Linn Renew DS und DS/1

JoeBroesel
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Beitrag von JoeBroesel »

highendsolution hat geschrieben:Negativ beim Klimax/Renew finde ich auch das geschlossene Konzept ohne digitalen Ein- und Ausgänge.
Hi,
das ist halt das Konzept von Linn. Auf der Digitalseite gibts nichts zu verbessern, das kann schon der Sneaky perfekt. Auf der Analogseite, da gibts Potenzial, und um das kompromisslos auszureizen, gibts den Klimax. Wer ein Allround-Gerät will, und bessere Analogteile als wie beim Sneaky, der nimmt den Majik oder den Akurat DS, je nach Geldbeutel.

Rainer (der sich einen Sneaky mit AES-EBU-Ausgang wünschen würde, der bis 192 kS/s geht und der auch von der BM35 verstanden würde....)
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Unicos
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Beitrag von Unicos »

Hallo Rainer,

Du hast es auf den Punkt gebracht. :-)

Gruss

Thomas
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Markus
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Beitrag von Markus »

Danke Joe,
JoeBroesel hat geschrieben:... Auf der Digitalseite gibts nichts zu verbessern, das kann schon der Sneaky perfekt.
damit hast Du auch meine Frage beantwortet. Habe ich Dich richtig verstanden, die Digitalsektion ist ab Sneaky aufwärts technisch identisch? Bzw. ist mit dem Digitalausgang bei Nutzung eines digitalen VV keine klangliche Steigerung zu bemerken?

Markus,
der sich Joe's Wunsch nach AES-EBU anschließt
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play-mate
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Beitrag von play-mate »

Joe Broesel hat geschrieben:Auf der Digitalseite gibts nichts zu verbessern, das kann schon der Sneaky perfekt.
...das finde ich ja eine fantastische Aussage!

Es würde einer Automobilwerbung ähneln, die behauptet das Auto XY wäre das perfekte Fahrzeug um von A bis B zu kommen...

Lassen wir doch bitte mal die Kirche im Dorf, denn solche Behauptungen beleidigen die Intelligenz dieses Forums.

Leif
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musikgeniesser
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SAPERE AUDE!

Beitrag von musikgeniesser »

Moin Leif,
moin Forenten,

ich glaube nicht, dass das übertriebene Lob einiger Forenten in diesem Strang der Intelligenz dieses Forums böses will, sondern schlicht einer unbefangenen Begeisterung entsprungen ist. Das ist auch mal erlaubt, ja sogar ganz erfrischend. Ich mag das.

Ebenso mag ich lakonisch-nüchterne Einwürfe wie Deinen, Leif, die uns wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen.

Eine Bitte habe ich aber doch: wir sollten uns Begeisterung und Nüchternheit nicht gegenseitig vorwerfen. Oder bin ich zu empfindlich?

Herzliche Grüße

PETER
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Rossi
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Beitrag von Rossi »

play-mate hat geschrieben:
Joe Broesel hat geschrieben:Auf der Digitalseite gibts nichts zu verbessern, das kann schon der Sneaky perfekt.
...das finde ich ja eine fantastische Aussage!
Es würde einer Automobilwerbung ähneln, die behauptet das Auto XY wäre das perfekte Fahrzeug um von A bis B zu kommen...
Wo bitte ist das Problem? Genau diese Aussage gibt es in der Automobilbranche doch zuhauf. 8)

Stefan
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JoeBroesel
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Beitrag von JoeBroesel »

Hi,

der Vergleich mit der Automobilwerbung: Ich bin ja kein Hersteller, nur Konsument, und darf das schreiben.

Ab einem bestimmten Punkt kann ich keine Verbesserung, oder Änderung mehr feststellen. Wenn die Bits und Bytes richtig rüberkommen, was will ich da noch verändern. Noch richtiger?
Ich zweifle nicht daran, daß bei meiner Übertragungskette keine Fehler auftreten, die auf die digitale Übertragung zurückzuführen sind.

Warum ich dann überhaupt einen Klimax DS und einen Sneaky DS und jetzt auch einen Renew DS habe: Das ist historisch so gewachsen. Vom digitalen Weg via Sneaky werde ich wieder Abschied nehmen, evtl. aber nur vorübergehend, weil ich sonst zum Umschalten immer hinter die Boxen krabbeln muss, oder per BM-Control, zukünftig übrigens nicht mehr kostenlos :| , die Quelle umschalten muss. Ich höre ja auch noch was anderes als digitales 2.0 von FLAC-Datei.

