Nikolaus hat geschrieben: ↑06.12.2022, 10:40Mir wurde auch das MCS-Kabel nach längerem Hören nervig, wobei ich keine LS-Kabel, sondern lediglich XLR und NF-Kabel von GH gehört habe. GH Kabel werden eigentlich gelobt und sind sehr gute Kabel, aber manche sind dann doch nicht so ganz glücklich damit und verabschieden sich wieder. Andere bleiben dabei und sind damit vollkommen zufrieden. Kommt halt auf die eigene Kette und das individuelle Hörempfinden an. Wie bei jedem Kabel. Einfach ausprobieren.
Hallo Lia,
zu den Regeln von Silberkabeln gehört auch, dass man sie nach Inbetriebnahme möglichst nicht mehr bewegt. Und wenn man viel Geld in eine spezielle große Kristallstruktur investiert hat, sollte man diese auch nicht weiter mechanisch zersplittern.
Ich habe das GH-LS-Kabel (2 Seiten weiter oben ist ein Restabschnitt mit Silber-RCA-Steckern im Bild gezeigt) und würde es nicht negativ bewerten, aber meine Verstärker haben ein Ausgangsfilter, wegen der PWM-Arbeitsweise. Und doch hört man noch ein Zobelglied am Ende.
Nikolaus hat geschrieben: ↑06.12.2022, 10:40Später empfand ich es in den Höhen bisschen nervig, und der Bass war dünner als mit meinen alten Kupferkabeln. Für mich muss es zwar nicht mit fettem Bass sein, aber wenn man nur kleine 2-Wege-Kompaktboxen hat und dann Kabel, die den Bass noch magerer machen, ist das nicht so ideal. Zurück gewechselt auf meine Kupferkabel wurde mir klar, dass ich mich von den Silberkabeln wieder verabschiede, denn die Kupferkabel klangen insgesamt holographischer, wärmer = authentischer, natürlicher, und dafür nahm ich das Weniger an Auflösung in Kauf. Ich bin somit zum Ergebnis gekommen, dass Silberkabel vermutlich eher für die Hörer geeignet sind, die es gern analytisch mögen.
Ich will die Silberkabel aber nicht allesamt in eine Schublade stecken - vielleicht gibts ja noch andere davon, die das Warme, die hohe Aufgelöstheit und das niemals Nervige in sich vereinen, und die ich noch nicht kenne. Und es liegt sicher nicht nur an den Kabeln, sondern auch an den Komponenten, die man hat und wie das alles zusammen passt.
Ich werde den Eindruck nicht los, dass steife Kabel im Bass weniger warm aufspielen, weil sie weniger Mikrofonie aus Körperschall und Luftschall aufnehmen. Das lässt sich auch am Oszilloskop zeigen:
aus einem unserer frühen Kabelthreads
viewtopic.php?p=150532#p150532
Aus sowas wie zeitverzögerter Bassrückkopplung resultiert aber auch meist ein Verlust an Detailauflösung.
MIT hat mit den "Kästchenkabeln" der Terminator-Serie einst einen Hype ausgelöst, auch polarisiert. Wer Geräte von Spectral benutzt, die 1MHz Bandbreite haben, kommt ohne diese nicht aus, Ferrite und andere HF-dämpfende Maßnahmen sind angesagt, sonst gibt es Rauchzeichen...
MIT hatte bei den Audiokabeln der Terminator Serie bei RCA/Cinch einige (gut20) Windungen um einen Ferritkern vor dem Signalpin, was Funkamateure als UKW-Falle kennen. In den LS-Kabeln ging es etwas komplizierter zu, Biwing-Ende behandelte Hochton anders als Bass, ich meine, verstärkerseitig waren 4 Leiterstränge auf 2 Bananas gelegt. Rund, warm, voluminös, körperhaft, unaufdringlich in den Höhen, aber für meine Ohren dann doch nicht so gut auflösend wie gewünscht (Kabel allesamt lange gespielt bekommen).
Mit Ferrithülse über dem Kabelschirm hat Fadel (vor einigen Jahren leider verstorben) sehr erfolgreich seinen Solidcore-Reinsilberdraht in Luft in Teflonschlauch in doppeltem Abschirmgeflecht klanglich auf hohes Niveau gebracht. Eine Monserrat Caballé hatte sowohl Körper wie auch nicht-nervige aber fein aufgelöste S-Laute. Ein Reinsilberkabel ohne Fehl und Tadel für meine Ohren.
Der Marantz CD14 hat einen Ringkerntrafo (RKT). Das ist schon schlecht, weil die hohe Kapazität zwischen den Primär-Sekundärwindungen viel HF-Dreck aus dem Lichtnetzt einkoppelt. Über einen symmetrierenden Trenntrafo (kein RKT) lässt sich das verbessern, dann klingt auch ein nichtgeschirmtes Steg-Silberkabel wie das GermanHighend ...
Ich habe allerdings mit dem PS-Audio PPP keine Erfahrung in dieser Konstellation, ich hatte angenommen, dass das PPP vor allem den Klirranteil aus dem Netz reduziert. Ich hatte den PPP mal leihweise, CD-Player und Vollverstärker gleichzeitig damit betrieben gefiel mir nicht so gut wie CD-Player (intern RKT) allein daran, Verstärker direkt am Netz.
Was man bei nervigen Höhen immer zum Vergleich probieren kann, ist der Einsatz von Klappferriten über dem Kabelmantel vor dem Audioeingang. Die eigentliche(n) Signalleitung(en) werden nicht unmittelbar berührt, Mantelwellen jedoch bedämpft.
Und dann wären noch Audio-Trennübertrager am Eingang zu erwähnen, allerdings nicht billig zu haben, wenn man High-End-Ansprüche stellt. Der Neutrik NTL1 erfüllt diese für kleines Geld nicht.
Grüße
Hans-Martin