Einen guten Tag an die Leserschaft.
Ich bin mal wieder zu langsam.
Gestern mit meinem Beitrag begonnen und heute teilweise schon überholt, also Off-Topic.
Aber egal, damit meine Zeit nicht ganz verloren ist und nach langer Abstinenz hier trotzdem mein Beitrag.
Hallo Thorsten.
Deine Fragen erinnern mich an meinen Convolver Start.
Man hat Fragen über Fragen und mit den Antworten dazu bauen sich gleich
neue Fragen auf. Mir hat damals Uli (insbesondere) und sein Acourate-Forum geholfen.
Es war ein steiniger, aber ein erfolgreicher Weg, von dessen Ende ich noch
nichts erkenne. Auch ich habe noch so einiges vor mir.
Da ich die RME 9632 mit Zusatz - I/O Karten analog nutze bin ich jetzt hier mal aktiv.
Zur Sache:
Dein Ziel ist die Aktivierung eines Breitbänders mit Unterstützung durch
einen bereits aktiven Subwoofers. Das Ganze dann links und rechts. Richtig?
Welche Eingänge sind angedacht bzw. gegeben?
Ist die weiter oben gestellte Verstärkerfrage für den noch passiven Breitbänder ( Typ ? )
schon beantwortet?
Warum ich das Frage. Sind der oder die Verstärker schon gegeben, dann
verfügen sie wahrscheinlich über analoge Eingänge, weil oben wurde ja auch mal
an externe DAC's gedacht. Möglicherweise hat der Sub aber auch einen SPDIF-Eingang.
Empfehlenswert ist eigentlich die voll digitale Kette von der Quelle über den
Convoler-PC bis zum Verstärker (evtl. auch vorgeschalter DAC).
Hier wirds dann aber schon recht teuer, will man Qualität.
Zum nur Musik hören reichen natürlich auch die preiswerten Geräte.
Aber zum highendigeren Musikgenuss brauchts dann schon einiger Euros.
Ich bin damals den analogen Weg eingegangen, weil ein sechs Kanal End-Verstärker schon
da war.(Ziel damals 2 * 3-Wege Stereo plus Acourate Crossover and Room-Correction)
Für die RME 9632 mit analogen I/O-Karten habe ich mich damals entschieden
wegen der soliden technischen Daten. (s. Handbuch)
Mit der 9632 ist mein dann aufgebauter PC also nun der Quasi-Vorverstärker in der Anlage.
Zum PC, Mutterbrett und über die CPU mache ich hier keine weiteren Angaben,
da ich nicht weis ob die Komponenten noch erhältlich sind.
Sehen wir nun wieder aufs ansteuern deiner Amps.
Reichen in deinem Fall 2 SPDIF- und zwei Analog-Ausgänge oder sind doch
4 analoge Ausgänge angeraten? (dazu später unten mehr, wegen der Pegel)
Die RME 9632 verfügt aber nur über einen SPDIF-Out, aber acht ADAT-I/O's (48kHz),
sowie zwei Analoge Ausgänge (einer L / einer R).
(Weiteres siehe S.43
http://www.rme-audio.de/download/hdsp9632_d.pdf,
oder für die 9652
http://www.rme-audio.de/download/hdsp9652_d.pdf)
Was tun?
Zwei 9632 Soundkarten und damit 2 * SPDIF (bis 192kHz) und 4 analoge Out's oder
eine 9632 mit AO4S-192 also analoger 4 Kanal Ausgangserweiterung?
Von der 9632 gibt es auch eine PCI-Express Variante. Mit dieser Karte sind
übrigens auch die analogen AIO4S-192 Erweiterungskarten zu nutzen.
Siehe hier, da du ja auch auf Linux und brutefir als Convolver setzt:
http://www.alsa-project.org/main/index. ... Vendor-RME
Die PCI-Express-Variante (HDSPe AIO) wird hier nicht erkennbar ausdrücklich unterstützt.
