Separate Stromversorgung für RAM

frankl
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Beitrag von frankl »

Hallo PC-Bastler,
Gionni hat geschrieben:Mein RAM ist 1333 cl7 spezifiziert läuft aber mit 1866mhz

Der Stromverbrauch bleibt gleich ob mit 1333mhz oder 1866mhz hab das gerade getestet.
Mit 2 RAM Riegel liegt der strombedarf bei etwa 3A und mit 4 RAM Riegel bei etwa 6A
Ich hatte mir nie so genau angesehen, wieviel Strom Speicherriegel verbrauchen. Das sind ja schon ganz beträchtliche Werte. Hier ist ja von 1.5V, also 9 Watt bei vier Riegeln die Rede, oder?

DDR-RAM braucht auch Strom, wenn keine Daten geschrieben oder gelesen werden. Vereinfacht kann man sich da rechteckig angeordnete Gitter von ganz vielen Mini-Kondensatoren vorstellen, die laufend ihre Ladung verlieren. Damit die Bit-Informationen nicht verloren geht, wird regelmäßig zeilenweise die Information ausgelesen und neu geschrieben ("Refresh"), und während dieser Zeit kann der entsprechende Teil des Hauptspeichers nicht angesprochen werden. Diese variablen Ladungen der Speicherstellen und (geringe) Verzögerungen durch Refreshs tragen in unseren Audioanwendungen zum Jitter bei, den wir minimieren möchten (auch bei sauberer Stromversorgung, die sicher schon mal von Nutzen ist).

Angeregt durch diese Diskussion habe ich mich gefragt, was für Speicher denn meine Audio-Rechner haben. Vielleicht ist es interessant, das mal hier im Vergleich anzumerken.

Mein Convolver-Rechner hat 2GB LPDDR3 RAM, der mit kürzest möglicher Verbindung direkt auf den Prozessesor gelötet wird. Dieser Speicher benötigt viel weniger Strom und es werden weniger Refreshs benötigt, wenn die Temperatur niedriger ist. Den Stromverbrauch des Speichers alleine kann ich nicht messen, aber ich hatte ja mal den Gesamtstromverbrauch des Rechners, inklusive der Verlustleistung des mitgelieferten Netzteiles gemessen: Das waren 4,7 Watt während der Durchführung des Upsampling und Online-Convolving, die ich an anderer Stelle schon beschrieben habe. Dabei ist die CPU typischerweise um die 56 Grad warm. Beim Abspielen von vorgefalteter Musik bleibt die CPU bei 41 Grad und der Gesamtverbrauch des Rechners bei 2,7 Watt. Nach dem, was Ihr hier herausgefunden habt, vermute ich mal, dass ein beträchtlicher Teil der Verbrauchs auf den RAM entfällt.

Mein Audio-Rechner, an dem der DAC hängt, hat 256MB DDR2 RAM, der Gesamtverbrauch mit runtergetakteter SD-Karte liegt bei 0,54 Watt, wovon über die Hälfte auf den Ethernet-Chip entfällt. Schwer zu schätzen, wieviel da der RAM verbraucht.

Auch bei mir ist es so, dass eine Versorgung der Rechner mit sauberem Strom aus einem Netzteil von Thel-Audio (5V bzw. 3,3V) klangliche Vorteile bringt (eine Erhöhung des Gesamtverbrauchs nehme ich dafür in Kauf).
Trinnov hat geschrieben: Ich werde bei meinem Crucial Speicher bleiben.
Die sind für Audio klanglich klasse.
Horst, kannst Du genauer sagen, was diesen Speicher "klanglich klasse" macht? Ist diese Aussage das Ergebnis von Klangvergleichen mit verschiedenen Riegeln in Deinem speziellen Setup, oder kannst Du auch technisch spezifizieren, was der Vorteil dieser Riegel ist?

