Moin Fujak,
moin Oliver,
moin Forenten,
schön, dass Ihr Euch an mich erinnert. Irgendwie war immer anderes wichtiger. Ihr kennt das, denke ich.
Auf der ACT-Seite sind auch "richtige" Testberichte
http://act-lautsprecher.de/Presse/presse.html zu finden, die zu lesen ich auch heute noch -- trotz ihres Alters von zum Teil 23 Jahren -- empfehle. Ich bin damals über diese Testberichte (und vor allem über einen noch ältern der Zeitschrift Stereo, ich sage mal Mai 1987) zu den Produkten gekommen und wage die Behauptung, dass diese noch immer eine Überlegung Wert sind. Die Modernisierungen halten sich sehr im Grenzen, betreffen aber gerade die Schwächen: vor allem Schalldruck. Gerade in den letzten Jahren sind Chassis mit mehr Membranhub auf den Markt gekommen und die Leistung der Endstufen ist noch einmal gestiegen (oder die Preise sind gefallen), was beides dem Basspegel gut tut.
Grundsätzlich erlaube ich mir den Hinweis, dass Präzision und Zurückhaltung als Konzept für anders geschulte oder sozialisierte Ohren matt oder schwach erscheinen. Ich kann nur einen Tod sterben: will ich Präzision, muss ich auf Reflex-, Transmissionline-, Passivmembran- oder Bandpassgehäuse-Konzepte verzichten und auf geschlossene und geregelte Konzepte setzen. Zwar hat Herr Gruber inzwischen sein Regelungsmodell um eine Bassreflex-Option erweitert, was daran aber nichts ändert. Damit stellt er lediglich ein ungewöhnlich präzises Bassreflex-Produkt bereit, was insofern interessant ist, als man für den gleichen Preis mehr Schalldruck erhält und der Verlust an Präzision einigermaßen begrenzt bleiben kann.
Aber man zahlt auch bei diesen Bassreflex-Lautsprechern den Preis letzter Genauigkeit. Das erspart man sich erst beim Verzicht auf die Bassreflex-Öffnung. Höchste Präzision geht eben nur mit geschlossenen, geregelten Systemen. Schalldruck geht nur über schiere Größe, die man durch geeignete Vergrößerung und Vervielfältigung der eingesetzten Systeme erreicht. Dann wird es entsprechend teuer. You get what you pay for. Oder: was nichts kostet, ist auch nichts. So auch hier.
Komme ich zum Schluss zu einem konkreten Vorschlag. Wenn ich mir heute einen Hörraum neu einrichten würde, käme für die Basswiedergabe ein gesonderter Basslautsprecher in Betracht. Den würde ich -- A.C.T. fertigt jede gewünschte Form, solange das Nettovolumen unverändert bleibt -- nicht als Säule, sondern in Form eine Anrichte, also einer Kommode, bauen. Ausgegangen bin ich dabei von der DBA-Idee, also der Idee, über die Wand die Basssysteme möglichst gleichmäßig zu verteilen. Zugleich muss der Bass anständig an die Wand angekoppelt werden, damit es keine Auslöschungen gibt
http://www.genelec.com/faq/acoustical/not-enough-bass/.
Dazu würde ich die Chassis seitlich abstrahlen lassen. Damit sind sie einerseits maximal weit auseinander, andererseits eliminiert sich sogar der Rückstoßeffekt, wobei mir klar ist, dass man den auch nicht überschätzen sollte.
Als Basis wähle ich also einen Subwoofer mit einer geraden Anzahl von Chassis. Die eine Hälfte strahlt nach links, die andere nach rechts. Damit es ordentlich knallt, also einen AL 6x4, 8x2 oder 10x2
http://www.benedictus.de/produkte/speaker.html. Der Subwoofer ist etwas tiefer als der Chassisdurchmesser. Er steht direkt an der Wand, womit die Chassis fast so gut an den Raum angekoppelt sind, wie sie es bei einem versenkten Einbau wären. Der Subwoofer ist etwas höher als 2 Chassis (AL 6x4) oder 1,618 (goldener Schnitt, mal als Vorschlag) mal so hoch wie tief (AL 8x2, 10x2). Und dann ist er so breit, dass das erforderliche Volumen erreicht wird. Da hilft A.C.T. oder Benedictus sicherlich gerne. Achtung, den Elektronik-Einschub nicht vergessen, aber Herr Gruber oder Herr Dohmen übersehen den schon nicht, da bin ich sicher.
Nach vorne ist der Subwoofer völlig ohne Technik. Die Endstufe ist hinten, versenkt, tief versenkt, damit ein Kamin ensteht -- der Subwoofer steht sehr nah an der Wand -- und die Chassis strahlen zur Seite ab. Damit wird der Subwoofer zu einem Möbelstück und stört nicht mehr annähernd so sehr, wie es normale Subwoofer täten. Bezüglich der Oberflächen kann man sich nun austoben. Interessant finde ich immer eine Steinoberfläche
http://flexstone.de/index.php?go=Home, da sie zu jedem Holz passt und damit eine erhöhte Störfestigkeit gegen Neueinrichtungsfantasien, wie sie gerade bei Frauen immer wieder zu beobachten sind, haben. Oben drauf könnte man eine Kunststeinplatte legen und zum Beispiel den Fernseher stellen (also auf den Subwoofer jetzt, nicht auf die Frau, klar); oder man hängt ihn über dem Subwoofer an die Wand. So oder so spart das sogar den Fuß für den Fernseher.
Damit der Bass nicht zu weich wird, muss der Subwoofer auf ausreichend hohen Beinen stehen, was gut und gerne 20 bis 30 cm bedeuten dürfte. Da kann man sich alles und nichts ausdenken: von einem Edelstahl-Rack, an dem der Subwoofer an Seilen hängt bis hin zu Autofedern, auf dem der Subwoofer steht, ist alles erlaubt und denkbar. Wobei man, so denke ich, den Fernseher wohl wirklich besser an die Wand hängt.
Herzliche Grüße
PETER