Linn Exakt-System

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Salvador
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Linn Exakt-System

Beitrag von Salvador »

Hallo zusammen,

gestern konnte ich auf einer Hifi-Messe in Lübeck zufällig der Deutschlandpremiere des neuen Linn Exakt-Systems beiwohnen. Das habe ich Linnianer natürlich genutzt, um dem armen Vertriebsmenschen ein Loch in den Bauch zu fragen. Hier die Infos für euch:

Das Exakt besteht aus zwei Komponenten, nämlich dem Klimax DS Exakt als Daten-Hub und den Klimax 350 Exakt-Aktivlautsprechern.
Der Klimax DS Exakt sieht dem Klimax DSM sehr ähnlich, unterscheidet sich aber im Wesentlichen dadurch, dass er keine Analogausgänge mehr hat, sondern an dessen Stelle sind nun jeweils ein symmetrischer und ein asymmetrischer Eingang. Diese werden sofort intern A/D-gewandelt. Laut Linn-Vertrieb sieht Linn dies ab sofort als klanglichen Königsweg für Analoggeräte, auch für den LP12, also nach dem PhonoPre erfolgt direkt die Wandlung auf Digital im Exakt. Wenn ich das mal weiterspinne, wozu braucht es dann noch eine Klimax Kontrol Vorstufe? Wohl gar nicht. Linn Klimax DS(M) und Klimax 350A wird es aber weiterhin geben.
Der zweite Unterschied besteht darin, dass der Klimax Exakt DS nun vier Ethernetausgänge besitzt, von denen ein (oder zwei?) als digitale Stereoausgänge benutzt werden, um die Aktiv-LS anzusteuern. Linn verwendet dazu ein neues selbst entwickeltes Datenübertragungsprotokoll. Auch sollen die Aktivlautsprecher miteinander per Funk kommunizieren, um sich zu synchronisieren. Die anderen Ethernetausgänge bleiben zunächst ungenutzt, sollen zukünftig after nach entsprechendem Softwareupdate des Hubs auch Multikanal unterstützen. DSD-Unterstützung gibt es derzeit noch keine, weil Linn darin keinen Sinn sieht, dies wird aber ebenfalls durch ein Softwareupdate für die Zukunft nicht ausgeschlossen.

Die Klimax 350 Exakt-Lautsprecher besitzen eine digitale aktive Freuquenzweiche und beherbergen laut Vertrieb nun auch den Streamer (oder, bei genauerem Nachdenken, vielleicht nur einer der beiden LS, der andere wird dann per Funk versorgt, hatte leider vergessen mir den Etherneteingang am LS genauer anzuschauen), zumindest aber wohl den D/A-Wandler für das per Ethernet eingehende Digitalsignal. Laut Vertrieb ist keine DSP verbaut, es gäbe aber, und das sei innovativ und bemerkenswert, eine softwarebasierte, eigens von Linn erstellte Lösung, anhand derer sich per App einige Grunddaten zum Hörraum eingeben lassen und die klangliche Abstimmung der Lautsprecher beliebig nach Gehör einstellen lässt. Dies beinhaltet sogar auf meine konkrete Nachfrage hin die Beeinflussung des Abstrahlverhaltens der 4K-Mittelhochtoneinheit. Diese strahlt nähmlich sehr weit ab, was zwar für einen breiten Sweetspot sorgt, aber ein wenig die Ortungsschärfe aufweicht (meine Meinung/mein Eindruck zu der normalen 350A, die ich bereits zweimal hören konnte, war auch hier so). Worin hier dann genau die Unterscheidung zu einem DSP ("Nein, das kann ja jeder!") liegt, hat sich mir aber nicht erschlossen.

Das System war erst am Vortag neu aus der Kiste aufgebaut worden und gerade die LS hätten vielleicht noch Einspielzeit gebraucht. Der Bass war trotz Servoregelung auf der fülligeren, unkonturierteren Seite und wäre vielleicht etwas präziser bei gegebener Einspielzeit gewesen, insgesamt ist das aber ohnehin der zweite (und dabei bleibt's) Kritikpunkt an den LS, so wie ich das auch von den 350A kenne, der Bass ist mir etwas zu fett. Ansonsten war der klangliche positive Eindruck wie gewohnt, ich gehe davon aus, dass wir im Wesentlichen ohne Raumkorrektur auf den Hörplatz gehört haben. Extrem farbreiche Wiedergabe, tolle Stimmwiedergabe und sehr, sehr klar, bei breitem Sweetspot und etwas diffuser Ortung und dickem Bass also.

