Thomas (Quad mit Klang & Kunst Modifikation)

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cantusfirmus
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Beitrag von cantusfirmus »

Hallo Thomas,
An dieser Rechnerkonfiguration habe ich mit zwei Freunden zusammen ca. 2 Jahre hingearbeitet und getestet. Dabei haben wir 5 verschiedene Boards, 7 verschiedene Bootfestplatten (auch CF und SD-Karten), 10 verschiedene Arbeitsspeicherriegel, drei verschiedene USB-Karten, 10 verschiedene Stromversorgungen incl. Akkus, 3 verschiedene PicoPSUs sowie unzählige Kabel incl. Selbstbau verglichen. Es ist unglaublich welche Klangunterschiede bei den unterschiedlichen Komponenten aufgetreten sind.
das ist ja mal eine ordentliche Vergleichsliste. Respekt. Haben Deine Freunde auch einen ähnlichen PC bei sich stehen? Und könntest Du vielleicht ein bisschen auf die Klangunterschiede der verschiedenen Boards/Arbeitsspeicher eingehen? Das würde mich interessieren.

Wie schaut Deine modifizierte Stromversorgung für den PC aus?

Da ich auch Video samt Jriver und Acourate mit meinem Audio PC abspiele, bin ich bei einem "normalen" Motherboard mit i5 Prozessor gelandet. Gerade habe ich meine Stromversorgung verbessert und bin vom Klang begeistert.

Ich freue mich auf Deine Anregungen und sage: herzlich Willkommen hier im Forum!

Grüße, Horst

PS: (edit) wie konfigurierst Du eigentlich Deinen ServerPC? Baust Du da temporär eine Grafikkarte ein? Weil die CPU hat ja glaube ich keine integrierte Grafik...
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klein_t
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Beitrag von klein_t »

Hallo Thomas,

ja, das Board, der Prozessor und die RAM Riegel hatten bei mir einen großen Einfluss auf den Klang.
Wir haben uns von Anfang an für Prozessoren entschieden, welche den geringsten Stromverbrauch haben. Da war natürlich der E3-1230L 1,8GHz und 8MB Cache mit nur 25 Watt erste Wahl.
Die Boards von Supermicro, Gigabyte und Intel waren alles Boards mit 1150 Sockel.
Ich hatte bei den Versuchen insgesamt parallel 6 Rechner zur Verfügung welche ich unterschiedlich bestücken konnte um möglichst gut vergleichen zu können.
Bei diesem 25 Watt Prozessor hätten wir uns die zusätzliche Kühlableitung sparen können. Beim AudioPC (Arbeitsspeicher auf 1066 getaktet) wird der Kühler nicht mal Handwarm.
Selbst beim ControlPC, der scheinbar mehr zu leisten hat, wird der Kühler gerade mal leicht warm. Eine zusätzliche Ableitung zum Gehäuse vom Passivkühler ist bei uns bei allen Rechner absolut überflüssig.
Dies kann bei anderen Prozessoren und höherer Taktung ganz anders sein.
Wenn ich den Speichertakt hochsetze wird der Kühler auch nur Handwarm - beim XEON 1230L.

Wir hatten Boards, welche sowohl ECC als auch non-ECC Ram vertragen haben. Der ECC-Ram war in jedem Fall die bessere Wahl. Und bei den ECC Modulen hat auch jede Ausführung anders geklungen. Mit Abstand am besten war der Apacer Industrial RAM. Ist aber auch doppelt so teuer wie die anderen "normalen" ECC Module.

Bei den Boards war das Supermicro S10-XLL-S klanglich das beste was wir getestet hatten. Allerdings hatte ich mit diesem Board immer ein wenig Probleme. Diese Probleme wurden noch stärker als ich auf die WinRAM Variante umgestellt habe. Ich musste teilweise 5-10 mal den Rechner starten bis er oben war. Und dies hat mir beim Testen natürlich alle Nerven geraubt.
Aus diesem Grund bin ich auf beiden Rechnern auf das Intel S1200V3RPS umgestiegen. Dieses ist absolut stabil im Normalbetrieb und im WinRAM Modus. Gut ist dabei auch, dass 4 Ram-Steckplätze vorhanden sind. Ich kann z.B. keine klanglichen Unterschiede bei 2 x 8 GB Ram zu 4 x 4 GB Ram feststellen. Ich habe sogar 2 x 4 GB + 2 x 2GB ausprobiert - und dies mit unterschiedlichen Modulpaaren. Funktioniert ohne Probleme.
Wir hatten auch das Gigabyte Board getestet welches speziell für Musik - mit besserem USB Port etc. - verkauft wird. In dieses Board hatte ich viel Hoffnungen gesteckt, es war bei uns aber leider am schlechtesten vom Klangeindruck.

Somit meine Empfehlung aus meiner Erfahrung: Board Intel S1200V3RPS mit Prozessor XEON E3-1230L. Ob dieses Board in Dein Gehäuse passt weiß ich leider nicht.
Kühlung reicht passiv ohne Probleme. Gibt es passend von Streacom mit Wärmeableitung zum Gehäuse.
Arbeitsspeicher verwende ich im Moment Samsung Module ECC x8. in Kombination mit den teuren Apacer Industrial ECC Ram.

