Audio-GD Master 7 - Erfahrungsbericht

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Fujak
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Audio-GD Master 7 - Erfahrungsbericht

Beitrag von Fujak »

Audio-GD Master 7


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Quelle: Audio-GD


1. Einleitung

Schon seit längerem umkreiste ich diesen von außen äußerst schlicht dafür aber in seinem Innenleben opulent anmutenden DAC von Audio-GD und seinem Chefentwickler Mr. Kingwa. Vor allem das Studium eines mittlerweile auf derzeit 55 Seiten angewachsenen Threads im amerikanischen Head-fi.org-Forum sowie der Austausch per Mail mit (allesamt glücklichen)Besitzern dieses DAC ließen die Entscheidung heranreifen, ihn doch mal auszuprobieren.

Was mich vor allem länger zögern ließ, ist die Tatsache, dass man einen DAC, der umgerechnet mit Versand, Steuern und Zoll ca. 2.200,- € kostet, beim Hersteller direkt ordert, dabei aber kein Rückgaberecht hat - ein hohes Risiko bei Nichtgefallen. Nachdem es mittlerweile einige eropäische Distributoren gibt, die die Produkte von Audio-GD vertreiben, riskierte ich es bei der polnischen Firma Interprojekt. Zwischen SEPA-Überweisung und Eintreffen des Paketes vergingen 3 Werktage.


2. Produkt-Merkmale

Gigantische Materialschlacht:

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Quelle: Audio-GD


Über 15 Kg bringt das Gerät auf die Waage, was nicht nur an dem grundsoliden Alu-Gehäuse liegt sondern auch an den 3 Transformatoren, die für die Stromversorgung zuständig sind: Einer für den digitalen Teil des DAC, und je einer für den linken und rechten Kanal der analogen Ausgangsstufe. Auch in der Innenarchitektur des DAC setzt sich diese Dreiteilung konsequent fort. 3 voneinander mit Aluwänden abgeschirmte Sektionen, in denen der zur Verfügung stehende Platz gut genutzt wird: dicht an dicht stehenden Elkos, insgesamt 8 D/A Chips (PCM 1704 UK), jeweils 64 Transistoren pro Kanal für die diskret und voll symmetrisch aufgebauten Ausgangsstufen, die mit 10 Ohm Ausgangsimpedanz kräftigen Antrieb versprechen.

Einige Angaben im Überblick:

S/N Ratio: >120DB
Output impedance: 10 ohm
Output Level: 2.5V (RCA), 5V (XLR), 2+2MA (ACSS)
Frequency Response: 20Hz - 20KHz (< - 0.1dB)
Input Sensitivity: 0.5 Vp-p (75 Ohms, Coaxial ), 19 dBm (Optical)
USB-Spec: USB 1.1 / 2.0 / 3.0 (2.0 und 3.0 Asynchroner Transfermodus mittels proprietärem Treiber)
Unterstützte Samplingraten: 44.1kHz, 48kHz, 88.2kHz, 96kHz, 176.4kHz , 192kHz
Wortbreiten: 16bit, 24bit, 32bit
Stromverbrauch: 48W
Gewicht: ca. 15KG
Abmessungen: Breite 430mm X Länge 430mm X Höhe 93mm (komplett Aluminium)
Lieferumfang: Gerät, Stromkabel, USB-Kabel
Kostenlose Reparaturgarantie: 10 Jahre
Preis: ca. 2.200,- €

Wer sich für weitergehende technische Details interessiert, findet hier mehr Informationen:
http://www.audio-gd.com/Master/Master-7/M7EN.htm
http://www.audio-gd.com/Master/Master-7/M7EN_Tech.htm


DSP-1

Herzstück der digitalen Platine ist neben den 8 Stück (jeweils 4 pro Kanal) D/A-Chips des Typs PCM 1704 UK der sogenannte DSP-1, ein Digitalprozessor, der u.a. für die Interpolation, Oversampling und Dithering zuständig ist.

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Quelle: Audio-GD

Neben einem quadratischen Cyclone-Chip weist der DSP-1 mehrere Jumper auf, mit denen sich diverse digitale Parameter verändern lassen. Diese haben z.T. deutliche Auswirkungen auf die Klangcharakteristik, weshalb ich sie hier kurz darstelle:
  • PLL Setting: Active / Bypass
    Ist das Taktsignal der Programmquelle eher unsauber (verjittert), kann man hier eine zusätzliche PLL-Stufe einschleifen. Ist das angelieferte Musiksignal hingegen sauber, sollte man hier Bypass wählen. Klanglich wirkt sich der Bypass dahingehend aus, dass die Bühne transparenter, luftiger und weiter wird. Aktiviert man die Option, wirkt alles ein wenig kompakter. Ich kenne diese Funktion auch vom Yulong DA8 - mit ähnlichen Auswirkungen. Dort wird diese Funktion "Jitter-Eliminator" genannt.
  • Oversamplingrate: 1x (NOS) / 2x / 4x / 8x.
    Dies verändert die Klangcharakteristik deutlich. Es gibt eine eingeschworene Fangemeinde, die auf NOS-DACs schwört wegen des natürlicheren Klangs. Ich teile diese Auffassung zumindest beim Master 7 nicht. Hier klingt der NOS-Modus zwar sehr detailliert aber irgendwie grobkörniger, fast rauh und scharf - zugleich aber in den Höhen etwas dumpfer. Für mich klingt das 8-fach Oversampling am natürlichsten.

