Tobias (ME Geithain RL 940 + BK XLS200, Neumann KH 120, Nubert AW-411)

audiophile Biografien unserer Mitglieder
Forumsregeln
Bei Vorstellungen steht die persönliche, subjektive Erfahrungswelt des Verfassers im Vordergrund. Insbesondere soll die Vorstellung als "Visitenkarte" des Mitglieds gewürdigt bzw. respektiert werden. Dialoge sollten hier vorrangig mit dem Verfasser und nicht mit Dritten geführt werden. Siehe auch die Forumsregeln.
Antworten
Pittiplatsch
Aktiver Hörer
Beiträge: 489
Registriert: 26.02.2012, 10:48

Beitrag von Pittiplatsch »

Hallo Rainer Danke fuer den Hinweis,

mein altes Leid: immer wenn ich Zeit habe darf ich nicht zu laut sein. :) Fuer FG Messungen scheint nach allem was ich gesehen habe der Pegel nicht so dramatischen Einfluss zu haben. Ich werde das demnaechst mal genauer beleuchten.

Viele Gruesse,
Tobias
Bild
Pittiplatsch
Aktiver Hörer
Beiträge: 489
Registriert: 26.02.2012, 10:48

Beitrag von Pittiplatsch »

Scheint als muesste ich:
Fuer meine Gegebenheiten scheint ein mehrfach wiederholter/gemittelter 5s sweep deutlich bessere Ergebnisse zu liefern als ein 50s sweep (Danke nochmal fuer den Tip!!!).
erstmal revidieren. Die Mittelung verschiedener sweep Messungen ist scheinend alles andere als trivial ... Entweder kann man eine Sample-genaue Aufnahme garantieren (was ich mit aplay/arecord) nicht kann, oder man laesst sich was einfallen. ;) Jedenfalls klingen die Filter wenn die Einzelmessungen relativ zueinander verrutschen recht komisch. :)

Also hab ich erstmal einen 1000Hz-Erkennungs-Piep eingebaut. Den kann ich hoffentlich immer zuverlaessig detektieren und dann die Messung auf den richtigen sweep zurechtstutzen. Bin schon gespannt. :)

Auf alle Faelle ist es beachtlich wie unterschiedlich die verschiedenen Messungen einer Messreihe aussehen. Kann schon sein das es da Sinn macht entsprechend zu mitteln ...

Viele bastelnde Gruesse,
Tobias
Bild
Pittiplatsch
Aktiver Hörer
Beiträge: 489
Registriert: 26.02.2012, 10:48

Beitrag von Pittiplatsch »

Es scheint nach ersten Tests an der PC - Anlage zu funktionieren. Unten das Ergebnis mit 3 Mittelungen (das gemittelte Ergebnis als letzter Graph):

Bild

man sieht schoen wie sich das Rauchen am Anfang rausmittelt - jaja wieder mal abendlich zu leise gemessen und durch micro gain ausgeglichen :). Der daraus berechnete Filter kann sich durchaus schon hoeren lassen. Der Test an der "grossen" Anlage folgt spaeter. Auf alle Faelle eine grosse Spielwiese - mal schauen was mit 10 gemittelten Messungen passiert :wink: .

Viele Gruesse,
Tobias
Bild
Buschel
Aktiver Hörer
Beiträge: 992
Registriert: 12.12.2013, 20:12
Wohnort: Raum Karlsruhe

Beitrag von Buschel »

Hallo Tobias,

wenn ich davon ausgehe, dass deine Messungen Sweeps zeigen, sieht die Mittelung für mich im Ergebnis nicht sinnvoll aus. Das Verhalten um 3,5 Sekunden herum ist z.B. bei der Mittelung deutlich anders als bei den einzelnen Messungen. So sollte das nicht sein.

Du solltest mMn du nur die Amplitudenfrequenzgänge mitteln und nicht die aufgezeichneten Sweeps.

