Softwareplayer Pure Music für Apple Macintosh

bvk
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Beitrag von bvk »

Hi Sven,

Es wäre für Apple sicher das geringste Problem eine Art HighEnd Player zu machen, aber wozu ? Gott sei Dank nicht! Es gibt doch schon einige andere die das bestens machen. iTunes ist 2001 durch Übernahme einer Entwicklergruppe zu Apple gekommen, als MP3 Abspieler, aber vor allem als Musikdatenbank und wurde durch geschickte Verheiratung mit dem iPod zum Erfolg. Die Audiowiedergabe wurde immer schon -auch unter Windows- über Quicktime realisiert. Heute mag man iTunes irgendwie nicht mehr, viel zu überfrachtet, und für HighEnd Audio aus diesem Grund wohl auch nicht geeignet. Die Entwickler der Player verwenden deshalb auch nur den Datenbankteil und nutzen ansonsten zum Playback die Werkzeuge die Apple Ihnen bietet. Die Programmierschnittstellen sind beliebt, es gibt Standards für Plugins, den Entwicklern wird es leicht gemacht.

Bezüglich des absoluten Marktanteiles von Win hast du recht. Das betrifft aber nicht die Musikmacher, da sieht die History ganz anders aus. Angefangen hat bis zur Pleite alles mit Commodore und Atari, für die wurde Midi gemacht. Die Musiker die damals schon mit dem Rechner gearbeitet haben, sind danach zu Apple gewechselt die mit Quicktime eine umfassende Multimediaschnittstelle erfunden hatten. Darauf hatten sich die Softwareklitschen Steinberg und Emagic gestürzt. Logic wurde für Commodore, Atari und dann für den Mac entwickelt. Für Win gar nicht. Trotzdem hat es im kreativen Teil der Musikproduktion einen Anteil von ca 50%. Steinbergs Cubase holt die andere Hälfte ab. Der Vorläufer wurde für Commodore, später dann für Atari, MacOS, und Win entwickelt. Um beide hat sich eine umfangreiche Software- und Pluginwelt für MacOS gebildet und beide genannten haben sich sehr früh für eine plattfomübergreifende Programmierung entschieden.
Die Musiker bevorzugten den Mac, benutzten ihn oft und waren selbst zu Apples schlechtesten Zeiten Ende der 90er zusammen mit vielen anderen Kreativen die treuesten Kunden. Win war für die meisten von denen einfach nogo weil für solche Anwendungen überhaupt nicht optimiert.

Grüße BvK
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Truesound
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Beitrag von Truesound »

Hallo BVK!

Die Microsoftsysteme der 90er Jahre waren nicht gerade das ideale Maß für die Audioproduktion. Aber bereits mit XP SP1 und jetzt mit Windows 7 und natürlich den leistungsfähigen Rechnern ist das alles deutlich besser geworden. Comodore und Atari sind heute längst Geschichte geworden. Für den Endanwender wäre es schon sehr interessant wenn in i-tunes auch gleich einen High Endplayer integriert werden würde zumal Apple es auch "einfach" könnte. Na ja die Kreativen und Apple....Heute sind die Zeiten andere und auch der leistungsfähige PC von heute bietet nun genügend Leistung für die Audioproduktion. Heute sind im Audiobereich PCs sehr weit verbreitet und auch Steinbergs Nuendo läuft auf PC. Der Apple ging mit dem damals knappen Arbeitsspeicher effektiver um als Microsoft, aber genügend Arbeitsspeicher ist nun auch unter Window7 mit 64 Bit Betriebssystem heute kein Problem mehr und die Preise pro GB sind da auch kein Thema mehr.

Grüße Sven
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Truesound
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Beitrag von Truesound »

Hallo BVK!

