ATX-Netzteil (Haswell)

Eunegis
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ATX-Netzteil (Haswell)

Beitrag von Eunegis »

Moin Leudde,

ich überlege, ob ich durch geschickte Auswahl eines ATX-Netzteils klanglich wahrnehmbare Jitter-Verbesserungen erzielen kann. Daß ich gehörmäßig jittersensibel bin weiß ich schon (praktisch getestet).

Nun ist die Dikussion ja hinlänglich bekannt darüber, ob computerinternes Jitter nun relevant ist, oder ob das erst beim nächsten Wandlungsschritt (z. B. Formatwandlung USB->SPDIF oder D/A-Wandlung) zum tragen kommt. Die Theorie sagt vielleicht eher, computerintern sei es nicht relevant, der gehörten Praxis nach scheint es doch relevant zu sein. Ich meine, man hört es. Soll aber hier nicht prinzipiell diskutiert werden.

Wie auch immer: es gibt ja inzwischen einige Haswell-zertifizierte ATX 2.3- und 2.4-Netzteile. Die Messungen über Ripple und Noise, die man bei Tests im Internet nachlesen kann, sind sehr inkonsistent. Ein Beispiel: ein BeQuiet L8 300W wird in einem Test mit ~8 mV Ripple im Niedriglastbereich angegeben, im anderen Test mit ~20-25 mV (was ein gängiger Wert zu sein scheint). Außerdem wird von sog. High-End-Netzteilen geredet, die bessere Bauteile haben, in Messungen aber häufig schlechtere Ripple/Noise-Werte. In Sachen Spannungsstabilität haben sie alle keine ernsten Probleme, scheint mir.

Auch Pico-PSUs scheinen so um die 10 mV Ripple zu haben.

Kann jemand Expertise vorweisen?
Welches moderne ATX-Netzteil ist im Hinblick auf Computeraudio zu empfehlen (microATX-Board, onboard-Grafik, Haswell, SSD+3,5''HDD, USB-Audio)?

Gruß,
E.
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Eunegis
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Beitrag von Eunegis »

Um mir mal wieder selbst zu antworten:

Plex Linear Power Supply:

http://www.hd-plex.com/fanless-ATX-power-supply

Hat jemand Erfahrungen?
Kennt jemand Alternativen, ggf. aus Europa?

E.
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freezebox
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Beitrag von freezebox »

Hallo E.

Interessantes Thema. Allerdings verstehe ich nicht, wieso diese PSU so gut sein soll...der Ripple ist für den DC-DC Converter mit 30-70mV angegeben, was mir relativ hoch scheint..

Grüße,
Jörn
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Eunegis
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Beitrag von Eunegis »

Hi Jörn,

für die 250W-Version sollen es sogar 120 mV sein, was allerdings genau der ATX-Spezifikation entspräche. Das klingt, als sei es nicht der real gemessene Wert. Ich muß da nochmal per Email anfragen.

Und vielleicht reißt man bissl was raus mit dem zugehörigen, vielleicht noch nicht verschiffungsbereiten externen linearen Netzteil:

http://www.hd-plex.com/blog/htpc-hardwa ... io-market/

Oder hat jemand eine bessere Idee bzw. Erfahrung?
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freezebox
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Beitrag von freezebox »

Die Corsair PSU scheinen recht gut zu sein..hier ein Test. Allerdings etwas überpowert und mit Lüfter..

http://www.jonnyguru.com/modules.php?na ... y&reid=153

oder:

http://www.jonnyguru.com/modules.php?na ... 2&reid=113

Ansonsten gibt es noch diverse Versuche mit Labornetzteilen:

http://www.stereo.net.au/forums/index.p ... -music-pc/

und:

http://www.audioasylum.com/forums/pcaud ... 75261.html

Was ich mich frage, wie wäre denn eine Filterung jedes Spannungsteiles mit dem Filter von Daniel? Damit sollte man doch den Restrippel erheblich reduzieren können, oder?

Grüße,
Jörn
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Eunegis
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Beitrag von Eunegis »

Ich habe gerade vom Ulli diesen Tip hier bekommen:

http://www.teddypardo.com/powersupplies/teddy12-4.html

Sehr interessant.
Teurer, aber scheinbar verfügbar.
Nachteil wäre, daß man's immer extra hinten einschalten muß.
Ich weiß nicht wieviel Strom solche Teile ziehen, wenn man sie einfach immer an läßt (mache ich mit meinem Sub auch - zieht 7 W im Leerlauf).

Man könnte das mit einer PicoPSU XT 160 DC-DC kombinieren, z. B.:

http://www.minipc.de/catalog/il/1655?gc ... 3gode08AYQ

Allerdings hat letztere nur einen SATA-Anschluß und einen Molex-Anschluß.
Ich für meinen Teil z. B. muß eine SSD, eine HDD-3,5'', ein DVD-LW und drei gedrosselte 120 mm Lüfter (könnte ich vielleicht auf den einzelnen CPU-Lüfter reduzieren) zusätzlich zum microATX mit Haswell in Gang bekommen (vielleicht später noch eine SAT-Karte dazu - hüstel, hüstel...)

Löppt dat mit der 160er Pico? Wenn ich die SSD ans SATA hänge und alles andere ans Molex?
Nach allem, was man in anderen Threads hier so lesen kann, könnte vielleicht sogar die Stromversorgung der musiktragenden HDD von Bedeutung sein (evtl. sogar mehr als die der systemtragenden SSD? => HDD exclusiv ans SATA?), und ein Lüfter dürfte auch ein wenig Schmutz einstreuen.

