Hallo miteinander,
erst im Nachhinein habe ich gesehen, daß Christian bereits einen Faden zur neuen Errungenschaft gestartet hat.
Da heuer in der Sommerfrische Hitze von teilweise 36+°C herrscht und manch´geplante Bergtour etwas verkürzt werden mußte
![Confused :?](./images/smilies/icon_confused.gif)
, habe ich mal ein wenig das Netz zur Jadis befragt.
Mir scheint, es gab/gibt eine frühere und spätere Variante der JP15, wodurch sich die von Hans-Martin bereits als widersprüchlich gefundenen Angaben zur Röhrenbestückung erklären.
Die spätere mit ECC81 in der ersten Stufe hat ggü. der früheren mit ECC83 etwas andere Bauteilwerte (teils erkennbar auf der bestückten Platine parallelgelötete Teile) und entsprechend eine geringere Verstärkung (17dB versus 23dB).
Aufgrund der verfügbaren Fotos läßt sich die Schaltung relativ rasch ableiten: eine Anodenfolgerstufe, RC-gekoppelt an die Kathodenfolger-Ausgangsstufe (mit ungewöhlich niedrigem Arbeitswiderstand von 2,2kOhm); keine globale Gegenkopplung. Wie von Hans-Martin schon angenommen, invertiert die Vorstufe insgesamt das Signal (1.Stufe invertiert, 2. nicht).
Was etwas verwundert, sind die sehr großen Werte der Auskoppelkondensatoren - hier findet sich eine Parallelschaltung von 2x10µF MKT und 2,2µF MKP(?), also in Summe gut 22µF. Vor dem Hintergrund des Ausgangswiderstandes von 1k5 und einem "minimal zulässigen" Lastwiderstand von 15k (die übliche Faustformel Faktor 10) ist das m.E. etwas Overkill.
Zu dem Wert des Ausgangswiderstandes von 1,5kOhm wäre noch anzumerken, daß dieser durch Einsatz eines zusätzlichen (und unnötigen) Serienwiderstandes vor der Ausgangsbuchse zustande kommen dürfte. Eine Kathodenfolger-Ausgangsstufe mit ECC82 hat, soweit erinnerlich, einen rechnerischen R
out von unter 1k...
Ohne das Gerät einer zweitaufwändigen Überarbeitung zu unterziehen bzw. es zu verbasteln, sehe ich eigentlich nur zwei Möglichkeiten, es klanglich etwas voranzubringen
- Entfernen des Serienwiderstandes am Ausgang
- Entfernen oder Austausch der kleinen Keramik-Cs
- evtl. danach Austausch der (Aus-)Koppel-Kondensatoren gegen höherwertige Typen
Andere Maßnahmen, z.B. der gefühlvolle Einsatz einer Gegenkopplung, wären am besten vorab an einem Versuchsaufbau zu erproben, bevor Hand an die Vorstufe selbst gelegt wird.
Bevor es mißverstanden wird: ich bin sicher, daß der Entwickler bei Jadis die Schaltung und ihre klanglichen Eigenschaften bewußt so gewollt und ausgelegt hat
Viele Grüße
Eberhard