Das Design vom Renew DS finde ich übrigens (das ist auch wieder meine Meinung) Klasse. Sich soviel Understatement leisten zu können, das kann sich im Moment nur Linn erlauben.

Rainer
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play-mate
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Beitrag von play-mate »

Wenn es bei euch alles bit-perfekt ankommt und alles perfekt ist ... dann herzlichen Glückwunsch!
:cheers:

Mehr Hybris geht doch wohl nicht... :shock:
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Schorsch
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Beitrag von Schorsch »

Hallo,

"perfekt" halte ich auch für etwas zu optimistisch, dann hätten wir ja nichts mehr zu tun :mrgreen: ...

Aber schon ziemlich gut, denn
play-mate hat geschrieben: Deine Andeutung, dass das Xilinx Virtex-4 FPGA Modul ein wesentlicher Grund für die klangliche Überlegenheit ist, ist sehr nachvollziehbar wenn man sich mit Upsampling ein wenig beschäftigt hat...
Die Funktion des Chips ist aber keineswegs neu oder Linn-spezifisch, denn die prozessorgestützte Berechnung von imaginären Interpolationpunkten innerhalb einer bandlimitierten Vorgabe gibt es in Computer Audio schon lange.
...
das FPGA ist ja kein dedicated chip, es wird einfach nur programmiert - und ist trotzdem Hardware - das ist das Gute am Linn Konzept. Man kann dort per Update die DSP stückweise verfeinern bzw. bei Bedarf auch vollständig umkrempeln.

Apropos gutes Konzept: Die Firma selbst ist auch recht innovativ, wie folgender FAZ-Artikel belegt, (auch dort wird Linn mit der Automobilbranche verglichen 8) ) ...

Viele Grüße
Georg
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play-mate
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Beitrag von play-mate »

Hallo Georg,
Schorsch hat geschrieben:das FPGA ist ja kein dedicated chip, es wird einfach nur programmiert - und ist trotzdem Hardware
Doch!
- der FPGA ist genau ein "dedicated" programmierter Chip.

Ob ein Betriebsystem mit einer Software programmiert wird, oder ob ein Chip über EEPROM als "Hardware Update" programmiert wird, ist völlig unwesentlich. Das ist beides programmierte Software, und Linn ist auch so klug zu Unterstreichen das Upsampling nicht gleich Upsampling ist:
Linn hat geschrieben:Most up-sampler designs use ‘half-band’ filters because they are computationally more efficient than other filter types. The disadvantage of the half-band filter in an upsampling application is that it only attenuates by -6dB at the Nyquist frequency. This results in the upper portion of the audio band being ‘reflected’ around the Nyquist frequency.
Implementing a ‘true’ upsampling filter requires significant processing power if parameters such as pass-band width, pass-band ripple, and stop-band attenuation are not to be compromised. Implementing the design in an FPGA allows complete control of the digital signal path and allows high performance filters to be implemented with high mathematical precision.
- und diese Diskussion haben wir hier schon, mehr oder weniger, aufschlussreich geführt.
"True" Upsampling benötigt Software und Prozessorleistung.

MfG. leif
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Schorsch
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Beitrag von Schorsch »

Hallo Leif,
play-mate hat geschrieben:
Schorsch hat geschrieben:das FPGA ist ja kein dedicated chip, es wird einfach nur programmiert - und ist trotzdem Hardware
Doch!
-der FPGA ist genau ein "dedicated" programmierter Chip.
Ein FPGA (Field Programmable Gate Array) ist ein frei programmierbarer Baustein, sozusagen Hardware, die man durch Programmierung konfigurieren kann: Die Programmierung nimmt also die Verbindung der digitalen Gatter (auch Multiplizerer und Addierer) auf dem IC vor. Im Falle der Virtex-ICs ist das reversibel. Dass dieser Chip dann - wie du sagst - mit einem speziellen Upsampling Algorithmus "dedicated" konfiguriert wird, ist m.E. kein Widerspruch dazu, dass der Chip selbst keine fest gegossene Hardware - also "nicht dedicated" ist, wie z.B. ein Filterbaustein. Man könnte also den implementierten Filter Algorithmus jederzeit mit einem Firmware Upgrade, welches das FPGA umkonfiguriert, modifizieren.
play-mate hat geschrieben:Ob ein Betriebsystem mit einer Software programmiert wird, oder ob ein Chip über EEPROM als "Hardware Update" programmiert wird, ist völlig unwesentlich.
Das ist beides programmierte Software, und Linn ist auch so klug zu Unterstreichen das Upsampling nicht gleich Upsampling ist :
Nach meinem Verständnis existiert durchaus ein Unterschied zwischen einem Software Algorithmus und einem auf dem FPGA implementierten Algorithmus. Der Algorithmus auf dem FPGA erlaubt weitgehend echte Parallelisierung ohne störende Betriebssystem Interrupts.

