Unterschiede bei USB-Kabeln?

Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Frank

Silberdraht in Teflon ist gewiss keine schlechte Ausgangsbasis, ich kenne keine bessere.

Es wird im Auktionstext betont, dass hier zwischen Teflon und dem Draht noch Luft (noch besser als Teflon) eingeschlossen ist, da wird Versiegeln mit einem Tropfen Kleber sinnvoll, sonst läuft das Silber irgendwann an. Wie soll man das beschalten? Das rechtsgewendelte Paar für Datenleitung, das linksgewendelte senkrecht dazu für Masse und Betriebsspannung? So könnte es besser gehen als andersherum, Gründe dafür gäbe es mehrere, die möchte ich hier aber nicht ausbreiten, weil sie überwiegend auf meinen Beobachtungen basieren.

Ich würde die doppelte Menge des benötigten Kabels kaufen und 2 Kabel mit verschiedenem Aufbau im Hörvergleich bewerten. Üblich ist, dass die eng verdrillte Datenleitung nicht durch andere Leitungen durchbrochen wird, deshalb kann ich mir gut vorstellen, dass es sich lohnen könnte, 2 Drähte aus dem Geflecht herauszuziehen und für Masse und + wieder zu verdrillen, mit wenigen Schlägen um die Datenleitung zu schlingen.

Die abgebildete Leitung hat einen sehr guten mechanischen Zusammenhalt und bleibt dabei recht flexibel.
Wenn beide Paare rechtsgewendelt wären, würde das Konzept mechanisch in 2 Gruppen auseinanderfallen, das braucht man nicht erst probieren, es sei denn zur Bestätigung (ich habe es für eine Stereo-NF-Leitung aus Gründen der Symmetrie getan und weiß wovon ich schreibe, Konzentration und Arbeit, dann die Verblüffung, das man auf viel einfacherem Weg zum selben Ergebnis kommen kann. Das erkennt man, wenn man die resultierenden Stränge in den Händen hält).

Grüße Hans-Martin
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

nuAudio hat geschrieben:Hallo Fujak,

nett das du so um meine Komponenten besorgt bist :mrgreen: Aber hiermit dürfte doch nix schiefgehen?

http://www.ebay.co.uk/itm/0-5m-Solid-Si ... 2a2b5ec879
Eine sehr gute Wahl, das lässt mich aufatmen! :cheers:

Grüße
Fujak
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Gabrie
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Beitrag von Gabrie »

Hallo!

Nun bin ich kein Metaller, aber ich habe gehört, dass bei Silber das Anlaufen keinen Effekt auf die Leitfähigkeit, bzw. auf den "Klang" haben soll! :oops: (Immer dieses böse Halbwissen)

Gruß Gabriel
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Gabriel,

um mal mein Halbwissen hinzuzugeben (vielleicht wird damit ein Ganzes draus): Ja, das Anlaufen hat auf die Leitfähigkeit keinen Einfluss, sofern es sich nicht um Kontaktstellen handelt. Im Klartext: Ein angelaufener Silberleiter hat immer noch den gleichen Durchgangswiderstand wie silbrig glänzend. Wenn im hypothetischen Fall aber ein Stecker eine Oberfläche aus Silber besitzt und diese anläuft, ist der Übergangswiderstand im angelaufenen Zustand wesentlich höher als im glänzenden. Deshalb werden solche Flächen dann auch oberflächenbehandelt (z.B. vernickelt/vergoldet).

Grüße
Fujak
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Gabrie
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Beitrag von Gabrie »

Hallo !
Herzlichen Dank Fujak, genau so meinte ich das! :mrgreen:
Gruß Gabriel :cheers:
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Gabriel

Van den Hul hat viele versilberte Kabel und sein Rat war immer: versiegeln. Bei seinem verwendeten Isoliermatierial reicht die Hitze eines Lötkolbens, dann schmilzt das Ende um den Leiter. Bei Teflon gelingt das nicht. Er riet auch dazu, Lötzinn mit Silbergehalt zu nehmen.

