Kii Three - Bruno Putzeys' neue Kreation

O.Mertineit
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Beitrag von O.Mertineit »

Hallo Bernd Peter,

nur um eventuellen Missverständnissen vorzubeugen:

Man kann u.a. mit Dipolen auch mal geringere Abstände zu Seitenwänden tolerieren ("wenn's nicht anders geht..."), weil hier die Abstrahlung zu den Seiten im Pegel reduziert ist.

Das ändert aber nichts daran, daß diese Reflexionen dann trotzdem zu früh sind und in den Zeitbereich der Summenlokalisation fallen, mithin dazu beitragen die Lokalistion zu "verschmieren".

Will man das nicht und möchte auch ipsilaterale und kontraterale Reflexionen ausbalancieren, dann empfielt es sich trotz "Richtwirkung" einen gewissen Abstand zu den Seitenwänden einzuhalten und die LS entsprechend auf den Hörpplatz einzuwinkeln.

Der Kardioid strahlt sogar deutlich mehr zu den Seiten ab als der Dipol, ist dafür jedoch deutlich "pflegeleichter", was den Abstand zur Frontwand des Raums betrifft.

Könnte ich die ca. 1,7m bis zur Frontwand bei meinen Dipolen nicht erübrigen, dann wäre ich mit Kardioiden sehr viel besser bedient, die man ggf. auch sehr nah an die Frontwand stellen kann.

Auch häufig vorkommende - teils unumgängliche - asymmetrische Aufstellungen bezüglich einer Frontwand (nahe Wanddurchbrüche, Vorsprünge, ...), lassen sich mit Kardioiden leichter handhaben, ohne daß es gleich zu erheblichen akustischen Asymmetrien kommen muss: Die Interakton mit der Frontwand - bei den frühen Reflexionen - ist eben erheblich vermindert.

Das gilt natürlich nur für die Frequenzbereiche, in denen eine Kardioid Charakteristik vorliegt.


Grüße Oliver
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Nova Auralis
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Beitrag von Nova Auralis »

Bernd Peter hat geschrieben:es mag - als allgemeingültige Aussage - wohl für Lautsprecher mit hoher Richtwirkung zutreffen, meine bisherigen Hörerfahrungen decken sich damit aber nicht.
Hallo Bernd Peter, Oliver,

ich glaube hier liegt eine kleine Fehlinterpretation bezüglich des zitierten Satzes von Oliver vor.
O.Mertineit hat geschrieben:aber es ergibt sich für optimales Stereohören ohnehin ein minimaler Wandabstand zur Seitenwand
Dieser Satz enthält m.E. eine ungünstige Stolperfalle und lässt sich dadurch inhaltstechnisch genau umgekehrt verstehen. Oliver wollte damit wohl allgemein klarstellen, dass - unabhängig der Beschaffenheit der Schallwandler - immer ein gewisser Mindestabstand zur Seitenwand eingehalten und nicht unterschritten werden sollte. Für eine "optimale" Stereowiedergabe ist also ein größerer Abstand zu angrenzenden Seitenwänden von Vorteil (da eben nach Direktschall ein größeres Zeitfenster bis zum Eintreffen der entsprechenden Reflexionen herrscht) und nicht wie man vielleicht auch aus dem Satz herauslesen kann, ein minimaler Abstand.

Ich hoffe, ich habe dies meinerseits korrekt verstanden und auch wiedergegeben, ansonsten bitte korrigieren. :wink:

Beste Grüße,
Jannis
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O.Mertineit
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Beitrag von O.Mertineit »

Nova Auralis hat geschrieben: Oliver wollte damit wohl allgemein klarstellen, dass - unabhängig der Beschaffenheit der Schallwandler - immer ein gewisser Mindestabstand zur Seitenwand eingehalten und nicht unterschritten werden sollte.
Hallo Jannis,

ja danke, genau so war's gemeint:

Manchmal steht man auf dem Schlauch beim Schreiben, trotz Deutsch als Mutterspache. :wink:

Grüße Oliver
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linuxfan
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Beitrag von linuxfan »

Hallo,

wirklich sehr interesanter Thread. Nach den sehr fachkundig "tiefen" Diskussionen habe ich einige Fragen/Anmerkungen profaner Art:
  1. Der gezeigte Ständer auf einigen Bildern gehört der zum Lieferumfang?
  2. In der Audio wurde ja berichtet, das es einen "großen" Kii-Audio-Controller geben wird wo mehrere Eingänge und min. ein Ausgang vorhanden sein wird. Ich denke es wird eine Art Schalt-Box sein, wo mehrere Quellen mit vielleicht einer Fernbedienung bedient werden können und - so steht in der Audio " drahtlos bis 96 kHz per Wireless angeboten werden. Hier besteht jetzt auch die Analogie zu Dynaudio Focus XD 600. WLAN -Betrieb und eine Schaltbox für mehrere Quellgeräte wurden ja auf der High End d.J. vorgeführt.

