AGM 9.4 als Nachfolger des AGM 8.4

Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Liebe Threadverfolger,

hier ein erstes Bild mit noch unlackiertem Gehäuse in grau durchgefärbtem MDF:

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Die 3.3s daneben sieht schon ein bisschen wie Spielzeug neben der 9.4 aus, finde ich.

Es wurde mir berichtet, dass erste Töne rauskommen! Allerdings habe ich diese noch nicht gehört und bin schon ziemlich gespannt drauf.

Viele Grüße
Gert
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Salvador
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Beitrag von Salvador »

Hallo Gert und Michael,

sieht einfach genial aus, Respekt! :cheers:

Beste Grüße,
Andi
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musikgeniesser
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Maulbeeren feilhalten

Beitrag von musikgeniesser »

Lieber Gert,
liebe Forenten,

in der Tat, die tatsächlichen Schrauben fallen weit weniger ins Gewicht als auf der Zeichnung. Es bleibt trotzdem spannend, keine Frage. Hast Du schon Deinen Architekten-Freund gefragt? Der hat doch einen Blick für Gestaltung, wie wir zuletzt bei Deiner Mütze Musik sehen durften.
Fortepianus hat geschrieben: hier ein erstes Bild mit noch unlackiertem Gehäuse in grau durchgefärbtem MDF
Grau, so so. Sieht mehr nach Maulbeerjoghurt oder -torte aus. Mit dem Weißabgleich Deiner Kamera alles in Ordnung? Ich wäre mir da nicht so sicher. Wobei Maulbeer natürlich eine ganz, ganz schicke Farbe ist. In dieser Saison trägt man nichts anderes, pöh!

Der Hochtöner sieht komisch aus, finde ich. Ich glaube, das liegt daran, dass die Schallöffnung sichtbare Radien hat, nicht aber das Trägerblech. Zum ersten mal aufgefallen ist mir das bei Visatons neuer Hochton-Schallführung.

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Quelle: http://www.visaton.de/de/bauvorschlaege ... index.html

Sieht komisch aus, findet Ihr nicht auch? Ich habe mir daraufhin den Mundorf-Prospekt noch einmal angesehen und wüsste nicht, wie man das lösen könnte, denn der in Form einer Wanne ausgebildete akustische Sumpf ist ebenfalls rechteckig und erlaubt daher kein nennenswert anders geformtes Trägerblech. Hm. Darüber muss ich mal nachdenken.

Durgefärbtes MDF? Ich erinnere mich, dass Du das mal erwähnt hattest. Das finde ich ziemlich cool. Als damals Corian auf den Markt kam (setzt das nicht B&M als Schallwand-Material ein?) fand ich gerade diese Eigenschaft von Corian sehr interessant. In den Unterlagen hieß es damals, dass das die Möglichkeit eröffnete, kleine Kratzer herauszuschleifen und zu -polieren. Das ist ein unschätzbarer Vorteil. Wobei sich MDF nicht sonderlich gut polieren lässt, denke ich. Die MDF-Oberfläche ist eine Spur anders als das Material drinnen ist, glaube ich. Wie Papier, nur ganz anders.
Fortepianus hat geschrieben: Die 3.3s daneben sieht schon ein bisschen wie Spielzeug neben der 9.4 aus, finde ich.
Finde ich auch. Das liegt daran, dass ein Größenvergleich fehlt. Man denkt ja doch unwillkürlich, man könne seinen Arm entspannt auf die große Box legen, gerade so, als sei sie etwa brusthoch. Man denkt also alles etwa eine Terz kleiner, wenn man so guckt. So, als sei die AGM 3.3S eine Böxchen mit 160 mm-Tieftöner, zumal es eine Vielzahl derartiger Säulchen gibt.

