Cocktail Audio X40

cay-uwe
Aktiver Hersteller
Beiträge: 1177
Registriert: 25.02.2009, 09:15
Kontaktdaten:

Cocktail Audio X40

Beitrag von cay-uwe »

Vor ca. 1 Jahr hat mir der deutsche Vertrieb von COCKTAIL AUDIO den X30 Musikserver zum testen ausgeliehen, da mir das Konzept von einen All-In-One Musikserver sehr gut gefällt. Solche Art von Geräten gibt es wenig auf den Markt; mir würde spontan noch OLIVE einfallen ...

Der X30 konnte mir schon sehr gut gefallen, allerdings ist das Gerät mit einen Verstärker versehen und mich hätte eher ein Vorverstärker Ausgang interessiert.

Dieser Tage wurde ich von dem deutschen Vertrieb von COCKTAIL AUDIO wieder angeschrieben um mich darüber zu informieren, dass es nun einen X40 geben wird und dieser ist mit einen Vorverstärker ausgestattet. Ein Blick auf das offebart aber viel mehr Änderungen zum X30, weshalb ich mir so ein Gerät zum Test habe kommen lassen.

Dies ist der Link zum Infoblatt: http://www.cocktailaudio.de/files/cockt ... kt_low.pdf

Ich bin sehr gespannt ...
Bild
rolodex
Aktiver Hörer
Beiträge: 181
Registriert: 03.02.2012, 16:32
Wohnort: Schleswig Holstein

Beitrag von rolodex »

Da kann man auch gespannt sein. Unglaublich was der alles kann.
Außer Eierlegen eigentlich alles. :wink:

Gruß, Gerd
Bild
axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Moin,

das Teil macht ja wirklich einen sehr guten Eindruck. Es sieht sehr wertig aus, der Monitor ist auch groß genug, um ihn auch stand-alone zu betreiben, ein HDMI Videoausgang ist eine gute Sache und die Möglichkeit, das gerät auch ohne Netzwerke, nur mit eingebauter HD betreiben zu können, ist natürlich für mich genau richtig. Damit wäre der X40 einige deutliche Schritte weiter als der Cambridge DacMagic 6. Mal hören, wie er sich dann klanglich schlägt.

Ich hatte mich schon gefragt, ob nach Cay-Uwes Ankündigung, den X30 testen zu wollen, jemals etwas nachkommen würde. :mrgreen: Ich finde es wirklich bemerkenswert, daß CA die Anregungen aufgegriffen haben und in den X40 haben einfließen lassen.

@ Cay-Uwe
Wenn Du das Teil hast, dann reiße es doch bitte gleich mal auf und mache ein paar Bilder vom Innenleben, damit wir einen Eindruck bekommen, wo man noch Hand anlegen kann und muß. :mrgreen:

Gruß,
Kai
cinematic
Aktiver Neuling
Beiträge: 708
Registriert: 28.04.2013, 12:42

Beitrag von cinematic »

Moin auch,

es gibt da neben dem X40 auch noch einen neuen X12, der auch nicht uninteressant scheint für 499€ als Streamer. Hat auch digitale Ausgänge und CD und HD Möglichkeit und ein großes Display. Also vieleicht etwas wenn DAC und Vorverstärker schon vorhanden sind.

hier die Info von Cocktailaudio: http://www.cocktailaudio.de/files/cockt ... kt_low.pdf


Grüße
tom
Bild
cay-uwe
Aktiver Hersteller
Beiträge: 1177
Registriert: 25.02.2009, 09:15
Kontaktdaten:

Beitrag von cay-uwe »

aston456 hat geschrieben: @ Cay-Uwe
Wenn Du das Teil hast, dann reiße es doch bitte gleich mal auf und mache ein paar Bilder vom Innenleben, damit wir einen Eindruck bekommen, wo man noch Hand anlegen kann und muß. :mrgreen:
Lieber Kai,

den X30 schickte ich bald zurück, weil er die eingebauten Verstärker, statt Vorverstärker hatte.

Ich war auch ganz überrascht als mich der Vertrieb wieder kontaktierte um mir zu sagen, dass es nun eine Version mit Vorverstärker gibt.

