Erfahrungsberichte über eure DACs/VV

Antworten
Heule
Aktiver Hörer
Beiträge: 857
Registriert: 27.02.2010, 14:35

Erfahrungsberichte über eure DACs/VV

Beitrag von Heule »

Hallo Jungs,
ich möchte hier gerne einen Thread eröffnen, in dem ihr über eure DACs berichten
könnt, und dabei kurz beschreibt was an denen gut war/ist, oder was an ihnen
schlecht ist/war.
Ich denke dies könnte hier für einige die auf der Suche sind, eine gute Hilfe sein.
Manchmal entpuppen sich ja manche hochgelobten Modelle alls weniger gut,
oder andere eher unbekannten, als sehr gut.
Ich würde mich auf eure Beiträge darüber sehr freuen.
Wir haben hier zwar einen Thread über alle möglichen DAC und deren Links dazu,
aber einen Thread im praktischen Umgang mit den Modellen gibt es nicht,
Wer dies natürlich hier bei uns im Forum perfekt macht, ist der Fujak. Aber der ist
dabei ja ein ziemlicher Einzelkämpfer. Auch würde ich es gut finden, wenn seine
Vergleiche auch hier stehen würden. So muss man nicht alles zusammensuchen.
Ich könnte mir auch ein Preisklassenbezogenes Bewertungssystem vorstellen,
1. Preisklasse bis 500,00€, 1-10 Punkte oder Sterne
2. Preisklasse 500,00 - 1000,00€, wie oben
3. Preisklasse 1000,00 - 1500,00€, wie oben
4. Abstufung nach oben immer in 500,00€ Abständen


Gruß Oliver
Bild
broesel02
Aktiver Hörer
Beiträge: 78
Registriert: 08.06.2013, 00:40
Wohnort: Siegburg

Beitrag von broesel02 »

Hallo Oliver,
ich werde hier mal meine Erfahrungen beisteuern. Die passen zwar nicht in deine Bewertungskategorien aber vielleicht hilft es trotzdem.
Es fing bei mir alles mit einem Media Rechner an, FLAC Format und der interne on Board Sound- Chip spielte dem Vorverstärker zu. Es klang so,- Naja. Und weil es klanglich nicht wirklich gefiel habe ich in den Media Rechner eine Juli@ Soundkarte gesteckt. Die kostet etwa 100 Euro. Das war ja schon mal besser! Und dann auch noch geschwind die Elkos im Ausgang der Karte gegen Folientypen getauscht.

Es klang besser als vorher.

Dann war ich mit meinem Freund und HiFi Kollegen bei HiFi Linzbach in Bonn und Herr Breil legte und sehr ans Herz es doch mit einem externen DA- Wandler zu probieren. Kurze Zeit später zierte ein Musical Fidelity V-DAC II mein Wohnzimmer. 250 euro kostet das Kästli neu, 150 euro gebraucht in der Bucht. Über den optischen TosLink Ausgang der Juli@ angesteuert war das klanglich ein weiterer Schritt nach vorne. Aber schon sehr früh entdeckten wir das auch hier Elkos im Ausgang des V-DACs den Musikgenuss trübten. Also auch diese Elkos gegen Folienkondensatoren getauscht. Und wieder:

Es klang besser als vorher.

Dann habe ich mir gedacht: Wenn denn so ein Wandler klanglich so viel ausmacht müsste doch ein besserer (teurerer) Wandler auch noch besser klingen. Ich machte mich also auf die Suche und fand günstig in der Bucht den damals noch frisch erschienen Yulong Sabre D18. Das Gerät hat tolle Bewertungen in vielen amerikanischen Foren bekommen und für 480 Euro dachte ich mir ist es einen Versuch wert.
Der Wandler kam, angeschlossen und:

Es klang besser als vorher.

Mein HiFi Mithörer ließ das keine Ruhe. Da muß doch am V-DAC II auch was gehen damit er so schön klingt wie der Yulong. Es ging auch noch was. Er hat noch mal zwei weitere Elektrolyte gegen Folientypen getauscht und dann haben wir die beiden Wandler verglichen. Es kam wie es kommen musste:

Es klang besser als vorher.