Heute ist es eigentlich eine reine Lifestyle und Geschmacksfrage ob man einem Windows PC oder einen MAC für Audio nimmt. Bis ungefähr 2000 war z.b. bei Cubase die PC-Version gegenüber der MAC-Version im Funktionsumfang immer abgespeckt. Die PC-Prozessoren wurden immer schneller und ab dem Jahre 2000 hatte Cubase VST 5.0 für PC den gleichen Funktionsumfang wie die MAC-Version. Samplitude Pro wurde ab 1995 für den Einsatz auf PC umgearbeitet. Der Amiga und der Atari ST war der klassiche Home Computer der 80er und 90er Jahre, während ein MAC damals noch sehr viel Geld gekostet hat. Mit Windows 3.0 kam dann die Möglichkeit WAVE und MIDI- Dateien auf dem PC abzuspielen. Wer die Rechnertechnik von damals noch kennengelernt hat der weiß wie langsam diese Computer noch waren. Zur Leistungsfähigkeit der heutigen PCs im Vergleich betrachtet ist die Zunahme an Rechenpower absolut enorm. Die Latenzen liegen heute selbst bei HOST Systemen im einstelligen Microsekundenbereich egal ob Apple oder PC. Wer da insgesamt noch etwas Performance holen möchte müsste schon auf Merging Pyramix umsteigen welches durch die hauseigene Mass Core Technologie dem Betriebssystem "einfach" einen Prozessorkern komplett wegnimmt und dort direkt die Audiorechenoperationen drauf durchführt. Auf dieser laufen 96 Kanäle sogar mit 192kHz Samplingfreqeunz und allen drum und dran an EQs... etc mit absolut äußerst geringen Latentzeiten....Im Prinzip braucht heute niemand mehr spezielle DSP-Karten für den Audiobereich wie es noch vor ein paar Jahren von Vorteil war. Ob Apple oder PC ist heute eigentlich keine wirklich technisch begründbare Fragestellung mehr,.....sondern eher eine reine Form des Lifestyle geworden.

Grüße Sven
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Berliner
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Beitrag von Berliner »

Also ich habe Pure Music auf meinem Mac Mini installiert und bin sehr begeistert. Der Raum wird besser, echter. Mehr Leben. Besseres Timing. Das nimmt noch eine Stufe zu, wenn ich das Upsampling vonn 44,1 auf 96 kHz einschalte. Genial. Ist in meinen Augen (Ohren) und auf meiner Anlage jeden Cent wert :-)
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bvk
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Beitrag von bvk »

weil mein erstes aktives Lautsprecherprojekt erfreulich verlaufen ist möchte ich hier darüber berichten. Technische Basis sind ein MacMini mit PureMusic / PureVinyl, eine Fireface, und 4 Mono Endstufen, deshalb steht das jetzt auch in dieser Rubrik.

Angeregt durch dieses Forum habe ich die Beschaffung neuer Lautsprecher -meine AudioPhysics Virgo waren 20 Jahre alt geworden- auf ein ganz anderes Konzept gestellt als ich zunächst vorhatte. Nachdem ich mich zunächst über die prohibitiven Preise ordentlicher Passivlautsprecher geärgert, und festgestellt hatte das die aktive Variante eigentlich ein wesentlich besseres Preis Leistungsverhätnis für die Gesamtkette bietet , habe ich mich intensiver mit dem Thema befasst. Vertieft wurde die Idee durch Lesen hier im Forum wo der Umgang mit Softwareplayern ja schon seit langem diskutiert wurde. Hier bin ich auch auf die Software PureVinyl / PureMusic gestoßen die gegenüber iTunes um Welten bessere Klangqualität bietet. Das bieten, wie hier schon genügend diskutiert auch eine ganze Reihe anderer Player, aber diese Software beinhaltet eine technische Bandbreite die alle anderen Player (noch) nicht haben. Für mich ausschlaggebend war die Möglichkeit damit aktive Lautsprecher in einer rein digitalen Minimalkette zu realisieren denn die Software bietet die Option die Wiedergabe auf bis zu 4 separaten Stereokanälen zu realisieren. Die Software kann AU Plugins integrieren und somit Korrektur- und Frequenzweichenfilter auf digitaler Ebene in Echtzeit darstellen.

Hardwareseitig war zunächst eine Manger / Sub Kombination vorgesehen, von den Mangers habe ich mich dann wegen der doch sehr hohen Chassispreise zumindest vorübergehend und mit einer Träne verabschiedet. Anstelle der Manger habe ich einen guten Breitbänder eingesetzt. Dazu 2 Subs in Ripol Konstruktion, nach Axel Ridtahler. Alles ohne analoge Frequenzweichenschaltung.

Die 4 erforderlichen Streams werden, jede für sich in der Software digital gefiltert und über eine Fireface an 4 Monoblocks von AVM geschickt, welche die Lautsprecher antreiben. Der Großteil des Gerätezoos von früher war damit samt Verkabelung in der Abstellkammer gelandet.
PureVinyl als große Schwester von PureMusic ermöglicht zusammen mit der Fireface Quellenwahl und Umschaltung für weitere digitale Inputs sei es aus Fernsehen, Internet, oder Plattenspieler, wie ein klassischer Vorverstärker.

