Hallo Andi,
im Prinzip ist alles nicht soo kompliziert, aber Wald und Bäume sind manchmal unterschiedliche Dinge.
Es gibt für mich derzeit die Frage, ob Du bereits Frequenzweichen verwendet hast, oder ob Du nur den Sweep übere einen gewissen Bereich laufen lässt.
Nehmen wir mal an, es ist der Bereichssweep.
Um die Pulsantworten richtig zu lesen und zu interpretieren ist es sinnvoll, sich auch mal das Ideal anzuschauen. Das kannst Du bei Acourate machen indem Du dem Menüpunkt Logsweep - Logsweep Convolution ausführst, dabei aber nicht die Aufnahme sondern den Originalsweep und die zugehörige Inverse auswählst. Setze dabei auch das Freeze normalisation gain, damit die Pegelverhältnisse bei unterschiedlichen Sweeps gleich bleiben, also eben mit konstanter Verstärkung normalisiert wird.
Das gibt dann für diverse Seeps diverse Pulsantworten, die durch Speichern sichern.
Nun kannst Du dasselbe mit den zugehörigen Aufnahmen tun, ebenfalls konstante Verstärkung.
Damit kannst Du dann die jeweiligen Pulsantworten laden und vergleichen. Es sollte zu sehen sein, dass die Puls-/Sprungantworten sich auch beim Original je nach Sweepbereich unterschiedlich darstellen. Und klarerweise sollte eine Aufnahme bei einem perfekten Chassis wie das Original aussehen. Das tut es (meistens
) nicht. Aber man kann nun schauen und vergleichen, was denn nun anders ist. Fast immer passt das Anschwingen und dann schlägt der Raum zu. Nichtsdestotrotz, es hilft ungemein beim Herausfinden des Peaks der aufgenommenen Pulsantwort.
Ganz klar: der Bereichssweep ist im Prinzip auch ein Filter. Seine Pulsantwort enthält ja gerade nicht die Frequenzen, welche nicht gespielt wurden. Also muss die Pulsantwort ein Bandpassverhalten aufweisen, evtl. überlagert von vorhandenen Frequenzweichen der LS (die aber eigentlich so sein sollten, dass sie den Sweepbereich möglichst durchlassen).
Um später einmal Verzögerungen zwischen den Chassis zu erfassen, muss in der Messung auch irgendeine Referenz enthalten sein. Bei Brutefir (so sind auch die Tutorials verfasst) verzögere ich vorzugsweise den Hochtöner um einen grossen Bereich, z.b. 1000 oder 2000 Samples. Dann findet man die Differenz zwischen den jeweiligen Peaks und kann daraus die reale Verzögerung ermitteln.
Wenn z.B. der Convolver von John Pavel verwendet wird, muss man dann eben in der config-Datei die entsprechende Verzögerung testweise definieren.
Ansonsten sehen die Bilder ok aus, ich kann nichts Negatives feststellen.
Grüsse, Uli