    In der nachfolgenden Grafik kann man die Auswirkungen auf den Frequenzgang sehen:

    Bild
    Quelle: Audio-GD
  • Filtereinstellungen: Stopband Attenuation -130dB / -90 dB / -50dB
    Die Auswirkungen auf den Klang sind für mich subtiler Natur. Erschwert wird dies dadurch, dass ich durch das Umstecken der Jumper keinen direkten - das heißt zeitnahen - A/B-Vergleich ermöglichen kann. Ich finde, dass das Klangbild von -50dB hin zu -130dB zunehmend ruhiger wird. Was der Sinn einer Einstellung auf -50dB sein könnte, hat sich mir nicht erschlossen. Mit -130dB klingt es für mich am stimmigsten. Messtechnisch stellen sich die Unterschiede folgendermaßen dar:

    Bild
    Quelle: Audio-GD
  • Dither: Active / Inactive
    Dither ist in meinen Augen ein Muss, wenn es natürlich klingen soll - eine Art Finishing bei der Politur des Klangs.
Insgesamt lohnt ausführliches Experimentieren, um die Einstellung zu finden, die dem eigenen Hörempfinden am ehesten entspricht. Die klanglichen Unterschiede sind deutlicher hörbar als die Filtereinstellungen beim T+A DAC 8 und erst recht beim Musical Fidelity M6 (bei letzterem stand ich meist vor der Frage, ob ich Unterschiede bei unterschiedlichen Filtern höre oder sie mir lediglich einbilde).


Digitale Anschlüsse:

Am rückseitigen Anschlussfeld setzt sich der Eindruck fort, dass hier nicht gespart wurde. Das betrifft neben der qualitativen Ausführung der einzelnen Anschlussbuchsen auch die Anschlussvielfalt der digitalen Formate: SPDIF (coaxial RCA + BNC und optisch), AES/EBU, I2S und natürlich USB.

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Quelle: Audio-GD


USB-Schnittstelle:

Die USB-Schnittstelle nennt sich USB-32 und funktioniert mit asynchroner Ansteuerung über eigene Treiber. Sie basiert auf dem VT1731 chip von VIA, laut Mr. Kingwa einer der besten USB-Interface-Chips, die derzeit erhältlich sind. Er soll etwa um den Faktor 15 niedrigeren Jitter produzieren als der Tenor TE7022 und etwa um den Faktor 8 niedriger als beim vieldiskutierten Tenor TE 8022.
Zur Thematik hat unter anderem Bernd Peter schon einiges zusammengetragen. Siehe im Thread "audio-GD USB-DAC":
http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic.php?p=61184 (ab hier und folgende Seiten).

Zur Anatomie des VIA Envy VT1731-Chip:

Bild
Quelle: Audio-GD

Hervorzuheben ist die galvanische Abkoppelung der +5V-Spannung vom PC. Die USB-Eingangsplatine des Master 7 wird also intern durch das mehrstufig stabilisierte mittlere der drei Netzteile versorgt und besitzt nochmals eine eigene Stromfilterung.
Unterstützt werden Sampleraten bis 32bit/384 kHz (Win XP/7/8, Mac OSX und Linux). Für Windows OS braucht es einen eigenen Treiber, der bei Audio-GD heruntergeladen werden kann. Der USB-Eingang versteht dann auch WASAPI und KS problemlos, sofern der Software-Player dies unterstützt. Bei Foobar durch die entsprechenden PugIns (foo_out_ks & foo_out_wasapi), bei JPlay ist dies bereits eingebaut. Der USB-Eingang versteht sich auch mit USB 3.0.

Um einem klanglichen Ergebnis vorauszugreifen: Der Master 7 ist nebem dem Yulong DA8 (USB-Platine von Anedio) der einzige der höherpreisigen DACs, den ich bislang gehört habe, bei dem der USB-Eingang besser (im Sinne von sauberer) klingt als der SPDIF-Eingang, der bei mir über das G-Hiface läuft. Erst mit einer Reclocking-Stufe, gewinnt der SPDIF-Eingang wieder gegenüber dem USB-Eingang.
Das Ergebnis ist insofern bemerkenswert, als hiermit auch ein USB-SPDIF-Vergleichstest stattgefunden hat: Die USB-Einheit des Master 7 gibt es nämlich auch als separaten USB-SPDIF-I2S-Konverter unter der Bezeichnung Audio-GD DI-V3 (http://www.audio-gd.com/Pro/dac/DIv3/DIv3EN.htm). Und der ist deutlich besser als das Hiface, kostet allerdings auch 50% mehr.