Gezeigt wurden auch zwei Info-Videos zu Exakt, die es auch auf der Linn-Homepage zu sehen gibt.
Kostenpunkt des Systems sind 60.000 Euro, also etwa dieselben Preise wie für den Klimax DSM und die 350A.
Insbesondere die Details zum proprietären Ethernetübertragungsprotokoll, zum in den LS verbauten Streamer, zu der Raumanpassung ohne DSP, und zur A/D-Wandlung im Hub lassen gespannt in die Zukunft schauen, wie das technisch überhaupt umgesetzt wurde und wie praktikabel es ist und welche klanglichen Vorteile sich ergeben.
Auf Nachfrage sei es nicht ausgeschlossen, dass Exakt auch Anwendung auf günstigere LS-Systeme finden könnte (Akubarik), dies werde derzeit aber erst noch intern abgewogen.
Ich bedanke mich bei dem netten Linn-Team für die nette Präsentation und geduldige Beantwortung der Fragen sowie einige nette Anekdoten aus dem Linniversum!

Schöne Grüße,
Andi
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Salvador
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Beitrag von Salvador »

Hier gibt es noch ein paar weitere Infos:

http://www.audio.de/news/linn-praesenti ... 49176.html

http://www.linn.co.uk/

http://www.klangstudio.de/276.html

Verbesserungen/Ergänzungen meinerseits bereits:

Es ist ein Klimax Exakt DSM, kein DS (ich schrieb ja bereits, er basiert eher auf dem DSM).
Die 350er haben ein 3k array, kein 4k, hatte den Tiefmitteltöner mitgezählt.
Man kann alte 350er auf Exakt upgraden und erhält dazu dann auch den Exakt DSM. Das dürfte eine wahre Schwemme an dann nicht mehr benötigten Klimax Kontrol geben. Für Analogos bestimmt dann eine günstige Gelegenheit....
Der Exakt DSM streamt zwar, gibt das Digitalsignal aber über Exakt Link nur aus, die Wandlung erfolgt dann in der Box vor den Endstufen (aber wohl nach der Exakt Engine, und die ist es, die die Raumanpassung, die Chassisangleichung, die Boxensynchronisation erlaubt). Die digitale Frquenzweiche soll phasenlinear sein. Ich vermute, im Exakt DSM ist der D/A -Wandler durch den A/D-Wandler ersetzt worden, genau an der Stelle sind nämlich auch die Analogeingänge.

Der Exakt link könnte auch von erheblichem Potential sein, schließlich bevorzugt Linn diesen nun vor einer Wandlung im DS und anschließender Analogausgabe, und gibt stattdessen vom Streamer digital aus, um an anderer Stelle D/A zu wandeln. Nun ist das nichts Neues, asynchron USB hin, SP/DIF durch Reclockerkaskade her, aber gerade von Linn, ausgehend vom Klimax DS(M), bei dem die Wandlung direkt hinter der Clock erfolgt (und demnach auch keine jitterbehaftete Digitalausgabe nötig ist/war), überrascht mich das doch sehr und lässt so einiges an Jitterarmut für diesen neu entwickelten, proprietären Übertragungsweg erwarten! Man darf in der Tat gespannt sein!

Ich bin wirklich auch gespannt, mal ein solches eingemessenes Paar unter Wohnraumbedingungen zu hören. Wenn man den Bass knackiger stellen kann und die Abstrahlung fokussieren, dann wäre das wirklich was!

