Optimale Einbindung eines Subwoofers mit Velodyne SMS-1

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Mainhattener
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Optimale Einbindung eines Subwoofers mit Velodyne SMS-1

Beitrag von Mainhattener »

Liebe Forumsmitglieder,

wer nutzt den Velodyne SMS-1 oder hat Erfahrungen mit ihm gemacht? Ich habe seit geraumer Zeit ein solches Subwoofermanagement (wie es auf der Homepage des deutschen Vertriebes bezeichnet wird) auf dem Dachboden rumfliegen mit dem ich vor einigen Jahren versucht habe meinen damaligen Raum in den Griff zu bekommen. Allerdings bin ich damals mit dem Ergebnis nicht zufrieden gewesen, habe ihn weggepackt und seit dem nicht mehr ausprobiert.

Jetzt habe ich zwei Baustellen bei denen ich den SMS-1 aber vielleicht doch nutzen kann:

1.) macht es möglicherweise Sinn den SMS-1 mit meinem Geithain Basis 14 zu kombinieren
2.) habe ich hier im aktiven Marktplatz zugeschlagen und mir zwei Ripole zum ausprobieren ergattert.

Diese möchte ich alternativ zu meinem Basis14 unter den RL930 ausprobieren. Ich habe viel Positives über Ripole gelesen und war einfach neugierig. Da die Ripole aber weder über eine Aktiveinheit noch über eine Frequenzweiche verfügen bin ich nun auf der Suche nach einer Lösung. Ein Teil dieser Lösung könnte auch der SMS-1 sein. Der Velodyne SMS-1 hat einen Hochpass, der fest bei 80 Hertz liegt, was mir eigentlich fast zu hoch erscheint. Aktuell trenne ich den Basis 14 bei ca. 65 Hertz (Einstellung am Basis 14).

Dazu noch mal kurz die Fakten:
- Die RL930 geht bis ca 38 Hertz runter und lässt sich nicht ohne Fremdgerät höher trennen.
- Der Velodyne SMS-1 hat einen Hochpass bei 80Hertz, alternativ müsste ich eine aktive Frequenzweiche oder ein Subwoofermodul einsetzen.

Der Verkäufer schlug vor, eine PA Endstufe von Behringer mit einem eingebauten DSP zu nehmen da diese zum einen genug Power hätte und zum anderen den Ripol nach oben begrenzt. Für die Begrenzung der RL930 nach unten hatte er aber auch keine konkrete Idee.

Gestern hatte ich mit Herrn Sonder ein interessantes Gespräch. Er schlug vor zunächst einen seiner Verstärker z.B. den ABACUS 60-120C an den Subwooferausgang meines OPPO zu hängen um zu schauen, ob das Ripolthema überhaupt den gewünschten Erfolg bringt und dann weiter zu schauen.

Da ich noch in jede Richtung offen bin und auch mehr Musikhörer als Technikfreak, bin ich für jeden guten Vorschlag dankbar.

Gruß

Matthias
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dietert
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Beitrag von dietert »

Wenn man mit einem Dipol anfängt, dann fängt man an zwischen "Vorne" und "Hinten" zu unterscheiden, d.h. man hat wahrscheinlich einen Plan über die Aufteilung des Hörraums und über die Anordnung der Schallquelle(n), sowie über bestimmte Reflektionen und stehende Wellen, die man auf diese Weise eliminieren möchte. Sowas funktioniert z.B. gut, wenn man einen rechteckigen Raum hat und der Hörplatz und die Anlage sich an gegenüberliegenden Wänden befinden. Ein Dipol bzw. Ripol würde dann wahrscheinlich auf halber Strecke dazwischen stehen.

Wenn das nicht der Fall ist, dann wird eher empfohlen, mehrere kleinere Subwoofer zu verwenden, wenn man Probleme mit der Verteilung des Schalls hat. Oder altmodische Standlautsprecher, dann sind es wenigstens schon mal zwei statt einem. Das wäre eine Begründung für den Vorschlag, die Tieftöner in den Boxen normal mitspielen zu lassen.

