Thomas K. hat geschrieben: ↑03.05.2019, 14:45
Ganz schön schwierig, aber dieses gehört glaube ich dazu:
Joachim Ernst Behrendt schrieb dazu:
„Mit ‚Ascension‘ hatte Coltrane eine harmonische Freiheit erreicht, die Coleman* schon viele Jahre vorher besessen hat. Aber wieviel überwältigender, zupackender, aggressiver ist gleichwohl die Freiheit der ‚Ascension‘!
Viele Grüße
Thomas
* Ornette Coleman Doublequartett "Free Jazz: A Collective Improvisation"
Moin moin
So höre ich das auch.
Mir scheint Coltrane war auch zusammen mit
John Tchicai, Marion Brown Archie Shepp, Pharoah Sanders
ein "Gamechanger"
Diese Musiker spielten zu dieser Zeit alle Jazz der weitgehend auf taube Ohren gefallen war. Das ist doch im Grunde bis heute so. Neben den oben erwähnten Musikern sollten unbedingt auch
Albert Ayler, das Art Ensemble of Chikago, Anthony Braxton, der auch schon angesprochene Ornette Coleman nicht überhört werden. Cecil Taylor, Peter Brötzmann, Gunther Hampel ...
noch einige andere, die alle viel mehr zu musikalischen Veränderungen beigetragen haben, als es bis heute wahrgenommen wird (... was an den zahlreichen Beiträgen in den Foren und in anderen "sozialen" Medien nach zu ... oder nie lesen ist).
Vor Ornette Colemans "FreeJazz" war sein "The Shape of Jazz Ton Come" zu hören.
Zuvor konnte auch Thelonious Monk kaum überhört worden sein, auch wenn er bis heute im Vergleich zu eher kommerziell erfolgreichem Pop und Rock und Punk usw usw eher selten angesprochen wird.
Ab und zu zusammen mit Coltrane, was in den 50ern sicher auch schon damals zunächst kaum als Mainstream wahrgenommen sein dürfte.
Ach, jetzt hätte ich beinahe Eric Dolphy vergessen!
... und Charles Mingus.
Miles Davis war schon in den 40ern an der Seite von Charlie Parker zu hören. Gamechanger war aber Charlie Parker, Miles Davis passte daneben bestens an dessen Seite.
Miles Davis hat aber spätestens mit Bitches Brew wieder frischen Wind verbreitet. Als Gamechanger!
Am Beginn der Verwendung der elektrischen Gitarre griff Charlie Christian im Jazz in den 40ern in die Saiten.
Es gibt noch andere Gamechanger, auch wenn die neben kommerziell auffälligeren Gestalten im Pop Universum weniger auffallen.
Heute sehe/höre ich eher Entwicklungen oder Collagen als Erfolg versprechend.
Wichtiger als musikalische Substanz scheint mir die Performance in angemessener Fassade.
Aber das könnte auch ein Gamechanger gewesen sein. Potemkinsche Dörfer.
Gute Musiker müssen konsequente Individualisten sein, sonst werden sie nicht wahr genommen und gehen im Mainstream unter. OK, irgendwie müssen sie überleben können.
Im Pop Rock Ereignishorizont sehe/höre ich nix entscheidend Spiel veränderndes.
Gruß Ingo
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