Mit der Standsicherheit musst Du was machen, das geht so nicht. Ich werde mich dazu noch äußern, indem ich die Liedke-Idee noch einmal aufgreifen werde. Alles andere erscheint mir in die Irre zu führen.
  • seitlich herausstehende, irgendwie befestigte Beine: viel zu frickelig und zu verspielt
  • Beton, Zement, Naturstein, Sand und dergleichen; auch Glas: zu geringe Dichte
  • Blei, Quecksilber, Silber und dergleichen: Massevorteil gegenüber Stahl zu gering, als dass die schwierigere Handhabung gerechtfertigt wäre
  • Gold, Platin: zu weich (Gold) und zu teuer (beides)
Möge es nützen

Peter
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Michaellang
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Beitrag von Michaellang »

musikgeniesser hat geschrieben:Durgefärbtes MDF? Ich erinnere mich, dass Du das mal erwähnt hattest. Das finde ich ziemlich cool.
Ich kann Euch sagen, dass das wirklich klasse aussieht. Das durchgefärbte MDF ist dann mit Klarlack überzogen. Sieht wirklich edel aus.

Mit dem rauspolieren von Kratzern wird das dann auch nur bedingt gehen, sofern die nicht zu tief im Klarlack sind. Aber besser ist, erst gar keine rein zu machen! ;-)

Bezüglich der Standfestigkeit würde ich mir keine keine all zu große Sorgen machen. Bei dem Gewicht und der Fläche stehen die gut. Und umrennen wird wohl nur ein Blinder... Aber Perfektionisten dürfen da auch noch ne schwere Granitplatte o.ä. drunterschrauben.


Gruß,
Michael
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nihil.sine.causa
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Beitrag von nihil.sine.causa »

Liebe AGM Fans,

durch günstige Umstände war ich heute in Lüdenscheid und habe Michaels Werkstatt besucht. Die 9.4 sehen auf den ersten Blick gar nicht so gewaltig aus, wie ich gedacht hatte, eher elegant durch den großen Kreisbogen auf dem die Chassis angeordnet sind. Von der Seite betrachtet erscheinen sie dann schon recht tief, aber schließlich will man ja auch eine tiefe Bühnendarstellung erreichen und wird solchen Lautsprechern daher einen ordentlichen Wandabstand geben.

Natürlich wollte ich die Burschen singen hören und auch das war kurz möglich. Michaels Raum ist noch völlig unbehandelt und daher sehr hallig. Auch waren die 9.4 erst einmal nur grob eingestellt, die Feinabstimmung wird da noch kommen. Dennoch konnte ich mir heute einen Eindruck darüber verschaffen, was substanziell in diesen Burschen steckt, wenn ich von Raumsituation und Feinjustage einmal abstrahiere. Michael betreibt als Quelle einen Linn G-ADS/1 DAC. Damit konnte ich von der Quelle her sehr gut beurteilen, was es so als Futter gab.

Im Hochtonbereich besitzen diese LS eine ungeheure Klarheit, wie ich sie von meinen 5.4 nicht kenne. S-Laute (ach diese Aufnahme ist doch nicht verzischelt?) kommen ganz klar und - wie immer wenn es richtig gut ist - völlig unspektakulär. So z.B. das Stück "Sara" von Barb Jungr. Die neuen Hochtöner sind richtig gut!

Im Tieftonbereich habe ich stellenweise eine noch nie gehörte Körperhaftigkeit wahrgenommen. Schon bei einer Violine (Paganini) besonders aber bei dem gezupften Bass von Loussier. Bei anderen Stücken wurde die Bassdifferenzierung durch die Fundamentalresonanz in Michaels Raum verdeckt. So war die große Trommel in der Misa Criola gewaltig aber eben undifferenziert – exakt die Raumresonanzen getroffen. Bei anderen Stücken, die etwas gnädiger waren, was diese Frequenzen betrifft, lässt sich erahnen, welch schöner abgrundtiefer, gewaltiger und doch trockener Bass da möglich ist. Gerade bei Orchesterstücken (z.B. Beginn von Mahlers 2. Sinfonie) kommen die Bässe wunderbar differenziert - distanzlos wie im Konzertsaal quasi zum "Hineingreifen".