Ein Händler würde das natürlich anders darstellen, um vielleicht noch ein oder zwei Velodynes unterzubringen.
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dietert
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Beitrag von dietert »

Solche Vor-Ort-Untersuchungen über Bässe im Hörraum habe ich auch schon mal mit einem Behringer DEQ2496 gemacht. Dabei habe ich die Messungen des Frequenzgangs vom Bildschirm abfotografiert. Das ist mühsam, aber wie will man sonst die Messungen vergleichen? Den Vergleich habe ich dann später am Rechner gemacht. Vermutlich hat man bei dem Velodyne Equalizer ein ähnliches Problem (kein richtiger Bildschirm, kein Speicher für Messungen usw.) Einfacher ist das alles mit einem richtigen Rechner.

Bei Messungen in der Nähe eines Subwoofers sieht man schnell, dass jeder Raum eine Signatur hat, die um so ausgeprägter erscheint, je weiter weg man von der Schallquelle ist. Während also im Nahbereich der Frequenzgang schön glatt ist, erscheinen schon in 1 m Distanz kleine Buckel, die bei 2 m ähnlich aussehen, nur größer. Wenn der Sub 5 m weit weg auf der gegenüberliegenden Seite des Raums steht, sehen die Messungen schrecklich aus. Manchmal sieht man auf Fotos ein oder zwei Subs bei den Stereo-Frontlautsprechern stehen, da kann man nur mit dem Kopf schütteln.

Interessanterweise mögen viele Hörer so ein Setup, weil es durch die Raummoden zu einer Bassanhebung kommt. So eine resonante Bassanhebung reduziert effektiv den Klirr. Früher war man sogar der Meinung, dass es schönen Bass ohne diesen Trick nicht gibt (deswegen z.B. Bassreflex).

Für einen geregelten Sub ("Servo") gilt das allerdings nicht, der hat von sich aus wenig Klirr. Die Idee bei einem guten Sub wäre also, diesen möglichst in der Nähe des Hörplatzes zu betreiben, damit der Frequenzgang glatt ist.

Bei einem üblichen Sub kommt es also nur auf die Nähe zum Hörplatz an, bei einem Dipol bzw. Ripol hat man noch andere Gestaltungsmöglichkeiten. Ohne ein paar Messungen wird das aber nichts Richtiges.
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wolfgangwolfi09
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Beitrag von wolfgangwolfi09 »

Die passive Ripolweiche trennt ca bei 200hz -6-12dB Butterworth herum.

Zum Velodyne gibt es hier zwei Anleitungen:

http://velodyne.com/pdf/sms-1/sms-1_guide.pdf
http://velodyne.com/pdf/sms-1/sms-1_manual_english.pdf

Das Gerät kann viel und ist nicht trival, da muss man sich einarbeiten. Die einfachste Lösung ist mit dieser Software zu messen SATLIVE:

http://www.take-sat.de/deutsch/index.php

Deutscher Programmierer mit Klasse Support!

Dieses Messmikro

http://www.isemcon.com/datasheets/iSEMc ... X-7150.pdf

hat ein sehr gutes Rundstrahlverhalten.

Dieses Interface

http://www.rolandmusik.de/produkte/UA-55/

hat audiomässig sehr gut stabile Treiber. RME UCX ist noch eine Alternative.

Als Weiche dann zwei OpenDRC

http://www.minidsp.com/products/opendrc ... opendrc-di

mit FIR, allerdings ist man dann immer noch auf der Digitalen ebene man muss also noch Digtial nach Analog wandeln.

... oder einen Acourate PC mit integriertem HTTPC der mindestens zwei weg Aktiv trennt

Es ist sicher keine Lösung den Subwoofer als Fussschemel zu nehmen und die Boxen in Armlänge aufzustellen um dann quasi im Nahfeld zu sitzen - das ist was für Haighender die in ihrem stillen Kämmerlein Musik geniesen wollen aber sicher nix für den normal User der im heimischen Wohnzimmer Musik Filme und co geniessen will am besten noch mit seiner Frau zusammen.