Andi
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Lefreck
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Beitrag von Lefreck »

Hallo Andi,
Ich denke Du hast das EXACT ziemlich gut erläutert, besten Dank dafür... Einiges ist mir ( und bestimmt anderen auch) noch ziemlich unklar, so z.B. eine Raumanpassung ohne Raumeinmessung. Klar, das geht bei Linn ja über Tunedem, oder wie sie das nennen. Bei der Vorstellung des Systems zum Anlass des 40. Firmenjubiläums waren die Besucher wohl durchweg begeistert, aber mir ist, abgesehen davon, dass ich es mir momentan sowieso nicht leisten könnte, ein solch geschlossenes System nicht geheuer...
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Salvador
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Beitrag von Salvador »

Hallo Thierry,

so wie ich das verstanden habe kann man zunächst mal ein paar Eckdaten zu den Raumdimensionen eingeben. Dann werden die LS so gut wie es möglich ist im Raum positioniert, auch wenn das freistehend ist und das so im Wohnzimmer später nicht vorgesehen ist. Man muss dann wohl auch noch die Position der Speaker im Raum und den Hörplatz angeben.
Im nächsten Schritt kann man dann nach Gehör die LS einstellen, wie das für einen subjektiv gut passt.
Anschliessend kann man dann die LS da hinstellen, wo man möchte, z.B. wieder näher an die Wand, gibt die neue Position ein, und das System versucht dann, den Klang so wie er vorher war, für die neue Position zu berechnen, ohne dass man viel oder überhaupt nachverbessern muss.
So habe ich das verstanden, aber man wird sehen, ob das alles so überhaupt stimmt oder ob ich es falsch verstanden habe. Die Vorführung konnte nicht wirklich die Vorteile oder die Anwendung des Systems aufzeigen, die standen nur da und haben gespielt. In jedem fall sei das empfindlichste Messinstrument das Ohr und mit dem solle der Kunde das System dann einstellen. Damit ist übrigens ja ganz klar auch schon mal gewährleistet, dass es gefällt, denn ein neutrales Ergebnis muss nicht unbedingt ein subjektiv wohlklingendes sein!
Der Mittelhochtonbereich war aber wirklich ganz aussergewöhnlich klar und transparent. Ob das noch mehr der Fall war, als bei der Vorführung, bei der ich einen Klimax DSM an der 350 teilaktiv mit jeweils einer Solo dran gehört habe, das kann ich nicht sagen. Eine klanglich extrem enge Verwandschaft war natürlich da.

Beste Grüße,
Andi
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Funky
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Beitrag von Funky »

Hallo Andi,

als Besitzer einer A350 mit KDSM kann ich mich dem anschliessen, dass die Linn Systeme (wie jedes mit vielen aktiven Bauteilen versehene Gerät) eine längere Einspielzeit benötigt.

In den ersten 2 Wochen hätte ich die A350 am liebsten wieder hergegeben. Dicker aufgedunsener Bass, der Klang hing am Lautsprecher, wenn auch schon sehr transparent in der Darstellung. Aber Musik wollte ich das zu diesem Zeitpunkt nicht nennen. Ich war damals echt sehr frustriert, da der Vorgänger (eine vollaktive Kaber) die A350 vom Temperament und der Schnelligkeit einfach an die Wand spielte)

Mein Händler richtet mich dann wieder auf denn es bedarf einer sehr genauen Aufstellung ( die Spikehöhe spielt eine zentrale Rolle und der Neigungswinkel der Box, ob nach vorne oder eher nach hinten, da spielen 2-3 Grad eine grosse Rolle, gerade was die Raumanregung durch den Bass angeht.) um dieses Biest in den Griff zu bekommen. Raumtuningmassnahmen müstenn gerade in meinem Raum aufgrund der Basspotenz vorgenommen werden (meine läuft auch "nur" bis 40 Hz und - 2DB Anpassung trotz meiner Bassfallen in den Raumecken). Dann aber, nach diesen Massnahmen und Minimum 6 - 8 Wochen Einspielzeit, st der Bass federleicht, extrem durchhörbar und farbig - klingt nun eher nach einer optimierten 2 Wege Konstruktion mit schlankem aber sehr schnellem Ansprechen im Bereich unter 200 Hz.

