ausgang und satten 300 Ohm in jedem Ausgangszweig, bei XLR macht das dann 600 Ohm. Man kann argumentieren, dass 600 Ohm Impedanz Studionorm sei, aber wer schon mal mit 600 Ohm Innenwiderstand auf ein längeres Kabel gegangen ist, weiß, wie das klingt und warum man sowas nicht macht. Der Vorteil ist eben, dass man mit einem OP alle Ausgänge bedienen kann und die durch die hohen Vorwiderstände gut voneinander entkoppelt werden. Im G-DAC mache ich deshalb sechs sehr stromfähige Ausgänge mit niedrigem Innenwiderstand (<20 Ohm) rein, und jede Ausgangsstufe bedient einen Ausgang, je zwei für XLR und eine für Cinch.
Was mir zudem auffällt am AK4497: Er hat nicht wie üblich einen Stromausgang, sondern einen Spannungsausgang. Juhu, höre ich da manchen Entwickler frohlocken, da sind wir doch die kritischste Stufe schon los, nämlich den Strom-Spannungs-Konverter, der auch I/V-Stufe genannt wird. Zu früh gefreut, denn jeder DAC addiert intern Ströme, und da ist eben die I/V-Stufe mit in den DAC integriert worden. Wer den Aufwand im G-DAC mit den "Coladosen" von Sowter kennt, mit dem ich die zarten Strömchen behandle, fragt sich vielleicht, wie das integriert im Chip gut klappen soll, der übliche Spagat zwischen HF der Treppenstüfchen und NF-Nutzsignal in einem OP.
Egal, am Ende interessiert, wie das Kunstwerk klingt. Der ADSM3 steht im Rack direkt über meinem G-ADS2 DAC, und über den höre ich nochmal zur Gehörkalibrierung zwei meiner Lieblingsteststücke, die Misa Criolla mit der Sosa und Sani von Tord Gustavsen. Ok, alles klar, nun alle Steckverbinder raus aus den G-DAC und rein in den ADSM3, also das Musigo PC3-Netzkabel, das 15cm kurze aufgedröselte Netzwerk-Käbelchen vom LWL-Umsetzer und die beiden Oyaide Focus-1 der Refine zu den AGM.
MS geht nicht über den Katalyst, also schalte ich das in ConvoFS ab. Das klangliche Ergebnis über den ADSM3 ist ernüchternd. Zunächst erstaunt mich bei den feinen Zisch- und Lippenlauten der Misa Criolla, dass der Katalyst-DAC in puncto Präzision nicht mit dem G-ADS2 DAC mithalten kann. Ist dafür vielleicht die nochmal um eine Größenordnung bessere Clockspannung verantwortlich? Aber der Hauptpunkt ist folgender: Das klingt irgendwie dumpf und lahm über der Katalyst. Kein Punch im Bass, kein Glanz in den Höhen, und die Sosa scheint mir plötzlich von ungeheurer Müdigkeit befallen. Ich gehe zu Sani, dieses kurze Stückchen von Tord Gustavsen, das so einen ungeheuren Beckenglanz in den Hörraum zu zaubern vermag und die feinen Holzschlägelchen hören lässt, mit denen die Becken angeschlagen werden. Der Glanz fehlt, und die Anschläge sind vergleichsweise verschwommen.
Ich bin ziemlich enttäuscht nach der glänzenden Vorstellung des Katalyst bei der Messtechnik. Müsste man da nicht einfach den DAC rauslöten und die üblichen G-DAC-Zutaten einpflanzen? Meine Analogstufe samt dem großen G-Netzteil könnte man einsetzen, kein Problem. Aber den DAC könnte ich nicht ersetzen. Die PCM1794A können zwar im Digitalfilter-Bypass ebenfalls 768kHz, aber mit den 32bit fangen die Burr Brown nichts an. Ok, man könnte die unteren 8bit wegschneiden, aber das ist auch irgendwie unelegant. Der DAC selbst mit den Sowter-Übertragern müsste also draußen bleiben. Mir kommt da ein Gedanke: Der Vergleich war nicht ganz gerecht, denn der G-DAC durfte mit seiner MS-Dekodierung arbeiten und der Katalyst nicht. Also wiederhole ich die Vorstellung über den Katalyst und stecke anschließend auf den G-DAC um, bei dem ich die MS-Dekodierung abgeschaltet habe. Und es ist fast der gleiche Unterschied wie vorher - MS schärft eben die Fokussierung und Mittenabbildung nach, aber am grundsätzlichen Ergebnis ändert das nichts.
Ein ähnliches Ergebnis wurde mir ja auch schon von den Forumsfreunden berichtet, die einen G-ADSM DAC erster Generation mit einem Klimax DSM3 (auch mit Katalyst) verglichen hatten. Aber ich muss das selber mal hören, dachte ich.
Viele Grüße
Gert