Analoge Anschlüsse:

Der analoge Teil weist unsymmetrische RCA-Signalausgänge und echte symmetrische XLR-Signalausgänge auf, die mit einem Innenwiderstand von 10 Ohm auch längere Leitungen verlustarm füttern können. Neben RCA- und XLR-Buchse findet sich auch noch eine weitere Buchse, die eine Direktverbindung zwischen den sogenannten ACSS-Modulen von DAC und einem Vor-/Vollverstärker von Audio-GD herstellt. ACSS steht für "Audio-gd Current Signal System", eine analoge Non-feedback Verstärkungsstufe, die von den PCM1704UK-Chips direkt (d.h. ohne OPAs im Signalweg) angesteuert wird, und die das Signal dann in die eigentliche Ausgangsstufe (Dual-FET Buffer) überführt. Nähere Details dazu finden sich unter http://www.audio-gd.com/Master/Master-7/M7EN_Tech.htm .


Ausstattung, Bedienung und Betrieb

So sehr beim Materialaufwand des Innenlebens geklotzt wurde, so sehr wurde in Bezug auf die Bedienung des Master 7 gekleckert: Wo andere DACs dieser und niedrigerer Preisklassen ein informatives grafisches Display auf der Frontblende aufweisen, findet man beim Master 7 nur eine einstellig numerischee LED-Anzeige, die über die Nummer des gewählten digitalen Inputs informiert.
Auch LEDs, die über bestimmte Betriebsszustände informieren könnten, sucht man vergebens.
An Bedienelementen findet man den Power-Button und zwei Knöpfe für die Selektion der Eingangsquelle. Das war's (leider) schon.

Auch eine eigene Lautstärkeregelung (plus Fernbedienung) fehlt ihm. Damit scheidet er möglicherweise für alljene aus, die Wert darauf legen, den Pegel direkt am DAC und am besten noch per Fernbedienung zu regeln.
Für die Lautstärkeregelung bleiben demnach zwei Möglichkeiten:
  1. Lautstärke digital am Zuspieler regeln (bei Verwendung eines Audio-PCs kann die Regelung ggf. softwareseitig über die Playersoftware erfolgen).
  2. Lautstärke über einen zwischengeschalteten Vorverstärker regeln, der im Idealfall auch eine Fernbedienung hat.
Da ich aufgrund meiner positiven Erfahrungen von meinem Konzept einer zusätzlichen Verstärkerstufe zwischen DAC und Aktiv-LS nicht mehr abgehe, stellt dies auch meine Art der Lautstärkeregelung dar. Auch beim Master 7 hat sich herausgestellt, dass trotz seiner exzellenten Ausgangsstufen (dazu später mehr) ein zwischengeschalteter Nachbrenner immer noch einen bemerkenswerten Zuwachs an Impulsivität und Dynamik erbringt.

Kingwa ging es bei dieser spartanischen Ausstattung übrigens weniger darum, Kosten zu sparen, sondern möglichst alle elektronischen Einflussgrößen von vornherein auszuschließen, die den Klang beeinträchtigen könnten. Dass dies durchaus auch für eine regelbare Ausgangsstufe zutrifft, konnte ich beim bereits erwähnten Yulong DA8 hören, der die Möglichkeit eines Bypass besitzt, um den eingebauten Preamp nicht nur zu überbrücken sondern auch dessen Stromversorgung abzuschalten. Natürlich: bei entsprechendem Schaltungsaufwand wäre auch das verlustfrei zu realisieren - allerdings nicht in der Größe dieses ohnehin schon ausladenden Gehäuses. Was Mr. Kingwa unter einer echten Vorverstärkerstufe versteht, können Einblicke in den Master 1 vermitteln: http://www.audio-gd.com/Master/Master-1/Master-1EN.htm

Seine Philosophie geht dahin, dass DAC und Vorverstärker separat bleiben sollen, wenn man alle Qualitätsgrade ausreizen möchte. In vielen Setups spielen Aktiv-Lautsprecher keine Rolle (wir sind eine verschwindend kleine Minderheit gemessen am Gesamtmarkt), sodass bei vielen Kunden die nächste Station ohnehin ein Vorverstärker oder Vollverstärker in der Wiedergabekette ist.