Es wäre wirklich interessant, eine Modellvorstellung für die Arbeitsweise von RAM zu entwickeln, die es vielleicht ermöglicht, bei der Software weitere Verbesserungen zu erreichen. Verkompliziert wird die Sache dadurch, dass beim Transport von Daten noch ein bis drei Level von Cache-Speicher mitspielen, die intern anders funktionieren.

Viele Grüße,
Frank
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Gionni
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Beitrag von Gionni »

frankl hat geschrieben:Hallo PC-Bastler,
Gionni hat geschrieben:Mein RAM ist 1333 cl7 spezifiziert läuft aber mit 1866mhz

Der Stromverbrauch bleibt gleich ob mit 1333mhz oder 1866mhz hab das gerade getestet.
Mit 2 RAM Riegel liegt der strombedarf bei etwa 3A und mit 4 RAM Riegel bei etwa 6A
Ich hatte mir nie so genau angesehen, wieviel Strom Speicherriegel verbrauchen. Das sind ja schon ganz beträchtliche Werte. Hier ist ja von 1.5V, also 9 Watt bei vier Riegeln die Rede, oder?

Viele Grüße,
Frank
Hallo Frank,

Die 6a waren waren noch mit z77chipsatz.
Ohne z77chipsatz sind es 1,36A bei 4riegel a 2gb mit beidseitiger Bestückung von 2010.
Habe jetzt ein 8gb Riegel von 2014 getestet, der zieht 0,4a.

Gruß
Gio
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Gionni
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Beitrag von Gionni »

Die Modifikation ist mit Einschränkungen verbunden, so ist z.b die spannungslastausregelung ausgehebelt.
Bei hoher Auslastung dropt die ram Spannung, der RAM lässt sich auch deutlich schlechter übertakten.
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Gio,

ich nehme an, Du meinst damit, dass die Spannung bei steigender Last sinkt, bis der RAM aussteigt. Wenn dem so ist, dann verweist das m. E. darauf, dass mit Wegfall/Überbrückung des Regulators auf dem Mainboard, die zugeführten externen 1,5V entsprechend laststabil ihre Spannung halten können müssen.

Grüße
Fujak
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Gionni
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Beitrag von Gionni »

Hallo Fujak,

genau das habe ich festgestellt.

Gruß
Gio
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Gionni
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Beitrag von Gionni »

Eine hohe monitor auflösung belastet die ram riegel stärker,in meinem fall ziehen die riegel 13prozent mehr strom.
Monitor auflösung 640x480 klingt bei mir am besten.
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Trinnov
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Beitrag von Trinnov »

Gionni hat geschrieben:Die Modifikation ist mit Einschränkungen verbunden, so ist z.b die spannungslastausregelung ausgehebelt.
Bei hoher Auslastung dropt die ram Spannung, der RAM lässt sich auch deutlich schlechter übertakten.
Dickere Kabel können da helfen. Außerdem noch dazu ein hochkapazitiver Elko direkt am Mainboard.
Der braucht dann nicht mehr als 2,5V Spannungsfestigkeit.
Am Netzteilausgang 200mV mehr Spannung einstellen.

Meine komplette Last auf der 1,5V beträgt mit gebootetem Windows und zwei 8 GB Crucial Riegeln 2,2A.
Wenn ich Prozessorlast erzeuge, habe ich Spitzen bis 3A bzw. sogar 5A.
Testweise eingespeist mit einem Labornetzteil.
Das ist gar nicht so viel, wenn man bedenkt dass bei 1,5V und 5A Strom ein Step-Down-Regler z.B. aus einer 12V Spannungsquelle nur 0,63A zieht. Die geringen Verluste des Schaltreglers mal außer Acht gelassen.

