Andi (Fonica LaGrande und Fonica Flag L)

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Lauthörer · „wie Lauthörer zum aktiven Hören kam“
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„wie Lauthörer zum aktiven Hören kam“

Beitrag von Lauthörer »

Hallo miteinander,

ich bin sehr angetan davon, dass ihr euch mit mir freut und auch einen neugierigen Blick auf Fonica an sich und auf meine neuesten Errungenschaften werft. Denn in seiner eigenen Freude zu sein, ist das eine. Aber ein Feed Back von anderen zu bekommen, die das Hobby sehr gut verstehen, ist noch eine ganz andere Sache.

Um hier jetzt belastbare Höreindrücke zu schreiben, ist es noch zu früh. Nicht deshalb, weil ich noch nichts schreiben könnte. Ich will es einfach so machen, wie ich es immer mache, wenn ich mich zu Hifi-Komponenten äußere (zumeist Lautsprecher), dass meine Eindrücke Hand und Fuß haben.

Was ich aber schon einmal machen kann, ist etwas zur Technik von Fonica-International

https://www.fonica-international.com

zu schreiben. Magnetostat ist nicht gleich Magnetostat. Das weiß ich jetzt besser als vorher.

Die lasergeschnittene Aluminiumfolie und damit bedruckte Mylarfolie mit einer Dicke von 6 µm gibt es pro Kanal und Weg zwei mal, im push-/pull Betrieb. Dazu jeweils eine komplette Parade von Neodymmagneten, also auch zwei mal. Ich hoffe, ich habe mich jetzt nicht zu verwirrend ausgedrückt. Dazu hält Fonica-International ein Patent. Für den Hausgebrauch mal Folgendes. Hält man eine normale Haushaltsfolie in der Hand, spürt man etwas. So eine Plastikmülltüte hat ein spürbares Gewicht. Eine Mylarfolie von 6 µm ist nicht spürbar. Man hat gefühlt nichts in der Hand.

Das Resultat ist zumindest bereits im ersten Eindruck eine fast erschreckende Dynamik und ein Bass, den man von Magnetostaten oder Elektrostaten so noch nicht gehört hat. Zumindest ich noch nicht. Weder die LaGrande im großen Raum, noch die Flag L im kleinen Raum, haben den Wunsch oder die Notwendigkeit nach einem Subwoofer aufkommen lassen.

Als Endstufen verwendet Fonica Hypex mit der neuesten DSP-Software, also komplette FIR-Filterung.

Das Gewicht einer LaGrande ist enorm. Das Bassteil ist nur mit Gurten und zwei Personen sicher zu transportieren. Gut, dass eine Flag L da wesentlich freundlicher ist. Die Scharniere zwischen den drei Wegen der LaGrande sind mit Kugellagern aus Hartmetall miteinander verbunden. Warum, weiß ich nicht. Aber es wirkt alles bis ins Kleinste durchdacht.

Es gibt jetzt noch Einiges zu tun. JRiver muss auf dem Simbolo korrekt installiert werden, das doofe Tablet muss das machen, was ich will usw. Tja, und dann ist dann noch eine Sache mit den Stromkabeln. Ich bin da dran, nochmal in die Tasche zu greifen. Giorgio meinte, es wäre vernünftig.

Wenn die Kabel geliefert wurden und angeschlossen sind, und ich ausreichend Zeit hatte, mehr zu schreiben, als einen Schnellschuss, werde ich mich zum Klang äußern, auch im Vergleich zu meinem bisherigen System.

Vielen Dank, und gerne weitere Feed Backs. Man lernt nicht aus.

Viele Grüße

Andreas
Kaffeepad · „wie Kaffeepad zum aktiven Hören kam“
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Beitrag von Kaffeepad »

Hallo Andreas,
der Dank geht wohl mehr an dich, dass du uns an diesem außergewöhnlichen Raum sowie einzigartigen Lautsprechersystem teilhaben lässt. 