Das käme mal auf einen (unfairen) Fernabgabe Versuch an. Die Karte ist aber noch recht neu und
auch deutlich teurer als die "alte" 9632 PCI-Standardkarte.
Was geht nun mit der 9632 in Linux und brutefir:
Die analogen I/O's sind auch symmetrisch nutzbar.
Die Pegel der Kanäle sind in drei Stufen schaltbar. (wie Fireface 400/800)
(Eingangsempfindlichkeiten/Pegel bzgl. MvV, Endstufe, digitaler Headroom)
"Achso: gäbe es bei der RME Karte auch einen Knall beim abschalten des Rechners?"
Ja!!! Also erst Verstärker aus und dann Rechner runterfahren.
Bezüglich der Kistenfrage:
Für die 9632 ist wegen der Kartengrösse ein hohes Gehäuse erforderlich.
Das gilt auch für die 2496.
PCI Kartengrössen siehe hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Peripheral ... -Varianten
Die Karte wird schon recht warm. Eine liegende 9632 mittels Riser-Card und guter
Wärmeabfuhr sollte aber funktionieren (Trinov). Aber da ist dann ja noch die evtl. Erweiterung unterzubringen.
Motherboard, CPU, RAM:
2 PCI- Steckplätze, besser drei (bietet Luft zwischen den Karten)
AMD 2-Kern-CPU (kleine Verlustleistung), 1,6 GHz, 2GB RAM oder mehr wegen evtl. RAM-Disk.
SSD-Card (noch recht teuer aber total silent and fast) sind meinerseits minimal Empfehlung.
80+ Netzteil mit 120mm Lüfter geht auch, statt Schaltnetzteil.
Ich nutze einen CPU-Kühler von Zalman, der ist mittlerweile in den Ruhepassagen zu hören,
es geht aber noch. Dies sei hier nicht verschwiegen.
Linux Betriebssystem:
Die 9632 lief bei mir anfangs mit Uli's sblinunx vom USB-Stick.
Schon bald und bis heute aber mit Ubuntu-Studio 8.04 LTS und RT-Kernel.
Hiermit funktioniert aber kein Jack zwecks zusätzlichem I/O Routing.
Anmerkung:
Wegen der Jack und PulseAudio Routing Probleme habe ich mal Ubuntu-Studio 10.10
auf einen Stick installiert. Auch wollte ich wissen ob Studio 10.10 in der Standardinstallation einen RT-Kernel nutzt. Nein, die Standardinstallation hat keinen RT-Kernel. Auch ist fürs Musikhören
das Booten dieses Betriebssystems vom Stick nicht ratsam, da das OS ja die /PROC-Daten auf "Platte" aktualisiert, der USB-2.0 Datentransfer ist zu dem recht langsam.
Desweiteren telefonieren das 8.04er und das 10er OS jeweils mit zu Hause, wegen möglicher Updates.(müsste man deaktivieren). Beim meinem 8.04er mit RT-Kernel läuft die Musik dabei aber ohne Aussetzer durch. Mit dem 10er UbuntuStudio fehlt mir noch die Erfahrung.
Ob Jack und / oder PulseAudio mit brutefir und weiterem Mediaplayer im U.-Studio 10.10 zusammen spielt,
habe ich noch nicht ausprobieren können (wann Zeit?). Hier ist noch Handlungsbedarf.
Messen:
Ein zweiter Rechner mit guter Soundkarte ist zu empfehlen.
Das ist schon flexibler. Aber ich messe mit brutefir unter Linux mit Acourate-Crossover- und/oder Room-Correction-Filtern mit 96kHz und 132k-taps unter Linux.
Das Ergebnis landet dann in einer RAM-Disk. (PulseAudio und TCP/IP sind dann aber ausgeschaltet)
Das ist oben im Thread ja schon angesprochen und hiermit dann bestätigt.