Der von Kingwa empfohlene Teamplayer für Aktiv-Lautsprecher ist somit der Vorverstärker Master 1 (der auch eine Fernbedienung aufweist). Wenn man den ebenso aufwändigen Aufbau und die technischen Daten dieses VV anschaut, dann wirken die Aussagen im Head-fi.org-Forum nachvollziehbar, dass diese Kombination die Creme de la Creme einer DAC-VV-Kombination darstellt. Dieser VV liefert bis zu 9.5V über RCA und bis zu 19V über XLR an Ausgangsspannung bei 10 Ohm Innenwiderstand, was etwa dem 5-fachen Wert eines normalen Ausgangs entspricht - das müsste reichen...

Eine Sache, die ich zwar nicht unbedingt vermisst habe aber durchaus für wünschenswert halte, hätte auch keine klanglichen Einbußen bedeutet: Ein Bedienungsanleitung in Schriftform. So muss man auf die Website von Audio-GD zurückgreifen.

Nun zu der wichtigsten aller Fragen: Wie klingt's?


3. Klang

Wie bei vielen DACs wird auch hier eine sog. Einbrennzeit mit Rosa Rauschen von mindestens 400 Stunden empfohlen. Audio-GD selbst brennt jeden DAC bereits 100 Stunden ein, bevor er das Haus verlässt. Meine Ungeduld sagte mir: "Das muss reichen". Und so habe ihn gleich nach dem Auspacken angeschlossen und spielen lassen.

Ob ausreichend eingebrannt oder nicht: dieser DAC hat mich quasi "out of the box" von Anfang an elektrisiert. Warum, das versuche ich nachfolgend zu beschreiben. Dabei hatte ich folgende DACs im Direktvergleich zur Verfügung gehabt: Mein treues Fireface UC, den bemerkenswerten Yulong DA8 (über den ich in den kommenden Wochen auch noch etwas schreiben werde) und den von mir sehr geschätzten T+A DAC 8 (mein Freund musste mal wieder herhalten und einige Tage ohne seinen Lieblings-DAC auskommen). Wenn ich darüber hinaus weitere DACs erwähne, dann deshalb, weil ich jene vor ein paar Monaten im Direktvergleich hatte mit Fireface oder T+A DAC8 und entsprechende Notizen dazu gamcht hatte. Musikmaterial war 44.1 kHz bis 192.0 - vorzugsweise Stücke, die ich in- und auswändig kenne aus den Genres Klassik, Jazz und Rock.

Auch wenn es überflüssig zu sein scheint, betone ich es dennoch an dieser Stelle: Alle Aussagen, die ich getroffen habe, werden vor allem durch zwei Faktoren relativiert:
1.) Sie beziehen sich auf mein subjektives Hörempfinden und meine Präferenzen, worauf ich bei einem DAC Wert lege.
2.) Alle getroffenen Klang-Aussagen sind immer in Verbindung mit meiner Wiedergabekette zu sehen.
Ein anderer Mensch mit anderem Hörempfinden und anderen Hörpräferenzen an seiner anders gestalteten Wiedergabekette, kann also durchaus zu anderen Einschätzungen über den Master 7 kommen.

Wie immer unterteile ich meine Klangeindrücke in 5 Parameter
- Tonalität
- Detailauflösung
- Räumliche Abbildung
- Dynamik/Kontrast
- Lebendigkeit/Natürlichkeit

Tonalität
Dieser DAC ist tonal gesehen absolut verfärbungsfrei - geradezu unauffällig. Die Bassabildung klingt absolut proportioniert im Verhältnis zu Mitten und Höhen. Diese Neutralität ist aber nicht mit steril oder langweilig gleichzusetzen. Sie stellt vielmehr die Voraussetzung dar, dass man den DAC vergisst und nicht bei dieser oder jenen Passage von dem Empfinden gestört wird, etwas möge doch mehr Brillianz aufweisen oder mit mehr Bassfundament daherkommen. Beim Fireface zum Beispiel gibt es immer wieder Passagen, in denen sich die leicht metallische Klangsignatur störend bemerkbar macht und mich gleich leiser regeln lässt. Beim NAD M51 gibt es Passagen, in denen der obere Grundtonbereich unrealistisch überzeichnet daherkommt oder ein wenig zu viel Aggressivität in den oberen Mitten durchschlägt.
Lediglich der T+A DAC8 sowie der Yulong DA8 haben in meinen Gehörgängen einen ähnlich stimmigen Eindruck in puncto tonale Balance hinterlassen.