Generell stimme ich Dir aber absolut zu, dass es unterschiedliche Qualitäten an Upsampling Verfahren gibt. Zum Thema "True" Upsampling (was ist "False" Upsampling?) kann ich wenig beitragen. Da lese ich mal den von Dir erwähnten thread. :cheers:

Viele Grüße
Georg
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play-mate
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Beitrag von play-mate »

Hallo Georg,
Schorsch hat geschrieben:Nach meinem Verständnis existiert durchaus ein Unterschied zwischen einem Software Algorithmus und einem auf dem FPGA implementierten Algorithmus. Der Algorithmus auf dem FPGA erlaubt weitgehend echte Parallelisierung ohne störende Betriebssystem Interrupts.
Selbstverständlich ist so ein FPGA Chipsatz wesentlich kleiner und "autonomer" in seiner Funktionsweise, und daher sicherlich auch ohne eigenen Interrupt (einige Interrupts hat das Linux auf dem Board des Linns jedoch schon). Als softwaregesteuert würde ich es aber allemal bezeichnen.

Die entscheidende (Qualitäts-) Frage ist mit welcher Präzision & Schnelligkeit der Virtex Chip das Upsampling verrichten kann. LinnDocs bezeichnet das Upsampling mit interner 35 Bit Genauigkeit als "sufficient" und das mag auch für eine simple, lineare Interpolation ausreichen. Zum Vergleich verwendet cPlay eine 53 Bit Genauigkeit, das denn dafür auch mindestens einen Core-Duo Prozessor benötigt.
In diesem Licht wird klar dass Upsampling mit Algorithmen nur mit erheblicher Computerleistung und Aufwand zu betreiben ist.

Die Upsampling Engines die in vielen DACs eingebaut sind, taugen im Vergleich nicht viel ...


Gruß Leif
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freezebox
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Beitrag von freezebox »

Hallo,

Bin neu hier und stelle gleich mal ne "Anfängerfrage" :) :
Wann wird denn der Vorteil dieses up-samplings beim Linn (Sneaky) relevant? Profitiere ich davon auch, wenn ich das Signal digital ausgebe? Oder anders gefragt, wann wird denn wieder down-gesampelt und in welcher sample-rate gibt der Linn die Signale am Digitalausgang aus? Ich bin etwas irritiert durch die Formulierung in der Linn Besschreibung, dass durch diesen Algorithmus vor allem die D/A Wandlung profitiert...diese müsste ja dann bei den 3XXkHz stattfinden, oder irre ich mich da?

Danke für Euer " Verständnis"..

Jörn
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play-mate
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Beitrag von play-mate »

Hallo Jörn,

Sehr gute Frage!
Zu diesem Thema hält sich Linn auffällig bedeckt, aber im Linn-Forum hat sich Mr. Murray auf Anfrage sogeäussert :
Mr. Murray hat geschrieben:When the SPDIF output is set to 'upsampled', all sources below 88.2/96kHz will be upsampled to 88.2/96kHz 24-bit. If the source sample rate is already 88.2/96kHz then the stream will 'pass-through' with no change in bit-depth. 176.4/192kHz streams are not supported in 'upsampling' mode.
- die wirklich interessante Frage ist ob bei diesem Output auch der FPGA Upsampler verwendet wird....
Diese Firmware EEPROM Konfiguration lässt nichts Gutes ahnen.

Leif
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Nimron
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Beitrag von Nimron »

Guten Morgen Leif

Hast Du eigentlich schon mal einen Linn Streamer gehört oder sind das hier alles eher Vermutungen?

Laut Deinem Zitat wird alles auf ein 24 Bit Signal upgesampled, was mit 16 Bit (44 bzw. 48 KHz) rein geht. Hochauflösende Signale werden nicht resampled, warum auch? Ich kann da rein gar nichts Negatives erkennen. So sollte das Signal dann auch immer am digitalen Ausgang anstehen.

Allerdings habe ich tatsächlich noch keinen Linn gehört und werde daher erst darüber urteilen, wenn ich diese Erfahrung nachgeholt habe. :cheers:

Gruß

Manuel
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