DACs: Auralic Vega II, Mytek Manhattan II, RME ADI

ActiveMonitorfan
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DACs: Auralic Vega II, Mytek Manhattan II, RME ADI

Beitrag von ActiveMonitorfan »

Liebe Leute und ein Hallo an alle Aktivisten,

ich habe mich vor kurzem hier angemeldet und richte meine ersten Fragen vor allem an DAC-Experten.
Wer kann folgende Geräte beurteilen?

1. Mytek Manhattan II
2. Auralic Vega II
3. RME ADI-2 Pro FS

Es kommt ja in der Praxis selten vor, dass man mehrere Geräte parallel testen kann oder geschweige zusammen hören kann. Eindrücke und Erfahrungen bezogen auf eines dieser Geräte sind genauso willkommen.

Über das ADI-2 oder auch das ADI-2 Pro finden sich in diesem Forum Berichte. Den Lobeshymnen zufolge müsste es mit Geräten deutlich höherer Preiskategorien konkurrieren können. Ist das zu hochgegriffen? Vom Preis her wäre es ja eher vergleichbar mit einem Mytek Brooklyn DAC, welches aktuell bei mir in einer rein digital aufgebauten Kette in folgender Reihenfolge zum Einsatz kommt:

1. Q-Nap NAS
2. Auralic Femto inkl. Hoerwege-Netzteil
3. Mutec MC-3+ Smart Clock USB
4. Mytek Brooklyn DAC inkl. Hoerwege-Netzteil
5. Funk MTX Monitor
6. Me-Geithain RL 933K

Ich höre mittlerweile rein über eine digitale Quelle. Ein analoger Eingang würde mir reichen. Von daher liegt es nahe, einen DAC mit extrem guter Lautstärkeregelung zu suchen. Ich vermute, dass hier insbesondere der Auralic Vega II von seiner aufwendigeren Konstruktion her gegenüber den anderen beiden Geräten klangfördernd hervor gehen könnte. Für mich als Laien wirkt der aufwendige Aufbau sehr vertrauenserweckend, obwohl auch der Mytek Manhattan II mit einer analog aufgebauten Regelung aufwartet. RME will ich hier nicht unterbewerten, da die Erfahrung zeigt, dass Studioanbieter im Praxistest oft positiv überraschen und in der Regel nicht zu unterschätzen sind.

Welche Hauptziele sollen erreicht werden?
• Den bestehende Gerätepark zu verkleinern
• Die bisher schon gute Klangqualität weiter zu steigern
• Komfortablere Bedienung, möglichst mit einer Fernbedienung, die nicht wie bisher bei der Funk-
Vorstufe kabelgebunden ist

Also, ich freue mich auf Eure Rückmeldungen und bedanke mich schon mal im Voraus.

Viele Grüße aus dem Norden, Andreas
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo Andreas,

verstehe ich dich richtig? Du möchtest letztlich nur den Funk "entsorgen"? Oder soll der neu anzuschaffende DAC auch Streamer sein können?

Viele Grüße

Jochen
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grobian.gans
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Beitrag von grobian.gans »

Hallo Andreas,

in Bezug auf Reduktion des Geräteparks wäre der Vega II sicher eine gute Alternative. Allerdings ist die klangliche Steigerung vermutlich eher marginal. Ich hatte selbst den Aries Femto und anschliessend den Aries G1. Beide Geräte mit Hörwege-Netzteil.

Was ich sehr empfehlen kann ist der ADI-2 DAC. Das Gerät hat alle meine DACs, bis hin zum großen B.M.C. DAC, ausgestochen. Piekfeine Signale und solide Studiotechnik. Die Lautstärkeregelung empfinde ich als sehr gut.

Derzeit gehe ich von meinem Roon-Rock in den Mutec MC-3+ und von dort in den RME ADI-2 DAC und habe keine Ambitionen, an dieser Stelle etwas ändern zu wollen (Kabel vielleicht :D )

Grüße

Hartmut
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Andreas,

in Ergänzung zu Jochens Frage möchte ich aus meiner Erfahrung dringend davon abraten, die regelbaren integrierten Vorstufen in DACs als vollwertigen Ersatz für Preamps zu betrachten.

Selbst die Vorstufe meines Audio-GD HE-7, die in ihrem echtsymmetrischen und diskreten Aufbau mit 10V Output bereits das Zeug zu einem eigenständigen Vorverstärker hätte, profitiert klanglich von einem nachgeschalteten Vorverstärker (Audio-GD Master 1).