Detailauflösung
Vor allem die Höhen werden in einem Ausmaß ausgeleuchtet, dass der Master 7 feinste Details nach vorne bringt, wie ich es bislang bei noch keinem DAC gehört habe. Er erweist sich hier als perfekter Mitspieler mit den X-ART Airmotion-Hochtönern meiner Adam Epsilon. Es zeigt sich, dass sie noch feiner auflösen können, wenn das SIgnal entsprechende Qualität anliefert. Erstaunlich, was auf dem schnöden CD-Format alles zu hören ist, wenn der DAC das Signal bis in alle Verästelungen auflöst. Manchmal meint man jedes Haar eines Geigenbogens zu hören, jedes Klappengeräusch der Blasinstrumente, jedes Luftholen eines Solo-Interpreten. Selten, dass ich so gebannt ins musikalische Geschehen hineinlauschte. Der Master 7 macht vieles von dem hörbar, was man bei anderen DACs nur ahnen kann. Wie erst der direkte Hörvergleich aufzeigt, neigt manch anderer DAC gerade im Hochtonbereich dazu, vieles rundschleifen oder zuschmieren - allen voran mein Fireface UC und in geringerem aber immer noch deutlichem Maße die beiden von mir ansonsten sehr geschätzten Mytek stereo DSD192 und der Yulong DA8. Gerade bei letzteren beiden hat es mich doch sehr erstaunt, beherbergen sie doch den hochgepriesenen Sabre ESS 9018 Chip. Klar: im Vergleich zum Fireface spielen sie beide in puncto Detailauflösung in einer anderen Liga, aber dass der Abstand zum Master 7 so groß ist, hätte ich nicht vermutet.
Vier weitere DACs, nämlich der Musical Fidelity M6, der Wired4Sound MkII, der NAD M51 sowie vor allem der T+A DAC8 kommen am nahesten an das heran, was der Master 7 herausarbeitet.
Über allen aber steht eindeutig der Master 7, der seine Detailfülle ohne jede Körnigkeit, Schärfe oder Unruhe im Klangbild entfaltet.

Räumliche Abbildung
Dies ist der erste DAC der auch ohne Reclocker eine für meine Ohren ausreichend aufgefächerte Bühne präsentiert. Keiner der bisher gehörten DACs stellt diese Bühne so aufgeräumt dar, lässt einen so entspannt in den Raum eintauchen wie der Master 7. Herausragend im Vergleich zu den bisherigen DACs ist seine Fähigkeit, klare Positionen im virtuellen Raum für Instrumente und Stimmen zu definieren. Die räumliche Orientierung erschließt sich auf Anhieb. Er trennt Instrumente besser voneinander, die beispielsweise mit dem Fireface an der gleichen Stelle zu stehen scheinen oder nur verschwommen lokalisiert klingen. Der Master 7 ruft mir nochmal in Erinnerung, dass die Präzision in der räumlichen Abbildung entscheidend dazu beiträgt, dass man entspannt und zugleich involviert zuhört. Ist die Lokalistion diffuser fängt man unwillkürlich an, sich anszustrengen, um eine Orientierung im Raum zu bekommen - und steigt aus dem musikalischen Fluss aus.

Dynamik, Kontrast, Durchzeichnung
Nachdem ein solcher Aufwand in den Ausgangsstufen betrieben wurde, hat mich interessiert, ob man das auch hört; insbesondere wie dynamisch und impulsstark der Master 7 klingt, wenn er die Monitore direkt antreibt. Ergebnis: Einerseits bleibt doch ein hörbarer Unterschied zu meinem zwischengeschalteten Verstärker; allerdings ist der Unterschied geringer als bei anderen DACs. Wie keiner der bisher gehörten DACs klingt er kraftvoll und zupackend, wenn entsprechendes Material dies von ihm fordert. Dann schiebt er beeindruckende Energien in Richtung Lautsprecher, ohne dabei grob oder ungehobelt zu wirken. Er klingt in jedem Augenblick so, als habe er die volle Kontrolle über das musikalische Geschehen; er wirkt wie ein Rennfahrer, der an den entscheidenden Punkten Gas geben kann und dann auch wieder zurückschalten kann.
Für mich ist der Master 7 übrigens auch ein guter Leisehörer-DAC: Auch bei stark zurückgenommerner Lautstärke behält er seine Dynamik und Impulsivität, seinen vollen Kontrastumfang - sehr angenehm. Wie das bei anderen DACs ist, kann ich nur für das Fireface UC und den Yulong DA8 sagen (bei allen anderen habe ich es leider versäumt, diese Disziplin zu testen). Das Fireface UC wird bei leiseren Lautstärken etwas höhenbetonter und verschwommener, der Yulong DA8 behält seinen Klangcharakter erstaunlich gut bei; mit ihm macht auch das Leisehören Spaß.

Lebendigkeit, Natürlichkeit
Kein bisher gehörter DAC lässt auf Anhieb so sehr das Gefühl aufkommen, dass das Gehörte so und nicht anders klingen muss wie mit dem Master 7 - am ehesten erreicht das aus meiner Sicht noch der T+A DAC8, in tonaler Hinsicht auch noch der Yulong DA8 (mit den erwähnten Schwächen in der Detailauflösung). Es ist eine Art klangliches Vollbad, in das man eintaucht. Dabei versprüht der Master 7 eine farbige Lebendigkeit, die mich von Anfang an anzündet. Fluss und Timing sind hier für mich auf den Punkt. Auch längere Hörsessions sind ein Genuss und emotional involvierend.