Andere Eigenschaften der 9.4 sind AGM-typisch und vergleichbar mit meinen 5.4 (z.B. Räumlichkeit, Kohärenz, Feindynamik). Die Haupt-Unterschiede, die ich heute gehört habe, liegen beim Hochton und im Bassbereich. Insgesamt entsteht hier ein großartiger aktiv-geregelter Lautsprecher. Glückwunsch an Gert und Michael! :cheers:

Beste Grüße
Harald
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Lieber Peter,
musikgeniesser hat geschrieben:in der Tat, die tatsächlichen Schrauben fallen weit weniger ins Gewicht als auf der Zeichnung.
ja, sieht doch nicht so schlimm aus, finde ich auch. Aber diesem kleinen Perfektionszwang geben wir jetzt schon nach, nachdem die Sachlage einmal diskutiert ist. Allein zu wissen, dass es anders stimmiger wäre...
musikgeniesser hat geschrieben:Hast Du schon Deinen Architekten-Freund gefragt? Der hat doch einen Blick für Gestaltung, wie wir zuletzt bei Deiner Mütze Musik sehen durften.
Nein, aber er kommt demnächst vorbei, da zeige ich ihm mal die Bilder.
musikgeniesser hat geschrieben:Grau, so so. Sieht mehr nach Maulbeerjoghurt oder -torte aus. Mit dem Weißabgleich Deiner Kamera alles in Ordnung?
Das ist mit Michaels Handy aufgenommen :oops: .
musikgeniesser hat geschrieben:Ich wäre mir da nicht so sicher. Wobei Maulbeer natürlich eine ganz, ganz schicke Farbe ist. In dieser Saison trägt man nichts anderes, pöh!
:mrgreen:
musikgeniesser hat geschrieben:Der Hochtöner sieht komisch aus, finde ich. Ich glaube, das liegt daran, dass die Schallöffnung sichtbare Radien hat, nicht aber das Trägerblech.
...
Ich habe mir daraufhin den Mundorf-Prospekt noch einmal angesehen und wüsste nicht, wie man das lösen könnte, denn der in Form einer Wanne ausgebildete akustische Sumpf ist ebenfalls rechteckig und erlaubt daher kein nennenswert anders geformtes Trägerblech. Hm. Darüber muss ich mal nachdenken.
Ganz elegant wäre es doch, wenn die Schallwandöffnung des Hochtöners den Bogen in Form einer angedeuteten Banane mitmachen würde. Ob sie mich dann bei Mundorf für die Klapsmühle vorschlagen?
musikgeniesser hat geschrieben:Durchgefärbtes MDF? Ich erinnere mich, dass Du das mal erwähnt hattest. Das finde ich ziemlich cool. Als damals Corian auf den Markt kam (setzt das nicht B&M als Schallwand-Material ein?) fand ich gerade diese Eigenschaft von Corian sehr interessant. In den Unterlagen hieß es damals, dass das die Möglichkeit eröffnete, kleine Kratzer herauszuschleifen und zu -polieren. Das ist ein unschätzbarer Vorteil. Wobei sich MDF nicht sonderlich gut polieren lässt, denke ich. Die MDF-Oberfläche ist eine Spur anders als das Material drinnen ist, glaube ich. Wie Papier, nur ganz anders.
Ja, schon ok, das durchgefärbte MDF. Das Paar 7.4, das bei Krings steht, ist z. B. aus schwarz durchgefärbtem MDF mit einer Schicht Klarlack drüber. Damit wollten wir eigentlich zeigen, wie unglaublich sauber unser Schreiner arbeitet - perfekt verarbeitet ohne jedes Deckmäntelchen aus Füller und Spachtel, was sich oft unter den Lackschichten in nicht unerheblicher Dicke verbirgt. Das Ergebnis ist, dass ich mir immer wieder anhören muss, dass die Lackierung der 7.4 dort etwas glanzlos sei :roll: . Seufz. Die 9.4 ist nur deshalb noch nicht lackiert, weil es Schwachsinn ist, einen ersten Prototypen aufzubauen, den man mal auf die Seite oder Rücken legen, dem man mal hier noch ein Löchlein reinbohren oder dort noch ein zusätzliches Käbelchen reinlegen muss. Wenn da schon der endgültige Hochglanz außen drauf blinkt, beißt man sich jedesmal ins Knie, wenn man wieder einen Schmiss mit dem abgerutschten Bohrer o. ä. reingezwirbelt hat.
musikgeniesser hat geschrieben:Mit der Standsicherheit musst Du was machen, das geht so nicht. Ich werde mich dazu noch äußern, indem ich die Liedke-Idee noch einmal aufgreifen werde. Alles andere erscheint mir in die Irre zu führen.
Das sieht alles unmöglich aus, finde ich. Der Lautsprecher darf unten nicht breiter werden, eigentlich will ich sogar eine schmale Schattenfuge zum etwas kleineren (10mm-)Sockel, damit er etwas Schwebendes kriegt. Mach Dir da keine Sorgen. Das ist ja bei meiner 7.4 jetzt genauso, und die rückst Du nicht ohne größere Anstrengung weg. Und dieser Bolide hier wiegt nochmal deutlich mehr. Da kannst Du Dich getrost dagegen lehnen.
musikgeniesser hat geschrieben:[*] seitlich herausstehende, irgendwie befestigte Beine: viel zu frickelig und zu verspielt
Sorry, da kriege ich einen Würgereiz.
musikgeniesser hat geschrieben:[*] Beton, Zement, Naturstein, Sand und dergleichen; auch Glas: zu geringe Dichte
Meinetwegen, das kann sogar gut aussehen, aber nicht größer im Querschnitt als die Box. Das kriegt sonst sowas Aufgedicktes nach unten. So will ein gerade auf seine 7.4 Wartender einen schwarzen kleinen Steinsockel unten anfertigen lassen - genau im Querschnitt der Box in weiß hochglanz - um den virtuos herumwirbelnden Kopf des Staubsaugers damit abzufangen, weil er der Pilotin dahinter keine Feinheiten bezüglich der unterschiedlichen Behandlungserfordernisse seiner Möbel beibringen kann.
musikgeniesser hat geschrieben:[*] Blei, Quecksilber, Silber und dergleichen: Massevorteil gegenüber Stahl zu gering, als dass die schwierigere Handhabung gerechtfertigt wäre
Wie gesagt, die Zusatzmasse kannst Du Dir sparen. Die ist in Form eines 1800VA-Ringkerntrafos ganz unten nämlich schon im Verborgenen eingebaut :) .
[*] Gold, Platin: zu weich (Gold) und zu teuer (beides)
Nun ja, gegen einen kleinen Aufpreis machen wir solche Sonderwünsche (bevorzugt aus dem arabischen Raum) gerne möglich :cheers: .