Viele Grüße,
Andree
Bild
Pittiplatsch
Aktiver Hörer
Beiträge: 489
Registriert: 26.02.2012, 10:48

Beitrag von Pittiplatsch »

Hallo Andree,

die Frage hab ich mir auch schon gestellt und auch warum es nur in dem Bereich verstaerkt passiert das sich die Messungen ausmitteln. Auch sonst sind die Einzelmessungen ja recht unterschiedlich. Bezogen auf nichtgemitteltes Vorgehen waere ja dann die Frage: welche ist die "richtige"?

Getreu dem Moto: was sich rausmittelt hat in der Betrachtug fuer die Korrektur nichts zu suchen. Ich werde auf alle Faelle mal spasseshalber den die so erzeugten Filter gegenmessen.

Du meinst also: Messung -> FFT -> im Frequenzbereich mitteln -> iFFT? Bin fuer alle Spielereien SW seitiger Experimientierfreude zu haben. :)

Viele Gruesse,
Tobias
Bild
Buschel
Aktiver Hörer
Beiträge: 992
Registriert: 12.12.2013, 20:12
Wohnort: Raum Karlsruhe

Beitrag von Buschel »

Hallo Tobias,
Pittiplatsch hat geschrieben:Du meinst also: Messung -> FFT -> im Frequenzbereich mitteln -> iFFT?
Nein. Ich würde die Impulsantworten berechnen der einzelnen Messungen lassen. Dann würde ich schauen, welche der Messungen extreme Ausreisser zeigen und diese verwerfen. DIe Amplitudenfrequenzgänge der verbleibenden Impulsantworten würde ich dann mitteln (Durchschnitt der Leistung = Durchschnitt Amplitudenquadrat). Ich bin mir nicht sicher, ob eine Mittelung des Phasengang so einfach möglich ist, falls du die ebenfalls korrigieren möchtest. Ein kleiner Zeitversatz bei der Messung führt zu linear über der Frequenz sinkendem Phasengang.

Viele Grüße,
Andree
Bild
Pittiplatsch
Aktiver Hörer
Beiträge: 489
Registriert: 26.02.2012, 10:48

Beitrag von Pittiplatsch »

Danke Andree,

ich seh schon es ist nicht so schoen einfach wie ich mir das gedacht habe. Den Quatsch der Mittelung im Zeitbereich habe ich erstmal schleunigst zurueckgebaut - ein eindeutiger Schnellschuss ala "erst Handeln dann Denken". :)

Ich spiele gerade mit gnu octave wo das ja recht gut geht um mir erst mal zu ueberlegen wie das gut funktionieren koennte. Mal schauen ob ausser dem Erkenntnisgewinn was dabei rum kommt. :)

Viele Gruesse,
Tobias
Bild
Buschel
Aktiver Hörer
Beiträge: 992
Registriert: 12.12.2013, 20:12
Wohnort: Raum Karlsruhe

Beitrag von Buschel »

Hallo Tobias,

gnu octave kannte ich noch nicht -- vielleicht schau ich mir das bei Gelegenheit mal an. Ich verwende hier für solche Zwecke scilab.

Anstatt mehrere Messungen zu mitteln, führe ich immer mehrere Messungen separat aus. Die Ausreisser, d.h. Messungen mit größeren Abweichungen zu anderen, lösche ich dann. Aus den verbleibenden sehr ähnlichen wähle ich dann eine willkürlich (meistens die letzte) aus. Das genügt meiner Meinung nach schon, um eine sinnvolle Basis für die Filterberechnung zu bekommen.

Viele Grüße,
Andree
Bild
Pittiplatsch
Aktiver Hörer
Beiträge: 489
Registriert: 26.02.2012, 10:48

Beitrag von Pittiplatsch »

Hallo Andree,

genau so will ich es auch machen - ich bin halt so faul das ich keinen Aufwand scheue um das zu automatisieren :).

Im Moment genau die Erkenntniss die du auch hattest: auch wenn ich die Impulse responses zum Mitteln nehme komme ich um sample - genaue Ausrichtung der Signale nicht herum... Da bastel ich gerade. Im Moment tendiere ich dazu dies einfach anhande des maximum - peaks zu tun.