Verstehe ich dich richtig, zwei Folien, also Rücken an Rücken, sind diese beiden dann verbunden oder schwingt jede für sich mit Spalt dazwischen, das wäre dann wirklich ein sehr interessantes System. 
Ich hoffe, die Kabel werden schnell geliefert, die Spannung steigt :cheers:

Viele Grüße 
Lutz
Schorsch · „wie Schorsch zum aktiven Hören kam“
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Beitrag von Schorsch »

Hallo Andreas,

Freue mich auf Deinen Bericht. Mal sehen, wieviel Abstriche die Flag L gegenüber ihrer großen Schwester machen muss.
Lauthörer hat geschrieben: 31.01.2025, 18:53 Es gibt jetzt noch Einiges zu tun. JRiver muss auf dem Simbolo korrekt installiert werden, das doofe Tablet muss das machen, was ich will usw.
Das iPad ist doch eine feine Sache, es passt zum Simbolo (bin gespannt, wie Du ihn klanglich einordnest). Es irgendwie der Zeitgeist, selbst Kit Armstrong hatte gestern ein 16 Zoll MacBook auf dem Steinway stehen und durch rasches gezieltes Klicken auf dessen Touchpad umgeblättert.

Viele Grüße

Georg
Lauthörer · „wie Lauthörer zum aktiven Hören kam“
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Beitrag von Lauthörer »

Hallo zusammen,

ich will mal auf Fragen eingehen und weitere Informationen liefern.

Ich habe jetzt ein gleichseitiges Dreieck von 4 Meter Länge (HT zu HT und HT zum Hör-Spot). Der Abstand MT zur Frontwand (Wand hinter den LS) beträgt 2,75 Meter. Das ist viel. Vielleicht kann man den auf 2 Meter verringern. Das hieße aber schieben, messen und hören. Ziemlich mühsam.

Was Messungen anbelangt, muss man wissen, dass sich ein derartig großer Dipol anders im Raum verhält, als ein Direktstrahler. In soweit können Messergebnisse täuschen bzw. bestenfalls ein Anhalt sein. Das Gehör muss hier in aller erster Linie entscheiden, und zwar mit möglichst unterschiedlicher Musik. Ein Messergebnis habe ich aber mal hier eingefügt. Die Messung erfolgte mit REW in 4 Meter Abstand zur Folie. Was auffällt ist, dass man die drei Wege bei der Sprungantwort nicht sehen kann.

LaGrande Stepresponse.jpg

Dann diese Frage:
Kaffeepad hat geschrieben: 01.02.2025, 04:51Verstehe ich dich richtig, zwei Folien, also Rücken an Rücken, sind diese beiden dann verbunden oder schwingt jede für sich mit Spalt dazwischen, das wäre dann wirklich ein sehr interessantes System.
Nochmal zur Verdeutlichung, wie die Paneelen aufgebaut sind, und was das Besondere daran ist.

Von vorne nach hinten:

Mylarfolie > Neodymmagnete > Neodymmagnete > Mylarfolie

Dabei wirken jeweils ein Paar Folie/Magnete zusammen. Da die Folien gleichphasig schwingen, haben wir es mit einem push-/pull System zu tun. Das besondere ist jetzt noch, dass die Folien jeweils außen liegen. Der Schalldruck muss sich also nicht durch Magnetstreifen hindurchzwängen. Es freut mich natürlich, dass diese Frage von Lutz kam, der ja mit Magnepan hört und weiß, was es bedeutet, wenn kein Gehäuse im Spiel ist.

Dann noch Rudolfs Hinweis
Rudolf hat geschrieben: 31.01.2025, 12:48Ich denke, realistischerweise wird es anders klingen als zuvor, aber nicht zwangsläufig in allen Belangen besser. Dazu war dein bisheriges System zu ausgefuchst.
Dass sie anders klingen, hört man bereits sehr schnell. Das Prinzip der Klangerzeugung ist ja auch ein komplett anderes. Ich war mit meinem alten System immer sehr glücklich, aber Folienstrahler und ihre Besonderheiten gingen mir nie aus dem Kopf. Bass und Dynamik waren jedoch immer die Hindernisse, die ich bei Folienstrahlern für mich sah. Das hat sich nun mit Fonica grundlegend geändert. Aber dazu mehr in wenigen Tagen.