Ob es nur um Silberoxid geht, welches ebenfalls leitfähig ist, oder um Silbersulfid, entsprechend unserer Umweltbelastung mit Schwefel aus Heizungsabgasen, ist ein anderes Thema. Versilberte Schalter (bewegte Schiebeschalter) versagen nach 15 Jahren ihren Dienst in Audiokomponenten - sobald sie wieder blank sind, ist auch der gute Kontakt wieder hergestellt. Das lässt einige Zweifel zurück, ob das allgemein so Gesagte auch wirklich einer Überprüfung standhält, ich bezweifle es stark, denn schwarz angelaufenes Silber ist ein schlechter Leiter, da kann auch der Schleiferkontakt nichts mehr ausrichten. Da die Umgebung ein Isolator sein soll, könnte man meinen, spiele die nicht-leitfähige Oberfläche eine untergeordnete Rolle.

Die Grundfunktion eines Kabels lässt sich durch eine chemisch veränderte Oberflächenschicht nicht beeinträchtigen, man könnte ebenso auch billiges PVC als Isolator nehmen. Wählt man jedoch Luft und Teflon, um der dielektrischen Absorption ein Schnippchen zu schlagen, darf man auch dafür Sorge tragen, dass andere Faktoren ebenso langzeitstabil erhalten bleiben. Triboelektrizität entsteht, wenn Luftkontamination sich niederschlägt und der Leiter und sein Isoliermaterial sich and anderer Materie reibt. Der Niederschlag geschieht ja nicht nur auf dem Silberdraht, auch an der Innenseite des Teflonschlauchs. Das Einfädeln eines 50cm-Stückes in Teflonschlauch, wie es der Bastler macht, verlangt nach einem Spiel, das lässt nicht nur Luft rein, es lässt auch Bewegung zu.

Ein anderer Aspekt wäre die Aufrauung der Leiteroberfläche, wenn sie anläuft. Eine glatte, polierte Oberfläche ist für Elektronen sicher eine schnellere Grundlage als eine zerklüftete.

Spiel, Luft im Schlauch vergrößert den Abstand der Leiter, reduziert deren Kapazität, die Induktivität steigt, die sich Impulsen entgegenstellt, der Wellenwiderstand steigt, somit auch die Fehlanpassung der Datenleitung. So betrachtet ist ein Silberdraht, der gleich nach dem Ziehen von Teflon umspritzt wird, auf der sichereren Seite. Das Umwendeln beider Leiter zu einer Doppelhelix mit großer Homogenität über die Länge hat daher besser Aussichten auf ein gutes Ergebnis als das Leiterpaar, das mal von links, mal von rechts durch einen Leiter im Auge unterbrochen wird.

Viele Gründe sprechen dagegen, das in der zitierten ebay Auktion angebotene Kabel einfach an 2 USB-Stecker zu löten. Ich meine, es kann sehr gute Ergebnisse bringen, wenn man es zerlegt und neu konfiguriert. Ich würde die links gewendelten beiden Drähte vorsichtig herausziehen, das verbleibende Paar etwas enger verseilen und für die Datenleitung nehmen. Ob man dann die Masse und + Leitung wie Diesselhorst-Martin Verseilung anordnet, oder geradeaus parallel zu dem Doppelstrang(D+D-) (wie die meisten USB-Kabel, vielleicht hat das einen guten Grund), bleibt auszuprobieren. Was nicht schadet, könnte vielleicht nützen ...

Bei meinen ersten Versuchen hatte ich die Datenleitungen vertauscht, da ging nichts ... erst als ich sie gewechselt hatte, spielte die USB-Leitung einwandfrei.

Grüße Hans-Martin

P.S. Ich habe mit der Antwort heute früh angefangen, sehe gerade, dass Fujak auch schon geantwortet hat. Ich schicke nun trotzdem los, auch wenn sich teilweise Wiederholungen ergeben.
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Gabrie
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Beitrag von Gabrie »

Hallo Hans-Martin,

das ist ja noch mal deutlich ausführlicher! Herzlichen Dank. Ich hoffe, das betrifft mich nicht. Habe das fertig Konfektionierte von Achtung Audio genommen (bestellt):

http://www.ebay.de/itm/1-5m-8-Core-Pure ... 2a3c9e8cfa

Aber, wer weiß schon, was hinter der Fassade steckt?

Gruß Gabriel
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dieterschn
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Beitrag von dieterschn »

tja wie gesagt ...
mein bestes USB Kabel by Lindy ist keine 50cm und damit spitze.
Jede größere Länge tauchte nichts.