Diesmal werde ich ausführlicher berichten, ich verspreche es. :wink:
Bild
axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Hallo Cay-Uwe,

ich weiß zwar, daß das Jahr noch nicht rum ist, bevor turnusmäßig wieder etwas von Dir zu diesem Thema zu erwarten wäre :mrgreen: , aber weil ich so ungeduldig bin, erlaube ich mir eine vorzeitige Nachfrage, ob sich denn schon etwas getan hat?

Ich schaue immer mal wieder auf die HP von Cocktailaudio, aber da verharrt man auch auf dem Stand, daß nach der IFA mehr käme.

Gruß,
Kai
cay-uwe
Aktiver Hersteller
Beiträge: 1177
Registriert: 25.02.2009, 09:15
Kontaktdaten:

Beitrag von cay-uwe »

Hallo Kai,

auch ich warte noch darauf, dass mir ein Gerät zugeschickt wird. Mir wird ein Demo-Gerät zugeschickt und ich gehe mal davon aus, dass das bald kommt. IFA ist ja vorbei ...
Bild
axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Hallo Cay-Uwe,
cay-uwe hat geschrieben: ...ich gehe mal davon aus, dass das bald kommt.
"Bald" ist ja nun doch schon einige Zeit vorbei, aber leider haben wir nichts mehr zu diesem Thema gehört. :mrgreen:
Wie sieht es denn aus?

Gruß,
Kai
cay-uwe
Aktiver Hersteller
Beiträge: 1177
Registriert: 25.02.2009, 09:15
Kontaktdaten:

Beitrag von cay-uwe »

Hallo Kai,

schön, dass auch Du wie ich, am Ball bleibst. Cocktail Audio hat mir für Mitte Dezember ein Testgerät versprochen.

Sobald es da ist, und ich mich etwas damit vertraut gemacht habe, werde ich natürlich wie versprochen auch berichten :wink:
Bild
cay-uwe
Aktiver Hersteller
Beiträge: 1177
Registriert: 25.02.2009, 09:15
Kontaktdaten:

Beitrag von cay-uwe »

Gestern ist es endlich soweit gewesen, das Cocktail Audio X-40 Testgerät kam bei mir an.

Ich möchte mich an dieser Stelle bei den deutschen Cocktail Audio Vertrieb jetzt schon bedanken, dass sie es möglich gemacht haben, mir ein Gerät bereit zu stellen, trotz der hohen Nachfrage und die dadurch entstandenen Lieferengpässe.

Doch bevor ich meine ersten Eindrücke beschreibe, möchte ich nochmal kurz darauf eingehen, weshalb mich diese Art von Playern überhaupt interessieren. Es liegt im Wesentlichen daran, dass mich meine Kunden bzw. Interessenten immer wieder fragen, ob ich einfache Lösungen fürs Streamen, Rippen, usw. kenne. Diese Fragen kommen oft von Personen, die sich wenig mit PC und Software auskennen, oder gar nichts damit zu tun haben möchten, aber trotzdem an neuen Entwicklungen teilhaben möchten.

Darauf hin, und auch weil es meine persönliche Präferenz ist, habe ich mich schon seit ca. 4 Jahren auf die Suche nach so einen Gerät gemacht, das es Benutzern einfach macht auf Musikserver, bzw. Streamer um zu steigen und dabei habe ich festgestellt, dass es so gut wie kein Angebot diesbezüglich auf dem Markt gibt. Mir fallen im Moment und spontan nur Olive Audio und Cocktail Audio ein …

Mein eigenes Interesse galt auch meinen Ansatz, „keep it simple“ weiter zu verfolgen und das bedeutet so wenig wie möglich an Gerätschaften bei mir zu haben, was heißen soll, die Lösung muss CD-Player, Streamer und Vorverstärker ersetzen können.

Ein erster Ansatz war der Cocktail Audio X-30, dessen CD Laufwerk aber beim Abspielen von CDs zu laut war. Daher hatte ich es damals, für den deutschen Vertrieb enttäuschend, schnell wieder zurück geschickt, da das für mich und mein geplanten Einsatz nicht tragbar war. Das war im Prinzip mein einziger Kritikpunkt und der Wunsch statt einen eingebauten Verstärker, einen Vorverstärker zu besitzen.