Bei der Stromversorgung hatten wir zunächst auf Empfehlung von Paul Pang für alle Rechner das WideRange PicoPSU gekauft. Und wir hatten uns verschiedene Linearnetzteile mit 24V, 20V und 18 Volt besorgt. Diese wurden jeweils von einem Elektronikspezialisten irgendwie ausgemessen und nochmals verbessert. Habe davon keine Ahnung und kann Dir nicht sagen was da gemacht wurde.
Zum Glück hatten wir zum Testen auch eine 12 Volt PicoPSU und ein 12 Volt Linearnetzteil gekauft. Dieses war allen anderen weit überlegen. Da konnte die WideRange PicoPSU nicht mithalten.
Ich würde da auf jeden Fall eine 12 Volt Lösung anstreben.

Zusätzlich zu der PicoPSU wird bei mir die USB-Karte mit einem Bakoon BPS-02 und die Festplatten mit Anker Akkus (jeweils über selbstgebastelte USB auf Sata-Strom Kabel) versorgt.
Akku an der USB-Karte klingt bei mir leider nicht so gut. Hier war das Bakoon und auch ein iFi-USB Stromteil gegenüber den Anker Akkus deutlich im Vorteil.
An den SSDs gefallen mir im gegensatz dazu die Anker Akkus am besten.
Die Trennung aller SSDs vom Rest der Stromversorgung ist wichtig - und mit den Anker Akkus einfach zu machen. Diese Anker Akkus haben nun den Vorteil, dass ich nach dem booten in WinRAM die nicht benötigten SSDs einfach abschalten kann.

Gruss
Thomas
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klein_t
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Beitrag von klein_t »

Hallo Horst,

alle diese Server-Boards haben eine OnBoard Grafiklösung standardmäßig mit dabei. Diese reicht für mich für alles aus. Wenn jemand natürlich in höchster Auflösung z.B. JRiver betreiben möchte ist eine zusätzliche Grafikkarte notwendig.
Die Prozessoren mit Grafiklösung im Prozessor werden bei mir in keinem Fall benötigt.
Einen ControlPC haben wir mit einer zusätzlichen Grafikkarte bestückt, weil dieser mit JRiver im GUI-Modus betrieben wird.
Da ich aus klanglichen Gründen nur JPlay-Mini als Abspielprogramm verwende reicht mir die onBoard Lösung aus.

Grundsätzlich hatten wir zunächst vor jeweils nur einen eigenständigen AudioPC zu bauen und als ControlPC jeder ein Laptop zu verwenden. Dafür hatten wir mehrere vorhandenen Laptops und MacBookPros zur Verfügung, welche wir nur für Audio eingerichtet haben. Das wäre eine smarte und hübsche Lösung gewesen - MacBook als ControlPC auf Streacom Gehäuse als AudioPC.
Allerdings hat sich in allen Fällen der eigenständige ControlPC als die klanglich wesentlich bessere Lösung herausgestellt - einmal gehört und es gab kein zurück mehr.
Es gab allerdings nicht die geringsten Probleme mit WindowsServer 2012 incl. Audiophile Optimizer und Jplay auf den portablen Geräten, aber vom Klang her keine Chance gegen den eigentständigen und optimierten ControlPC.

Klangunterschiede zwischen verschiedenen Komponenten zu beschreiben kann ich nicht, aber ich weiß im direkten Vergleich sehr schnell was mir besser gefällt und was nicht. Hier waren zum Glück alle anwesenden Goldohren immer gleicher Meinung...

Klanglich war das Supermicro X10-SLL-S vor dem Intel S1200V3RPS und dem Gigabyte Board angesiedelt (Sicher ist dies auch wieder abhängig welchen Arbeitsspeicher man gerade dringstecken hat - bin mir sicher, dass sich evtl. mit anderen XEON Prozessoren und anderen Arbeitsspeicherriegeln die Reihenfolge umdrehen könnte...).

Beim Arbeitsspeicher war mit weitem Abstand der Apacer Industrial Ram mit 2x2GB allen anderen Modulen die wir hatten überlegen. Mit diesen Apacer Modulen hatte man den Eindruck als ob man zusätzliche Musikalität erhalten würde.

Bei der Stromversorgung kenne ich mich nicht so gut aus - hier wäre sicherlich eine getrennte Stromversorgung für 12V, 5V etc. und damit Verzicht auf die PicoPSU die erste Wahl. Hier habe ich einfach zu wenig Ahnung und bin auf andere angewiesen.
Desterwegen bin ich bei der PicoPSU Lösung mit 12 Volt hängen geblieben.
Die Linearnetzteile hat ein uns bekannter Spezialist besorgt (gibt es nicht mehr zu kaufen), weil diese besonders gut zu optimieren sind. Ich habe nur das fertige 12V Ergebnis (Pico + LN) bekommen und gegen die PaulPang WideRange Pico PSUs mit anderen Linearnetzteilen verglichen - kein Vergleich da einfach um Welten besser.
Bin mir aber sicher dass ich da noch viel Potential habe, vor allem auch durch eine getrennte saubere Stromversorgung der Arbeitsspeicherriegel. Aber wie gesagt, ich bin der Computerbastler und habe leider von Strom keine Ahnung...kommt doch aus der Steckdose...

Trennung der SSDs mittels Anker Akkus und zusätzliche Stromversorgung der USB-Karte über Bakoon BPS-02 oder iFi-iUSB ist bei mir Pflicht.

Gruss
Thomas
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