Dieter
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Dieter,

wenn kurze Kabel besser klingen als lange Versionen desselben Typs, zeugt das von bester Anpassung des Wellenwiderstands sowohl des Kabels als auch der Steckverbindungen - und/oder von sehr steilen Impulsflanken. In allen anderen Fällen gibt es Reflexionen durch Fehlanpassung, die nur gute Ergebnisse zulassen, wenn die Störung nicht zeitgleich mit der abgehenden Impulsflanke wieder bei der ursprünglichen Quelle eintrifft. Da hilft mehr Kabellänge. Ausnahmen sind etwas Besonderes, da würden mich nähere Informationen sehr interessieren.

Grüße Hans-Martin
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nuAudio
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Beitrag von nuAudio »

Einen guten Morgen an alle & Danke für die vielen Ratschläge.

Jetzt bin ich doch leicht verunsichert was die Benutzung des Kabels angeht. Ursprünglich wollte ich damit "nur" die Stromversorgung meiner USB-Karte sicher stellen und den PC endlich fertig bekommen. Die Experten dürfen jetzt gerne lachen aber kann ich das Kabel ganz normal benutzen um 5V bei 1.5A zu übertragen oder sollte ich da einen größeren Querschnitt nehmen?

Gruß Frank
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Guten Morgen Frank,

für die Stromversorgung der USB-Karte würde ich eine geschirmte und keine geflochtene Leitung nehmen, z.B. ein einfaches einadriges (=unsymmetrisches) Mikrofon-/Cinchkabel. Auch dünne Antennenleitungen (Impedanz egal) eignen sich dafür. Die Querschnitte reichen bei der kurzen Entfernung locker, um verlustfrei zu übertragen.

Grüße
Fujak
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

dieterschn hat geschrieben:tja wie gesagt ...
mein bestes USB Kabel by Lindy ist keine 50cm und damit spitze.
Jede größere Länge tauchte nichts.

Dieter
Hallo Dieter,

meinst Du das Lindy Premium Gold?

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Grüße
Fujak
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nuAudio
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Beitrag von nuAudio »

Hallo Fujak,

das macht die Sache noch einfacher. Ich nehme einfach meine Filterbox (von Koala887) und löte sie direkt an :mrgreen:

Für das Silberkabel muß ich mir dann was neues zum Basteln ausdenken.

Danke & Gruß

Frank
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Gabrie
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Beitrag von Gabrie »

Hi Jungs,

mein Achtung Audio USB-Silber-Kabel ist heute angekommen (10.30 Uhr). :cheers: Direkt angeklemmt und ... - Nein, ich brauche ein bisschen Zeit zum Hören! Also, erst mal gemütlich einen Kaffee kochen. -

Aber seit einer Stunde kriege ich das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht. "Junge, bleibe auf dem Boden!" Muss erst ein paar Tage hören und dann wieder zurück zum ViaBlue wechseln. -

Das geht nicht mehr! Weiß ich jetzt schon. Digital-Kabel, zzt - zzt - zzt :D ... und mittags habe ich nicht mal ordentlichen Strom im Kölner Netz, - aber das gerade auch die Bässe farbiger und konturierter rüberkommen. Und das an meiner low Budget Kette. - Ich lasse es heute, ... brauche ein bisschen Zeit. Sorry!
Danke Fujak und Gruß an alle Gabriel

P.S. Werde mir noch ein Achtung Audio zur eisernen Reserve bestellen. :mrgreen: Nicht, dass die pleite gehn!
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gregor
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Beitrag von gregor »

Fußballfreunde!

Wem nach dem WM-Ende nun wieder langweilig ist, der kann sich ("Jubelversandkostenfrei" heute und morgen) bei Voelkner mit einem echten Männer-USB-Kabel eindecken und vergleichstesten. Zu dem Produkt mit dem wenig sperrigen Designernamen "Phoenix Contact Patchkabel - VS-04-2X2X26C7/7-SDA/SDB/1,0 - 1654853" gibt es ein Datenblatt (das aufzeigt, dass die 90 Ohm für den Wellenwiderstand nicht eingehalten werden...), aber es "klingt" angeblich extrem gut. Mir jedenfalls waren 31€ zur Förderung eines traditionsreichen Herstellers deutscher Wertarbeit im allgemeinen Freudentaumel nicht zu viel.

Beste Grüße
gregor

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https://www.phoenixcontact.com/online/p ... dede&tab=1
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