Burmester Reference Line 111 Music Server - Der Overkill

Udor
Aktiver Hörer
Beiträge: 389
Registriert: 02.09.2010, 00:17

Beitrag von Udor »

Hallo Kai
aston456 hat geschrieben:Cdparanoia

Von diesem Tool hatte ich bislang noch nichts gehört. Es scheint von Studenten des MIT entwickelt worden zu sein.
Cdparanoia ist schon seit Jahren der Standard in der Linuxwelt. Es dürfte wohl in den meisten Rip-Programmen als Backend seine Dienste tun.

Ich glaube die letzten 150 CDs habe ich damit gerippt... :wink:

Gruß Udo
Bild
ujaudio
Aktiver Hörer
Beiträge: 200
Registriert: 27.11.2010, 17:28
Wohnort: 78467 Konstanz

Beitrag von ujaudio »

Franz hat geschrieben:... Entwickle doch mal selbst etwas in der Qualität, die diesen Produkten inneliegt und verkaufe das mal am Markt. Dann wirst du schnell lernen, wie du was kalkulierst. Was du als Preis-Leistung für angemessen bzw. sauber kalkulierst hältst, sei dir unbenommen, diesen Firmen aber Unseriösität in der Kalkulation vorzuhalten, ist völlig unangemessen. Du weißt doch überhaupt nicht, wie der Preis letztlich zustande kommt...
Ich kenne keine Kalkulation von Lautsprechern, aber ich kenne sehr seriöse Kalkulationen und erlaube mit mal zu versuchen, daraus einen Beitrag hier zu bringen, der zwar schon ein wenig OT ist, und der wenn's nicht passt, ohne Schmollen meinerseits gerne gelöscht werden kann.

Schaut man sich mal nur den Materialpreis an, so sind das oft nur Beträge, die im einstelligen Prozentbereich des Verkaufspreises liegen. Aber das ist ja auch nur ein Bruchteil der Gesamtkosten. Im Gespräch hat mir ein seriöser Lautsprecherhersteller mal genannt, dass er zwar nicht non-stop und pausenlos, aber dennoch 3 Jahre an einem Lautsprecher entwickelt. Dazu bedarf es mehrerer Gehäusevarianten, mehrerer Chassisarianten, etc. die alle mal zu finanzieren sind. Auch die Arbeitszeit muss gerechnet werden. Bis alleine der Prototyp dasteht, ist schon jede Menge Geld investiert worden - bei einem Umsatz von Null.

Dazu kommen nun einige Kosten für Verpackung (auch die muss konstruiert werden, einfach eine gelbe Schachtel "von der Stange" geht halt nicht. Wir wollen ja alle, dass die Teile auch unversehrt ankommen. Undd ann wollen wir ja auch Garantie / Gewährleistung, selbst bei sorgfältigster Konstruktion und Auswahl der Komponenten muss das bedacht sein. Raumkosten, Messgerätepark, etc. - alles will finanziert sein.

Egal wie klein die Bude ist und wie wenig Mitarbeiter beschäftigt sind: alle müssen sie ihre Familien ernähren können. Damit aber Geld hereinkommt, muss der potenzielle Kunde informiert werden, sei es über Internet, Printmedien oder Messen. Auch das kostet richtig Geld. Eine professionelle Firma kann sich nicht an irgendein Billig-Internetportal hängen. Und wer selbst schon mal ebseiten gebaut hat, die auch ansprechend sind, der weiß, welcher Aufwand dhinter steckt.

Alle die Kosten müssen nun auf die gewünschte Stückzahl umgelegt werden - und nebenbei muss Geld übrigbleiben, damit man auch die nächste Generation entwickeln kann. Diese Umlagen sind bei kleinen Verkaufszahlen dadurch ganz erheblich.

Und noch etwas: oft meint man, dass der Materialpreis doch ganz klein sei. Für uns Laien mag das wie ein Chassis aus einer Serienproduktion aussehen - ist es oftmals aber nicht. In meiner Firma gibt es eine Produktion von sog. "Rennerteilen", da läuft rund um die Uhr eine Produktion völlig identischer Teile - zum Verkaufspreis von x. Will nun ein Kunde 100 Stück einer Variante davon, und sei es nur eine kleine Farbänderung, so müssen sich Menschen darum kümmern, da muss anstelle von rotem Kunststoff nun blauer gespritzt werden. Das geht aber nicht im Mix auf der gleichen Maschine, etc., etc., etc. am Ende ist der Preis 10 mal x, bei absolut seriöser Kalkulation, obwohl sich nur ein rotes Detail in ein blaues geändert hat.

Ich habe jedenfalls zum einen Verständnis für die Preise von Kleinserienprodukten (wie viele AGM 4.4 kann man wohl pro Jahr verkaufen?). Zum anderen meine ich: solange es Kunden gibt, die einen Preis bezahlen, ist es auch seriös diesen zu verlangen. Wir leben ja in einer freien Gesellschaft.

Und ich kaufe nur das, was ich mir leisten kann.

