Tipps mit interessanten Trompetern

Klangperlen und künstlerische Leckerbissen
tp
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Beitrag von tp »

Hallo Sigi,

merci für Dein offenes Feedback. Hat mich persönlich überrascht (hätte ich von der Platte nicht eine andere Wahrnehmung, hätte ich sie hier nicht empfohlen) - aber schließlich sind die Geschmäcker ja verschieden, was auch gut so ist. Für mich hat die "deep blue sea" in der Tat überwiegend meditative Aspekte, vergleichen würde ich sie etwa mit der Musik eines Niels Petter Molvaer (z.B. das Album "Hamada"). Daß Joachim diese Musik live aufführt kann ich mir nicht vorstellen - werde ihm Dein Feedback aber selbstverständlich durchstellen.

Hallo Ralph,

was die Blasmusik-Tempo-Fetischisten da so auftischen ist schon außergewöhnlich. Das begeistert viele Fans (mir selbst geht das allerdings nicht so, bin doch stärker auf Jazz und jazzverwandte Musik "abonniert").

Schöne Grüße
Fredi
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Hörzone

Beitrag von Hörzone »

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überraschende Volksmusik von Global Kryner :?

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Nils Petter Molvaer, sicher nicht übliche Trompete, aber faszinierend. Hab ich ein paarmal hautnah live gesehen, genial
tp
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Quincy Jones - Big Band Bossa Nova

Beitrag von tp »

Kürzlich bin ich wieder einmal über ein (eigentlich gar nicht verstecktes) Klangjuwel gestolpert. Die Aufnahme aus den frühen 60-er Jahren dürfte sicherlich zu den Wegbereitern des Bossa Nova in der Jazzwelt gezählt werden. Es ist Big Band Musik in hoher Vollendung unter der Leitung von Quincy Jones mit dem Titel Big Band Bossa Nova:

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Sehr sauber eingespielte Musik (Titel die man irgendwo schon sicher irgendwann 'mal gehört hat), die leicht ins Ohr geht und Spaß macht. Dabei ist die aktuelle SHM-CD auf einem klanglichen Level, der richtig beeindruckt. Eine Räumlichkeit bei der man glaubt direkt am Dirigentenpult vor der Band zu stehen. Das Blech strahlt unglaublich authentisch in den Raum, die Saxophone schmelzen wunderschön dahin. Um den Trompetenschwenk nicht zu vergessen - einige lyrisch-melodiöse Soli vom (mittlerweile) Altmeister Clark Terry veredeln das Werk für den geneigten Hochblechbläser. Am Piano sitzt kein geringerer als der legendäre Filmkomponist (z.B. Mission Impossible) Lalo Schifrin.

Das Jazz-Thing schrieb einmal dazu: "Seit mehr als vierzig Jahren gehört der Bossa Nova zu den Wellen, die sich im Ozean der leichten Muse immer neu formieren. Als sich Quincy Jones noch stärker mit Jazz befaßte, unterhielt er ein musikalisch stromlinienförmig ausgerichtetes "All Stars"-Orchester. Für "Bossa Nova", das mit illustren Interpretationen von "Desafinado" und "Manha de Carnaval" glänzt, engagierte er allein schon für den Saxophonsatz Individualisten wie Roland Kirk, Phil Woods und Paul Gonsalves."

Das Track-Listing wäre das folgende:

Soul Bossa Nova
Boogie Stop Shuffle
Manha de Carneval
Forgive Me If I'm Late
On The Street Where You Live
One Note Samba
Lalo Bossa Nova
Serenata
No More Blues
Taste Of Honey

Aus meiner Sicht ist diese Platte eine absolute Empfehlung.

Schöne Grüße
Fredi
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martino
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Beitrag von martino »

Ich möchte noch Roy Hargrove zu dieser hochinteressanten Trompeterliste hinzufügen! Toller Sound, sehr schön eingefangen auf dem aktuellen Jimmy Cobb Album von Chesky (wie hier schonmal erwähnt, bisschen runterscrollen...).
Gekauft habe ich mir gerade Jazz in the Key of Blue (96kHz/24bit) vom Jimmy Cobb Quartet. Eine ganz grosse Empfehlung für die Freunde der Jazz-Trompete!!!

Ist ziemlich neu (von 2008) und mal wieder von Chesky Records (tut mir ja leid dass ich immer nur Platten von denen reviewe, gefällt mir halt gerade sehr:-) in bestechender Qualität in St. Peter's Episcopal Church aufgenommen. Ein sehr schönes Album voll mit Standards-Balladen, ruhiger "Schön-Jazz" à la "Kind of Blue" den man gebannt vor den Lautsprechern geniessen aber auch mal als Beschallung im Hintergrund laufen lassen kann - ohne dass es jetzt "Fahrstuhlmusik" wäre. Einfach entspannt und schön auch für Leute denen Jazz sonst oft zu anstrengend ist. Der Drummer Jimmy Cobb ist inzwischen um die 80 und offenbar der mittlerweile letzte lebende Teilnehmer der Kind of Blue Sessions. Und angeblich wurde dieses Album ganz im Geiste des grossen Vorgängers gehalten. Er selber hält sich meist vornehm zurück, beschränkt sich grossenteils auf Besen - ach ja, glasklare Beckenakzente sind auch einige dabei, die einen freudig schmunzeln lassen. Roy Hargrove spielt wunderschön Trompete/Flügelhorn und ist wohl die Hauptattraktion. Daneben "klassische" Jazzgitarre von und mit Russel Malone, und am Bass John Webber.

Anspiel-Tipp: Track 2, "With you I'm born again"
Martin
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