Viele Grüße

Andreas
Hifidistel · „wie zum aktiven Hören kam“
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Beitrag von Hifidistel »

….also eine Art isobarisches System mit definierter Luftkammer zwischen den beiden Folien. Ist der Raum zwischen den Folien belüftet oder geschlossen? Ist das bei allen 3 Wegen gleich? Fragen über Fragen… . Ist die Kleinere ebenso aufgebaut?
Grüße
Sascha
Hans-Martin · „wie Hans-Martin zum aktiven Hören kam“
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Beitrag von Hans-Martin »

Lauthörer hat geschrieben: 01.02.2025, 14:11 Was auffällt ist, dass man die drei Wege bei der Sprungantwort nicht sehen kann.
Hallo Andreas,
sowas nenne ich eine gelungene Integration, mit dem Ergebnis eines anspringenden Klangbilds.
Nochmal zur Verdeutlichung, wie die Paneelen aufgebaut sind, und was das Besondere daran ist.
Von vorne nach hinten:
Mylarfolie > Neodymmagnete > Neodymmagnete > Mylarfolie

Dabei wirken jeweils ein Paar Folie/Magnete zusammen. Da die Folien gleichphasig schwingen, haben wir es mit einem push-/pull System zu tun. Das besondere ist jetzt noch, dass die Folien jeweils außen liegen. Der Schalldruck muss sich also nicht durch Magnetstreifen hindurchzwängen. Es freut mich natürlich, dass diese Frage von Lutz kam, der ja mit Magnepan hört und weiß, was es bedeutet, wenn kein Gehäuse im Spiel ist.
LINN nannte es Isobarik, Dynaudio : Compound. Doppelte Antriebskraft auf gleicher akustisch wirksamer Fläche, das dazwischen eingeschlossene Luftvolumen ist nicht massefrei, reduziert die Resonanzfrequenz und da die Neodymmagnete und deren Halterungen gewiss eine körperliche Ausdehnung haben (3 Dimensionen) sorgen sie für eine Verengung, folglich für eine Zunahme der Schallschnelle im Zwischenbereich. Schalldruck und Schallschnelle sind um 90° gegeneinander versetzt, folglich ist dort ein Druckminimum, wo ein Schnellemaximum herrscht.
Da bei derart hauchdünnen Folien eine akustische Absorption kaum zu erwarten ist, wird Fonica die Neodymmagnete strömungsgünstig integriert haben. Denn was hinter der vorderen Membran liegt, ist zugleich vor der hinteren Membran, und Kantenabrissgeräusche /Turbulenzen will man nicht hören.
Während bei Magneplanar die einseitigen Magnete für einen unsymmetrischen, nicht linearen Antrieb sorgen, lässt Fonica durch die Symmetrie einen geringeren K2 erwarten.
Dass ein Flächendipolstrahler nicht nach Kiste klingen wird, ist klar. Dass die Fonica mangels Artefakte gar nicht mehr nach Lautsprecher klingen, erscheint wie ein in greifbare Nähe geratener Traum.
Auf deinen Klangbericht bleibe ich gespannt!
Grüße
Hans-Martin

P.S. @ Sascha: Das Celestion 6000 System funktionierte auch mit seitlich offenem, also nicht eingeschlossenenem Luftvolumen zwischen beiden Membranen (Gleichtakt, identischer Tensor)
Lauthörer · „wie Lauthörer zum aktiven Hören kam“
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Beitrag von Lauthörer »

Hans-Martin hat geschrieben: 01.02.2025, 16:00 Dass ein Flächendipolstrahler nicht nach Kiste klingen wird, ist klar. Dass die Fonica mangels Artefakte gar nicht mehr nach Lautsprecher klingen, erscheint wie ein in greifbare Nähe geratener Traum.
Auf deinen Klangbericht bleibe ich gespannt!
Hallo Hans-Martin,

einen besseren Einstieg in meinen Hörbericht hätte ich nicht finden können. Aber das dauert noch ein wenig. Ich will mir wirklich sicher sein. Ich habe schon zahlreiche Messungen gemacht. Aber das Erhören hat für mich noch nie so eine Bedeutung gehabt wie hier. Mit meinem "alten" System habe ich schon von ganz oben gepinkelt (sorry für diesen Vergleich), aber hier betritt man dann doch noch eine andere Klangwelt, eben keine Lautsprecher.

