so gerne ich es dir glauben würde und ich deine umfassende Kompetenz unseres Hobbys schätze, ich habe Zweifel. Ich denke das sollte legitim sein, wir sind hier nicht im Unterforum Hörerlebnisse, sondern im Forum Computer-Hifi.Hans-Martin hat geschrieben:
Vor 7 Jahren habe ich in einem anderen internationalen Forum davon berichtet, dass ich bei demselben Ripprogramm mit Original-CD und zwischenzeitlich behandelten CDs unterschiedliche Ergebnisse gerippt habe, die auch hinterher auf CD gebrannt im Blindtest auseiandergehalten werden konnten. Uli hat mir dann Bitvergleicher-Software geschickt, das Ergebnis war, die Files konnten nicht als unterschiedlich erkannt werden.
10 Jahre vorher hatte ich mit (vorher auch klanglich geprüften) identischen CDs aus Restposten Experimente mit Tiefgefrieren gemacht. Mit unterschiedlichen Ergebnissen, an Rippen habe ich damals noch nicht gedacht.
Ich habe das immer so interpretiert: Unterschiedliche Bedingungen vor dem Rippen liefern dennoch bitidentische Dateien, die jedoch beim Abhören die Unterschiede wieder aufzeigen. Meine Schlussfolgerung war, dass neben I und O und dem Timing/Jitter es noch eine bis dato unterschätzte dritte Einflussgröße gibt, die am Ende noch wirkt.
Sie ist insofern leicht zu überhören, als dass Dinge betroffen sind, die von vielen nicht wahrgenommen werden, z.B. eine um 1,5cm nach vorn gerückte Stimme oder ein Quentchen mehr Wärme, oder etwas mehr Licht auf die hinten agierenden Musiker.
Grüße Hans-Martin
Zwei Datei, die auf Bit-Identität geprüft wurden, haben KEINEN Interpretationsspielraum. Bit-identisch sagt nicht nur aus, dass die Datei die gleiche Größe hat, sondern das Bit für Bit, Byte für Byte alles identisch und in der gleichen Abfolge in den beiden Dateinen enthalten ist.
In einer persistent gespeicherten Datei gibt es keine Grauzone. Sie ist digital. In einem Bit können genaue zwei Zustände dargestellt werden: 0 oder eben 1, nicht 0,99 oder 1,1: Bit Für andere Informationen bietet eine Datei keinen Raum.
Es gibt in einer Datei also keinen Spielraum für "ein bisschen anders". Alles was man aus einer anderen Datei abweichend hören könnte, hätte eine ungleiche Datei zurfolge. Mindestens ein Bit wäre gekippt.
Umgekehrt kann ich in eine Datei ein Bit-Shift vornehmen, den Du und kein anderer jemals hören würde.
Wenn es so etwas wie Jitter oder meinetwegen auch Spannungsschwankungen beim Rippen in eine Datei gäbe, wäre das Ergebnis in der Datei sofort eine Abweichung.
Da binär gespeicherte Dateien (wave, flac, exe,...) kodiert sind und man sie deshalb nicht als Nullen oder Einsen oder Buchstaben lesen kann (öffne mal eine wavedatei mit Notepad oder Word), gibt es Hex-Editoren.
Ein Hex-Editor kann dir diese Datei wieder lesbar anzeigen. Das Binärformat wird darin in hexadezimaler Darstellung angezeigt. Hex-Editor
Du kannst damit auch die aus deiner Sicht anders klingenden Dateien am Bildschirm darstellen und Zeichen für Zeichen vergleichen. Das hat das damals von Uli gestellte Tool übrigens automatisch gemacht. Man kann sich darauf verlassen, da es nur deffinierte Zustände in einer Datei geben kann. Das was Du in der Datei (oder im Hex-Editor) siehst, ist alles an Informationen, was in einer Datei gespeichert werden kann. Vielleicht hilft es dir zu verstehen, was eine binäre Datei tatsächlich enthält und auch nur nur enthalten kann. Es kann von einem Computer übrigens auch später bei z.b. der Wiedergabe nichts anderes verarbeitet werden, da man das dem Computer, als man ihn erfunden hat, nicht beigebracht hat. Er besitzt auch keine künstliche Inteligenz, Musikalität oder undeffiniertes Eigenleben, was soetwas zuließe.
Gruß Erwin
PS: das ist meine Meinung UND meine Erfahrung.