Lieber Harald,

vielen Dank für den ersten Hörbericht! Es hat schon etwas leicht innerlich Angespanntes, wenn man so einen Entwurf, da er erst einmal Töne von sich gibt, nicht gleich selbst hören kann. Umso mehr freue ich mich, dass Du, auf dessen Gehör und Urteil ich mich noch immer zu 100% verlassen konnte, dem Lautsprecher ein gewisses Potenzial zubilligst.

Viele Grüße
Gert
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qwe
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Beitrag von qwe »

Hallo Gert,

also wenn ich in Deiner Situation wäre, und anderswo würde MEIN Schatz langsam gedeien, wobei andere sich vor mir schon an diesem ergötzen oder ihn bewundern ohne dass ich der erste sein würde ... um dann nicht doch etwas mehr als innerlich angespannt zu sein, da müsste ich schon sehr tolerant, großzügig und locker bleiben.

Ich könnte das wohl nicht. Respekt!

Auf dass Dir noch etwas 9.4-Jungfräulichkeit übrig bleibt,

Qwe

PS: Deine optischen Gestaltungsvorstellungen teile ich voll und ganz, alles andere empfinde ich auch als Stilbruch. Bei uns steht auch eine Eisenholzskulptur mit gleichem Gewicht und ähnlicher Statur. Wer daran die Standfestigkeit durch mechanische Energie erprobt, bekommt von mir nicht nur diesen Versuch an ihm vorgeführt, eine Predigt über Moral und Toleranz, den umgehenden Beweis dass hier alles wackelsicher ist und hat sie nicht mehr alle.
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Salvador
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Beitrag von Salvador »

Hallo Harald, Gert und Michael,

aufgrund Deiner klanglichen Beschreibung des Hochtons, Harald, habe ich nochmal genauer hingeschaut, auf den Hochtöner, und habe dazu einige Fragen:

Könnte es sein, Harald und Gert,
dass der bessere Hochton zum Teil dadurch zustande kommt,

1) dass der neue Hochtöner etwas seitlich versetzt zur Mitte ist und damit noch näher am inneren Rand platziert ist
2) dass der Hochtöner deutlich höher ist als der Eton und damit etwas weniger stark vertikal bündelt
3) der Hochtöner deutlich mehr Fläche hat und damit Dynamiksprüngen noch unittelbarer folgen kann?
4) anderes Membranmaterial?