Und ja, bei allen Fonica Magnetostaten ist der Aufbau der Paneele prinzipiell gleich. Ich versuche, vom Hersteller noch eine Prinzipdarstellung vom Aufbau einer Paneele zu bekommen.

Viele Grüße

Andreas
Hans-Martin · „wie Hans-Martin zum aktiven Hören kam“
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Beitrag von Hans-Martin »

Hifidistel hat geschrieben: 01.02.2025, 17:54..nein, das System 6000 war ein gefalteter Dipol also quasi ein Vorläufer des Ripols.
Sascha, deine Aussage hält einer Überprüfung nicht stand. Ich hatte das 6000 etwa 9 Monate zuhause. Da war nichts gefaltet, und falls die TT push-push gearbeitet hätten, müssten sie (wie Ripol) um 90° gedreht aufgestellt werden. Ich habe sogar noch die Bedienungsanleitung zum System. Die Mittelsenkrechten der Membranen waren auf den Hörplatz auszurichten. Viele haben gerätselt, kaum einer hats verstanden...
Vielleicht so ähnlich wie bei den Helmholtzspulen.

Ich hatte meinen Nachsatz hinzugefügt, um zu betonen, dass bei einem phasengleich aufgedoppelten Dipolsystem sich gegegnüber außen kein lateraler Druckunterschied von der eingeschlossenen Luftmenge ausgeht, wenn von vorn ein Sog und von hinten ein Druck gleicher Größe aufgebaut werden. Wenn das eingeschlossenen Volumen einen internen Über- oder Unterdruck generieren würde, wäre dies ein Indiz für unterschiedliche Arbeitsweisen vorn /hinten und hätte Klirr zur Folge. Das widerspräche aber den hohen Ansprüchen, die Fonica hier umgesetzt hat.
Grüße
Hans-Martin
Hifidistel · „wie zum aktiven Hören kam“
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Beitrag von Hifidistel »

Nein, lieber Martin, ähnlich wie die Ripole sind die Celestions gegenphasig angesteuert worden, gleichsam genau wie die Ripole haben sie als „Schnelle-Wandler“ funktioniert. Nur leider mit noch schlechterem Wirkungsgrad als die Ripole. Ich hatte sie auch eine Zeit bei mir. Die Entzerrung durch das externe Kästchen hat nur sehr medioker funktioniert und hat den Klang leider nicht wirklich im Bass optimiert. Ist alles in einer Ausgabe von „Das Ohr“ nachzulesen….
Ich kann den Artikel mal herauskramen..
Liebe Grüße
Sascha
Kaffeepad · „wie Kaffeepad zum aktiven Hören kam“
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Beitrag von Kaffeepad »

Hallo Andreas,
jetzt, wo ich das System anfange zu durchschauen, stehen die Fonica im Vergleich zum bekannten amerikanischen Konkurrenten auch in einem preislich ganz anderen Licht. 

Die mittlere passive Version entspricht dem doppelten Aufbau des  Konkurrenten. 

Aber jetzt kommen natürlich Fragen über Fragen. 
Die Fonica arbeiten nicht mit Bändchen im Hochton oder :roll:

Viele Grüße
Lutz
Lauthörer · „wie Lauthörer zum aktiven Hören kam“
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Beitrag von Lauthörer »

Hallo Lutz,
Kaffeepad hat geschrieben: 02.02.2025, 06:03Die Fonica arbeiten nicht mit Bändchen im Hochton oder
Nein, tun sie nicht. Auch im HT wird das klassische Magnetostatprinzip á la Fonica angewendet. Im Übrigen arbeitet auch Magnepan, zumindest bei der 20.7, nicht mit einem echten Bändchen im HT.