Einen lieben Gruß
Jürgen
Bild
dirkhajo
Aktiver Hörer
Beiträge: 221
Registriert: 22.02.2008, 13:35
Wohnort: Bergisch-Gladbach

Beitrag von dirkhajo »

Franz hat geschrieben:Also kalkulieren die ihre Preise wohl unseriös, das legt deine Bemerkung ja nahe. Entwickle doch mal selbst etwas in der Qualität, die diesen Produkten inneliegt und verkaufe das mal am Markt. Dann wirst du schnell lernen, wie du was kalkulierst. Was du als Preis-Leistung für angemessen bzw. sauber kalkulierst hältst, sei dir unbenommen, diesen Firmen aber Unseriösität in der Kalkulation vorzuhalten, ist völlig unangemessen. Du weißt doch überhaupt nicht, wie der Preis letztlich zustande kommt. So ein Gerede ist nur ärgerlich, aber bitte, jeder hat das Recht auf seine Meinung, und jeder darf da auch mal widersprechen, was ich hiermit getan habe.
Hallo Franz,

dann legt Deine Bemerkung aber auch nahe, dass Du die Kalkulation der Hersteller kennst! Kläre uns doch einmal auf!

Viele Grüße
Dirk
Bild
Franz
inaktiv
Beiträge: 4422
Registriert: 24.12.2007, 17:07
Wohnort: 53340 Meckenheim

Beitrag von Franz »

Dirk, ich kenne die Kalkulationen der einzelnen Hersteller nicht, woher auch? Ich habe lediglich darauf hingewiesen, daß mit Formulierungen wie "jenseits jeglicher seriös kalkulatorischer Nachvollziehbarkeit" vorsichtiger umgegangen werden sollte. Wer sowas schreibt, der ist in der Pflicht, dies auch nachzuweisen, nicht derjenige, der darauf hinweist, daß wir die Preisfindung im Einzelfalle gar nicht kennen. Bitte mal die Kirche im Dorf lassen und nicht immer so einen Generalverdacht äußern. Was soll das eigentlich? Wer anderen dabei implizit Unseriösität unterstellt, der muß das belegen können, sonst ist das dummes Geschwätz, sorry, daß ich das so hart sage. Aber dieses bashing geht mir zu weit. Da kann jeder Forenhansel herkommen und irgendwas in die Welt setzen, ohne es im konkreten Fall belegen zu müssen. Typisches Forengemotze, immer wieder gern genommen

Also richte deine Frage an die, die hier ihr Urteil schon gesprochen haben. Ich spiele hier weder Ankläger noch Richter.

Gruß
Franz
Bild
axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Hallo Udo,

ist CDParanioa denn stand-alone zu nutzen?

Ich habe es noch nicht runtergeladen, weil ich den Eindruck hatte, da fehlt das GUI. :wink:
Ich dachte, es wäre sozusagen nur die "Maschine", die dann noch das allgemeine Drumherum benötigt.
Zumal wenn es Standard in der Linuxwelt sei.

Gruß,
Kai
Höhlenmaler
Aktiver Hörer
Beiträge: 260
Registriert: 30.12.2007, 10:05
Wohnort: Bergheim
Kontaktdaten:

Beitrag von Höhlenmaler »

aston456 hat geschrieben:ist CDParanioa denn stand-alone zu nutzen?
Vielleicht hilfts ? --> http://de.wikipedia.org/wiki/Cdparanoia
Bild
Udor
Aktiver Hörer
Beiträge: 389
Registriert: 02.09.2010, 00:17

Beitrag von Udor »

Hallo Kai
aston456 hat geschrieben:Hallo Udo,

ist CDParanioa denn stand-alone zu nutzen?
Im prinzip ja aber eben nur per Kommandozeile, nix mit Gui.

Es ist primär als Backend gedacht. Die passende Gui kann sich dann jeder selbst dazu basteln. Ich nutze z.b. Audex zum rippen.

Es gibt aber noch viele andere "Frontends" die Cdparanoia nutzen.
Hier findest du einen kleinen Überblick über Programme die CDparanoia nutzen unter anderem auch für Windows und Mac.

Gruß Udo
Bild
Funky
Aktiver Hörer
Beiträge: 603
Registriert: 30.01.2012, 19:26

Beitrag von Funky »

Hallo zusammen,

ich komme auf das eigentliche Thema zurück - den Netserver von Burmester. Ich konnte ihn vor 10 Tage live hören, im Zusammenspiel mit der B100 und den 911 Mk3 Endstufen - verkabelt mit Nordost valhalla auf der Netzseite und den wohl neuen Thyr Kabeln. Netserver stimmt im übrigen nicht denn das ist ein Renderer, ein NAS mit 2 mal 3 TByte (Raid1) und dem Vorverstärker aus der Reference Serie. Man erhaelt als Fernbedienung noch ein I-Pad 3 dazu - die Burmester Apps sind fuer die Konfig als auch fuer die Navigation der Titel mit drauf.