Messfile und Musik faltet mir brutefir partitioniert mit 96kHz Sample-Rate und 132k-taps.
Acourate und messen:
Läuft unter WindowsXP in eigener Partition, gebootet mit Linux GRUB.
Foobar und Acourate Correction habe ich mal probiert, lief leider mit gelegentlichen Abstürzen.
Daher nicht weiter betrachtet.
Und hier beißt sich die Kuh nun in den Schwanz.
Wie mit Acourate messen, wenn Acourate Lizenz und Linux-Rechner mit brutefir und Crossover auf
einer Platte im Rechner sind und nicht beide Systeme gleichzeitig gleichberechtigt zu booten sind?
(aber s. brutefir oben).
WindowsXP auf virtueller Platte von VirtualBox3.x unter Ubuntu läuft ohne Probleme. Es gibt aber keinen Soundkarten Zugriff über VirtualBox. Desweiteren wäre meine CPU damit aber sowieso restlos überfordert.
Lautstärke, Filter, Delay:
Anfangs habe ich eine selbstgebastelte passive 10kOhm 6-Kanal Lautstärke-Poti Lösung genutzt.
Jeder Kanal war zudem mittels weiterem Poti im Pegel separat zu beeinflussen.
Bei einem Verstärkereingang von 48kOhm und kleinem Soundkarten-Ausgangswiderstand machbar.
Alsbald aber ersetzt und klanglich wesentlich besser ist aber die Lautstärkestellung mittels
amixer - Befehle per Lirc-Remote script mit einer einfachen Medion Fernsteuerung
direkt quasi gleichzeitig auf die einzelnen Kanäle mit einem Befehl.
Die Lautstärke ist auch mittels brutefir cli-script-Steuerung zu stellen.
Verschiedene Filter oder Delay sind auch online ohne Probleme mit CLI-Script schaltbar.
Wie klingts?:
Subjektiv gut, wie immer, aber selten eingestanden.
Meine Raumakustik ist ohne Maßnahmen eine Katastrophe, weil Betonkeller.
Die Acourate - mit der analogen 9632 Soundkarten - PC Lösung gefällt.
Eine Steigerung, im Sinne von gefällt sehr oder gefällt sehr gut oder geil, fehlt hier bewußt.
Ich hatte mal einen Lyngdorf DPA1 (der kann übrigens auch 2 * 2 Kanäle-Crossover) zum letztendlich indirekten Vergleich hier. Dessen DAC's sind auch von sehr guter Qualität. Mit dem Gerät höre ich auch (andernorts) sehr gerne Musik. An der Vorstufe möchte ich also hier nicht rummmäkeln.
Die Einmessung in meinem Raum über meine Schepperkisten (Breitbänder) brachte ein gutes Ergebnis. Da habe ich eigentlich mit Acourate lange für gebraucht und natürlich auch einiges an Lehrgeld gezahlt.
Schlußendlich haben wir keinen direkten A/B - Vergleich mangels gleicher Gerätschaften wegen 2*2- bzw. 2*3-Wege Stereo durchgeführt.
Jetzt drücken wir mal beide Augen zu, um es mal vorsichtig auszusprechen.
Es ist dem DPA1 nicht gelungen, meiner Acourate-Lösung mit der 9632 im PC Grenzen aufzuzeigen.
Die Durchhörbarkeit, wohl bedingt durch steilere NT-Filter, sowie flexibleres Targetziel und Einsatz von FDW- und Excessphasen-korrektur, lassen die Soundkarten-Lösung nicht schlecht dastehen.
Verzeichnen wir der Fairness dem Lyngdorf gegenüber hier einfach ein patt.
Ich gebrauche weiterhin Acourate und brutefir, da habe ich auch lange dran gebastelt, okay,
aber schöner Aussehen tut der Lyngdorf dann schon.
Messen:
Nur für den Schalldruck zu messen reicht ein kalibriertes ECM40.
