Hallo Klaus,KM4 hat geschrieben:Bei mir ist ein SL-7 eingezogen und dank Rudolf' s Hilfe spielt er jetzt erst mal mit neuer "Standard Ersatznadel". Mit dem Klang bin ich noch nicht zufrieden und verfolge gespannt alle Beiträge, die mir hoffentlich weiterhelfen.
kannst du die Defizite beschreiben?
Nachbaunadeln sind kein Garant für Originalklang, für die Aufstellung kommt die Stereomitte oder (klanglich gänzlich anders) die Seitenwandmitte infrage, Horizontalbetrieb hat in Stereomitte Vorteile gegenüber Vertikalbetrieb. Der Tonarm hat schon gegenüber dem Schlitten 2 Freiheitsgrade, also ein kardanisches Lager mit 2x Spiel, hinzu kommt der nachgeführte Schlitten im Deckel (noch eine Spielpassung), der im Scharnier gegenüber dem Tellerlager noch ein weiteres Spiel haben muss. Sämtliche Lagerspiele addieren sich und entfernen sich somit weit vom 1-Punkt gelagerten Tonarm, dessen Lagerspiel prinzipbedingt am anderen Ende der Skala rangiert (gegen Null geht). Man könnte also am Arm mit Fingerspitzengefühl(!) zerren oder drehen, um das Spiel zu erfahren, zu ertasten.
Die TA-System-Verkabelung könnte im Drehgelenk des Arms (oder nahe) einen Bruch haben, eine altersbedingte Ermüdungserscheinung, aber ebenfalls wäre denkbar dass die Nachführung nicht glatt läuft, weil der zuständige Riemen ausgeleiert ist, Schlupf hat oder eiförmig ausgehärtet ist. Vielleicht hat auch die Regelung der Tonarmnachführung ein Problem mit dem Brumm / Ripple in der Stromversorgung, schließlich sind die Plattendreher schon gut doppelt so alt wie die Zeitspanne, die man Elkos als zuverlässige Brauchbarkeitsdauer zuordnet (16 Jahre werden mit überraschender Übereinstimmung auf meine Nachfrage genannt, das entspricht auch meiner Beobachtung).
Wenn die Gummifüße beim alten Plattenspieler sich zersetzen oder Filzfüße sich bei der Dauerbelastung verdichtet haben, ist die Entkopplung vom Untergrund bezüglich Körperschall nicht mehr überzeugend.
Natürlich ist beim Plattenspieler das Tellerlager wichtig, sollte nicht rumpeln, aber für Vertikalbetrieb unerlässlich ist der gefederte Anpressdruck aus der Haube, ein weiteres Lager, welches keine zusätzlichen Vibrationen einbringen sollte.
Da weiß man nicht, wo man mit der Fehleranalyse anfangen soll ...
Zum Vergleich: Der Rega Tonarm RB300 hatte früher eine Aufladekrafteinstellung per Feder, der preiswertere RB250 erledigte das per Verschiebung des Gegengewichts - ohne Feder. Ohne Feder wurde bevorzugt, weil das keine Resonanzen einträgt.
Grüße
Hans-Martin