Truesound hat geschrieben:... hört man in kürzester Zeit "ungewohnte" Signalverfärbungen, eine „unruhigere“ Wiedergabe, Lokaliserungsschwächen, Wahrnehmung eines "härteres" Klangbildes und Veränderungen in der Tiefenstaffelung.
Ich möchte noch einmal auf Svens Stichworte "eine „unruhigere“ Wiedergabe" und "Veränderungen in der Tiefenstaffelung" unter einem speziellen Aspekt meine Erfahrungen schildern.
Der Bonger Test oder der Tiefenstaffelungstest von Cheskys TestCD und JazzSampler zeigen bei größerer Entfernung vom Mikrofon eine zunehmende Abschwächung des Signals, eine anteilige Zunahme des diffusen Signals aus dem Raum, die nicht lauter sind, aber häufiger auftreten, je nach Anzahl der Reflexionen. In der Praxis kann das Gehör das entfernte Signal noch lokalisieren, trotz der starken Störungen.
Auf dem Schirm kann ich sie alle sehen, aber nicht identifizieren und auseinanderhalten, wie sie so allmählich in Rauschen übergehen.
Es ist also ein Merkmal von "entfernt", wenn der Diffusanteil überwiegt.
Vorn ist das Signal blitzsauber und nichts Diffuses hängt ihm an, abgesehen von zeitlich und intensitätsmäßig abgesetztem Echo aus dem Raum.
In meiner Entwicklung von Mono zu Stereo habe ich zunächst mit verschiedenen Lautsprechern improvisiert (Led Zeppelin klang umwerfend) und später identische LS, mit selektierten gepaarten Chassis und FW-Bauteilen. Da entwickelte sich gute Breitenstaffelung und Raumtiefe. Die selbstgebauten Verstärker waren da sehr verschieden, bis ich die Abhängigkeit vom Ruhestrom entdeckte, Class-A Verstärker, Übernahmeverzerrungen, bis ich schließlich bei Class-D endete, wo ich die beste Vorn-Hintenstaffelung bekam.
Mit dem Netzsteckerdrehen hatte ich 2 Alternativen, eine davon voller, angenehmer, weniger nervig in den Höhen und räumlich tiefer (die andere flacher, gepresster, zickiger).
Das passierte mit Jitterreduktion ebenfalls, es fanden sich ähnliche Abgrenzungen.
Wie man mit dem Equalizer Effekte erzeugt, lasse ich lieber weg, dass die Festigkeit (Anzugsdrehmoment) der Schrauben am Mitteltöner die Ortung der Stimme auf der V-H-Achse beeinflusste, verschweige ich mal
Mit den HDCDs wurde die Wiedergabe plastischer, mit 96/24 nochmal gesteigert. Aber allmählich komme ich auf den Trichter, dass nicht die Weite nach hinten, sondern die Fähigkeit, nach vorn zu projizieren, das Mass aller Dinge ist.
Denn nur ein blitzsauberes Signal ist frei von den diffusen Anteilen, die vom Gehirn gleich mit "weiter entfernt" verknüpft werden.
Und nun zur Preisfrage :
Ist die räumliche Tiefe ein Indiz für eine schlechte Anlage, wenn die Vorn-Abbildung die Ebene der Lautsprecher
nicht in Richtung Hörer verlässt?
Grüße Hans-Martin
@Moderator
Vielleicht nicht der richtige Beitrag für diesen Thread, weil zu allgemein, ich weiß aber nicht wie man einen neuen Thread beginnt, und überlasse es euch.