Reclocking

Auch der Master 7 profitiert vom Reclocking - auch durch alle 3 Stufen hindurch. Allerdings klingt er pur in seiner räumlichen Weite schon so ausgefaltet, wie das Fireface UC mit einer Mutec-Clock. Das gilt auch für die Ruhe im Klangbild, auf die der Reclocker einen großen Einfluss hat.
Mit diesem DAC spart man also gewissermaßen eine Reclocking Stufe gegenüber dem Fireface ein. Und wenn ich eine Reclockingstufe als Maßeinheit nehme, dann liegt der Yulong eine halbe Reclocking-Stufe und der T+A DAC 8 eine dreiviertel Rclockingstufe über dem Fireface.
Lasse ich alle 4 DACs im Vergleich durch alle 3 kaskadierten Mutec-Clocks laufen, dann bleiben die Unterschiede relativ zueinander bestehen - nur insgesamt auf einem deutlich höheren Klangniveau.

Bemerkenswert scheint mir noch eine Beobachtung: Mit Zunahme der breiteren Bühne vermindert sich der Eindruck einer genauen Lokalistion. Ich spreche bewusst von einem Eindruck. Denn über Kopfhörer bestätigt sich der Eindruck nicht. Meine Vermutung ist, dass es mit meiner unzureichenden Raumakustik zusammenhängt.
Denn wenn ich zwischen meine Lautsprecher (zwischen denen sich ein Fenster befindet) zwei 7cm starke Basotect-Elemente (1x1 Meter) hänge, wird das Klangbild wieder fokussierter. Hier ist noch Optimierung vonnöten - eine andere Baustelle.
Meine Erklärung für diesen subjektiven Eindruck: Ein DAC wie das Fireface, der von Haus aus keine so große Bühne aufzieht, weist ein kompakteres Klangbild auf, was den subjektiven Eindruck größerer Lokalisationsschärfe vermittelt, in Wirklichkeit aber vieles räumlich übereinanderlegt, was eigentlich gestaffelt in Breite und Tiefe ist. Das hört man erst, wenn man ihn an den Reclocker hängt, bzw. einen besseren DAC wie den Master 7 hört - und wenn die Raumakustik stimmt.


4. Fazit

Ich denke, es ist aus meinen Klangeindrücken ersichtlich geworden, dass mich der Master 7 am meisten beeindruckt von allen bisher gehörten DACs. Ich kann im einzelnen nicht sagen, ob es die Detailfülle ist, die Ausleuchtung im Höhenbereich, die Räumlichkeit, die tonale Stimmigkeit. Es ist die Gesamtheit aller dieser Parameter, die ihn nach meiner Einschätzung zum besten DAC in der Zweitausendeuro-Klasse macht.

Was die spartanische Ausstattung in Sachen Bedienung anbelangt: Der Master 7 kann nur DAC, das dafür aber sehr gut. Am Anfang habe ich ganz klar die Auskunftsfreudigkeit eines T+A DAC 8 oder eines Yulong DA8 mit ihren Status-LEDs und ihren Displays über Samplerate, Lock, Filtereinstellungen etc. vermisst. Aber ich gewöhne mich mehr und mehr daran, dass es da nichts zu schauen gibt, sondern nur zu hören - das jedoch mit großem Genuss...

Grüße
Fujak
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Franz
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Beitrag von Franz »

Toller Erfahrungsbericht, macht Freude, sowas zu lesen. Deine Erfahrungen mit externen Vorverstärkern teile ich zur Gänze.

Du scheinst für dich nun den passenden DAC gefunden zu haben. Hab viel Hörvergnügen damit. :cheers:

Gruß
Franz
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Hallo Fujak,

weisst Du wie die 8 DA-Chips miteinander verschaltet sind bzw. gibt es da irgendeine Info dazu?
Und wie läuft das mit 192 kHz, wo die PCM1704UK Chips bis 96 kHz spezifiziert sind? Wird da also heruntergesampelt?

Grüsse
Uli
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axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Hallo Uli,

das geschieht folgendermaßen:
The PCM1704 decoder chip is a curious beast. NOS mode realises the theoretical sampling frequency of 768khz. When enabled, oversampling is calculated off-chip, in this case by the DSP-1. Kingwa advises the 8x oversampling mode with -130db stopband attenuation to sound best (there’s that word again), with which the user is restricted to a glass ceiling of 96khz sampling frequencies. Do the maths: 8 x 96khz = 768khz.
digitalaudioreview

Cheers
Kai
Juergen192
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Beitrag von Juergen192 »

Hallo Fujak,

auch von meiner Seite ein dickes Dankeschön für diesen wahrlich ansprechenden Bericht. Du bringst es sehr gut nachvollziehbar für den Kopf (Technik) und den Bauch (Emotion) auf den Punkt. So empfinde ich 'Ankommen'. Berichte wie der Deine zeigen, daß es machbar und lohnenswert ist, sich auf den Weg zu begeben.

