Hallo Rudolf,Rudolf hat geschrieben:Da die Jico-Nadel nicht ganz billig ist und Staub die größte Verschleißverursache darstellt, heißt es jetzt stets die Rillen vor dem Abspielen zu säubern!
sichtlich hat die Jico-Nadel den geringsten Durchmesser beim Nadelträger und vermutlich auch die geringste bewegte Masse. Dasraus resultiert die geringste Massenträgheit, was auch bei den großen Beschleunigungen aus den Rillenauslenkungsschnellen die geringesten Beschleunigungskräfte und somit geringere Reibwerte zum Vinyl bewirkt. Nach meinem Wissen (angelesen) soll die Reibungshitze dem Diamant am meisten zusetzen.
Staub, der sich zwischen Vinyl und Diamantnadel setzt, wird oft von dieser mitgenommen, es sei denn, er ist bereits in das Vinyl eingeschmolzen und schließlich gibt es den losen Staub, der sich zwischen beiden (dem weichen Vinyl und der harten Nadel) abrollend mitbewegt. Der Staub, der an der Nadel haftet, schont sogar als Schutzschild die Nadel, sorgt aber für Verzerrungen, den Verschleiß reduziert er an der Nadel, jedoch nicht am wertvollen Vinyl. Gegen den eingeschmolzenen Staub mag Salzsäure helfen (habe ich selbst nicht ausprobiert, soll aber funktionieren). Und ein bewegliches Staubkorn ist so, weil wenn man über einen Stein fährt - na und?
Ich habe unter dem Mikroskop Nadeln gesehen, die immer in LencoClean gelaufen sind, der Verschleiß war nach mehr als 10 Jahren nicht erkennbar. Ich kenne genügend Schallplatten, die nach gründlicher Reinigung als verschlissen eingestuft werden mussten, nur das erneute Nassabspielen konnte ein erträgliches Obertonspektrum ohne Kreischen ermöglichen. Die Abkühlung durch die Flüssigkeit fördert die Nadellebensdauer, die Dämpfung durch die Flüssigkeit stellt sich schneller Nadelbewegung entgegen, erhöht den Verschleiß am weichen Vinyl bei hohen Frequenzen.
Trocken abgespielt nach jeder Plattenseite die Nadel reinigen ...
... für weniger Klirr und Erhaltung der teuren Vinylsammlung.
Deine nächste Anschaffung könnte eine Schallplatten-Reinigungsmaschine sein.
Grüße
Hans-Martin