Grüße
Fujak
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bastelixx
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Beitrag von bastelixx »

Hallo Fujak,

Wie so meinst du, dass RME mit 12V (24dBu) Sammetrischen Ausgängen nicht das Zeug dazu hat als Vorverstärker benutzt zu werden? Die Audio-GD Master 1 hat sogar nach den Herstellerangaben 19V (28dBu) symmetrische Ausgänge. Das sind Spannungen, die nur im Profigeräten zu finden. Die Konsumergeraete haben in der Regel 4V XLRs, die Eingänge sind auch nicht für so hohe Spannungen ausgelegt.

Der Vorverstärker Audio-GD hat zwar fantastische Werte wie Übersprechung und Verzerrungen, aber wenn die Quelle nicht gleichwertig oder besser ist, als zwischen geschaltete Vorverstärker, was soll sich dann damit verbessern außer stärkeren Ausgangssignal bis 19V? Für die Bühnentechnich ist es bestimmt vom Vorteil, wenn die Kabellängen 20m oder mehr betragen.

Grüße
Stanislaw
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Stanislaw,

selbst mein G-Ads-Dac mit Gerts legendären Cola-Dosen Ausgangsstufe hat bei mir von einer Vorstufe profitiert.
Und solche Gertschen Ausgansstufen sucht man in Dacs i.d.Regel vergeblich.
Der G-Dac ist wohl eines der besten All-In-One Geräte, die man finden kann.

Grüsse Jürgen
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Stanislaw,
bastelixx hat geschrieben:Wie so meinst du, dass RME mit 12V (24dBu) Symmetrischen Ausgängen nicht das Zeug dazu hat als Vorverstärker benutzt zu werden?
Natürlich hat er das Zeug dazu - wenn es lediglich darum geht, dass ausreichend "Saft" an den Aktiv-LS ankommt. Meine bisherigen Hörvergleiche haben allerdings gezeigt, dass nicht nur ausreichend Power klangentscheidend ist, sondern vor allem Parameter wie Detailauflösung, Raumabbildung, Dynamik, Schnelligkeit. Da haben alle von mir gehörten DACs mit regelbarer Ausgangsstufe das Nachsehen gegenüber einem guten VV, der zwischen DAC und Aktiv-LS sitzt.
Je hochwertiger die Ausgangsstufen des DACs konstruiert sind (wie z.B. der von Jürgen erwähnte G-DAC von Linn) desto hochwertiger (und damit leider teurer) müssen die VV sein, um noch klangliche Vorteile herauszukitzeln. Wie gesagt, diese klanglichen Vorteile haben nichts mit ausreichender Power zu tun und können daher nicht in Kategorien wie Output-Spannung bzw. Output-Innenwiderstand abgebildet werden. Hier sind andere elektrische Größen entscheidend wie Stromlieferfähigkeit, Slewrate und andere Kenngrößen.

Grüße
Fujak
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grobian.gans
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Beitrag von grobian.gans »

Fujak hat schon recht. Aber der VV muss dann schon exzellent konstruiert sein, was sich i. d. R. auch deutlich im Preis niederschlägt. Bei den Details kann aber durchaus auch weniger mehr sein und ohne extra Vorstufe besser gefallen.

Grüße

Hartmut
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bastelixx
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Beitrag von bastelixx »

Fujak hat geschrieben:Meine bisherigen Hörvergleiche haben allerdings gezeigt, dass nicht nur ausreichend Power klangentscheidend ist, sondern vor allem Parameter wie Detailauflösung, Raumabbildung, Dynamik, Schnelligkeit. Da haben alle von mir gehörten DACs mit regelbarer Ausgangsstufe das Nachsehen gegenüber einem guten VV, der zwischen DAC und Aktiv-LS sitzt.
Je hochwertiger die Ausgangsstufen des DACs konstruiert sind (wie z.B. der von Jürgen erwähnte G-DAC von Linn) desto hochwertiger (und damit leider teurer) müssen die VV sein, um noch klangliche Vorteile herauszukitzeln. Wie gesagt, diese klanglichen Vorteile haben nichts mit ausreichender Power zu tun und können daher nicht in Kategorien wie Output-Spannung bzw. Output-Innenwiderstand abgebildet werden. Hier sind andere elektrische Größen entscheidend wie Stromlieferfähigkeit, Slewrate und andere Kenngrößen.
Hallo Fujak,

ich bin der Meinung "weniger ist mehr". Jeder weitere Komponente in der Analog- oder Digitalkette verlängert den Weg und bringt sein Eigenrauschen und Verzerrungen mit, egal viel oder wenig. Diese unangenehme Eigenschaft nimmt man billigend in Kauf, wenn ein weiteres Gerät nutzliche Funktion mit sich bringt wie: regelbaren Ausgangspegel, Crossovering oder Equilizing oder, oder.. Mit jedem weiteren Gerät hat man leider Verluste der Eigenschaften, die du beschreibst wie Detailauflösung, Raumabbildung, Dynamik, Schnelligkeit.
Egal wie gut die nachstehende Geräte sind, das Signal danach ist nicht besser als die Quelle (Ursprungssignal) nur anders.