Optimierungspotential finden wir im Zeitverlauf ja immer, dafür leben das Hobby und wir ja auch ein Stück weit. Doch hier scheint ein Haltepunkt erreicht, man kann getrost verweilen und geniessen.

Danke für all Deine Mühen und weiterhin entspanntes Hörvergnügen!

Viele Grüße
Jürgen
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cantusfirmus
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Beitrag von cantusfirmus »

Vielen Dank für diesen wunderbaren Bericht!
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Uli,

zu Deiner Frage darf ich Kingwa zitieren:
Kingwa from Audio-GD hat geschrieben:Even though the PCM1704 PDF declare the PCM1704 supports up to 96KHz / 24bit, highest word clock input is 768KHz.
In fact the PCM1704UK can support 192KHz / 24bit at 8X oversampling (USB or I2S model), the word clock input is 1.536MHz, as high as ESS9018.
Im Klartext: Der PCM1704 UK wurde zwar mit 24/96 spezifiziert, kann aber bei entsprechender Wordclock-Rate bzw. entsprechendem Oversampling auch bis 24/192 und darüber.

Am USB- oder I2S-Eingang kommt eine Wordclock mit 1.536 kHz zum Einsatz, die bei 8-fach Oversampling 24/192 und bei 4-fach Oversampling 32/384 kann. An den SPDIF-Eingängen kommt eine Wordclockrate von 768 kHz zur Anwendung, sodass 24/96 bei 8-fach Oversampling und 24/192 bei 4x Oversampling möglich ist.

Grüße
Fujak
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo,
Der von Kingwa empfohlene Teamplayer für Aktiv-Lautsprecher ist somit der Vorverstärker Master 1 (der auch eine Fernbedienung aufweist). Wenn man den ebenso aufwändigen Aufbau und die technischen Daten dieses VV anschaut, dann wirken die Aussagen im Head-fi.org-Forum nachvollziehbar, dass diese Kombination die Creme de la Creme einer DAC-VV-Kombination darstellt. Dieser VV liefert bis zu 9.5V über RCA und bis zu 19V über XLR an Ausgangsspannung bei 10 Ohm Innenwiderstand, was etwa dem 5-fachen Wert eines normalen Ausgangs entspricht - das müsste reichen...
das Entscheidende hier ist die Anbindung an den VV über das hausinterne ACSS X1, sprich Stromeingang.

Gruß

Bernd Peter
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Bernd Peter,

Du sagst es. Da steckt eine Menge potenzieller Klangvorteil gegenüber der konventionellen Kabel-Verbindung drin.

Grüße
Fujak
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Tinitus
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Beitrag von Tinitus »

Hallo,

falls es von Interesse ist. Bei Audio GD gibt es zur Zeit einen Ausverkauf der Wandler mit PCM1704 Chips. Vom Master 7 sind angeblich noch ca. 100 Stück auf Lager. Vielleicht auch noch einige bei diversen Zwischenhändlern, aber bei deren Lieferzeiten sieht es so aus als ob die nichts am Lager haben.

Der Master 7 ist auch das einzige Gerät das vom Weihnachtsrabatt ausgeschlossen ist.

Gruß
Uwe
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Uwe,
Tinitus hat geschrieben:falls es von Interesse ist. Bei Audio GD gibt es zur Zeit einen Ausverkauf der Wandler mit PCM1704 Chips.
Kingwa arbeitet schon seit Monaten an einer Alternative, nachdem die Möglichkeiten, noch an PCM1704-Chips zu betriebswirtschaftlich vertretbaren Preisen heranzukommen, absehbar sind. Ich bin gespannt, für welchen Chip er sich bei seinen Flaggschiffen entscheiden wird. So wie ich ihn verstanden habe, wird es wohl noch eine Weile daueren.
Tinitus hat geschrieben:Der Master 7 ist auch das einzige Gerät das vom Weihnachtsrabatt ausgeschlossen ist.
Aus gutem Grund...

Grüße
Fujak
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Juergen192
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Beitrag von Juergen192 »

Edit Moderation: Die nachfolgenden 4 Beiträge sind aus dem Thread Treffen der PC-Audio-Fraktion abgetrennt. Dort findet sich auch noch eine treffender Vergleich von Master 7 zu einem preiswerteren Modell von Audio-GD (NFB 10ES32): http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic. ... 463#p77463


Hallo Christian,
die Aussage von Bernd Peter als bekennendem J.J. Cale Fan hat mich als langjährigen J.J. Cale Fan neugierig gemacht. Wie kommt man denn an den Master 7? Nur Direktbestellung mit Zoll etc.?

