Fujak (Neumann KH 420 + Sub Teufel M11000 & Klipsch R-115SW)

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Trinnov
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Beitrag von Trinnov »

Fujak hat geschrieben:Hallo Christoph,

es gibt offenbar vieles, was sich in unserer Theorie unterscheidet von der Praxis-Erfahrung. Auch mir leuchtet es nicht so recht ein (aus den von Dir besagten Gründen), aber für mich wird daran deutlich, wie wenig wir von den klangbestimmenden Faktoren wissen.
Hallo Fujak,

du sprichst mir aus der Seele. Ich sehe das genauso.

Es gibt da noch sehr viel zu entdecken. Ich bin unbedingt für jede Idee dankbar die unser Hobby wieder ein kleines Stück voran bringt, indem ein weiteres Puzzleteil hinzukommt. Auch bei mir hat das Betreiben des OS SSD über eine weitere 5V Stabilisierung, also Spannungsberuhigung, den Klang deutlich verbessert. Nach der eigentlichen 12V Längsregelung aus dem Linearnetzteil habe ich noch einen Sjöström SSR01 geschaltet, den ich aus einem einem älteren Projekt noch übrig und daher sowieso rumliegen hatte.

http://sjostromaudio.com/pages/index.ph ... -regulator

Die 5V aus dem PicoPSU führen insbesondere noch viel "HF-Müll", wie man auf dem Oszilloskop erkennen konnte. Die SOtM SATA-Siebplatine kriegt nur einen Teil davon weg. In Verbindung mit dem Sjöström Regler schaut es aber klasse aus.

Wie du richtig sagtest, sind es wieder mal die üblichen "Verdächtigen" wie Räumlichkeit, Detailauflösung, Bass-Präzision, Ruhe im Klangbild, die sich verbessert haben. Die Wiedergabe wird noch ein bisschen holografischer und ist einfacher zu geniesen, da anscheinend wieder ein paar "Schlacken" verschwunden sind.

Vielen Dank für dein extrem großes Engagement hier im Forum!


Viele Grüße

Horst
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Horst,

die Stromversorgung ist sicher eine der Schlüsseltechnologien für die audiophile Wiedergabe - auch und gerade in unseren Audio-PCs. Das Thema steht für mich auf jeden Fall in diesem Jahr auf meiner Liste. Um dem Hintergrundgeräusch des Stroms auf den Zahn zu fühlen, habe ich mir wieder ein Oszi zugelegt, nachdem das alte wirklich sehr alt und in die Jahre gekommen war und am Ende mehr und mehr Zipperlein hatte, sodass ich es gar nicht mehr verwenden mochte. Es wird nun ein USB-Oszi. Mal sehen, was es taugt.

Ich sehe beim PC neben einer sauberen Mainboard-Versorgung vor allem die aufgetrennte saubere Stromversorgung für die SSDs und für die CPU (der 4-polige Stecker).

Danke für den Tipp mit den Sjöström Regulatoren; die haben ja wirklich hervorragende Noise-Werte zu sehr moderaten Preisen. Da werde ich mich mal umschauen.

Grüße
Fujak
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Trinnov
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Beitrag von Trinnov »

Hallo Fujak,

es wäre für dich vielleicht interessant in den nachfolgenden Links etwas zu stöbern.
Siehe im Download Fig 5, Fig 7, Fig 8
http://www.linearaudio.net/index.php?op ... &Itemid=64

Oder auch hier. Jung/Didden wird an Rang 1 geführt. Ich habs aber nicht verglichen, da ich den Sjöström Regler eh da hatte. 3,73 Punkte von 4 möglichen ist aber auch nicht zu verachten.
Außerdem finde ich die Comments in der Tabelle zum Sjöström sehr spannend.
http://www.diyhifi.org/forums/viewtopic.php?f=5&t=2270


Gruß

Horst
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Horst, hallo Ulli,

vielen Dank für Eure weiteren Tipps/Links. Der Jung/Didden Super-Regulator sieht tatsächlich sehr vielversprechend aus und ist schnell zusammengebaut. Besonders interessant ist bei diesem Konzept die geregelte Nachführung der Eingangsspannung - sehr sinnvoll, um nicht zu viel am Ende verbrennen zu müssen. Bei 1A max. kann man damit sowohl eine Rail für die CPU und eine für die SSD umsetzen.

