Liebe Forenten,
die decOrus hat 4 DSP-Presets und mir wurde gesagt, dass Nr. 1 das neutrale Setup ist. Wie anders als mit einem neutralen Setup soll ich die Box testen?
Ich habe also mir ein paar Jazzstücke über die Geithain angehört (um zu wissen, wie es gehört
) und dann auf die decOrus umgesteckt. Und da war ich doch erstaunt. Ich hab's nicht gleich benennen können, aber dann war es doch klar. Die Tonalität ist ziemlich verfärbt. Die Box hat einen richtigen Eigenklang. Ich kannte das gar nicht mehr, dass es sowas gibt. Zum Vergleich mal die Abacus A-Box 5 aufgestellt und gegengehört. Nö, die Abacus hat überhaupt keinen Eigenklang, die klingt genauso neutral wie die Geithain, an der Boxengröße kann es also nicht liegen. Andere Parameter gefielen an der decOrus. Der Hochton löst schön auf und ist klar, die Raumdarstellung gelingt sehr gut und die Musik löst sich von den Lautsprechern. Was stimmt also nicht?
Mit Peter konferiert. Abgesprochen, dass er noch einmal kommt und sich das anschaut bzw. mal den Raum misst.
Montag war Peter dann wieder bei mir. Zuerst haben wir den Frequenzgang der Geithain gemessen. Dann den der decOrus. Oh weh... da stimmt was nicht. Nicht dass die Geithain in meinem Raum eine gerade Linie auf den Bildschirm zaubert, das nicht, aber die decOrus sah grausam aus. Das Preset 1 war auf keinen Fall neutral abgestimmt, sondern an einen anderen Raum (wie Peter vermutete). Er hat daraufhin den Frequenzverlauf dem der Geithain angepasst, also nicht perfekt im absoluten Sinne, aber so wie ich es eben im unbehandelten Wohnzimmer seit Jahren höre. Ich konnte einmal live dabei sein wie man bei Lautsprechern mit DSP, ein bißchen Software und viel Ahnung aus einer tonal verfärbenden Box eine Box macht, die wie eine Geithain klingt, aber eine meroVinger ist.
Okay, nicht ganz, aber es war eben für mich verblüffend wie unterschiedlich eine Box wirkt, wenn Sie auf den Raum angepasst ist.
Jetzt klangen die Instrumente wie Instrumente und die Klangfarben passten, der Bass kam knackig und trocken, die Höhen blieben weiterhin mit vielen Details klar und offen und auch der Übergangsbereich des TMT klang ausgewogen. Leonard Cohen klang guttural und rauchig wie man ihn kennt (New ideas Platte)
Ich hatte nichts mehr auszusetzen und ich konnte die decOrus den ganzen Abend mit Genuss hören.
Ich habe die decOrus noch bis nächste Woche und bis dahin werden sich noch ein paar andere Ahnungslose
hier aus dem Forum sie angehört haben. Dann gibt's nochmal eine Fortsetzung der Geschichte.
Grüße
Christian