Der Umbau ist etwas unschön, da man ein 1,5V Netzteil mit hoher Strom- und auch Impulsbelastbarkeit benötigt. Ein Längsregler der die Spannung von der 12V des Rechners erzeugt, ist im Rechner nicht machbar, da zu viel Verlustleistung.
Ich bin mir noch nicht sicher ob es sich für mich wirklich lohnen würde, denn es klingt jetzt schon klasse ohne diese Mod.
Eine Auftrennmöglichkeit der 1,5V direkt vor dem RAM, so dass ich mit der externen Spannung den Chipsatz nicht mitversorgen muss, habe ich bei meinem Board leider nicht.
Die Versuche habe ich mit einem Testaufbau mit dem Ersatz-Board in der Werkstatt gemacht.
Es gibt also keine Höreindrücke dazu.

Gruß,
Horst
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Gionni
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Beitrag von Gionni »

Ich habe auch die ddr termination Voltage außer betrieb genommen, dadurch ist eine störquelle weniger zwischen ram und CPU.

Versuchshalber kann man die odt Einstellung disablen bei den subtimings,das brachte bei mir mehr Stabilität.
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Trinnov
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Beitrag von Trinnov »

Ich habe mir die RamVoltage Mod angehört.
Für mich ist sie daher vom Tisch.
Das gilt aber nur für meinen Rechner.

Wichtig ist jedoch:
- Gute Netzteile (für DDC, USB-Karte)
- erweiterte Siebung der 12V Spannung im Rechner
- sehr gute USB-Karte
- RamDisk
- Crucial Speicher

Gruß,
Horst
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Horst,

danke für die Rückmeldung. Schließe ich daraus richtig, dass der klangliche Unterschied zu gering ist, um diesen Aufwand zu betreiben? Zumindest würde ich das aufgrund meiner eigenen Versuche vermuten (siehe weiter oben), bei denen ich bei entsprechend saubererem Eingangsstrom auf den 3 Rails (12V/5V/3.3V) nur geringe Ripple-Unterschiede an der RAM-Versorgung festellen konnte.

Grüße
Fujak
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Trinnov
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Beitrag von Trinnov »

Hallo Fujak,

so einfach kann man das gar nicht sagen.
Der Unterschied ist schon hörbar.
Bei meinem Rechner geht es aber in die falsche Richtung. Das heißt, mir gefällt das Ergebnis nicht. Das Klangbild wird eher langweilig. Den gleichen Effekt hatte ich vor einiger Zeit bereits bei der Optimierung der 12V CPU-Spannung festgestellt. Daher durfte das Platinchen mit den 5 Polymer-Elkos nicht im PC bleiben.
http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic. ... 3&start=22
Wenn man nicht die 12V am CPU-Stecker siebt, sondern direkt die Core-Spannung (ca. 0,9V), kann man den Ripple messbar halbieren.

Da ich bereits an vielen anderen Stellen erhebliche Modifizierungen vorgenommen habe, ist dies bei der RAM-Spannung und der CPU-Core-Spannung vermutlich nicht mehr zielführend. Die Feinabstimmung kippt in die falsche Richtung.
Ungefähr so, als ob man einem guten Essen die Würze (Pfeffer und Salz) nimmt.
Kann ein wenig Jitter, oder das was da übrig bleibt, richtig dosiert, den Klang verbessern? Sicherlich eine interessante Diskussion.
Der Vergleich hinkt, aber vielleicht weißt du jetzt was ich ungefähr damit meine.


Gruß,
Horst
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Horst,

danke für die Hintergrundinformation. Das hilft mir in der Enordnung Dener Erfahrungen sehr weiter. Denn die Beobachtung, dass es auch ein Zuviel an Jitter-Optimierung gibt, welches den Klang langweilig und steril macht, ist mir vertraut. Ich kenne das von zwei Aspekten:

Das eine ist die Verringerung der Latenzen im RAM: Ab einem bestimmten Grad (bei mir ist es 5-5-5-10, statt jetzt 6-6-6-10), klingt es noch präziser (insbesonder im Bass), noch aufgeräumter in der räumlichen Darstellung aber anderseits so steril und sogar etwas gepresst, dass in der Musik keine Emotionen mehr rüber kommen.