Grüße
Fujak
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Trinnov
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Beitrag von Trinnov »

Hallo Ulli,

ich habe schon gesehen dass die Bewertung für einen ganz bestimmten Gerätetyp gilt und keine allgemeingültige Bewertung darstellt. Daher möchte ich auch kein persönliches Urteil abgeben und sehe das auch genauso wie du.

Aus diesem Grund habe ich auch erst mal die Links zu den Grafiken gepostet. Es muss jeder selbst entscheiden was er bevorzugt. Ich persönlich habe mit dem Sjöström-Regler aber ein gutes Gefühl. Außerdem ist die 5V Spannung an der SSD (nach der SATA-Filterplatine) nun sehr sauber.

Den Group Buy im DIYAudio Forum kenne ich. Man muss da aber bedenken dass ein Positiv- + ein Negativregler auf einem Board sitzen. Wir brauchen hauptsächlich die Positivregler.

Die Sjöström-Schaltung ist der Jung/Didden-Schaltung verblüffend ähnlich. Beide besitzen zusätzlich Sense-Eingänge (wenn man es braucht), haben einen OPV als Regelverstärker sowie eine Referenzspannungsquelle "an Bord". Beim Sjöström-Regler ist zusätzlich vor dem Längstransistor noch ein LM317 gesetzt. Der fungiert quasi als Pre-Regulator und dürfte das Ergebnis weiter verbessern. Bei Einsatz des Sjöström-Reglers als 5V Regler für SSDs, müssen die beiden Leistungsbauteile nicht gekühlt werden. Sie werden nur leicht warm. Siehe auch Fotos in meinem Vorstellungs-Thread.

Ich werde in im Laufe des Tages auch noch ein paar erklärende Sätze zu meinem Netzteilkonzept schreiben.

Viele Grüße

Horst
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Trinnov
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Beitrag von Trinnov »

Hallo Fujak,

sorry, hatte gar nicht gesehen dass du auch schon geantwortet hast. Das hat sich jetzt überschnitten.
Mein Beitrag war eigentlich als Antwort auf den Beitrag von Ulli gedacht.

Die Sense-Eingänge sind übrigens wie der Name schon sagt als Fühler für den Spannungszustand (Ripplewert) direkt an der Last gedacht. Somit kann man eine korrigierte Ausregelung erreichen.Die Regelung "sieht" den Ripplewert der an der Last vorherrscht und kann somit den Spannungsabfall der auf der Leitung zur Last auftritt zusätzlich ausregeln.

Bei Montage der Regelung sehr nahe an der Last kann man wie auch beim Sjöström Regler die beiden Sense-Leitungen (Plus und Ground) direkt mit dem Reglerausgang verbinden.

Gruß

Horst
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Fujak
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DDC im Selbstbau

Beitrag von Fujak »

Hallo zusammen,

auf unserem Treffen der Audio-PC Fraktion im Febuar diesen Jahres hatte der neue DDC ART Veloce von Bernd Peter bei mir großen Eindruck hinterlassen, zeigte er doch, um wieviel ein solcher DDC die gesamte Kette klanglich aufwerten kann.

Nachdem ich durch den Bau der 10MHz-Clock wieder auf den Geschmack meines Jugendhobbies gekommen bin, beschloss ich mich dieses Themas anzunehmen und recherchierte, was man da wohl selbst bauen kann. Dabei bin ich immer wieder bei dem Xmos-Chip hängengeblieben und erinnerte mich daran, dass auch Christoph (taggart) diesen in seinem DAC verbaut hatte. In Rumänien sitzt ein DIYer, namens Lucian, der diesen Chip auf einer fertigen Platine als sog. WaveIO-Board anbietet (www.luckit.biz), und zu dem es eine Menge positive Berichte im DIY-Audio-Forum gibt.

Also schnell bestellt - und leider lange gewartet (ca. 1 Monat). Doch die Wartezeit konnte ich mir dadurch vertreiben, indem ich schonmal die Peripherie vorbereitete: Gehäuse (aus Designgründen das gleiche Modell wie die 10MHz-Clock) bearbeiten und vor allem die Stromversorgung zusammenbauen. In etwas abgewandelter Form habe ich auch hier wieder auf das seinerzeit mit Gert besprochene Konzept der mehrstufigen Stromversorgung aus der 10MHz-Clock zurückgegriffen, was auch in diesem Fall einen sehr geringen Störspannungsanteil bedeutet. Gerade bei einem DDC halte ich die Stromversorgung für absolut klangentscheidend (ähnlich wie beim DAC).