Anfang Oktober 2014 kontaktierte mich der Cocktail Audio Vertrieb um mich darüber zu informieren, dass sie jetzt ein Produkt haben, das meinen Wünschen entspricht. Ich bekam damals schon eine Vorabinfo. Das Beschriebene machte einen guten Eindruck auf mich und ich bat schnellst möglich um ein Leihgerät für ein Test.

Nun ist es soweit und wenn ich auch noch nicht mit meiner geplanten Session ganz durch bin – das wird sich noch ein paar Tage hinziehen - kann ich durchaus schon einige erste Eindrücke vermitteln.

Zum einen wäre die Haptik, auf die in der Werbebroschüre immer wieder eingegangen wird. Sie ist meines Erachtens dem Preis angemessen, es gibt eine dicke Alufrontplatte und insgesamt macht die Konstruktion einen soliden Eindruck. Recht beeindruckt hat mich die Rückseite, denn die verwendeten Anschlüsse, wie XLR und Cinch machen einen sehr guten Eindruck, was ich schon beim Verkabeln feststellte. Die Cinchstecker sitzen fest und beim Einschieben gibt die Rückwand nicht nach, sprich sie ist stabil. Alle Buchsen sind aus Metall, was man hin und wieder z.B. bei XLR nicht findet. Ich verlinke mal ein Bild aus der cocktail Audio Webseite, die ich wie ich meine, meine Einschätzung verdeutlicht.

Bild

Wie zu sehen ist, lassen die Anschlussmöglichkeiten keine Wünsche offen und selbst ein Phono MM Eingang ist vorhanden, der das Digitalisieren von Vinyl auf einer hohen Qualität von bis zu 24bit / 192kHz zulassen würde, was auch über die Hochpegeleingänge möglich wäre um Material von Tape, usw. zu digitalisieren.

Auch das Gewicht von dem Cocktail Audio X-40 „All in One Musik Server“ vermittelt subjektiv, dass man es mit einer guten Qualität zu tun hat. Das ist auch an der Verpackung zu erkennen, denn das Gerät und die Fernbedienung werden sogar noch in einen Stoffsack verpackt. Das kenne ich nur von höherpreisigen Audio-Komponenten. Die Fernbedienung selbst ist auch dem Preis angemessen, sprich aus Kunststoff und liegt sehr gut in der Hand.

OK, ich denke genug geredet über das Anfassgefühl, denn viel wichtiger ist, wie ist der Klang und auch die Handhabung. Auf letzteres werde ich später eingehen, da mich gestern brennend interessiert hat, wie sich der Cocktail Audio X-40 klanglich schlägt.

Dazu habe als erstes Setup für einen Hörtest folgende Konfiguration gewählt:

Bild

Wie zu sehen ist, benutze ich als CD-Player mit integrierten DAC und Vorverstärker den audiolab 8200CDQ, da dieses Gerät praktisch meine Ansprüche von einen „All in One“ schon vor längere Zeit sehr gut erfüllt hat. An den audiolab lässt sich über USB ein PC anschließen und wenn das so durchgeführt wird, kann man die mitgelieferte Fernbedienung dazu benutzen den Windows Media Player, aber auch Foobar, zu steuern. Das ist aus meiner Sicht auch ein interessanter Ansatz, der allerdings einen PC notwendig macht, wenn zum Beispiel Interessenten bei mir ihre mitgebrachte Harddisk mit ihren Liedern abhören möchten. Bei dem Cocktail Audio könnte man laut Beschreibung USB Medien direkt anschließen und abspielen, was ich nach Weihnachten ausprobieren werde.

Das Setup habe ich auch so gewählt, weil zum einen die passive Stella einen recht potenten Verstärker braucht, da ihre Empfindlichkeit nicht all zu hoch ist. Im Falle vom Yamaha M-40 muss man den Eingang mit recht hohen Pegeln anfahren um die geforderte Pegel zu erreichen. Das wiederum bedeutet, dass die Ausgangsstufen der jeweiligen Vorverstärker auch etwas mehr gestresst werden könnten. Die analoge Ausgangsstufe des audiolab 8200CDQ ist eine sehr aufwendig dimensionierte Komponente, die zudem noch einen sehr geringen Ausgangswiderstand besitzt. Außerdem wollte ich wissen, ob die 2Vrms, die der cocktail Audio X-40 liefert genug sind um auch mal lauter zu hören.