Klangqualität Fernsehen, Internet streams:
so gut wie es die Quelle eben bietet, vor allem aber ohne merkbare Latenzunterschiede zwischen Bild und Ton.

Klangqualität Audio File Player:
sehr gut, durch die integrierten Filter und einem sehr gut funktionierenden grafischen Interface lässt sich jede Komponente während die Musik läuft leicht optimieren. Natürlich lagen den Basiseinstellungen Messwerte zu Grunde. Klanglich ist der Player ausgezeichnet.

Klangqualität Bassfraktion:
hervorragend, präzise , schnell und dröhnfrei.

Klangqualität Breitbänder:
bis in die mittleren Höhen sehr gut, aber es fehlt etwas an Luftigkeit ganz oben. Hier gibt es noch Verbesserungspotential, allerdings auf schon jetzt gutem Niveau.

Kosten:
keine Zahlen, was mich aber etwas nervt ist die Tatsache das die Gehäuse, also die 4 Lowtechkisten mit knapp 2500.- schon den halben Gesamtetat verschlungen haben. Dennoch im Vergleich zu einer klassischen Kette ist dieses Konzept dramatisch preisgünstiger trotz sehr guter Komponenten. Dabei noch wesentlich flexibler. 4 Mono Endstufen von AVM hatte ich noch von früher.

Sehr gut gefällt mir:
die Software, mit den vielen integrierten Optionen ( die auch funktionieren )und den klanglichen Qualitäten. Für die EQ s setze ich das Plugin FabFilter ProQ ein und schätze sein ausgezeichnetes Bedienkonzept.

Was ich bedaure:
dass es für MacOS zwar eine Reihe sehr guter Player gibt aber so etwas wie Acourate leider nicht.

Das Sahnehäubchen:
die Bedienung des ganzen fällt auch meiner Frau, die keine technische Ader hat, leicht. Dass mir für ein doch recht komplexes Setup ein simples Bedienkonzept gelungen ist freut mich besonders.
Grüße BvK
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play-mate
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Beitrag von play-mate »

Hallo bvk,
Was ich bedaure:
dass es für MacOS zwar eine Reihe sehr guter Player gibt aber so etwas wie Acourate leider nicht.
Es ist natürlich richtig das Acourate als sollches nur auf Windows läuft, aber die Filter die Acourate für Raumkorrektur und digitale Frequenzweichen erzeugt, dürfte auch auf einem Mac funktionieren.
Es gibt so einige Faltungsengines für die Apple OSX Platform. Hier eine Übersicht :

http://www.spiritcanyonaudio.com/convolvers.php

Es dürfte kein grosses Problem sein, einen normalen Windowsrechner mit Acourate auszustatten und über deinem FireFace die nötigen Filter zu erstellen, und dann diese in PureMusic als AU Plug-in mit einer der gelisteten Convolutionengines zum spielen zu bringen.
Die Filter die Acourate erzeugt sind einfache Wav-Dateien, und es würde mich sehr wundern ob nicht einige der Faltungsengines, entweder Wav oder eventuell ein konvertiertes Format, lesen könnte.

Ich verwende selber Acourate-Filter, die über ConvolverVST direkt in den Player eingebunden sind, und gleichzeitig als digitale Frequenzweichen funktionieren.
Das das dürfte auch auf OSX möglich sein.....

LG. Leif
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

bvk hat geschrieben:Was ich bedaure:
dass es für MacOS zwar eine Reihe sehr guter Player gibt aber so etwas wie Acourate leider nicht.
Puremusic erlaubt ja das Enbinden von Plugins. Für den Bereich Convolution gibt es für den MAC z.B. LAConvolver oder Mellowmuse IR1A. Damit können Acouratefilter gespeichert in Form als wav-Datei verarbeitet werden.

Grüsse
Uli
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TheJoker
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Beitrag von TheJoker »

Für alle iTunes 11 Benutzer:

es gibt ein kleines Update von PureMusic um einen lästigen Fehler auszuschalten,
bei manchen Konfigurationen startete die Wiedergae nicht auf den ersten Klick:

http://www.channld.com/support-troubleshooting.html
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