Gestern war der erste Hörgast bei mir. Beim Hören der Flag L fragte er, wo der Subwoofer versteckt sei. :D

Viele Grüße

Andreas
Hans-Martin · „wie Hans-Martin zum aktiven Hören kam“
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Beitrag von Hans-Martin »

Hifidistel hat geschrieben: 02.02.2025, 01:09ähnlich wie die Ripole sind die Celestions gegenphasig angesteuert worden, gleichsam genau wie die Ripole haben sie als „Schnelle-Wandler“ funktioniert.
Hallo Sascha,
Celestion 6000 ist ein Compound Dipol, und da beide Magnete voneinander wegweisen, wird eines der Chassis entsprechend invertiert angesteuert, beide Membranen arbeiten dann auf Achse inphase.
Das Celestion White Paper sagt (p.5) zum Abstand: "...increasing the spacing brings the broadside null lower in Frequency".
Legacy Audio Whisper DSW schiebt die Magnete der vorderen Chassis in die konkave Membranen des hinteren Systeme -aus Platzgründen. Bei Celestion ist der Absand ein erkannter Vorteil, auch kompensieren sich die k2-verdächtigen Nichtlinearitäten des Antriebs, erstmals von Roy Allison praktiziert. Das kann man bei Fonica auch erwarten.
Grüße
Hans-Martin
P.S. das EQ- und Frequenzweiche-Kästchen war auch bei mir der Bottleneck, Anlass fürnur kurzes Verweilen im Wozi...
Lauthörer · „wie Lauthörer zum aktiven Hören kam“
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Beitrag von Lauthörer »

Hallo zusammen,

die neuen Kabel sind noch nicht da, die LaGrande noch nicht komplett eingespielt, und ich selbst habe mein Hörtestrepertoire noch nicht ganz durchgespielt; also noch zu früh für einen Hörbericht? Vielleicht ja, aber mich drängt es jetzt, etwas Substanzielles zu meinen neuen Magnetostaten zu schreiben. Hans-Martin hat mir mit seiner Formulierung quasi die Steilvorlage gegeben, diese Lautsprecher klingen nicht nach oder wie Lautsprecher.
Hans-Martin hat geschrieben: 01.02.2025, 16:00Dass die Fonica mangels Artefakte gar nicht mehr nach Lautsprecher klingen, erscheint wie ein in greifbare Nähe geratener Traum.
Eigentlich schon ein gelungenes Fazit, aber der Reihe nach.

Zunächst eine trockene, aber notwendige theoretische Betrachtung.

In einem Fachartikel hatte ich vor Jahren einmal gelesen, warum jede Box mehr oder weniger nach Box klingt. Ein nachdenkenswertes Thema. Innerhalb einer Box herrschen im Grunde genommen desaströse Zustände. Mehr oder weniger gut gedämmt bzw. absorbiert, ist der Schalldruck innerhalb des Boxengehäuses enorm. Da kann man jetzt dämmen wie man will und ultrastabile und schallundurchlässige Gehäusewände bauen, der unerwünschte Schall dringt immer durch die dünne, schalldurchlässige Membran nach außen, wo er sich mit dem erwünschten Schall, der nach vorne abgegeben wird, vermischt. Das ist unvermeidlich und durch eine noch so ausgefuchste Gehäusearchitektur nicht zu verhindern. Ein zweites Phänomen besteht darin, dass die Druckverhältnisse in einer Box vor und hinter der Membran unterschiedlich sind. Ja, und dann haben wir es noch überwiegend mit ziemlich massebehafteten Treibern (gesamtes schwingendes System) zu tun, wenn man einmal den Hochtonbereich außen vor lässt.