Ein weiterer Vorteil dieses Setups ist, dass ich ein sehr genaues Einpegeln der jeweiligen Konstellation einstellen kann. In diesen Fall war es so, dass die Abweichungen der einzelnen Geräte, bei den von mir typischen Abhörlautstärken, im Bereich von 0,05 – 0,1 dB lagen, soll heißen, praktisch gleich. Das erwähne ich ausdrücklich, weil es keinen Sinn macht ein Vergleich zu machen, wenn die jeweiligen Komponenten unterschiedliche Pegel liefern würden ;-)

Im Übrigen stellte ich dabei fest, dass man beim Cocktail Audio X-40 die Lautstärke in Schritten von 0,5dB einstellen kann, wobei dies in einer Prozent Skalierung geschieht und jeweils 1% = 0,5dB entspricht. Das finde ich sehr gut, denn der audiolab macht das "nur" in 1dB Schritten.

Aus Neugier begann ich meine klangliche Beurteilung erstmal mit dem Abspielen von CDs im Cocktail Audio X-40 und ich war glücklich zu sehen, oder besser gesagt zu hören, dass das Laufwerk wirklich sehr viel leiser als im Cocktail Audio X-30 arbeitet. Ehrlich gesagt, am Hörplatz, ca. 2,3 Meter entfernt, habe ich es beim Musikhören nicht gehört, wobei es lauter ist als z.B. das vom audiolab 8200CDQ. Nur wenn der erste Track selektiert wird, macht sich das Laufwerk bemerkbar, ähnlich dem wie man es von PCs kennt, was ja der Cocktail Audio X-40 unter anderem auch ist. Ansonsten kann ich für mich sagen, dass das für meinen Zweck, nämlich Kunden oder Interessenten die Chance zu geben mitgebrachte CDs abzuhören, völlig in Ordnung ist. Auch das „Skippen“ von einen Track zum anderen läuft sehr schnell und ohne nennenswerte Geräusche. Auch das ist toll. Lediglich einen kleinen Wermutstropfen gab es aus meiner Sicht, nämlich beim „Skippen“ von einen Track zum anderen wurde zum Teil der Anfang vom selektierten Track nicht immer getroffen …

Ich handhabe das im Moment wie mir der Vertrieb von Cocktail Audio schon schrieb, nämlich dass das CD-Laufwerk primär für das Rippen gedacht ist, aber schön wäre es wenn man das in Griff bekommen könnte. ;-)

Nun aber zur Klangbeurteilung. Dazu habe ich meine Demo CD im audiolab 8200CDQ abgespielt und beim Cocktail Audio X-40 habe ich diese auf die interne SSD als WAV gerippt. Das hat mir lästiges hin und her wechseln der Medien erspart und beide Geräte konnten so wiedergeben wie es vorgesehen ist, nämlich von CD beim audiolab 8200CDQ und von SSD bzw. HDD beim Cocktail Audio X-40.

Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass folgende Eindrücke subjektiver Art sind und mein Empfinden darstellen. Wenn mir etwas besser oder weniger gefällt, heißt das lange noch nicht, dass das jeweilige Gerät technisch besser oder schlechter ist. Das bringen viele „Tester“ aus meiner Sicht oft in direkten Zusammenhang, was jedoch in den aller meisten Fällen falsch ist. Nur sehr selten trifft es zu, dass eine technische Unzulänglichkeit tatsächlich für das „nicht gefallen“ verantwortlich ist oder umgekehrt.

Einfachheitshalber werde ich ab jetzt vom X-40 und 8200CDQ sprechen, weil ich mir sonst die Finger wund tippen würde, wenn ich über das eine oder andere Gerät schreibe.