    Erst wenn dieses Feature vertrieben wird kann man ja seine Hifi-Kette neu organsieren und auch "entschlacken". Im ersten Step wird ja eine kleine Lösung angeboten werden - laut Audio - wo nur USB/SPDIF angeboten wird.

    Was denkt ihr darüber? Dann wird man für die gespeicherte Musik nur noch z.B. den Auralic Aries benötigen, wie es Bruno angeblich jemanden "zugerufen" hat.
  3. Woher kommt eigentlich der Name Kii?
Vielen Dank fürt Anmerkungen!

Klemens
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Michael
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Beitrag von Michael »

Hallo Klemens,

über den Kontroller kann ich dir leider nix sagen, aber der Name KII bezeichnet u.a.(?) und nach dem Motto, "Herr Lehrer, ich weiss (auch mal) was", eine Schlachtschiffklasse, wohl die mächtigste, die zumindest die Japaner im 2.ten Weltkrieg gebaut haben, aber nur ein paar wenige, wobei da "unsere" Kii wohl erheblich mehr Stückzahlen zusammenkriegen wird!! :cheers:

Schöne Grüße
Michael(aus Bonn)
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NNEU
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Beitrag von NNEU »

Hallo Klemens,

Ich glaube ich hatte irgendwo in diesem thread mal was zum Namen geschrieben. Ich finds grade nicht und kann mich auch nicht erinnern was es war.

Was mir jetzt spontan noch einfällt; Ich glaube nicht dass "Kii" ausgeschrieben etwas bedeutet denn Bruno meinte es sollte zuerst "Kee" heissen, das liess sich aber nicht in einem schönen Logo unterbringen. Die LED i Punkte hätte man damit auch nicht realisieren können.

Ich persönlich fand den Namen erstmal gewöhnungsbedürftig. Was mir jedoch auf Anhieb sehr gut gefallen hat ist deren Spruch "Every generation has it's Kii moment"... Einfach genial. :)


Viele Grüsse,

Noel


PS: Das habe ich grade in den FAQs gefunden. Das Thema wurde ja schonmal angesprochen
Kii Audio hat geschrieben:Do I connect my source analog or digital?
The preferred connection for all digital sources (like CD Drive, CD Player with digital out, Music Streamer, Digital Radio etc.) is the digital input.

If you have a truly analog source like a turntable + phono preamp or a tape machine, please use the analog Input on the Kii THREE.

If you like to use the Kii THREE simply as an active speaker in combination with your analog Hifi Preamp as the source selector and volume control, you can also use the analog Input on the Kii THREE.

In reality the performance of the built in A/D converter in the Kii THREE is so outstanding, that you don´t loose any fidelity, if you may want to use your existing preamp with it. If you hear a difference, it´s mainly due to the sound quality of your preamp.

Please email us if you need help deciding how the Kii THREE is best integrated into your chain.
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linuxfan
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Beitrag von linuxfan »

Danke zu den Antworten auf meine Fragen (siehe oben)

In Ergänzung zu meinem obigen Beitrag:

Frage zur Lautstärkeregelung
Es müsste doch eigentlich bei Auslieferung der Serienmodelle möglich sein, mit einer Fernbedeinung (kommt die?) die Laustärke regeln zu können - zumindest wenn digitale Daten am Eingang der Kii Three anliegen. denn einen DAC braucht man dazu ja nicht.

Schönes Wochenende wünscht

Klemens
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frmu
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Beitrag von frmu »

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... heute und morgen bei Max Schlundt im Stilwerk in Berlin zu hören ...


Gruss
Frank
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mFidelity
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Beitrag von mFidelity »

Hallo zusammen

danke an Frank für den Tipp, da konnte ich heute auch mal ein Ohr riskieren.

Der Hörraum war wie auf deinem Bild ersichtlich sehr schallhart und wenig bedämpft. Gespielt wurden einige Titel an einem Macbook mit Mutec Digital-USB-Verbindung zum Digital-In der Kii Three. Leider hatte ich keine eigene Musik dabei.

Was mir in Erinnerung blieb:
+ die Raum-Lautsprecher-Interaktion - keine Moden, aber breiter Klangteppich
+ wirklich beeindruckende Basspräzision (bis herunter auf ca. 40Hz als Kardioid)
+ die insgesamt sehr glaubhafte Bühnendarstellung
- die Höhen waren mir ein Tick zu scharf, das lag mit Sicherheit auch am Raum, da bin ich empfindlich.
- der erreichbare Pegel war für mich schon ausreichend, allerdings fehlte mir auch etwas der spürbare "Körperschall"

In einem ganz anderen Raum konnte ich zudem mal kurz die Grimm LS1 hören, die mir gut gefallen hat.

