Jitter over Ethernet

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G5User
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Jitter over Ethernet

Beitrag von G5User »

Moin Forum,

ich brauche mal eure Meinung zu folgendem Setup:

Lossless auf NAS -> Netzwerk (Wired) -> MacMini / Jriver -> Ethernet -> Devialet 200 (Interner DAC) -> Abacus APC 24/23.

Auf dem MacMini läuft eine Programm (von Devialet) das es ermöglicht den AMP/DAC via Ethernet (Wired & Wlan) mit Musik zu versorgen. Nun meine Frage. Es wird, so vermute ich, TCP/IP genutzt um die Daten an den Empfänger zu verschicken. Es hat den Anschein, dass es eine sehr gute interne Aufbereitung der Daten (Jitter,...) im Verstärker/DAC gibt. Wenn meine Annahmen richtig sind, dürften doch ergänzende Maßnahmen (Recklocking, galvanische Trennung, ...) keine Verbesserungen bringen, da die Ethernet Pakete solche Maßnahmen nutzlos machen... ODER?

Gruß,
Michael
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L_Hörer
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Beitrag von L_Hörer »

Hallo Michael,

ja, für uns Audiologen ist die TCP/IP-Technik schwer zugänglich. Deine Frage kann ich nicht beantworten, aber hier findest Du Näheres zum Thema "Ethernet Cables and Audio". Auch der Jitter über TCP/IP wird ziemlich ausführlich behandelt und gemessen.

Gruß
Heinz
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dietert
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Beitrag von dietert »

Hallo Michael,

vor kurzem habe ich mal versucht, mich etwas in das Thema einzulesen. Ein möglicher Einstieg ist Wikipedia:

http://en.wikipedia.org/wiki/Audio_over_Ethernet

Ich habe mitgenommen, dass es keinen allgemein anerkannten Standard gibt, wohl aber Empfehlungen ("best practices", AES-67), die auf die Verwendung bestimmter Protokolle hinauslaufen. Ich erinnere mich, dass diese Protokolle starke Einschränkungen hinsichtlich der Bandbreitenverwendung auf den Ethernetverbindungen bedingen. Auf Deutsch: Im Profibereich sind reservierte Kabel zu verwenden. Aus demselben Grund sind auch viele der verwendeten Protokolle nicht routingfähig. D.h. sie funktionieren eigentlich nicht auf einem Netz, sondern für Leitungen von A nach B. Unter diesen Einschränkungen erreicht man Audio-Übertragung höchster Qualität und mit Hunderten von Kanälen. Das kommt im Profi-Bereich zum Einsatz.

Der letzte Schrei ist anscheinend "Dante" von audinate, welches bestimmte Einschränkungen durch neue, patentierte Tricks überwindet, näheres findet man im Web.

https://www.audinate.com/

Da kann man sich für 30 $ eine virtuelle Soundkarte bestellen, die digitales Audio nach diesem Standard in ein Netzwerk streamt. Diese Systeme arbeiten z.B. mit adaptiven Pufferstrategien, um ohne allzugroße Verzögerungen lückenlose und jitterarme Übertragung zu gewährleisten.

Im Heimbereich haben viele Leute eine Art Medienserver, und die Wiedergabe von Audiodateien auf einem vernetzten Rechner mit Echtzeit-Dateiabruf (streaming) über 100M oder 1G Ethernet funktioniert völlig problemlos und ohne Qualitätseinbußen, auch wenn in dem betreffenden Netz noch ein Home-Office mitläuft.

Grüße,
Dieter T.
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

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