Hallo zusammen,
es ist mal wieder an der Zeit, meinen Vorstellungsthread zu aktualisieren. Folgende Neuerungen tragen besonders zur klanglichen Optimierung bei:
- Netzverkabelung
- Digitalverkabelung
- Masterclock 10 MHz
- Neuer DDC
- Audio-PC mit MQn-Player
1. Netzverkabelung
Alle Komponenten sind nur mittels eines modifizierten Netzfilters sternverkabelt.
Im Zuge meiner Recherchen war ich auf einen relativ preiswerten Netzfilter gestoßen, von dem in einem Forum berichtet wurde, dass er die Klangqualität von digitalen Komponenten verbessert. Es handelt sich dabei um dieses Modell der Firma Revolt:
Allerdings habe ich dieses modifiziert/modifizieren müssen: Ich wollte es mit einer besseren Zuleitung versehen und habe es im Zuge dessen aufgeschraubt. Dabei entdeckte ich, dass die massive ringförmige Messingleiste nicht durchgehend verläuft, d.h. also keinen echten geschlossenen Ring darstellt. Gerade das aber ist ja der Witz einer sternförmigen Verteilung. Also habe ich hier mit 2,5mm² Massivdraht und Lötkolben nachgebessert, bevor ich auch noch die stärkere Zuleitung angebracht habe.
Zudem habe ich die Zuleitung aller Digitalkomponenten auf gleiche Länge mit meinem bevorzugten Kabel Eupen LP/GNLM 3G 2,5mm² konfektioniert. Aufgrund der Dicke braucht es hier größere Stecker (ich habe hier die preiswerten von Bals genommen) und bei den Standard Schurter-Kupplungen viel Geschicklichkeit und absolute Maßhaltigkeit in den Längen, in denen abisoliert werden muss, damit das Kabel darin Platz findet. Komfortabler wären natürlich die Kaltgerätekupplungen von Bals, Dynavox, Furutech und Co., aber ich habe es nicht eingesehen, dafür soviel Geld hinzulegen.
Übrigens habe ich auch zwei Zuleitungen mit sog. kryogenisierten Steckernund Kupplungen versehen. Aber ehrlich gesagt habe ich keinen klanglichen Unterschied zu den normalen Steckern/Kupplungen feststellen können. Das Geld kann man sich m.E. sparen.
Ich kann nicht sagen, welche Maßnahme im Einzelnen dafür verantwortlich ist, dass das Klangbild seitdem dynamischer und durchgezeichneter klingt. Die ganze Aktion habe ich in einem Rutsch gemacht.
Auch die Netzzuleitungen zu den Aktivlautsprechern habe ich mit dem Eupenkabel konfektioniert.
Zwischenzeitlich hatte mir Bert (Acci) netterweise ein wuchtiges A/C Power Cable "Omega Extreme I" der Firma NBS ausgeliehen (siehe:
http://www.nbscables.com/products/pricing_omega.html) - Vielen Dank an dieser Stelle nochmal an Dich, Bert! Das brachte an den Lautsprechern keine nennenswerte Veränderung, aber am DAC, der gleich eine Ecke ruhiger und aufgelöster klang. Allerdings nur dann, wenn ich ihn nicht über den Netzfilter laufen ließ. Hinter dem Netzfilter brachte das NBS-Kabel keine Veränderung. Die Sache mit den Netzkabeln bzw. der Art der Verkabelung hat also durchaus einen Einfluss auf den Klang. Allerdings weist das Preis-Klanggewinn-Verhältnis gerade bei Kabeln eine derart große Bandbreite auf, dass man hier besonders genau überlegen/rechnen sollte, wo das Geld möglicherweise besser investiert sein könnte. Das "NBS Omega Extreme I" kostet beispielsweise 2.350 $ (6-ft). Da würden mir auf Anhieb einige Komponenten einfallen, in die das Geld in meinem Setup aus meiner Sicht effizienter investiert wäre. Bei einer Anlage, die im oberen 5-stelligen Bereich liegt, mag sich das hingegen wieder ganz anders darstellen.
2. Digitalverkabelung
a) USB-Kabel:
Angeregt durch Berichte im Netz, wonach das Aqvox-Kabel die meisten anderen USB-Kabel klanglich übertrifft, habe ich dieses "Voodoo-Kabel" für satte 125,- € (0,5m) - dafür immerhin mit 4-wöchiger Umtauschgarantie - unter die Lupe genommen. Ergebnis: Dieses Verbindungskabel zwischen meinem Audio-PC und dem DDC ist tatsächlich besser als alle anderen USB-Kabel, die ich in meinem Sortiment habe. Gegen das Aqvox klingen sie alle mehr oder weniger verhangen, matt und verwaschen. Seitdem also ein fester Spielpartner in meinem Setup.
b) SPDIF-Kabel:
Neben dem oben erwähnten HMS-Netzkabel legte Bert (acci) auch noch zwei SPDIF-Kabel vom Typ "HMS II Primo" bei - also ein echtes "Goldohren-Überlebenspaket", wie Bert es nannte. Gegenüber meinem bisher verwendeten Apogee Wyde Eye legt dieses Kabel nochmal deutlich zu in puncto Detailauflösung und Raumabbildung. Da war ich wirklich erstaunt, was ein SPDIF-Kabel klanglich noch herausholen kann.