Beste Grüße
Jürgen
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Jürgen,

ich bin zwar nicht Christian, besitze aber einen Master 7 und antworte Dir deshalb.

Es gibt 3 Wege:
Direktvertrieb über http://www.audio-gd.com
Europäischer Distributor Polen: http://www.interprojekt.pl
Europäischer Distributor Frankreich: http://www.audiophonics.fr

Die Produktion dieses Gerätes läuft allerdings wegen der immer höher gestiegenen Preise der darin verbauten Wandlerchips demnächst aus und wird dann nur noch auf Anfrage gebaut.

Hier findest Du alle weiteren Infos über diesen DAC: http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic.php?f=23&t=4451

Grüße
Fujak
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Juergen192
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Beitrag von Juergen192 »

Hallo Fujak,
vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich habe jetzt direkt mal den Anbieter in Polen kontaktiert.
Wünsche noch einen schönen Tag!
Jürgen
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acci
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Beitrag von acci »

Fujak hat geschrieben:Audio-GD Master 7


Herzstück der digitalen Platine ist neben den 8 Stück (jeweils 4 pro Kanal) D/A-Chips des Typs PCM 1704 UK der sogenannte DSP-1, ein Digitalprozessor, der u.a. für die Interpolation, Oversampling und Dithering zuständig ist.

Bild
Quelle: Audio-GD

Neben einem quadratischen Cyclone-Chip weist der DSP-1 mehrere Jumper auf, mit denen sich diverse digitale Parameter verändern lassen. Diese haben z.T. deutliche Auswirkungen auf die Klangcharakteristik, weshalb ich sie hier kurz darstelle:
  • PLL Setting: Active / Bypass
    Ist das Taktsignal der Programmquelle eher unsauber (verjittert), kann man hier eine zusätzliche PLL-Stufe einschleifen. Ist das angelieferte Musiksignal hingegen sauber, sollte man hier Bypass wählen. Klanglich wirkt sich der Bypass dahingehend aus, dass die Bühne transparenter, luftiger und weiter wird. Aktiviert man die Option, wirkt alles ein wenig kompakter. Ich kenne diese Funktion auch vom Yulong DA8 - mit ähnlichen Auswirkungen. Dort wird diese Funktion "Jitter-Eliminator" genannt.
  • Oversamplingrate: 1x (NOS) / 2x / 4x / 8x.
    Dies verändert die Klangcharakteristik deutlich. Es gibt eine eingeschworene Fangemeinde, die auf NOS-DACs schwört wegen des natürlicheren Klangs. Ich teile diese Auffassung zumindest beim Master 7 nicht. Hier klingt der NOS-Modus zwar sehr detailliert aber irgendwie grobkörniger, fast rauh und scharf - zugleich aber in den Höhen etwas dumpfer. Für mich klingt das 8-fach Oversampling am natürlichsten.

    In der nachfolgenden Grafik kann man die Auswirkungen auf den Frequenzgang sehen:

    Bild
    Quelle: Audio-GD
  • Filtereinstellungen: Stopband Attenuation -130dB / -90 dB / -50dB
    Die Auswirkungen auf den Klang sind für mich subtiler Natur. Erschwert wird dies dadurch, dass ich durch das Umstecken der Jumper keinen direkten - das heißt zeitnahen - A/B-Vergleich ermöglichen kann. Ich finde, dass das Klangbild von -50dB hin zu -130dB zunehmend ruhiger wird. Was der Sinn einer Einstellung auf -50dB sein könnte, hat sich mir nicht erschlossen. Mit -130dB klingt es für mich am stimmigsten. Messtechnisch stellen sich die Unterschiede folgendermaßen dar:

    Bild
    Quelle: Audio-GD
  • Dither: Active / Inactive
    Dither ist in meinen Augen ein Muss, wenn es natürlich klingen soll - eine Art Finishing bei der Politur des Klangs.
Insgesamt lohnt ausführliches Experimentieren, um die Einstellung zu finden, die dem eigenen Hörempfinden am ehesten entspricht. Die klanglichen Unterschiede sind deutlicher hörbar als die Filtereinstellungen beim T+A DAC 8 und erst recht beim Musical Fidelity M6 (bei letzterem stand ich meist vor der Frage, ob ich Unterschiede bei unterschiedlichen Filtern höre oder sie mir lediglich einbilde).


Grüße
Fujak

Hallo Zusammen,

ich möchte bei meinem Master 7 gerne mal mit den Jumpereinstellungen experimentieren, aber ich verstehe nicht wie das geht.
Hat jemand Bilder von anderen Jumpereinstellungen und der dazugehörigen Erklärung??
Z.B wie muß der Jumper stecken bei NOS und einem anderen Filter

Gruß Bert
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