Als die Platine vor ca. 1 Woche endlich eingetroffen ist, war schon fast alles vorbereitet, und ich musste die Platine nur noch einbauen und mit der elektrischen Peripherie verkabeln. Was nun noch fehlt, ist die Gehäusebeschriftung - eine sehr fummelige Arbeit mit Letraset-Buchstaben - die einzige mir bekannte ökonomische Möglichkeit, weiße Buchstaben auf schwarzes Gehäuse zu bringen. Das habe ich mir erstmal aufgespart.

So sieht das Gerät von vorne aus:

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Die LEDs in der waagerechten zeigen von links nach rechts die Sampleraten von 44.1 bis 192.0 kHz an. Von den beiden rechts übereinanderstehenden LEDs zeigt die obere an, ob eine Verbindung zum USB-Host (Audio-PC) besteht und die untere LED, dass/wenn ein Audio-Datenstream eintrifft.

Und so sieht seine Rückseite aus:

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Ich habe mich diesmal bewusst gegen die von mir ansonsten bevorzugte Variante eines fest eingelöteten SPDIF-Kabels entschieden, um eine gewisse Flexibilität bei der Kabelauswahl zu behalten. Um etwaige Störeinflüsse an den Übergangsstellen zu minimieren, habe ich immerhin eine BNC-Verbindung genommen.

Und hier ein Blick ins Innenleben:

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Links oben die WaveIO-Platine. Der Rest ist Stromversorgung und -aufbereitung.

Hier die WaveIO-Platine vergrößert (Quelle: http://www.luckit.biz):

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Und wie klingt es? Ich habe zum Vergleich mein bisher eingesetztes Hiface mit gertifizierter Spannungsversorgung herangezogen. Wie so oft zeigt sich auch dieses Mal, dass man erst im direkten Vergleich feststellt, welcher Zugewinn an Details, Räumlichkeit und Ruhe im Klangbild noch möglich ist. Wirklich ein Genuss.

Ich habe versucht, den Zugewinn irgendwie einzuordnen, z.B. in Form einer "Mutec-Reclocker-Einheit", aber der klangliche Zugewinn des DDC äußert sich ein wenig anders als nur mit/ohne Mutec-Clock. Um die Analogie des Fernsehbildes zu bemühen: Die Clocks (Mutec und 10MHz-Clock) erreichen mehr Bildauflösung, weniger Bildrauschen, mehr Details, mehr Kontrast und feiner abgestufte Übergänge zwischen Helligkeitsstufenund Farbtönen. Der DDC verbessert auch hier etwas, aber zusätzlich bringt er mehr Intensität und Leuchtkraft in die (Klang-)Farben. Streichinstrumente und Stimmen profitieren davon in besonderem Maße.

Neben dem SPDIF-Augang, kann das WaveIO-Board auch das I2S-Format ausgeben. Auch wenn ich durch das Reclocking auf das SPDIF-Format angewiesen bin, so bin ich nun doch neugierig geworden, wie sich das I2S-Format schlägt (Mein Audio-GD M7-DAC besitzt dafür einen eigenen i2S-Input). Wenn die entsprechend bestellten Teile bei mir eingetroffen sind, werde ich den DDC damit nachrüsten und dann mal im Vergleich zum SPDIF (mit und ohne Reclocking) testen - und natürlich darüber berichten.

Bis dahin höre ich Musik.

Grüße
Fujak
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Koala887
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Beitrag von Koala887 »

Hallo Fujak,

das zeigt doch mal wieder was eine gute Spannungsversorgung im Digitalteil bringen kann. :cheers:
Beim WaveIO hat ja jedes IC seinen eigenen Spannungsregler (genauso wie beim Veloce), wodurch eine gegenseitige Beeinflußung minimiert wird. Das wirkt sich natürlich auf den Klang aus. :D
Fujak hat geschrieben:Was nun noch fehlt, ist die Gehäusebeschriftung
Da wäre vielleicht eine fertige Frontplatte von Schaeffer eine Alternative. Bei der Größe kostet sie auch nicht so viel und man müßte bei den
Fujak hat geschrieben:LEDs in der waagerechten
kein Auge zudrücken. :wink:

Schöne Grüße
Daniel

P.S.: Ohne Schutzleiter gibts aber kein CE-Zeichen...
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nihil.sine.causa
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Beitrag von nihil.sine.causa »

Hallo Fujak,

beeindruckend mit welcher Konsequenz Du Komponente für Komponente optimierst. Dass der DDC sich - bei der mittlerweile erreichten Qualität - als "Nadelöhr" entpuppt hat, kann ich mir gut vorstellen. Daher vor allem Glückwunsch zur neuerlichen Verbesserung!