Über weitere Probleme konventioneller dynamischer Lautsprecher, wie z.B. das Eigenleben einer Schwingspule, Partialschwingungen, Zentrierspinnen, Sicken und deren Kräfte, die sich widerspenstig verhalten, will ich gar nicht mehr schreiben. Zugegeben haben Lautsprecherentwickler all diese prinzipbedingten Probleme sehr gut in den Griff bekommen. Sonst gäbe es ja keine guten bis erstklassigen Boxenlautsprecher. Und wenn man nichts anderes kennt, entsteht beim Hören solcher Systeme keine Unzufriedenheit. Der Boxenklang hat sich quasi eingeprägt und wird nicht als störend empfunden.

Magnetostatische Lautsprecher kennen all diese Probleme nicht. Kein Gehäuse, extrem leichte Membranen bis hinunter zum Bass, riesige Schallflächen mit extrem kurzen Membranhüben und starke Magnetfelder durch eine enorme Anzahl an Neodymmagneten zeichnen diese Lautsprechertechnologie aus. Alles in Allem, keine Box, kein Boxenklang. Lediglich zwei gravierende Probleme hatten bisher alle mir bekannten Vollbereichs-Folienstrahler, die unzureichende Tiefbassfähigkeit und Grobdynamik.

Das war jetzt die Ouvertüre, nun zum Kern.

Ich ergänze jetzt meinen Hörbericht, den ich aus Bergamo mitgenommen hatte, denn Vieles ist dort schon geschrieben. Allerdings ist mein Hörzimmer eine ganz andere Umgebung, optisch wie akustisch, als die Werkhalle von Fonica.

viewtopic.php?p=240242#p240242

Man kennt das Phänomen, dass man nach Veränderungen der Kette plötzlich Details hört, die einem bislang verborgen geblieben waren. Bei mir ist das jetzt nach dem Komplettaustausch meiner Kette die Regelerfahrung. Selbst bei recht handelsüblichen Aufnahmen, wie z.B. Dire Straits, Private Investigations und Why Worry, treten Feinheiten hervor, die bisher unterschlagen wurden. Bei hochwertigen Aufnahmen, Griffgeräusche am Gitarrenhals, Atemgeräusche von Sängern oder Sängerinnen, das Knarren eines Kontrabasses, alles Erfahrungen, die man glaubt, so noch nicht gemacht zu haben. Die Beschleunigung der Folien, alle drei Wege gleichzeitig und gleich schnell, verhilft dem Lautsprecher zu einer Dynamik, die selbst von meinen Hornlautsprechern nicht erreicht wurde. Ich meine hier nicht nur die Grobdynamik, sondern und vor allem auch die Feindynamik. Bei tieffrequenten Bassimpulsen fehlt auf einmal ein gewisses Nachwummern im Raum. Bislang nicht als störend empfunden, merkt man aber schnell, dass das Nachwummern fehlt. Ohnehin ist der Bass der LaGrande von einer Art, wie man es bei herkömmlichen Lautsprechern nicht kennt. Die LaGrande geht wirklich sehr tief in den Keller, gut zu hören bei Orgelmusik. Aber der Bass ist einfach nur da, ohne dass man eins auf den Kopf bekommt. Der (manchmal unangenehme) Ohrdruck fehlt ebenso wie das Gefühl, dass die Fensterscheiben vibrieren. Die Tiefe der Bühne ist akustisch nahezu unglaublich. Rebecca Pidgeon, Spanish Harlem, hinten rechts die ultrafeine Percussion, da ist mehr drauf, als ich bisher gehört hatte. Rabih Abou-Khalil, Odd Times, Son of Ben Hur und The happy Sheik, eine Kombination aus komplexen, filigranen Klangstrukturen und knallharter Dynamik. Alles wurde neu erfahren.