Als AktivWeiche kann man noch die Dynacord DSP260/EV DC ONE empfehlen bezahlbar und gut. Wer mehr anlegen will:

XTA http://www.audiocore.co.uk/techblog/?p=499 oder
Xilica http://xilica.com/products/neutrino-ser ... er-option/

Bei euren Tonanlagen für sagen wir 3000 Euro aufwärts je Komponente spielt es doch keine Rolle mehr wenn man 1000 Euro in die Messtechnik Hardware investiert das ist grad mal 1/3 oder 1/10 des gesamt Budgets.

Die Lernkurve ist natürlich immens vorher sollte der Rest nach Möglichkeit stimmen. Tools und Infos zur besten Aufstellung oder auch raumakustischen Bearbeitung gibt's ja genug. Gerne helfe ich wenn jemand hier Hilfe braucht.

Sicher wird es dabei drauf rauslaufen dass man aufstellungsmässig oder raumakustisch was tun muss. Es ist ja letztlich immer ne interaktion aus beidem.
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wolfgangwolfi09
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Beitrag von wolfgangwolfi09 »

Noch was zur Bassaufstellung an sich.

sicher wäre es wünschens Wert man hat nur einen Monosubwoofer mittig zwischen den Topteilen auf einer Linie mit diesem - leider wird dieses akustische optimum gerade in der Hifi Welt sehr ungern umgesetzt.
warum auch immer - der Sub wird immer in eine Ecke gedrängt oder soll hinters Sofa also meilen weit weg vom Topteil und dann wundern sich die Leute das er nicht tight spielt und unkultiviert vor sich rumbrummelt.

Dann lieber zwei 4fach 30er Ripole mit ca 70cm höhe und 35x35cm breite und tiefe als Sockel unter den Topteilen und das ganze dann passend angebunden.

Die Topteile muss ich ja eh auf Höhe bringen ob das mittels Stativ gelingt oder Bassbox ist da irrelevant.

Die Bassausbreitung lässt sich ja mittels diverser Tools bei dieser dann L R aufstellung perfekt simulieren evlt auch mit der interaktion des RAumes darin.

Der Ripol hat hier sicher den vorteil durch die eher einer Hyperniere gleichenden Abstrahlung weniger den Raum an zu regen als das ein Kugelförmig abstrahlender Subwoofer tun würde.

Allerdings muss man sagen das die Kugel ja auch nicht ganz zutrifft da der Sub ja immer ein dBchen lauter ist auf der abstrahlenden Fläche.

Letztlich hilft aber nur einmessen auf den Hörplatz und mit den gegebenen akustischen und elektronischen möglichkeiten das optimale herraus holen.

Ein prozess den man einfach druchlaufen muss und der ja auh was schönes hat da recht objektiv - jedenfalls objektiver als feinststunning mittels Kablen, Basen, Spixes, Software und anderem "Vodoo".
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shakti
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Beitrag von shakti »

habe mehrere Jahre mit SMS1 verbracht, meine Erkenntnis:
- Satelliten nicht nach unten begrenzen, klingt nicht...
- den Subwoofer am -3db Punkt der Satelliten "vorsichtig" ankuppeln
- 2 subwoofer sind besser als einer
- jeweils 1 subwoofer mit 1 Satellit aufstellen und zur klanglichen Einheit machen, danach Subwoofer zusammenschalten und Gesamtpegel reduzieren (ca 3db)
- 1x SMS1/ 1x Subwoofer macht Sinn (bei mir 2 Stueck in symmetrischer Ansteuerung)
- messen ist der Anfang
- nur hören führt zum finalen Ergebnis
- viel mit mitteltonorientierter Musik/Stimme hoeren, die Subwoofereinstellung ändert stark den Raum

viel Spass beim probieren!
Juergen
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