@Jörn:
welcher Filter von Daniel ist das? Wäre der für nicht-Elektroniker geeignet, oder wäre das höhere DIY-Kunst?
Die Sache mit den Labornetzteilen ist nicht wiklich paraktikabel oder gar Wohnzimmertauglich, würde ich meinen. Das hatten wir im Zusammenhang mit cMP² schon mal, und es war aus meiner Sicht das größte Handycap (größer noch als das komplizierte Softwaresystem).

Eunegis
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ESM
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Beitrag von ESM »

Hallo Eunegis,

ich hab mir vor einiger Zeit ein Seasonic X-400FL Fanless zugelegt. Weniger wegen Ripplereduzierung sondern, weil ich einfach ein gutes, lüfterloses Netzteil gesucht habe, welches nicht "klingt". Und? ja, es klingt in jeder Hinsicht nicht!

Bei der Suche habe ich erfahren, dass es zudem eine recht ordentliche Stromversorgung liefert.

http://www.computerbase.de/artikel/netz ... fanless/8/

btw. Ripple ist nicht immer=Ripple. Je nach dem wer, wie, bei welcher Last misst, kommt das gewünschte ("gängige") Ergebnis raus. :wink:

Gruß Erwin
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Eunegis
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Beitrag von Eunegis »

Hallo Erwin,

ja, das ist für ein typisches ATX NT offensichtlich ein sehr guter Vorschlag. Hast Du Klangvergleiche gemacht? Ich gehe allerdings davon aus, daß man solche Stromversorgungsspielereien nicht direkt hört, sondern daß am ehesten die gefühlte Langzeithörbarkeit verbessert wird. Konntest Du da etwas feststellen?

Die Tests dieses NTs sind bzgl. ihrer Meßwerte widersprüchlich, bzgl. ihrer Bewertungen aber top. Das entspricht Deiner Einschätzung und auch meinem schon eingangs geäußerten Verdacht, daß die Ripple-Messungen Probleme mit sich bringen. Sie hängen vielleicht ziemlich deutlich von den verwendeten Instrumenten ab.

http://www.tomshardware.de/fotostrecken ... -png-.html

http://www.hardwareluxx.de/index.php/ar ... ml?start=2

http://www.hardocp.com/article/2010/08/ ... uANMxCIVD8
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ESM
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Beitrag von ESM »

Hi Eunegis,

nein, ich habe keine intensiven Hörtest gemacht. Ich bin auf jeden Fall nicht weniger zufrieden, als mit dem alten NT. Ich höre dennoch erstmal genauer hin, wenn ich was am System ändere. A/B Vergleiche sind natürlich auch schwierig, wenn man von NT auf NT wechselt, dauert das. Hab ich also nicht gemacht, bzw. genau nur ein Mal, und zwar beim Umbau. Die Unterschiede wenn es sie gibt, sind bei diesen Maßnahmen max. subtil.

Auch über die Langzeit bewertet ist sowas höchst subjektiv und ich habe über die Zeit in kurzen Folgen viele,weitere Änderungen gemacht, die es unmöglich machen, eine Einzelmaßnahme noch objektiv zu bewerten.

Gruß Erwin
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freezebox
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Beitrag von freezebox »

Hallo Eunegis,

Ich meine diesen Filter hier, echt kein Hexenwerk:

http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic. ... 315#p53315

Grüße, Jörn
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Gionni
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Beitrag von Gionni »

Habe mir das sharkoon wpm400 bronze bestellt,die ripple werte sind ganz gut, teilweise unter 10mv.
Im computerbase vergleich ist das netzteil ganz weit oben.
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Giovanni,
Gionni hat geschrieben:Habe mir das sharkoon wpm400 bronze bestellt,die ripple werte sind ganz gut, teilweise unter 10mv.
Im computerbase vergleich ist das netzteil ganz weit oben.
Ich möchte Deine Vorfreude nicht schmälern, aber wirklich gute Netzteile bewegen sich im zweistelligen µV-Breich. Das hört man auch (und leider spürt man es auch im Geldbeutel :( ).

Grundsätzlich aber sind Deine Überlegungen natürlich richtig, dass ein guter Audio-PC mit einer guten Stromversorgung steht und fällt.

Grüße
Fujak
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Gionni
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Beitrag von Gionni »

Das sharkoon kostet 46euro inkl.versand.
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Gionni
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Beitrag von Gionni »

Hallo fujak ich finde man sollte generell die eingangsspannung nicht überbewerten, die spannungsregler und deren glättung auf der platine sind hauptsächlich klang bestimmend.
0mv welligkeit am eingang bedeutet demnach nicht viel.
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Da stimme ich zu, Verkabelung zur Anwendung hat Innenwiderstände und Induktivität, da ist Kompensation an Verbraucher angesagt, um den vollen Nutzen aus den Gegebenheiten zu ziehen.
LC-Kombinationen hatte man früher bei Philips in den guten Digitalgeräten praktisch nah dran bei jedem Chip in der Versorgungsleitung. Wenn die Glimmerkondensatoren doch bloß nicht so größ wären...
Heute wird fast alles in China billig produziert, und jedes eingesparte Bauteil trägt zum Reichtum des Produzenten bei.
Grüße Hans-Martin
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