Wie immer bei meinen Hörtest startete ich mit dem Musikstück „Cielito Lindo“, gesungen von Maria Gomez, aus der CD „Audiophile Vocal Recordings“ von Chesky Records, ein spärlich instrumentiertes Stück, mit Gitarre und Sängerin. Über den X-40 klang Maria Gomez für mich etwas femininer und das leichte Anzupfen der Gitarrensaiten empfand ich als etwas dynamischer und detailreicher als über den 8200CDQ. Desweiteren rückte der X-40 das Gesamtgeschehen etwas mehr in den Vordergrund, ohne jedoch die räumliche Abbildung zu verzerren, die mir über den 8200CDQ immer schon sehr gut gefallen hat. Bildlich gesehen könnte man sagen alles steht ein Schritt weiter vorne, aber die Platzierung der einzelnen Musiker und Instrumente zueinander bleibt erhalten.

Das nächste Stück, von Harry Kulzer, aus der CD „Just a Piano Player“ und dem Stück „Down on My Luck“, nehme ich gerne weil es einerseits um Männerstimmen geht, aber auch weil ich das Gefühl habe dass dieses Musikstück sehr direkt aufgenommen wurde. Das soll heißen, Sänger und Klavier klingen grundsätzlich sehr nah und wie schon beim vorherigen Stück wird das über den X-40 stärker betont als über den 8200CDQ. Am Anfang wird das Stück von einen Fingerschnippen begleitet. Das wird über den X-40 etwas klarer herausgestellt, wie auch die harten Anschläge der Klaviersaiten, die wiederum etwas differenzierter wiedergegeben wurden als über den 8200CDQ.

Beim nächsten Stück wurde es aus meiner Sicht sehr interessant und ich musste im Gegensatz zu den vorherigen Stücken, Farbe bekennen, Nils Lofgreen, aus der CD „acoustic live“ und dem Stück „Keith don't go“. Insgesamt vermittelte mir der X-40 einen lebendigeren Antritt, der zu diesen Stück passt. Das Anreißen der Gitarrensaiten klang livehaftiger, dynamischer und für mich metallischer, so wie es die Materialbeschaffenheit der Gitarrensaiten vermuten lässt. Interessant fand ich aber, dass das sich nicht nur darauf beschränkte, sondern auch das Anklopfen vom Gitarrenkorpus wirkte über den X-40 rhythmischer und mit mehr Druck, eigentlich so wie ich mir diese Darstellung von Nils Lofgren auf der Bühne vorstelle.

Natürlich habe ich auch etwas Klassik auf meiner Demo CD und zwar von Mozart ein Klavierstück, aus dem Klavierkonzert Nr. 23 A-dur KV 488 aus der Decca CD „Lust auf Klassik“. Hier kommt es mir darauf an, dass mir das Klavier als solches vermittelt wird, aber auch die räumliche Abbildung vom Orchester muss glaubhaft präsentiert werden. Wie schon vorher beschrieben, rückt der X-40 das Geschehen etwas nach vorne, aber insgesamt bleibt die räumliche Abbildung, die ich vom 8200CDQ her kenne erhalten. Der X-40 vermag aber die einzelnen Instrumente etwas differenzierter wiederzugeben, wodurch auch die Ortung etwas präziser erscheint. Die Klavieranschläge und das Ausschwingen der einzelnen Klavierakkorde bzw. Töne vernahm ich als nuancierter oder klangreicher, was auf ein Klavier ja zutrifft, da mehrere Oberwellen durch die Anschläge mit angeregt werden. Gegenüber dem 8200CDQ fiel die Wiedergabe des Konzertklaviers etwas kleiner aus, sprich der Grundton und Bass waren weniger betont und das Konzertklavier verlor etwas an Größe. Violinen wurden vom X-40 mit etwas mehr Glanz dargestellt und auch klangen sie etwas schlanker, ein ähnliches Empfinden wie mit dem Klavier. Da der Bass mit dem X-40 etwas konturierter wiedergegeben wird hat man das Gefühl, dass die räumliche Komponente, die der Bass solchen Aufnahmen verleihen kann, weniger ausgeprägt scheint als bei dem 8200CDQ.