Zum anderen kann ich mit meinen Reclockern den gleichen Effekt beobachen. Zur Zeit sind nur noch 2 Mutecs (MC-3+) im Einsatz, weil bei 3 Geräten ein ähnlicher Effekt hörbar wird. Woran das genau liegt, wäre - wie Du m.E. richtigerweise schon angemerkt hast - eine eigene Erörterung wert, denn auf den ersten Blick scheint es ja paradox zu sein, dass es auch ein Zuwenig an Jitter geben könnte. Vielleicht handelt es sich da auch um andere Phänomene...

Es erinnert mich ein wenig an die Charakteristik von Röhrenverstärkern, die durch ein bestimmtes Klirrspektrum den Klang messtechnisch unsauberer aber dafür in vielen Ohren lebendiger und angenehmer werden lassen.

Ich habe ja die RAM-Stromversorgung bislang nur messtechnisch verfolgt, ohne dass ich das modifzierte Board in Einsatz genommen habe (durch meine frühere JPlay Dual-PC-Vergangenheit, habe ich das gleiche MSI-Board zweifach). Aber wenn ich Deine Beobachtungen so lese, denke, ich, dass ich mir das ersparen kann. Denn dieses "Stadium" der Optimierung kann ich schon jetzt erreichen, wo es dann zuviel des Guten wird.

Grüße
Fujak
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Gionni
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Beitrag von Gionni »

Eine saubere Stromversorgung die an den RAM Riegel ankommt macht sich definitiv positiv klanglich bemerkbar.

Die Vorgehensweise entscheidet aber darüber ob es besser oder schlechter wird.
Die spannungsregler müssen komplett spannungsfrei sein, sonst handelt man sich Interferenzen ein.
Die Masse muss auch sauber sein, sonst lohnt sich der aufwand nicht.

Um das Resultat weiter zu verbessern kann man einen je nach Störfrequenz passenden lc filter einbauen.

Für diesen umbau sollte man einen Oszilloskope verwenden, ohne rate ich dringlich von ab.

Keine spur von Langeweile, alle Parameter werden besser.
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Gionni
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Beitrag von Gionni »

ich möchte noch erwähnen das ich 25mv ripple vor dem umbau gemessen habe, jetzt sind es unter 10mv ripple. die verbesserungen sind also auch messtechnisch nachvollziehbar.
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engineer
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Beitrag von engineer »

Gionni hat geschrieben:Eine hohe monitor auflösung belastet die ram riegel stärker,in meinem fall ziehen die riegel 13prozent mehr strom.
Monitor auflösung 640x480 klingt bei mir am besten.
Verwendet die Grafikarte da RAM mit? Ist das shared graphic ram?

Zu der gesamten Problematik muss ich einige Fragen stellen:

Gibt es Messprotokolle, worin sich die Unterschiede darstellen? Ich lese da was vom verminderten Spannungsripple auf der Stromversorgung. Wenn das 10mV statt 25mV sind, würde ich das vernachlässigen, weil man SDRAMs auch sicher betrieben kann, wenn es stärker dropped. Von daher muss man auch mit vorgeschalteten Drosseln vorsichtig sein, dass man nicht die Ausregelung von Lastspitzen verhindert. Wenn, dann mehr Blockkondensatoren drüberlöten. Generell sei erwähnt, dass die Ausgänge von digitalen Chips so aufgebaut sind, dass eine Änderung der Versorgung nicht 1:1 durchschlägt, wie bei Analogschaltungen. Teilweise gibt es da Dämpfungen bis 70dB! Was die RAM-Daten-Ausgänge machen, hängt also in erster Linie von den Daten, der Aussteuerung und dem induzierten GND-bouncing ab.

Womit man das Meiste erreichen kann, ist ein guter Abschluss, also im Fall von DDR(3) eine stabile VTT aus einem Linearregler.

Sobald die Daten sicher gelesen werden, sind sie stimmig. Wo ist das der Einfluss auf den Klang?
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