Das haette so schoen einfach sein koennen : sox sagt mir ja was der max Wert ist aber leider nicht wo ...

Viele Gruesse,
Tobias
Bild
Pittiplatsch
Aktiver Hörer
Beiträge: 489
Registriert: 26.02.2012, 10:48

Beitrag von Pittiplatsch »

Ok, es ist vollbracht! Die Mittelung der Impulsantworten ausgerichtet zueinander am Maximalwert der Impulsantwort funktioniert (prototypisch). Die gemittelte Imulsantwort ist unten (nur 3 iterationen):

Bild

Die Grafik in Audacity ist nur manuell zum Veranschaulichen ausgerichtet da Mittelung und Ausrichten im code passiert. Und was hat das nun fuer Auswirkungen?

zunaechst ein 10s sweep ungemittelt als Basis mit dem erzeugten DRC filter:

FG:

Bild

und Impulseresponse:

Bild

zum Vergleich eine Messung mit 3s und 3 iterationen (also Vergleichbar)

FG:

Bild

und Impulseresponse:

Bild

Ich bin mal gespannt wie es sich an der "grossen" Anlage macht mit 10 iterationen a 10s - sobald ich mal Zeit habe...

Weitere Erkenntnisse: die Impulsresponse scheint recht robust gegen die Aufnahmelautstaerke zu sein. Ich habe keine gravierenden unterschiede zwischen lauter und etwas leiserer Messung Bemerkt. Gleiches gilt fuer den Frequenzgang.
In jedem Fall braucht es mehr Pegel fuer Raumakkustische Parameter und Wasserfall-diagram.

@Andree: was ich jetzt noch gerne haette waere ein mathematisches mass um so wie du einzelne Messungne verwerfen zu koennen. Standardabweichung? Am besten waere eine gruene Lampe im UI Messung gut/schlecht :).

Viele Gruesse,
Tobias
Bild
Pittiplatsch
Aktiver Hörer
Beiträge: 489
Registriert: 26.02.2012, 10:48

Beitrag von Pittiplatsch »

Aus reinem Spieltrieb habe ich mal das RME als Frequenzweiche hergenommen - die RL940 jetzt bei 80 Hz getrennt mit 24 db/oct und den Sub entsprechend nach oben begrenzt. Das passt ganz gut und ist subjektiv schon besser als mein vorheriges Ergenbis mit DRC. Die fruehere "Mulmigkeit" im Klang (ohne DRC) ist weg. Eine nachtraegliche Anwendung von DRC steht noch aus. Mal sehen was da noch geht :).

Jetzt geht es um die Ursachenforschung... Ich vermutete ja schon frueher Kammfiltereffekte, aber wie sieht man die in der Messung? Der FG alleine sagt da anscheinend nicht viel aus - der ist vorher/nachher nahezu identisch - jetzt sogar eher mit mehr Tiefgang. Ich kann also messtechnisch nicht wirlich belegen warum es jetzte besser ist - wass mich etwas nervoes macht

Neumann schreibt ja in der Bedienungsanleitung:

Full Range Loudspeakers: Avoid d wall = 0.8 – 2.0 m
Bass Managed Loudspeakers Avoid d wall = 0.8 – 1.0 m
Subwoofers Avoid d wall = >0.8 m

nach meine Erfahrungen ( RL940 > 1 m von der Rueckwand ) scheint es als haetten sie sich dabei was gedacht :).
Mit 'sauberer spielen' der RL940 durch Tieftonentlastung hat das meiner Meinung nach nichts zu tun - vermutlich eher reine Raumphysik... zumindest das zeigen die Messungen ...

Viele Gruesse,
Tobias
Bild
Pittiplatsch
Aktiver Hörer
Beiträge: 489
Registriert: 26.02.2012, 10:48

Beitrag von Pittiplatsch »

eine Anmerkung:

einzige Auffaelligkeit: die Sprungantwort (Step response) sieht um Welten besser aus mit dem neuen Setup. Scheinbar kommt man nicht umhin wirklich alles zu betrachten :). Das scheint auch in Bezug darauf zu zutreffen dass so manche Verbesserung in einem Bereich (z.B. FG) scheinbar oft mit Verschlimmbesserung in anderen Bereichen einherkommt ...