Und dann für mich ein, nein das Aha-Erlebnis. Kammermusik! Bislang nie meine Sache. Wenn dieser Lautsprecher überhaupt eine Domäne hat, dann ist sie hier zu finden. Die Labels Tacet, VTL und RR wanderten mit barocker Kammermusik in die Lautsprecher, und ich war fasziniert. Vivaldi, natürlich auch Bach und Händel. Basso Continuo, ich kann plötzlich etwas damit anfangen und es genießen. Auch Mozart, wenngleich nicht Barock, ist für mich jetzt hörbar. Und warum? Keine ortbare Schallquelle, keine Box, einfach nur Musik und Luft, völlig leicht und selbstverständlich.
Wer einmal im Park „Efteling“, Kaatsheuvel, Niederlande war und die Attraktion „Droomvlucht“ (Traumflug) erlebt hat, hat vielleicht eine Vorstellung davon, wie luftig schwebend, kühl atmend Kammermusik klingen kann.

Natürlich habe ich auch versucht, den Lautsprecher zu quälen. Charly Antolini, Marcus Miller, Trentemoller, Chinese Drums u.a. Knaller sollten zeigen, wo Grenzen liegen könnten. Grenzen habe ich als „Lauthörer“ nicht gehört, sondern nur aberwitzige Dynamik und Schnelligkeit. Tschaikowsky 1812 in der Telarc-Einspielung erspare ich mir aber. Digital Cannons sind keine Musik.

Ich will es jetzt erst einmal dabei belassen, nicht ohne zu erwähnen, dass die Flag L alles genauso macht, nur nicht für so große Räume.
https://www.fonica-international.com/fl ... p?lang=eng

Die Flag L benötigt Räume von ca. 20 – 40 q2m und einen Hörabstand um die drei Meter. Da kann sie ihr Potential einschl. Bass voll ausspielen. Den Subwoofer wird man vermuten aber nicht finden, weil es keinen gibt.

Für Interessierte zeige ich demnächst noch einen Auszug aus der Playlist, mit der ich insgesamt gehört habe. Natürlich auch Mercedes Sosa, Misa Criolla, unvermeidlich. Und das meine ich ernst. Die Misa Criolla habe ich so noch nie gehört, das ist wie plötzlich frische Luft in einem stickigen Raum.

Fazit:

Fonica LaGrande reiht sich in die Riege der weltbesten Lautsprecher ein. Man kann jedwede Art von Musik in Konzertlautstärke hören (oder wie es ein namhaftes Mitglied bezeichnet, in Naturlautstärke). Ein Brüllhammer ist sie nicht, sondern genau das, was ein Klanggourmet schon immer gesucht hatte. Hochadel mit Kraft und Manieren in der Welt der Lautsprecher. Anders als in Bergamo kann ich in meiner eigenen Hörumgebung keine einzige Schwäche ausmachen. Leider benötigt man viel Platz und einen großen Raum, um LaGrande gut zu platzieren. Das Stellen einer Flag L ist dagegen völlig unproblematisch, ein echtes Designerstück. Wer einmal die innere Hürde „weg von der Box“ überwunden hat, wird nie wieder auf eine Box wechseln wollen.

Viele Grüße

Andreas
Hifidistel · „wie zum aktiven Hören kam“
Aktiver Hörer
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Registriert: 11.12.2019
Wohnort: Mannheim

Beitrag von Hifidistel »

Hallo Andreas,
ein sehr eindrücklicher Bericht über sehr beeindruckende Lautsprecher, der sehr neugierig macht, sich so eine Flag L oder M mal selbst anzuhören. Für mich stellt sich bei Folienstrahlern immer die Frage: ist es das Lautsprecherprinzip, also der Magneto/Elektrostat, oder das Abstrahlverhalten, also der Dipol. Mir ist schon klar, dass sich das nicht so einfach trennen kann aber ich habe seit ich Dipole im Bass verwende und ähnliches wie du über tiefe Töne zu vermelden müsste, schon den Eindruck, dass das Abstrahlprinzip tatsächlich erheblich zu deinen Eindrücken beiträgt. Dass bei dem Aufwand, den manche Hersteller bei Gehäuse treiben, evtl. Die ultimative Lösung lauten mag, „am besten gar Keines“ liegt nahe.
Jedenfalls herzlichen Glückwunsch zur geschilderten Performance und zum Ergebnis der Bemühungen.
Liebe Grüße
Sascha
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