Für das Messen eines tief einsetzenden und hoch spielenden Breitbänders empfiehlt sich aber
ein Mikrofon eher besserer Güte, vielleicht reicht ein Beyerdynamic MM1 am MPA102.
Ich habe vor einigen Monaten einen Vergleich mit meinem alten MCE20 Mikro und meinem neuen Mikro machen können.
Sehen wir nur mal kurz auf die obere Grenzfrequenz bei dem alten MCE20 mit 15kHz (MM1 20kHz) und bei meinem neuen mit 29kHz. So wird vielleicht schon deutlich, was gemeint ist.
Die höhere Grenzfrequenz zeigt eine bessere Auflösung bei der Impulsdarstellung bei gleicher
Samplefrequenz. Das zudem noch Phasengang Unterschiede anliegen, lassen das Mikro-Problem nicht
einfach bewertet sein. Alle Mics brauchen einen Vorverstärker.
Fireface 400 oder anderer nachgeschalteter DAC:
Die Delta M-Audio2496 bietet 1 analogen und 1 digitalen Ein- und Ausgang.
Sind in Summe jeweils 4 Kanäle.
Sehen wir in der Verschaltung zuerstmal den analogen Weg.
Da ist der DAC der Soundkarte und dann der ADC des z.B. FF400.
Hier stellt sich Pegelproblem und Signallaufzeit (Latenz) Nr.1 ein.
Betrachten wir dann den direkten digitalen SPDIF Ausgang der Soundkarte zum FF400.
Hier stellt sich Pegelproblem und Signallaufzeit (Latenz) Nr.2 ein.
Vom FF400 könnte man nun aber 4 mal analog raus in die 4 Verstärker.
Hier zeigt sich Pegelproblem Nr.3.
Der andere mögliche Weg ist der analoge Weg von der SK in den FF400 und von hier in
den Verstärker. Sowie der direkte SPDIF Weg von der SK zum Sub-Verstärker.
Wäre also ein neues Pegelproblem zu betrachten.
Ein weiteres Pegelproblem stellt sich durch evtl. unterschiedliche Verstärker,
mit dann verschiedenen Verstärkungsfaktoren und zusätzlich durch die unterschiedlichen Wirkungsgrade zwischen Breitbänder und Tieftonchassis. Letzeres läßt sich übrigens geringfügig (beachte Auflösung) in den Kanälen von brutefir angleichen.
Zum guten Ende nun die Frage nach dem Ort deines Eingriffs für die Stellung der kanalgleichen Gesamtlaustärke.
Schlußempfehlung:
Male bzw. zeichne dir ein Blockschaltbild. Dann siehst du was du möchtest, schon benutzt
und/oder welche Geräte du noch benötigst.
Jetzt Antworten auf deine weit oben gestellte Fragen:
1. siehe oben
2. Wieviel Watt ihr Volt, ist ja schon durchs aufsummieren der Einzelverbraucher hinreichend beantwortet.
Aber Reserven schaden nicht.
3. Verschiedene Geräteeingänge auf verschiedene Geräteausgänge sind mittels brutefir
und / oder anderer Software zu routen. Aber auch hier ist die SW-Unterstüzung der Treiber im ALSA
Paket die Einschränkung. Dann natürlich auch noch das Synchronisierungs-Problem.
Übrigens kann ich über evtl. Jitter Probleme mit der 9632 nichts sagen, ich sehe bzw. höre da keine.
Also viel Erfolg.
Karl.
P.S.
Von mir mal Vielen Dank an die Gemeinschaft für die vielen, teilweise excellenten Beiträge.
Ganz besonderer Dank an den Herrn mit dem Lötkolben und natürlich an den Master Digitalis.
Ich komm schon mit dem Lesen nicht mehr nach.
Als Wink mit dem Zaunpfahl , es gibt dann gleich einen weiteren Eintrag im Wohnort Verzeichnis.