Mit der Stück „Poeme of Chinese Drum“, aus der CD „Master of Chinese Pecussion, von Yim Hok-Man ging es über in die Beurteilung der Basswiedergabe. Das was sich schon in den Stücken vorher andeutete, dass der X-40 den Bass etwas konturierter und straffer für mich wiedergab, ist bei dieser Aufnahme deutlich geworden. Beim X-40 habe ich das Gefühl, dass die volle Bassklangpalette die in den Trommeln steckt sehr differenziert, detailliert und konturiert wiedergegeben wurde. Das tut dieser Aufnahme richtig gut, denn man erkennt, dass auch die Bass-, wie die Hochtonwiedergabe, eine Fülle an Informationen beinhalten kann. Der 8200CDQ geht etwas gemütlicher mit der Aufnahme um, subjektiv gesehen, besser gesagt gehört, meine ich etwas mehr Tiefgang mit dem 8200CDQ zu vernehmen.

Bis zu dieser Stelle muss ich sagen, dass das Ganze eher auf eine reine Geschmacksache hinausläuft. Die aus meiner Sicht etwas detailliertere Wiedergabe des X-40 vermag hier und da einiges mehr an Information herauskitzeln. Davon kann die Ortung einzelner Aufnahmen profitieren, ohne jedoch dass die Räumlichkeit leidet. Sie wird etwas anders präsentiert, nämlich vordergründiger als beim 8200CDQ.

Viele kennen mich und wissen, dass ich hin und wieder auch gerne Rockmusik höre und dieses Gerne gehört auch zum Repertoire das ich heranziehe um Hörtest durch zu führen.

Gerne nehme ich als Einstieg dafür, Nightwish, aus der CD „Dark Passion Play“ und dem Stück „For the Heart I Once Had“. Einerseits ein sehr melodisches Stück, aber hin und wieder mit dem Power, dass Rockmusik ausmacht. Wie ich schon vorher festgestellt habe, geht der X-40 etwas differenzierter mit dem Klanggeschehen um. In diesen Fall war die Sängerin von den Background Vocals klarer heraus zu hören. Auch der Kickbass kam mir etwas prägnanter vor als beim 8200CDQ. Allerdings, in dem Moment wo die e-Gitarren mit voller Wucht einsetzen, tendiert der X-40 etwas „kreischiger“ zu klingen. Der 8200CDQ geht mit den Passagen wärmer um, was mir insgesamt für diese Art von Aufnahmen eher zusagt. Ähnlich erging es mir mit Tool und der CD „10000 Days“ und dem Stück „Vicarius“, bei dem e-Gitarren powern ohne Ende.

Was nun „Richtig“ ist, ist eine schwere Frage, denn gerade aktuelle Aufnahmen dieser Musikrichtung sind stark komprimiert – Loudness War lässt grüßen – und man weiß, dass dadurch Artefakte entstehen, die insbesondere den Hochton „aggressiver“ werden lassen.

Es gibt jedoch Rockaufnahmen bei denen Kompressoren weniger intensiv benutzt werden. So z.B. finde ich Deep Purples CD „Abandon '99“ diesbezüglich als eine sehr gute Aufnahme, die mit den X-40 und den 8200CDQ in ihren jeweiligen Klangcharakter, einmal etwas spritziger über den X-40, zum Anderen etwas „gemütlicher“ mit dem 8200CDQ, wiedergegeben wurde. Hier kann ich mich mit beiden Varianten sehr gut anfreunden …

Ich hoffe diese Beschreibung hilft den Einen oder Anderen die klangliche Einordnung der einzelnen Geräte zu finden. Als nächstes werde ich ein zweites Setup durchgehen, nämlich die Stella als Aktivversion. Da werde ich bestimmt hier und da noch Einiges „herausfinden“.

Auch gilt es die Handhabung des Cocktail Audio X-40 etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Von dem, was ich bis jetzt kennen lernen konnte, macht mir diese einen guten und vor allen Dingen einfachen Eindruck. So z.B. wird das Rippen tatsächlich benutzerfreundlich gestaltet; CD einlegen, Menü-Taste drücken, anschließend einzelne Tracks oder alle Tracks zum Rippen wählen, dann das Format, wie WAV, FLAC, usw. und los geht es auf die SSD oder HDD.

Außerdem möchte ich gerne die passende App für Tablets oder Smartphones zur Steuerung ausprobieren, wobei ich froh bin, dass die mitgelieferte Fernbedienung alle Funktionen steuert.