Zum Hochtöner, ist das derselbe wie bei dem AGM 7.4? Er erscheint deutlich größer als der Eton des AGM 3.3, und aus der Erinnerung von Fotos her, auch größer als der neue Mundorf AMT des 7.4. Ist das das gleiche Modell oder ein etwas größeres? Falls ja, kann man den (oder den kleineren des AGM 7.4) denn dann überhaupt bei Modellen mit dem Eton nachrüsten? Denn daran habe ich nämlich immer noch reges Interesse für meine AGM 5.4.

Beste Grüße,
Andi
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musikgeniesser
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Das lohnt nun wirklich nicht

Beitrag von musikgeniesser »

Liebe Administratoren,

wäre
  • AGM 9.4 als Nachfolger des AGM 8.4
nicht ein inzwischen angemessenerer Titel?



Lieber Andi,
liebe Forenten,

es scheinen sich bei Dir ein paar schiefe Vorstellungen verfestigt zu haben. Das ist kein Beinbruch, im Gegenteil: so ergibt sich eine gute Gelegenheit, darüber ins Gespräch zu kommen.
Salvador hat geschrieben: Könnte es sein, Harald und Gert,
dass der bessere Hochton zum Teil dadurch zustande kommt,

1) dass der neue Hochtöner etwas seitlich versetzt zur Mitte ist und damit noch näher am inneren Rand platziert ist
2) dass der Hochtöner deutlich höher ist als der Eton und damit etwas weniger stark vertikal bündelt
3) der Hochtöner deutlich mehr Fläche hat und damit Dynamiksprüngen noch unittelbarer folgen kann?
4) anderes Membranmaterial?
  • ad 1. Nach innen versetzte Schallwandler klingen wohl tatsächlich besser. Woran das im einzelnen liegt, habe ich nie weiter verfolgt, aber es gibt einen allgemeinen Tenor, dass das tatsächlich so ist. Entsprechend werden breitere Boxen meistens so gebaut, dass die kleineren Chassis zur Innenkannte versetzt liegen.
  • ad 2. Ein Blick in die entsprechenden Kataloge zeigt Aufgrund der praktisch gleichen wirksamen Abstrahlfläche ist die akustische Höhe des Mundorf höher als die des Eton, der fast quadratisch zu sein scheint. Daher bündelt der Mundorf vertikal stärker als der Eton, dafür horizontal weniger stark.
  • ad 3. 67 cm² (Eton) sind in etwa 6464 mm² (Mundorf). Insofern ist der Mundorf nur anders geformt, aber tatsächlich gar nicht größer. Das hätte ich auch nicht gedacht.
  • ad 4. Das weiß ich nicht. Ich vermute, dass das Prinzip die Materialien weitgehend vorgibt -- Leitfähigkeit, magnetische Eigenschaften etc. -- und diese daher kaum voneinander abweichen dürften. Aber ich weiß es nicht und freue mich über Aufklärung.
Salvador hat geschrieben: Zum Hochtöner, ist das derselbe wie bei dem AGM 7.4? Er erscheint deutlich größer als der Eton des AGM 3.3, und aus der Erinnerung von Fotos her, auch größer als der neue Mundorf AMT des 7.4. Ist das das gleiche Modell oder ein etwas größeres?
Falls ja, kann man den (oder den kleineren des AGM 7.4) denn dann überhaupt bei Modellen mit dem Eton nachrüsten? Denn daran habe ich nämlich immer noch reges Interesse für meine AGM 5.4.
Den 130 mm hohen Mundorf in eine alte Box einzubauen, stelle ich mir spaßig vor. Nach Ausbau des alten Hochtöners sägt man die Box rundum durch, um ein 20 mm hohes Passstück einzufügen. So, wie gelegentlich Kreuzfahrtschiffe in der Mitte aufgesägt und dann verlängert werden (oder andersherum als -- wie jüngst am Potsdamer Platz geschehen -- bei einem Gebäude, das widerrechtlich zu hoch gebaut worden ist, ein Geschoss nachträglich herausgesägt wird), nur halt in kleinerem Maßstab. Wie man dann allerdings mit der 10 mm geringeren Breite des Mundorf verfahren will, weiß ich nicht. Darüber müsste ich erst nachdenken.

