Hifi-Tuning Supreme 3 Feinsicherungen

Holiday48
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Beitrag von Holiday48 »

Hallo Kai,
aston456 hat geschrieben:Und sogar die allseits beliebte High-End Feinsicherung 5x20 Keramik 24 Karat vergoldet findet man dort. Allerdings für nur 2,99 €. :shock:
die kannste aber auch in der Pfeife rauchen, hatte ich vor langer Zeit in meiner BM12, bringt gar nix!

Gruß und schöne Pfingsten
Erhard
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Funky
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Beitrag von Funky »

Hallo Speedy,

denke mal wir sind uns alle einig, dass die normalen Sicherungsautomaten wirklich ein Klangverhinderer sind. Danach wird es wohl anlagenspezifisch ob Neozid oder "Klangmodul" hier bessere Dienste tun. Vom Prinzip her gebe ich Dir recht, an sich sollte das Klangmodule, da mit Kupfer / und oder Gold Sicherungen lieferbar gegenüber der normalen Nickel Neozid Version die Klangnase vorne haben. Ist aber bei mir nicht so. Linn ist da irgendwie immer anders als der Rest (ok, das trifft für viel Naim Equipment auch zu).

Hilft nur ausprobieren und vielen Dank an Kai und Hans-Martin für die interessanten Links (könnte ich glatt nochmals in Versuchung kommen ...)

Schönen Abend noch

Funky
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Nicht vergessen: Silber und Kupfer sind beide leitfähiger als Gold, Gold oxidiert zwar nicht in dem Sinne, Silberoxid ist immer noch gut leitfähig, aber die Schwefelbelastung der Luft führt zu anderen Reaktionsprodukten mit Nebeneigenschaften, und Kupferoxid ist bekanntermaßen schlecht. Verkupferte Sicherungen müssen also regelmäßig gereinigt werden, wo Luftsauerstoff Zugang hat.

Vergoldung muss man mMn nach 4 Kriterien betrachten: Schmuckvergoldung hochglänzend mit Nickelschicht darunter (magnetisch nicht unbedenklich), Hauchvergoldung als Oxidationsschutz, der sich bei mehrfacher Reibung entfernt, und die Hartvergoldung, die beständiger bei Beanspruchung bleibt. Das alles ändert nichts daran, das Gold zunächst glänzende Augen verursacht und danach kommt eine Ernüchterung, wenn man die Leitfähigkeit betrachtet.

Für mich persönlich sind deshalb in der Praxis versilberte Sicherungen vor den vergoldeten (für mich nach Hörvergleich, aber jedem das Seine entsprechend seinem Hörgeschmack) vorzuziehen, und Kupfer ist nicht gerade pflegeleicht, wer will schon regelmäßig seine Geräte aufschrauben, sobald er merkt, dass die Qualität nachlässt.

Grüße Hans-Martin
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Daihedz
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Beitrag von Daihedz »

Hallo Hans-Martin
Hans-Martin hat geschrieben:... danach kommt eine Ernüchterung, wenn man die Leitfähigkeit betrachtet.
Ist das Dein Ernst? Der spezifische Widerstand (Ohm*Meter) von Kupfer, Silber und Gold beträgt für

Cu 1.72 x 10⁻8
Ag 1.59 x 10⁻8
Au 2.20 x 10⁻8

Jetzt rechne wer mal aus, welchen Widerstand eine galvanische Vergoldung mit einer Schichtdicken von 0.1...200mu hat. Oder übersehe ich hier was ganz Wesentliches?

Dünnewertige Grüsse
Simon
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Speedy
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Beitrag von Speedy »

Funky hat geschrieben: Vom Prinzip her gebe ich Dir recht, an sich sollte das Klangmodule, da mit Kupfer / und oder Gold Sicherungen lieferbar gegenüber der normalen Nickel Neozid Version die Klangnase vorne haben. Ist aber bei mir nicht so.
Nene Funky, ich bin da ganz bei Dir. :cheers:

Beste Grüße
Speedy
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axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Hallo Erhard,

vielen Dank, für Deine erhellenden Ausführungen:
Holiday48 hat geschrieben:... die kannste aber auch in der Pfeife rauchen, hatte ich vor langer Zeit in meiner BM12, bringt gar nix!
Ich darf davon ausgehen, daß Du sämtliche Sicherungen bei Deinen BM 12 ausgetauscht hast, also auch die Sekundärsicherungen? Da sehe ich alleine schon 5 Stück:

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Nur die Primärsicherungen auszutauschen, wäre ja nach der hier vorherrschenden Doktrin deutlich zu kurz gesprungen. Und wie man, bei dem zeitlichen Aufwand, den man benötigt, um alle Sicherungen zu tauschen, noch einen Vergleich vorher/nachher hinbekommen will, erscheint mir schleierhaft.

Gruß,
Kai
Holiday48
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Beitrag von Holiday48 »

Hallo Kai,

nein, habe ich nicht. :oops: Wäre aber eine Option, wenn Michael sie demnächst zerlegt. :cheers:

Gibt es noch mehr als die von dir genannten 10? :roll: Dann muß ich Michael noch 300 Euro mehr geben.:mrgreen:

Noch'n heißen Pfingstmontag wünscht

Erhard
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broesel02
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Beitrag von broesel02 »

High- Low,

ich habe diesen Thread mit großem Interesse gelesen, konnt aber mangels eigener Erfahrung nichts dazu beitragen. Aber jetzt hat sich das geändert!

Ich habe mir für meine Kenwood L-07 M II hier T 3,15 A Feinsicherungen bestellt. Vor ein paar Tagen sind sie gekommen. Endstufen ab auf die Werkbank. Die alten Sicherungen raus und den Halter poliert. Da waren pro Sicherungshalter zwei Q- Tips komplett schwarz! Dann diese mit 2,99 sehr "preiswerten" Sicherungen eigesetzt.