Ich habe meinen Yulong wieder verkauft und mich weiter mit dem inzwischen besseren V- DAC II beschäftigt. Einige Versuche mit Glimmerkondensatoren zeigten die extreme Empfindlichkeit der Schaltung auf verschiedene Kondensatorqualitäten. Wir haben also noch einmal umfassend Kondensatoren erneuert/verändert/gewechselt. Und das Ergebnis:

Es klang besser als vorher.

Inzwischen haben wir auch einige Vergleiche mit anderen Wandlern in unserem Bekanntenkreis durchgeführt, ein Kollege hat seinen Audiolab anschließend verkauft….
Und dann habe ich mich noch ein letztes mal mit meinem HiFi- und Hörkollegen zusammengerauft: Wenn man denn alles was wir uns vorstellen können am V-DAC II machen würde, wie klingt es dann? Was geht dann? Eine Bestellung über etwa 35 Euro für Teile an Mouser, beide OP- Amps der analogen Sektion getauscht, OPA1642AID und OPA1644AID gegen die im Original eingesetzten 33097 und 33078 von ST Electronics. Das Gerät hat keinen Elektrolytkondensator mehr und vieles, vieles mehr. 3,5 Stunden auf einer SMD Rework Station braucht man etwa und noch mal eine Stunde konventionelle Lötarbeiten mit mechanischen Vorarbeiten. Und das Ergebnis?

Es klingt besser als vorher.

Aber nicht mehr nur einfach besser. Das Gerät hat eine Wiedergabequalität erreicht die für mich absolut beeindruckend ist. Bei gutem Ausgangsmaterial „vergisst“ man es. Man vergisst all die Straßenbahnen oder LKWs die unter den Aufnahmestudios durchfahren, die hupenden Autos die draußen während der Aufnahme am Studio oder am Konzertsall vorbeifahren, die singenden Vögel vor den kleinen italienischen Kapellen. Man stört sich nicht mehr am Rauschen des Filzes beim Pedaleinsatz am Steinway oder Bösendorfer und verzeiht dem Umblätterer sein Nebengeräusch. Man hört ob auf dem Cello Darmsaiten oder Stahlkernsaiten erklingen. Und man hört wie bei einem langen adagio Ton der Bogen auf der Geige vom Griffbrett bis zum Steg und wieder zum Griffbrett geführt wird. Wenn der Jazz Kontrabass ein gestrichenes Solo spielt kann man anhand der Geräusche beim zurücklegen des Bogens hören was für ein Notenständer da steht oder ob der Bogen in einen Köcher am Seitenhalter kommt.
Kurz: Wir tauchen in die Musik ein. Ganz und Gar.
Einziges Problem: Man braucht nun leider auch sehr sehr gute weitere Geräte um die all diese Feinheiten auch wiedergeben können. Die ewige Suche nach dem Gral hört nicht am DAC auf. Jedes einzelne Merkmal der Widergabekette wird wichtig und muß im Konsens stimmen. Aber wenn alles funktioniert wird Musikhören mit einem guten DAC zum tollen Erlebnis.

Richard
Bild
Heule
Aktiver Hörer
Beiträge: 857
Registriert: 27.02.2010, 14:35

Beitrag von Heule »

Hallo Richard,
sehr Interessanter Bericht von dir. Du würdest also nach deiner
Erfahrung einen guten DAC kaufen und diesen dann Pimpen?
Hoerwege bietet ja soetwas auch an für den von dir genannten
DAC, sowie andere an.
Ich nehme an soetwas wäre etwas für die gepimpten Threads,
oder halt einen eigen Thread etwas. Aber sehr sehr interessant.
In welche Preisklasse würde dein gepimpter DAC kommen und
in welche Preisklasse würdest du ihn vom Klang einstufen?

Gruß Oliver
Bild
Antworten