Da ich bei meinen Ketten andere Konzepte verfolge, bin ich in der Thematik nicht so tief drin und hätte mal die grundsätzliche Frage, warum S/PDIF gewählt wird und nicht AES/EBU.

Unabhängig davon würde mich interessieren, für wie kritisch Du die elektrische Verbindung via USB einschätzt, wie her das Konzept Deines DDC (z.B. elektrisch / "galvanische" Entkopplung) und welche Konsequenzen man ggf. für die weitere Peripherie ziehen könnte (z.B. Kabelfrage, Umgang mit der USB 5V Versorgungsspannung, optimierte USB Buchsen am Computer?)

Beste Grüße
Harald
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taggart
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Beitrag von taggart »

Hallo Fujak,

meinen Glückwunsch und willkommen im Club der WaveIO-User!

Ich kenne zwar deine Treiber-Einstellungen nicht, im Laufe meiner klanglichen Bemühungen mit dieser Platine ist mir aber aufgefallen, dass bei niedrigster Einstellung des "USB Streaming Mode" im "Driver Control Panel" die CPU Last signifikant ansteigt. Sollte das bei deinem Rechner ebenfalls so sein, könnte sich die Einstellung "Low Latency" statt "Minimal Latency" klanglich positiv auswirken. Sag' doch mal, ob das bei dir ähnlich ist!?

Viele Grüße,
Christoph
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

@ Daniel: Dem Tipp mit Schaeffer werde ich mal nachgehen; besten Dank.

Zum Schutzleiter: Da bin ich noch am Messen/Experimentieren. Einerseits soll das Gehäuse natürlich eine Erdung besitzen (auf dass ich lang lebe und es mir wohlergehe...), andererseits bin ich mir noch nicht sicher, inwieweit ich die isolierte Erde von USB-Eingang und SPDIF-Ausgang mit dem Schutzleiter verbinde oder isoliert lasse. Dann müsste ich auch den Ground der WaveIO-Platine vom Gehäuse galvanisch entkoppeln. Ich werde mal die Ausgleichsströme messen; und schließlich soll auch noch das Ohr entscheiden.

@ Harald: Danke für die Glückwünsche. In der Tat, ich hatte seit meinem Erlebnis mit dem Art Veloce DDC den Eindruck, dass das Hiface auch trotz G-PSU ein digitaler Flaschenhals sein könnte. Aufgrund Treiberproblemen konnten wir damals keinen Direktvergleich starten.

Zu Deiner Frage, weshalb kein AES/EBU sondern SPDIF: Ich glaube, das hat vor allem damit zu tun, dass SPDIF in Hifi-Kreisen (im Unterschied zum Studiobereich) verbreiteter ist

Zur Versorgungsspannung via USB: Das ist bei einem normalen PC noch kritischer als bei einem dedizierten Audio-PC: Man bekommt über den PC eine Menge Störanteile in das Interface "gespült" - nicht nur über die 5V+ sondern auch über die Masse. Deshalb habe ich ja auch meinen PC in der Versorgungsspannung optimiert, damit insgesamt mehr Ruhe im System herrscht. Das bewirkt auch am USB-Ausgang deutlich weniger Ripple, wie das Oszilloskop zeigt.

Die WaveIO-Platine hat außerdem galvanisch entkoppelte Masse und natürlich eine eigene Spannungsversorgung (nämlich die von mir drumherum gebaute Peripherie), sodass die Einflüsse des PCs sich in Grenzen halten. ZUsätzlich hat - wie schon Daniel richtig erwähnt hat - die WaveIO-Platine einige eigene Spannungsregler verbaut, sodass auf der Platine ziemlich Ruhe sein dürfte - m.E. der wesentliche Grund für den klanglichen Unterschied zum G-PSU-Hiface.

@ Christoph: Meine Treiber-Einstellung ist tatsächlich "Minimal Latency", und egal bei welcher Samplingfrequenz ich abspiele, ich habe stets 2% CPU-Auslastung, die nur beim initialen Ladevorgang des/der Musikfiles ansteigt, dann aber wieder auf 2% abfällt. Insofern kann ich dieses Phänomen nicht bestätigen.