Mein Fazit bis jetzt: Alles in Allem ist der Cocktail Audio X-40 für die Preisklasse ein sehr interessantes Produkt, das ich gerne in mein Gerätepark aufnehme, weil es mich bis jetzt klanglich überzeugen konnte. Weitere Test werden zeigen,ob ich ihn tatsächlich behalte. ;-)
Bild
axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Na endlich!

Aber warum hörst Du den X40 nicht an einer aktiven Box?
Du hast doch davon auch einige im Repertoir.

Gruß,
Kai
cay-uwe
Aktiver Hersteller
Beiträge: 1177
Registriert: 25.02.2009, 09:15
Kontaktdaten:

Beitrag von cay-uwe »

Lieber Kai,

das wir mein nächster Schritt sein und das erwähnte ich bereits in meinen Bericht. Außerdem habe ich ganz genau beschrieben, warum mich das mit der Passivversion der Stella interessiert hat. :wink:
Bild
B. Albert
inaktiv
Beiträge: 216
Registriert: 18.11.2011, 17:56

Beitrag von B. Albert »

Hallo Cay-Uwe,

danke erst mal für deinen ausführlichen und informativen Bericht.

Mich würde interessieren, wie groß ist die verbaute HDD oder SDD ?

Viele Grüße

Bernd
Bild
cay-uwe
Aktiver Hersteller
Beiträge: 1177
Registriert: 25.02.2009, 09:15
Kontaktdaten:

Beitrag von cay-uwe »

Hallo Bernd,

da ich das Gerät zum Test bei mir habe, habe ich es ab den Vertrieb mit einer kleinen SSD von 256GB bestücken lassen. Das reicht für meine Zwecke im Moment.

Ansonsten, ich habe vorhin mal ein paar Musikdateien in unterschiedlichen Formaten von meinen Laptop auf einen USB Stick kopiert. Dieser wurde vom Cocktail Audio X-40 anschließend ohne Probleme angenommen und alle unterstützten Formate wurden abgespielt. Auch konnte ich die vorhandenen Dateien auf das interne Medium ( SSD in meinen Fall ) problemlos kopieren. Da jeder so seine Präferenzen bezüglich des Dateityps hat, denke ich dass man nicht enttäuscht sein kann. So wie ich das überblicke wird alles was gängig ist, unterstützt.

Da ich mich damit noch nicht so sehr damit auseinander gesetzt habe, muss ich erst mal für mich eruieren was überhaupt sinnvoll ist. Ich tendiere zu FLAC, denn dieser Dateityp erlaubt eine Datenkompression, womit man mit dem Platz auf dem Speichermedium effizienter umgehen kann. Sobald ich das "Rippen" ernster angehe, werde ich mich damit etwas mehr beschäftigen müssen. :?
Bild
B. Albert
inaktiv
Beiträge: 216
Registriert: 18.11.2011, 17:56

Beitrag von B. Albert »

Hallo Cay-Uwe,

ich denke, jeder muss für sich selbst entscheiden, welches Dateiformat für ihn das beste und sinnvollste. Ich selber rippe mein CDs seit vielen Jahre mit FLAC und MP3, letzteres für meine mobilen Geräte. Da ich zwischen einer MP3 mit >256kbps und einer FLAC bzw. CD keinen Unterschied hören kann, überlege ich derzeit, ob ich auf das unkomprimierte FLAC nicht ganz verzichten kann.

Falls du noch Informationen zur Entscheidungshilfe benötigst würde ich mir mal ein paar Beiträge in dem Forum audiohq.de durchlesen. Die machen auf mich einen durchweg unaufgeregten und seriösen Eindruck:

http://www.audiohq.de/viewforum.php?id=23

Mich würde mal interessieren, wie das "automatische" Rippen mit dem X40 funktioniert. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass bei mir das Tagging fast jeder CD nachbearbeitet werden muss, weil mir die auf den öffentlichen Datenbanken gespeicherten Tags nur teilweise zusagen. Aber auch das muss jeder für sich entscheiden. Ich kann mir gut vorstellen, dass man damit auch leben kann.

Viele Grüße

Bernd
Bild
Antworten