Verfasst: 27.04.2019, 17:20
Hallo Gert, Stephan, ich greife das Thema nochmal auf,Fortepianus hat geschrieben:ja, ist beides UPOCC-Silber in meiner Schublade, sowohl der Draht mit 0,8mm wie der mit 1mm. Dann werde ich beide Varianten testen. Ich habe zwei Platinen vorbereitet, für die leider noch die Glimmerkondensatoren fehlen. Ich bin gespannt, was die paar wenigen cm Leitung ausmachen und ob überhaupt.SolidCore hat geschrieben:Ich würde den Silberdraht zur Cinchbuchse als 1mm ausführen. Keine Sorge, er verliert dadurch keineswegs an Auflösung, er wirkt untenrum nur stimmiger, körperhafter. Der 0,8mm wirkt etwas schlanker, weicher im Klang. Diese UPOCC Silber-Drähte verhalten sich anders als Kupfer, oder versilberte.
Genau das habe ich bei meinem eigenem DAC versucht, bzw gelernt.
Das Problem mit der Drahtstärke und seinen Auswirkungen ist nicht ganz einfach.nun habe ich die Tests gemacht. Die Unterschiede sind winzig - der Tausch der Buchse war deutlicher rauszuhören. Der UPOCC-Silberdraht mit 1mm ist, wie Stephan schon prognostiziert hat, beim Bass etwas kräftiger. Die Hochtonauflösung würde ich bei 0,8mm und 1mm Silber ähnlich einschätzen, oder ehrlicher gesagt, ich höre keinen Unterschied.
Übertragen werden 2,8MBit/sec, also Rechteck mit 2,8/5,6MHz, wo die Flanken eine Bandbreite bis über 60MHz verlangen.
Wenn der Wellenwiderstand bei der Steckverbindung eine Rolle spielt, warum nicht auch die längere Strecke von der Leiterplatte zur Buchse?
2 parallele Drähte mit Luft (εr nahezu =1) dazwischen lassen in dieser Konstellation Bild
praktisch keinen Wellenwiderstand von 75 Ohm zu. Z=120 * ln(2*Abstand/Leiterdurchmesser) auf 75 zu bringen verlangt nach weniger Abstand (Zentrum zu Zentrum) als Leiterdurchmesser vorgibt, eine praktische Unmöglichkeit, und ln2 (Luftisolation durch Berührung aufgehoben) ist mit 0,69 bereits größer als die erforderlichen 0,66, um auf 75 Ohm zu kommen.
Wenn nun eine etablierte Größe wie Wellenwiderstand der Steckverbindung bereits auf kurzer Strecke einen hörbaren Unterschied macht, die längere Strecke mit Fehlanpassung aber nicht, oder zumindest eingeschränkt, welche anderen -vielleicht noch nicht etablierte- Größen spielen dann hier hinein?
Geht der größere Querschnitt mit niedrigerem Widerstand (Poynting) oder mit mehr Masse (mechanisches Resonanzverhalten, die von mir gern erwähnten Mikrofonieeffekte bei Kabeln) oder einer noch ungenannten, unerforschten Größe in das Ergebnis ein? Stärker als die etablierten (und berechenbaren) Größen?
Seit 40 Jahren beschäftige ich mich mit Kabelaspekten, und Ungereimtheiten wecken immer meine Neugier...
Das SPDIF Signal variiert mit der Audiosignalamplitude eklatant und es dürfte jedem klar sein, dass in dieser Ebene (reine Datenstruktur) hörbare Unterschiede nicht erklärbar sind, wohl eher auf der Veränderung durch Jitter (da sind wir wieder bei Mikrofonie).
Innerhalb eines Gerätes sind Kabel aber durch die Gehäusefestigkeit abgeschirmt und geschützt.
Viele Fragen bleiben offen...
Grüße
Hans-Martin