Eine klangliche Verbesserung, die Spekulationen über die Machbarkeit eines derartigen Umbaus in den Bereich des sinnvollen rücken würde, erwarte ich nicht. Immerhin wäre ein derart tiefgreifender Eingriff nötig, dass die erzielbare Verbesserung in Größenordnungen vorstoßen müsste, die nur mit einem völligen Neukauf eines Lautsprechers denkbar wären. Wenn bei AGM -- selbst bei den Boxen der ersten Serie -- überhaupt nennenswerte Verbesserungen möglich sein sollten.

Ich vermute, dass der in der 9.4 nun eingesetzte Hochtöner künftig in alle Boxen Eingang finden wird, die Frequenzweiche und die Gehäuse also entsprechend modifiziert werden. Sicher bin ich mir aber nicht, glaube aber, von Gert etwas entsprechendes gelesen zu haben. 50 Euro Mehrpreis pro Chassis schrecken einen Gert auch nicht bei einer AGM 3.3. Die Vorteile der einheitlichen Dimensionierung über alle Modelle dürften klar überwiegen.

Schließlich ist der wesentliche Grund für den Wechsel zu Mundorf im Fertigungsprozess begründet. Klangliche Gründe wurden von Gert nicht genannt. Mach doch den Lackmustest und frage Gert einfach, ob er bei seinen eigenen Boxen die Hochtöner austauscht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er nicht so verrückt sein wird, es zu tun.

Möge es nützen

Peter
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Salvador
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Beitrag von Salvador »

Lieber Peter,

dann schau Dir doch mal den Mundorf AMT von Ralfs AGM 7.4 (Eisen7) auf Fotos in dessen Thread an und sag mir, ob das der gleiche ist wie beim 9.4 in diesem Thread. Achte dabei jeweils auch auf den Abstand zwischen den Mitteltönern und die Form des AMTs. Ist er jeweils länglich oder quadratisch?

Ohne verfestigte schiefe Vorstellungen aber mit inhaltlichem Beinbruch Deinerseits,
Andi
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musikgeniesser
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Beitrag von musikgeniesser »

Lieber Andi,
liebe Forenten,

der sieht mir eindeutig nach dem Eton-Hochtöner aus, ganz klar. Also ein ganz anderer Hochtöner als hier in der 9.4. Sieht man das nicht auf Anhieb?

Ich denke, Gert wird das Layout der Schallwand und die Elektronik für alle Modelle Schritt für Schritt anpassen und künftig nur noch den Mundorf verwenden, weil Mundorf flexibler ist und deutlich besser auf seine Wünsche eingeht.

Mit dem Klang hat das wenig bis nichts zu tun. Alle alten Boxen sind diesbezüglich voll auf der Höhe der Zeit und damit über jeden Zweifel erhaben. Da sollen sich Kunden mal nicht verrückt machen, denn sie haben nun wahrlich keinen Anlass, sich irgendwie betrogen zu fühlen.

Möge es nützen

Peter
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Salvador
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Beitrag von Salvador »

Hallo Peter,

quatsch, wer fühlt sich denn betrogen?

Und dennoch liegst Du gleich zweifach falsch, denn:
Fortepianus hat geschrieben:
Salvador hat geschrieben:Nun gibt es seit spätestens heute eine Mk III-Version zumindest des AGM7.4 mit
- neuem, besserem Hochtöner!
Das ist das einzige, was sich klanglich ein wenig auswirkt. Der Hauptgrund für den Wechsel war ein anderer: Eton war nicht gerade flexibel im Umgang mit unseren Wünschen. So wollten wir gerne Senkungen an den Bohrungen, was bei Eton nicht möglich war. Die Mundorf ist da viel flexibler im Umgang mit Gestaltungswünschen. Allerdings lag der Klirr der in Frage kommenden Mundorfs bisher immer über demjenigen des ER4. Das hat Herrn Rullmann von Mundorf als Herausforderung gesehen, und er schickte uns irgendwann einen "ER4-Ersatz" zum Test. Der glänzte mit ebenso niedrigem Klirr wie der ER4, aber war sogar noch etwas linearer im Frequenzgang. Gehäuseform, Bohrungen etc. können wir uns wünschen, wie wir wollen (Abnahme entsprechender Stückzahl vorausgesetzt). Da nehmen wir doch lieber den Mundorf, ist ja klar. Beim klanglichen Direktvergleich der beiden AMTs klingt der Mundorf noch ein bisschen natürlicher, was bei Stimmen auffällt. Das liegt schlicht am schnurgeraden Frequenzgang. In den Disziplinen Klirr und Abstrahlverhalten nehmen sich die Kandidaten dagegen nichts. Man muss aber schon sehr genau hinhören, um den Unterschied zu bemerken.