Schöne Grüße
Maik
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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Hi Maik,

Danke für Deinen Bericht! Du hast/ hattest doch mal die Tensor Epsilon als PC-Speaker; kannst Du grob verdeutlichen, welche Welten zwischen diesen beiden LSP liegen oder wäre so ein Vergleich etwas zu unseriös?!

Grüße, Thomas

P.S.: die Kii sehen auf dem Bild beinahe winzig aus ... :D
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frmu
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Beitrag von frmu »

music is my escape hat geschrieben:welche Welten zwischen diesen beiden LSP liegen oder wäre so ein Vergleich etwas zu unseriös?!
Ich finde den Vergleich nicht unseriös, eher "die Worte in den Mund legen" - vielleicht liegen gar keine so großen Welten zwischen den beiden ... :roll:
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mFidelity
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Beitrag von mFidelity »

Hallo Thomas,

ich nutze die Epilons im Nahfeld - im Grunde als reine Abhörmonitore (rd. 1m). Die Kii Three habe ich schon mit mehr Abstand gehört (ca. 2,50m); im professionellen Umfeld ist ihr Einsatzfeld insb. dort, wo große Mainmonitore inkl. Wandeinbau nicht möglich sind, oder die optimale Akustik nicht zur Verfügung steht. Mich hatten gerade die Mitten überzeugt, die hatten Kraft und klangen schön voll. Was mir aufgefallen ist, die klangliche Größe, sie spielen sehr erwachsen, also nicht wie eine Kompaktbox, was im Grunde bei der kleinen baulichen Größe, von der ich real noch mehr verblüfft war, definitiv überrascht. Trotzdem klangen sie für mich etwas angestrengt bei hohem Pegel. Man hatte heute nie das Gefühl, dass sie viel Luft im Bass bewegen bei hohem Pegel, quasi fehlte der Druck auf dem Ohr, der sonst da ist. Das kann man positiv und negativ sehen, etwas mehr Körperschall wäre mir wichtig. Ein Limiter ist für die finale Version geplant. Bin mit den Adam zufrieden... Punkt.

Gruß,
Maik
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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

frmu hat geschrieben:
music is my escape hat geschrieben:welche Welten zwischen diesen beiden LSP liegen oder wäre so ein Vergleich etwas zu unseriös?!
Ich finde den Vergleich nicht unseriös, eher "die Worte in den Mund legen" - vielleicht liegen gar keine
so großen Welten zwischen den beiden ... :roll:
Ich hatte ehrlich gesagt gehofft, mit dieser offensichtlich überspitzt suggestiven Art der Fragestellung die Antwort eher in Richtung eines Relativierens der Unterschiede drücken zu können (sagt man dazu paradox-invers?), um auch weiterhin glücklich und zufrieden mit meinen Tensor Epsilon hören zu dürfen ohne allzu neidisch zu werden ...

Scheint ja auch geklappt zu haben (und ist nur Spaß). :wink:

@ Maik
Danke für die weiteren Erfahrungen, besonders das offensichtliche Fehlen von Körperschall ist interessant. Wenn ich bei mir zuhause die Monitore plus Sub auf bestmögliche lineare Wiedergabe einstelle (per Wandabstand, DSP und Shelffiltern, gemessen per kalibriertem Mikro), tönt mir das auch zu drucklos; da fehlt einfach etwas "Vibration". Richtiger im Sinne von neutral ist es vermutlich dennoch ...

Weiterhin viel Freude beim Hören!

VG,
Thomas
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O.Mertineit
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Beitrag von O.Mertineit »

mFidelity hat geschrieben: etwas mehr Körperschall wäre mir wichtig.
Hallo Maik,

"Körperschall" ist Schall in Festkörpern (also kein Luftschall), z.B. in Form von Longitudinal- oder Biegewellen.

Was Du meinst, ist wahrscheinlich "körperlich fühlbarer Tiefbass"? (oder mittlerer Bass? , "Kickbass"? ...).


Grüße Oliver
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mFidelity
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Beitrag von mFidelity »

Hallo Oliver,

ja genau, durch die seitliche und rückwärtige Anordnung der Aluminium-Tieftöner drangen alle von dir genannten Attribute nicht so hervor, aber auf der "musikalischen Bühne" waren sie schon vorhanden. Unter 40 Hz wirken die TT omnidirektional, und da müssten doch typische Modenprobleme im Bass weiterhin auftreten, oder?

Grüße Maik
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