Ziel: Burmester Kunden die bisher mit der Netzwelt wenig Berührungspunkte und entsprechende Ängste haben (weil doch vieles ev. zu neu ist und häufig im PC Umfeld auch nicht komplett stabil läuft) eine Komplettlösung anzubieten.

Das Design fällt schon sehr auf, da es nicht der typischen Burmester Design Ästetik folgt, - das Gerät ist aus zwei Teilen aufgebaut, Digital Sektion unten, Vorstufe oben - koplett galvanisch getrennt. Die Trennung wird durch eine Glasleiste auch im Design nach Aussen erkennbar. Der Rest ist gebürstetes Alu.

Es gab wohl Versuche das auf Chrom umzusetzen, was aber wohl niemandem wirklich gefallen hat. (Es gab auch ein Foto mit schwarz eloxiertem Alu und einer dunkelroten Glasumrundung - nun, mutig auf jeden Fall )

Das Frontend fuer die Anzeige ist im übrigen symmetrisch auf dem hier vorgestellten Exemplar, aber auch hier wirkt die Anzeige wenig organisch integriert .

Nun aber zum Klang - vorgeführt wurden hochauflösende Formate (24 bit, 96 Khz) - alles sehr sauber, etwas kühl sachlich im Vortrag, (allerdings kannte ich keines der gespielten Stücke von meiner Anlage)

Jan Gabarek - sehr sehr saubere räumliche Trennung der 4 Mitspieler , Anblassgeräusche absolut sauber hörbar, gute Tonlage - glasklar - nicht mit digitaler Härte belegt - ABER - für mich musikalisch nicht sehr zwingend -
Das galt auch fuer Klassik, da war es noch offensichtlicher das es eine technisch sehr saubere Sache ist, aber es mich nicht berührte (das kann mit anderen Kabeln als Nordost auch besser sein)

Jazz, Big Band - wiederum sehr saubere klare Darstellung, aber kein Fusswipfaktor, der dem Stück den swingenden Charakter hätte geben koennen. Der Kopf ist dabei, mein Bauch nicht.

Es gibt aber sicher viele Hörer die dieses klare Bild mögen, Dynamisch ist es auch nicht langweilig, nur zum wahren Erlebnis ist das für mich nicht geworden (man muss aber beachten, dass es doch immer ziemlich viel Arbeit ist, bis eine Anlage wirklich einrastet, das ist wohl auch in einem schoenen Hifi Studio wie diesem hier in Köln auch immer etwas Glücksache das Optimum zu treffen)

Es gab keine Möglichkeit bekanntes in CD Format zu hören - aber das ist klar, man moechte schon mit gutem Material vorführen.

30 000 € sind eine Menge Holz, wenn man die Vorstufe von ca. 15 000 € abzieht, dann sieht es vielleicht ein bischen anders aus. Nun die Kunden die sich dafür erwärmen, müssen das Geld wohl ohnehin nicht zählen sonder wiegen es eher - insofern sicher der richtige Ansatz sich um dieses Clientel zuerst mit einer geschlossenen Lösung zu kümmern und erst spaeter einen eigenen Renderer nachzuschieben (die dann direkt mit den Linns konkurieren würden).

Rainer (funky)
Bild
axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Hallo Rainer,

danke, für den knappen, aber informativen und nachvollziehbaren Bericht.
Man muß nicht immer seitenlang Rumsülzen, um einen Eindruck stimmig rüberzubringen.
So macht das Forum Spaß! :mrgreen:

Gruß,
Kai
Truesound
inaktiv
Beiträge: 1095
Registriert: 22.10.2011, 17:18
Wohnort: Everglades National Park

Beitrag von Truesound »

Hallo Zusammen!

Ein optisch sehr schön in Szene gesetztes Gerät. Die anvisierte internationale Kundengruppe dafür ist auch unschwer zu erraten. Es sind die Reichen und Superrreichen die es weltweit in den letzten 30 Jahren immer mehr gibt und deren Konsum völlig konjunkturunabhängig konstant ist. Wenn dann etwas wirklich gefällt ist der Preis nicht das Ausschlagskriterium dafür ob gekauft wird oder nicht... und wenn die wofür das Gerät als anivisierte Zielkundengruppe gedacht ist eh den Preis nicht als Ausschlagskriterium nehmen braucht man auch garnicht nachzukalkulieren versuchen. Diese Kundengruppe kauft so ein Gerät so wie wir uns vielleicht eine neue Jacke oder Hose kaufen, weil wir gerade in der Stadt sind und etwas schönes gesehen haben oder der Innenarchitekt der gerade eine "sündhaft teure" Loftwohnung plant und einrichtet nimmt das Gerät als Eye-Catcher schon mit bewußt ausgewählter Musik beladen wohl wissend das der neue Inhaber auch Musikliebhaber ist... Überall wo mehrere Sinne gleichzeitig angesprochen werden sollen als nur das Hören werden die Entscheidungskriterien oftmals irrational.

Grüße Truesound
Bild
Antworten