Jitter - Reduktion durch sequenzielle Parallelisierung?

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Daihedz
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Jitter - Reduktion durch sequenzielle Parallelisierung?

Beitrag von Daihedz »

Hallo Tüftlers und Denker

Ist folgende Hypothese, resp. folgender Ansatz Quatsch oder machbar:

Jitter ist eine nicht kohärente Störung und dürfte (z.B. analog zum Rauschen von OpAmps) durch Parallelisierung von mehreren Einheiten zu reduzieren sein.
  • Man nehme einen 8-Kanal-DAC
  • Je zwei Kanäle (Links/Rechts Stereo) werden mit 0 Sample Shift, mit 1 Sample Shift, mit 2 Sample Shift, mit 3 Sample Shift angesteuert. Für jeden DA-Wandler dürften somit andere Jitter-Bedingungen gelten.
  • Alle Links/Rechts - Ausgänge der Wandler werden auf der analogen Seite zur Kompensation der Shifts mit Allpässen mit entsprechenden Verzögerungen versehen: Die beiden Kanäle, welche keinen Shift erhielten, bekommen ein Verzögerung entsprechend 3 Sample, diejenigen mit 1 Sample Shift eine solche von 2 Sample, derjenige mit 2 Sample Shift eine solche von 1 Sample, die letzten schliesslich ohne Allpass.
Das ergibt einen parallelisierten Betrieb von 4 DA-Wandlern mit insgesamt 4 Sample Shift, deren Output jedoch dank der Allpass-Kompensation aber wieder zeitgleich ist. Und diese können addiert, resp. parallelisiert werden. Nachteil: Die Allpässe können nur für eine Samplerate ausgelegt werden.

Bin für Feedback sehr interessiert
Simon
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Simon,

interessanter Gedanke, den Du da ausbreitest. Jitter ist ja ein nichtlineares "Rauschmuster", und daher in seinen Störanteilen nicht voraussagbar. In der von Dir beschriebenen Versuchsanordnung vermute ich daher, dass sich am Ende bestimmte Störanteile addieren, anderer wiederum gegenseitig auslöschen, sodass sie in Summe am Ende den gleichen Betrag aufweisen wie vor der Behandlung.

Grüße
Fujak
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Simon,

was taktet "sample shift"? Angenommen, ankommende Samples werden mit gleichem sauberen Takt geshiftet, ergibt sich dann noch der gewünschte Vorteil durch die Parallelisierung im Analogbereich?

Wenn 4 Samples zum Ausmitteln benutzt werden, wird dadurch eine bestimmte niedrigste Frequenz vorgegeben, abhängig von der Samplerate. Ob das reicht? Oder verschlechtern die Allpässe den Klang mehr als der Zugewinn des Prinzips ausmachen könnte?

So richtig verstehe ich vielleicht das Prinzip noch nicht (welcher Jitter soll reduziert werden?), weil mir sofort ein altes DAC-Konzept einfällt: Ende der 1980er hatte Cambridge einen DAC, in dem 4 Stück TDA1541 Crown-selektiert arbeiteten, zeitversetzt angesteuert, also 4x4=16-fach Oversampling. Die Ausgangspuffer wurden auf einen einfachen kleinen Kondensator im Ausgang gemischt, was die Filterung sehr vereinfachte. Kein Allpass. Der Entwickler war Stuart McGregor, später Entwicklungsleiter bei Cyrus, heute ruhigeres Bed&Breakfast in seinem Cottage. Das Ergebnis war ein klanglich kraftvoller DAC, über dessen Auflösung man sich damals nicht beschweren konnte.

Grüße Hans-Martin
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