Und?

Ja, es klingt für mich besser. Eine Spur dynamischer, Becken werden differenzierter hörbar, die räumliche Abbildung erscheint mir etwas präziser. Die Unterschiede sind nicht groß aber für mich eindeutig hörbar. Hätte ich ehrlich gesagt nicht gedacht. Und technisch begründen kann ich das auch nicht. Vielleicht gebe ich nun auch noch mal 30 Euro statt 3 euro aus. Wenn der Gewinn im Klang linear 10 mal so groß ist wie bei der Sicherung für 3 euro ist es das auf alle Fälle wert.

Richard
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Richard,

finde ich prima, dass Du es selbst mal getestet hast. Da Du allerdings zur gleichen Zeit an zwei "Stellschrauben" gedreht hast, ist es nun natürlich schwer zu verifizieren, ob die Klangverbesserung mit den neuen Sicherungen zusammenhängt oder damit, dass Du durch die Reinigung der Kontaktverflächen einen besseren Übergangswiderstand geschaffen hast. Träfe letzteres zu, wäre durch eine höhere Investition kein besserer Übergangswiderstand und damit kein besserer Klang zu erwarten.

Ich würde also vor dieser Investition nun die alten Sicherungen (nach Reinigung von deren Kontaktkappen) wieder einsetzen. Sollte sich der Klang signifikant verschlechtern, dann könnte sich möglicherweise eine weitere Investition lohnen - wenn nicht, dann m.E. eher nicht.

Grüße
Fujak
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dietert
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Beitrag von dietert »

Was nützt mir eine vergoldete Sicherung in einem oxidierten Sicherungshalter?

Seit einigen Jahren bin ich dazu übergegangen, bei der Restaurierung alter Aktivboxen alle Sicherungshalter auf den Platinen zu entfernen und die Feinsicherungen auf kurze Stützdrähte zu löten, wie bedrahtete Widerstände.

Jetzt werden die Elektroniker unter den Lesern sicher denken: Wer weiß, ob und wie Feinsicherungen ihre Eigenschaften beim Löten verändern. Dazu kann ich wenig sagen, keine Zeit gründlich zu recherchieren. Bisher habe ich aber bei insgesamt vielleicht 50 solchen Umbauten keine Nachteile gefunden, im Gegenteil: Insgesamt geringere und vor allem konstante Übergangswiderstände, etliche potentielle Wackelkontakte weniger.

Beim Wechseln gelöteter Sicherungen hat man etwas mehr Arbeit, ist aber bei Sicherungen im Innern einer Aktivbox unwesentlich.
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Ich habe bei einigen Sicherungen schon erlebt, dass beim Auflöten eines Drahts ein Lötzinntropfen zwischen Glas und dem Inneren der Kappe herausquillt. Es lässt die Frage offen, was innen geschieht, wenn außen die Hitze reicht, um das Zinn schmelzen zu lassen und die Kappe hinreichend heiß wird. Leider kann man das nicht sehen. Ich habe Sicherungen zerlegt, da war der Draht nur um das Glasröhrchen unter der Kappe "trocken" eingeklemmt.

Grüße Hans-Martin
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Zwodoppelvier
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Beitrag von Zwodoppelvier »

Hallo miteinander,

vor einigen Jahren habe ich mal für die Überholung eines 60er-Jahre Grundig-Verstärkers (SV40 oder SV50) Sicherungskappen mit Draht bestellt. Fielen mir vor wenigen Wochen noch in die Hände...

Interessanterweise hat Grundig des öfteren fertig bedrahtete Sicherungen eingesetzt. Nicht nur bei Transistorverstärkern, sondern auch im Heizkreis verschiedener Röhrengeräte (Radios und erste Stereo-Receiver). Allerdings war dies ja ein Hersteller, der qua seiner Größe und Marktbedeutung sicher problemlos Custom-made Bauteile zukaufen konnte.

Oxidation sollte heutzutage eigentlich kein Thema mehr sein. Oder sind die Sicherungen und -halter nicht inzwischen allesamt vernickelt oder verchromt?

Gruß Eberhard
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dietert
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Beitrag von dietert »

Klar, wer unsicher ist, ob die Sicherung das Löten aushält, kann sich bedrahtete Feinsicherungen kaufen. Die sind handelsüblich, z.B. unter der Bezeichnung "PicoFuse", Kosten etwa 1 € pro Stück.

Auch bei hochwertigen Kontaktflächen können Probleme auftreten, wenn z.B. jemand die vergoldeten Kappen an den Sicherungen beim Einsetzen mit den Fingern berührt. Ich glaube eine Lötstelle hält besser, besonders unter starken Vibrationen.
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Gabrie
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Beitrag von Gabrie »

Hi dietert,

Habe unter Deiner Bezeichnung "PicoFuse" nur flinke Sicherungen bei Reichelt entdeckt, z.B.

http://www.reichelt.de/index.html?&ACTI ... IDS=%2C%2C

Da ich mich nicht scheue zu löten, halte ich das zu mindest für eine erprobungswerte Alternative. hast Du noch einen Link, wo man träge "PicoFuse" erhalten könnte?

Herzlichen Dank und Gruß Gabriel
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broesel02
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Beitrag von broesel02 »

Hallo Gabriel,
guggst du hier:

https://www.buerklin.com/default.asp?ev ... 2&ch=51488

Ist halt nur blöd wenn mal eine weggeht,- man muß dann immer löten zum Wechseln. Und ob es passt weiss ich auch nicht. Aber manchmal haben die sehr lange Anschlussbeinchen, dann kann man ja schon ein wenig Wegstrecke überbrücken.

Richard
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