Gruß
Stanislaw
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo,

tja, das ist der ewige Unterschied zwischen überprüfbaren Messwerten und individuellem Hörempfinden.

Viele Grüße

Jochen
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Stanislaw,

weniger ist mehr kann man auch so interpretieren,
dass man Geräte kauft, die nur das machen, was sie sollen,
der D/A Wandler wandeln, der Vorverstärker die Lautstärke regeln und die Quellen wählen.
Nicht alles in ein Gerät packen.
Das geht zwar, aber eben auch nur mit Abstrichen.
Schlussendlich ist es eine Frage des Budgets und der Zielsetzung.
Dogmatische Ansätze führen nicht zum Klangolymp.

Grüsse Jürgen
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Harry_K
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Beitrag von Harry_K »

Vielleicht sollte man bei der der Suche nach solch einem DAC nur solche berücksichtigen, die auch explizit als Vorstufe „beworben“ werden, wie beispielsweise gerade mein zum Verkauf stehender Audio-GD Master 11. Für so einen aufwendigen Vorverstärker mit Widerstandsregelung muss man schon lange suchen. :cheers:
Viele Grüße
Matthias
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Stanislaw,
bastelixx hat geschrieben:Hallo Fujak,

ich bin der Meinung "weniger ist mehr". Jeder weitere Komponente in der Analog- oder Digitalkette verlängert den Weg und bringt sein Eigenrauschen und Verzerrungen mit, egal viel oder wenig. (...)
eigentlich ging es mir bei meinen Beiträgen nicht um einen Austausch von Meinungen sondern von Hörerfahrungen. In meinem V-Thread hatte ich dazu einiges geschrieben, weshalb mehr VV auch mehr Klangqualität bedeutet - und zwar in allen Klangparametern: Dynamik, Auflösung, Raumdarstellung, tonale Balance etc. (u.a. damals auf der Basis des RME-Audio Fireface UC mit amtlichem Studio-Output). Diese Erfahrungen habe ich beschrieben, um Andreas als Threadersteller Impulse für seine Entscheidung zu geben.

Grüße
Fujak
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bastelixx
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Beitrag von bastelixx »

Hallo Fujak,

ich will gar nicht anzweifeln, dass VV in deiner Kette einen nutzlichen Dienst verrichtet und du subjektiv es als Klangzugewinn empfindest. Genau aus dem selben Grund, um Andreas als Threadersteller Impulse für seine Entscheidung zu geben, habe ich seine Aufmerksamkeit auf die Objektive messbare Werte bei der Auswahl der Komponenten lenken wollen.

Wie du zurecht in einem anderen Thread zu meinem RBSource-1500 viewtopic.php?f=23&t=4976&start=165 geschrieben hast:
Fujak hat geschrieben:Nicht wenige Hersteller übernehmen ihre Angaben aus dem Datenblatt des Oszillators, z.B. SotM. Das sieht natürlich besser aus, was aber am Ende bei den 50 Ohm ankommt, ist naturgemäß um einiges weniger (je nach Schaltungs- und Bauteileaufwand).
Zu den ehrlichen Messdienern gehören neben Mutec offenbar auch Deine RBSource-1500 löblicherweise dazu.
Mit dem gleichen kritischen Maß soll man bei der Wahl von allen Geräten vorgehen.

Wenn ich mir unter dem Aspekt die Herstellerangaben zum Audio-GD Master 1 anschaue, kommen bei mir einige Fragen auf: wo blieben die vergleichbare Werte wie THD, THD+N; bei welche Aussteuerung (-10dBu, 0dBu, +4 dBu, +10 dBu oder gar +28 dBu)? Ist nich unwesentlich um Vergleiche zu machen. Die ehrliche Hersteller, zu denen RME gehört, machen bei ihren Geräten solche Angaben.

Gruß
Stanislaw
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Kawumm
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Beitrag von Kawumm »

Guten Morgen

Meine Hörerfahrung beim Freund , mit RME ADI-2 PRO FS an Neumänner, bringt mich in meiner Meinung dazu, mich Stanislavs Meinung anzuschließen!

Als VV brachte ich meinen neuen SPL Director MkII mit.

Die Performance von RME / Neumann ist mit Sicherheit in seiner Klang Diktion nicht jedermanns Sache.

Mit dem Thema Impulshärte/Raum/Klangfarbe & persönlicher Geschmack gab es einen ähnlichen Hörbesuch, bei dem der RME vs VV in einer großen Geithain Kette, anstand.

Meine Meinung nur aus den zwei Hörbesuchen ( RME als Master Pre ) stellt sich für mich immer die gleiche Frage: Bringt eine Addition von Geräten immer nur das Pro oder/und wieweit addiere ich Fehlerquellen?
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