...........

Der Klang Deiner und meiner 5.4 ist der gleiche, obwohl ich (bis auf den HT) die Änderungen alle drinhabe. Die einzigen Paare Mundorf-AMTs sind bisher in zwei 7.4 eingesetzt: Der erste in meiner, der zweite bei Ralph.

Viele Grüße
Gert
Und da Ralphs Mundorf die gleichen Abmessungen wie der Eton hat, bleibe ich dabei, in dem 9.4 werkelt ein anderer Mundorf (siehe meine vorherigen Posts).

Beste Grüße,
Andi
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Andi und Peter,

wir verwenden zwei verschiedene Hochtöner. Der Mundorf in der 7.4 von Eisen7 ist exakt auf die Maße des ER4 getrimmt, so dass man ihn direkt als Ersatz verwenden kann. Und ja, er klingt ein bisschen besser als der ER4. Wie aber schon erwähnt, sind das Nuancen. Man kann also eine AGM mit ER4 auf den Mundorf umbauen. Diesen HT kriegen wir exklusiv von Mundorf, er ist sonst nicht im Handel erhältlich. Wir haben bisher aber erst den Prototypen, der in meiner 7.4 werkelt, und das erste Exemplar mit der Frontplatte, wie sie künftig sein soll, in der 7.4 von Ralph (Eisen7). Jetzt muss erst einmal eine kleine Serie aufgelegt werden. Die ersten Exemplare, die dann geliefert werden, kommen in die beiden Paare 7.4, die gerade im Aufbau sind und an Weihnachten bei ihren Besitzern erste Engelstöne spielen sollen, wofür ja bekanntlich ein guter Hochtöner wichtig ist. Lakmustest :lol: : Ja, ich werde meine 5.4 auch irgendwann umrüsten. Der Grund ist aber hauptsächlich, dass ich den ER4 wie meine Hosentasche kenne, vom neuen Mundorf aber bisher nur den Prototypen habe. Deshalb hätte ich auch gerne dann ein Serienexemplar, um damit Erfahrungen sammeln zu können.

Der HT in der 9.4 bündelt vertikal noch ein bisschen stärker, hat noch ein bisschen mehr Fläche und schüttelt daher höhere Pegel noch lässiger raus. Er ist aber auch nicht im Katalog von Mundorf zu finden.

Viele Grüße
Gert
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Siriuslux
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Beitrag von Siriuslux »

Hallo liebe Mitforenten,

Wie wär's wenn Ihr Eure differenten Meinungen bezüglich Eton oder Mundorf AMT hier im Forum etwas sachlicher diskutiert und womöglich den Erklärungen des Erfinders folgt? Ich würde mich jedenfalls darüber freuen wenn es hier wieder etwas "großkarierter" würde.

Gruß, Jörg
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Salvador
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Beitrag von Salvador »

Hallo Gert,

vielen Dank, genau so wie Du es zusammengefasst hast hatte ich es bisher auch verstanden bzw. mir beim Bild des 9.4 gedacht.

Hallo Jörg,

wenn Du Dir nach Gerts Post mal durchliest, war doch alles, was ich geschrieben habe, sachlich richtig. Und wenn nach meinem Eindruck hier ein vollkommen neuer Hochtöner verwendet wird, was sich auch bestätigt hat, ist ein Diskutieren dieser Sache hier in diesem Thread doch kein kleinkariertes Thema, nur weil ich mich bei Widerrede nicht von meiner Meinung abbringen lassen möchte.

In einem, Peter,
hattest Du aber Recht und ich Unrecht, nämlich bei der vertikalen Bündelung des AMT. Vielen Dank für diesen Hinweis!

Beste Grüße,
Andi
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