BTW: ein Hoch auf Carma! Die neuste Version ist so narrensicher zu bedienen das sogar ich damit gut klar komme.
Bild
Pittiplatsch
Aktiver Hörer
Beiträge: 489
Registriert: 26.02.2012, 10:48

Beitrag von Pittiplatsch »

DRC hat tatsaechlich noch marginale (messbare) Verbesserungen gebracht. Gleich mal mit den EBU PEQs gegengehoert. Es ist das erste mal das ich sofort und eindeutig zuordnen konnte was die einzelnen Stuecke in den verschiedenen Abmischungen klanglich bedeuten - dachte vorher das meine ungeschulten Ohren Schuld sind :).

Mal sehen wie nah ich noch an die Studionorm komme - es ist auf alle Faelle schon gut anhoerbar :D

Viele Gruesse,
Tobias
Bild
Pittiplatsch
Aktiver Hörer
Beiträge: 489
Registriert: 26.02.2012, 10:48

Beitrag von Pittiplatsch »

Im Nachgang war es wohl eine gute Entscheidung das RME Fireface UCX zu kaufen. Ein wirklich cooles feature ist der verwendbare PEQ. MIt diesem habe ich die Sub-Sat Anbindung ganz passabel hin bekommen und nebenbei noch 2 Ueberhoehungen im Sub Bereich ausgeglichen. Den Rest macht DRC. Rein hoerbar ist fuer mich jetzt nur noch die Hoehenabsenkung durch die BK Zielkurve.

Ein Wermutstropfen fuer das Fireface: Trotz mehrerer Versuche scheint das Routing im class compliant modus nicht uebernommen zu werden auch wenn ich presets speichere, so dass mein Sub nach wie vor ueber den Kopfhoerer-Ausgang laeuft und dabei habe ich so ein schoenes Kabel verlegt was jetzt arbeitslos ist und nur unter Windows Sinn machen wuerde ...

Klar gibt es immer noch (messbare) Baustellen, aber vermutlich fasse ich die nicht mehr dieses Jahr an. :)

So Viele Spielereien die ich noch machen koennte ... So wuerde ich gar zu gerne mal mein KH120 raeumilich gegen die RL940 tauschen. Da ich jetzt eh bei 80Hz trenne denke ich dass die Kleinen unter Umstaenden durch den Waveguide sogar besser den Raum ausblenden - leider passt die RL940 nicht auf den Schreibtisch, sonst haette ich das schon laengst versucht. :).

Viele Gruesse,
Tobias
Bild
Pittiplatsch
Aktiver Hörer
Beiträge: 489
Registriert: 26.02.2012, 10:48

Beitrag von Pittiplatsch »

So, das neue Jahr ist da. Jetzt darf ich auch wieder ueber Verbesserungen nachdenken. :) Im Bassbereich misst es es sich jetzt so (ohne Korrektur):

Bild

nach DRC und hinbiegen mit dem Fireface PEQ ist das ganz passabel hinzukriegen und koppelt sich ganz ordentlich bei 80Hz an. Die Frage ist kriegt man das besser hin und wie? Heute habe ich mal den Sub kreuz und quer im Zimmer rumgeschoben mit dem Ergebnis das die derzeitige Position wohl der Beste Kompromiss ist. Ein paar ideen geistern jetzt in meinem Kopf rum;

1) DBA mit einem zweiten BK XLS 200
2) den vorhandene BK durch einen Geithain Basis 11k ersetzen (-10DB Modenanregung sind schon eine Hausnummer....)
3) alles ignorieren und lieber Musik hoeren (erst seit ich es messe bin ich unzufrieden :) )
4) erstmal meinen Nubert sub aus dem Heimkino ausleihen und scahuen in wie weit ich damit DBA-Seitig komme...

Viele Gruesse,
Tobias
Bild
Antworten