Ich habe einen I3-Prozessor, den ich auf sein Minimum (0,75 GHz) runtergetaktet habe. Dazu habe ich auch den RAM mit niedrigsten Latenzen (6-6-6-10) und mit niedriger Taktung (800MHz) eingestellt.
Betreibst Du das WaveIO-Board an Deinem "Handschmeichler"?

Viele Grüße
Fujak
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taggart
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Beitrag von taggart »

Hallo Fujak,

wenn dich den "Handschmeichler" verwende, dann ist der CPU-Peak bei "Minimal Latency" in der Tat sehr ausgprägt (6%-7% statt 1%). Er entsteht allein durch den Anstieg der Last bei den "System Interrupts". Inzwischen verwende ich als Audio PC jedoch einen passiv gekühlten Mini-ITX Rechner mit ASUS-Board, da dieser Rechner mir erlaubt eine USB3.0 V2 Karte von Paul Pang einzusetzten. Mit dem Intel NUC Rechner ist das zwar per Adapter auch möglich, dann passt die gesamte Hardware aber natürlich nicht mehr in das schöne Gehäuse von TranquilPC.

Beim Mini-ITX Rechner habe ich den CPU-Peak nur noch sehr leicht, ich verwende aber auch hier "Low Latency", da es sich m.E. hier besser anhört, obwohl ich CPU & RAM ähnlich untertaktet habe wie du.

Gruß, Christoph
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Trinnov
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Beitrag von Trinnov »

Hallo Fujak,

super. Eine sehr ordentliche Arbeit. Danke, dass du uns daran im Form eines Berichts und Bildern teilhaben lässt.

Wie du vielleicht weißt, verwende ich auch seit langer Zeit das WaveIO Board in meinem Audio-PC. Die Qualität steht und fällt wirklich mit der Qualität der 5V Versorgungsspannung, auch wenn auf dem Board noch jede Menge nachgeschaltete Spannungsregler sind. Eine gute Spannungsversorgung nimmt dem Board jegliche digitale Härte.

Hier noch meine Gedanken bezüglich eines externen DDC mit WaveIO. Ich möchte betonen, dass sie nicht als Kritik gedacht sind und bitte daher auch nicht als Kritik verstanden werden sollen.

Dein Netzteil ist mit den zwei Reglern in Serie und der CLC-Siebung davor auf jeden Fall eine gute Grundlage für guten WaveIO Sound. Das Gehäuse bitte unbedingt auf Schutzleiter legen und den Rest im Gehäuse aber vom Schutzleiter entkoppeln.

Das WaveIO Board hat vier Befestigungsbohrungen, aber bei genauerem Hinsehen merkt man, dass nur eine davon die Schaltungsmasse auf das Gehäuse überträgt, und auch nur dann, wenn man metallische Sechskantbolzen (mit zwei M3 Innengewinden) nimmt. Entweder nur auf drei Bolzen befestigen, oder bei der vierten einen Kunststoffbolzen nehmen. Ich habe das zumindest bei mir so gemacht.

Die USB-Frontbuchse und die BNC-Buchse für SPDIF unbedingt beide vom Gehäuse elektrisch /ohmisch entkoppeln. Achtet man da nicht drauf, kann man sich den Übertrager auf dem SPDIF-Out des Boards auch gleich sparen.

Die 5V-Leitung zum WaveIO könnte man noch verdrillen und etwas weiter von der Netzzuleitung entfernt verlegen. Man sollte immer bedenken dass man hier den 230V Einfluss im Gehäuse neben dem WaveIO hat.

Ich hatte neulich einen Audiobyte Hydra-X+ DDC, den ich für einen Freund bestellt hatte, zuhause zum Testen. Da war auch zwischen Gehäuse und der USB-B-Buchse isoliert, indem ein Stück Schrumpfschlauch auf dem äußeren quadratischen Teil der Buchse aufgeschrumpft war. Die treiben den Aufwand obwohl der SPDIF-seitige FPGA und der Clock- und Reclockingbereich per Akku betrieben wird und zwischen USB und SPDIF per SiO2 Chips isoliert wird. Ist aber trotzdem klar, denn wenn man durch das Gehäuse USB und SPDIF wieder verbindet, kann man sich die beiden Isolier-Chips auch gleich sparen.

Hier die aktuellsten Bilder die auch den neuen größeren Akku zeigen:

http://blog.pclab.pl/violator/Audiobyte ... takich,374

Auf einem der letzten Platinenbilder sieht man auch gut den auf der USB-Buchse aufgebrachten Schrumpfschlauch.