Doch auch hier gilt wieder, dass jeder für sich definieren muss, was ein angemessenes Preis-Klanggewinn-Verhältnis darstellt. Das "HMS Il Primo" kostet bei 0,5m (und hochwertigen WBT-Steckern) 465,- € ca. das 10-fache eines Apogee Wyde Eye. Bei meiner Kette mit 3 Mutec MC-3 wären das 4 Kabel, also 1.860,- €.
Dieser Klangvergleich hatte zur Folge, mir selbst ein paar Gedanken zu SPDIF-Kabeln zu machen. Herausgekommen ist zunächst einmal die Umstellung von SPDIF-75Ohm-Kabeln auf AES/EBU-110Ohm-Kabel mit XLR-Steckern. Zur Anwendung kommt als Kabel das "Sommer Cable Binary 234 DMX" mit Steckern/Buchsen vom Typ "Neutrik NC3 M/FXX".
Schon damit klingt es besser als die Verkabelung mit Apogee Wyde Eye. In der gleichen Zeit baute ich meinen DDC auf Basis XMOS/WaveIO, dem ich wegen der genaueren Einhaltung des Wellenwiderstandes eine BNC-Buchse verpasste (eine AES/EBU-Schnittstelle bietet das WaveIO-Board leider nicht). Das machte erforderlich, zwischen Ausgang des DDC und Eingang der erstem Mutec-Clock ein 75Ohm-Kabel einzusetzen.
Ich probierte aus, das im DDC intern eingelötete Mini-SPDIF-75Ohm-Kabel der Firma Lappkabel, auch als externes Verbindungskabel einzusetzen, indem ich es einfach mit BNC-Stecker auf der einen und einem RCA-Stecker (die Mutec-Clock besitzt leider keinen BNC Eingang) konfektioniere. Und siehe da: Das klingt ganz vorzüglich - und zwar besser als das das Apogee WydeEye.
Es kommt zwar nicht ganz an das "HMS Il Primo" heran, aber für den Preisunterschied möchte ich auch nicht meckern.
Insgesamt hat die Umrüstung auf AES/EBU und das DIY-Min-SPDIF-Lappkabel einen Klangunterschied in der Größenordnung von etwa einer Mutec MC-3+ gebracht.
3. 10Mhz-Masterclock
Im Thread Masterclocks in der Diskussion habe ich bereits den Aufbau meiner Masterclock beschrieben (siehe:
http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic. ... =45#p79824)
Hier sind noch kleinere Modifikationen hinzugekommen (wie z.B. Netzteilabschirmung), die aber eher der Beruhigung dienen, das Optimum getan zu haben, als eine wirklichen Klangvorteil hörbar werden zu lassen. Sie tut weiterhin klaglos ihren wohltuenden Dienst.
4. DDC
Der in diesem Thread weiter oben dokumentierte DDC auf der Basis des WaveIO-Boards mit XMOS-Chip hat mittlerweile einige Verbesserungen erfahren, wie diskutiert:
- Schutzleiter für das Gehäuse angebracht
- Geschirmte interne Netzleitung
- Geschirmtes Netzteil (gegen EFI/RFI)
- von der Masse entkoppelte Ausgänge für USB und SPDIF
- Einbau einer I2S Ausgangsbuchse (RJ45)
Die Maßnahmen 2-4 haben klanglich in jedem Falle eine Menge gebracht (ruhiger, detaillierter, räumlicher).
Und hier die interne I2S Verkabelung:
5. Audio-PC mit MQn-Player
Im
MQN-Thread konnte man in den letzten Wochen verfolgen, wie sich dieser Player gemausert hat. Der klangliche Unterschied zu meinem bisherigen JPlay Setup (Dual-PC mit Ultrastream-Engine) ist dermaßen groß, dass die Entwickler von JPlay ziemlich große Anstrengungen unternehmen müssen, um hier den Anschluss zu finden. Im dortigen JPlay-Forum ist es jedenfalls in den vergangenen Wochen auffallend ruhiger geworden. Viele engagierte Forumsmitglieder aus dem dortigen Forum findet man nun im offiziellen MQn-Thread im irischen Tirna-Hifi-Forum wieder.
Für mich ist der MQn-Player die aktuelle Referenz. Die Unterschiede zwischen den fortlaufenden Versionen ist deutlich geringer als der zwischen MQn und JPlay. Die Art und Weise, wie der Computer (insbesondere CPU und RAM) von der Playersoftware angesprochen wird, scheint den entscheidenden Unterschied auszumachen. Darüber wird zur Zeit an anderer Stelle bereits aktiv diskutiert, sodass ich mich hier nicht weiter auslassen möchte.
Jede dieser Maßnahmen bringt für sich genommen keine spektakulären Zugewinne in klanglicher Hinsicht, aber in der Summe haben sie mich ein großes Stück näher zu einer natürlicheren Wiedergabe und damit zu mehr Musikgenuss gebracht.
Zum Schluss die aktualisierte Grafik meines Setup:
Grüße
Fujak