Viele Grüße

Horst
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Horst,
Trinnov hat geschrieben:Danke, dass du uns daran im Form eines Berichts und Bildern teilhaben lässt.
Gern geschehen, ich profitiere ja auch davon - wenn ich so viele konstruktive Hinweise bekomme.
Trinnov hat geschrieben:Wie du vielleicht weißt, verwende ich auch seit langer Zeit das WaveIO Board in meinem Audio-PC.
Ja, ich kenne Deine "Maschine" aus Deinem V-Thread.
Trinnov hat geschrieben:Die Qualität steht und fällt wirklich mit der Qualität der 5V Versorgungsspannung, auch wenn auf dem Board noch jede Menge nachgeschaltete Spannungsregler sind. Eine gute Spannungsversorgung nimmt dem Board jegliche digitale Härte.
Ja, das sehe ich auch so, ansonsten braucht man sich erst gar nicht die Mühe machen.
Trinnov hat geschrieben:Hier noch meine Gedanken bezüglich eines externen DDC mit WaveIO.
Ich möchte betonen, dass dies nicht als Kritik gedacht ist und bitte daher auch nicht als Kritik verstanden werden soll.
Deine Gedanken und Hinweise sind sehr willkommen, denn sie gehen ja in die gleiche Richtung, wie meine (siehe mein letztes Posting).
Trinnov hat geschrieben:Das Gehäuse bitte unbedingt auf Schutzleiter legen und den Rest im Gehäuse aber vom Schutzleiter entkoppeln.
Ist klar (man will ja noch 'ne Weile leben). Und genau damit beginnen dann so einige Fragen, auf die ich im folgenden von Dir einige wertvolle Hinweise bekommen habe:
Trinnov hat geschrieben:Das WaveIO Board hat vier Befestigungsbohrungen, aber bei genauerem Hinsehen merkt man, dass nur eine davon die Schaltungsmasse auf das Gehäuse überträgt, und auch nur dann, wenn man metallische Sechskantbolzen (mit zwei M3 Innengewinden) nimmt. Entweder nur auf drei Bolzen befestigen, oder bei der vierten einen Kunststoffbolzen nehmen.
Ja, genau; es handelt sich um das mit "H4" gekennzeichnete Loch. Hier werde ich Kunststoffbolzen verwenden (habe die eben bei Ebay bestellt).
Trinnov hat geschrieben:Die USB-Frontbuchse und die BNC-Buchse für SPDIF unbedingt beide vom Gehäuse elektrisch /ohmisch entkoppeln. Achtet man da nicht drauf, kann man sich den Übertrager auf dem SPDIF-Out des Boards auch gleich sparen.
Die Idee mit dem Schrumpschlauch zur Entkoppelung vom Gehäuse finde ich simpel und gut. Werde ich machen. Was mir mehr Kopfzerbrechen bereitet, ist die galvanische Entkoppelung der BNC-Buchse. Meine Idee wäre, die Öffnung im Gehäuse zu vergrößern, diese mit einer Kunststoffplatte abzudecken und in diese die BNC-Buchse einzusetzen. Oder hast Du da auch noch eine bessere Idee?
Trinnov hat geschrieben:Die 5V-Leitung zum WaveIO könnte man noch verdrillen und etwas weiter von der Netzzuleitung entfernt verlegen. Man sollte immer bedenken dass man hier den 230V Einfluss im Gehäuse neben dem WaveIO hat.

Ja, das hatte ich mir auch schon gedacht. Die Frage ist, ob man zusätzlich die 220V-Leitung mit einem Schirm versieht (mit Gehäusemasse/Schutzerde verbunden) und ebenso die Zuleitung zum WaveIO-Board mit einer abgeschirmten Leitung (Schirm auf Board-Masse und Innenleiter auf 5V Versorgungsspannung). Was hälst Du davon? Eine weitere Schirmung (EMI-Shield-Folie) möchte ich auf jeden Fall noch um den Ringkerntrafo legen.

Konstruktive Grüße
Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Christoph,
taggart hat geschrieben: ich verwende aber auch hier "Low Latency", da es sich m.E. hier besser anhört, obwohl ich CPU & RAM ähnlich untertaktet habe wie du.
Ich habe vorhin mal beide Einstellungen im Wechsel ausprobiert, aber ich höre hier ehrlich gesagt keinen Unterschied. Da kann man mal wieder sehen, wie unterschiedlich sich die einzelnen Setups verhalten.

Grüße
Fujak
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