Insofern schade, dass das System nicht seine "volle" Qualität entfalten durfte. Für Linn Digitalisten sicher der konsequenteste Weg, jeglichen Jitter, bei gleichzeiter Kompensationsmöglichkeit von Raum- und Chassisunterschieden, aus dem Signalweg zu halten und zum Kern der Musik vorzustossen (soweit das Digital nun mal möglich ist). Wird sich zeigen ob ein solches geschlossenes "Ecosystem" sich durchzusetzen vermag. Nachdem was ich von Linn gewohnt bin, wird es sicher ein grosser Schritt Richtung musikalischer Durchdringung sein, was digitale Formate angeht.

Als Vinylist wird das aber nicht mein Weg sein . Einer Digitalisierung meiner LP12 Signale werde ich auch durch LInn nicht zustimmen. Die Unterschiede sind da einfach zu gross - aber das ist mal wieder eine andere Sache und da kann Carlos (Seth) vielleicht mehr dazu sagen, da er vor ein paar Monaten bei mir zu Besuch war. Insofern wäre für mich die die neue Zarge aus 40 Jähriger Wiskyfass Eiche (am besten mit Inhalt) für den LP12 eher ein Investment neben dem neuen Tonabnemer Kandid.

Werde mir das Konzept sicher mal in Ruhe anhören, aber nur dann, wenn ich weiss, dass das System eine entsprechende Einspielzeit hinter sich hat.

Just my 2 cents

Rainer

Aber (und das werde ich sicherlich auch machen)
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Funky
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Beitrag von Funky »

Gruesst Euch,

in folgendem Link hat Keith Robertson von Linn den Aufbau von Exakt dargestellt. Daraus wird ersichtlich, dass es nicht nur das geschlossene Exakt Ecosystem gibt, sondern auch eine "flexiblere" Herangehensweise.

http://forums.linn.co.uk/bb/showthread. ... ight=Exakt

highfidelen Gruss

funky
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quaternione
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Beitrag von quaternione »

...
Das System war erst am Vortag neu aus der Kiste aufgebaut worden und gerade die LS hätten vielleicht noch Einspielzeit gebraucht. Der Bass war trotz Servoregelung auf der fülligeren, unkonturierteren Seite und wäre vielleicht etwas präziser bei gegebener Einspielzeit gewesen, insgesamt ist das aber ohnehin der zweite (und dabei bleibt's) Kritikpunkt an den LS, so wie ich das auch von den 350A kenne, der Bass ist mir etwas zu fett. Ansonsten war der klangliche positive Eindruck wie gewohnt, ich gehe davon aus, dass wir im Wesentlichen ohne Raumkorrektur auf den Hörplatz gehört haben. Extrem farbreiche Wiedergabe, tolle Stimmwiedergabe und sehr, sehr klar, bei breitem Sweetspot und etwas diffuser Ortung und dickem Bass
...


Hallo Andi,

In drei Wochen habe ich das Vergnügen, die Anlage bei mir zu Hause zu vergleichen...freu mich schon drauf

Deine Kommentare zum Höreindruck, insbesondere zum Bass, decken sich gut mit meinen Eindrücken.
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quaternione
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Beitrag von quaternione »

Hallo,

seit heute habe ich das Exakt System bei mir zum Testen stehen. Ich mache es mir jetzt mal einfach und kopiere hier meine ersten Eindrücke für die, die es interessiert vom Linn Forum, daher in Englisch. Ich hoffe, das ist ok, ansonsten einfach melden. :D
quaternione im Linn-Forum hat geschrieben:Today my dealer installed an Exakt system at my place. I've got it over the weekend until he will pick it up again on Monday.

So I will do a number of comparisons over the next two days.
As these are my first Linn Speakers I can't really compare it to the non-Exakt Linn Systems but it may be interesting for some anyway.

Let me start with stating that I was impressed with how seriously the system was installed and finetuned until the dealer and the guy from Linn were happy with the result. (I insisted on keeping my system in place for easier comparison rather than moving them in a different room.)
Final step was to deal with room modes which was to a large degree an educated guess with additional try and error ;-)
It seems this is an area where there is a lot of potential for impovement in the provided SW accomodating the various room needs.

Here are my first impressions:
- there is significant more bass, but the result is not OK bass is going deeper and is stronger, the entire tonal balance has shifted. Everything has more substance without loosing clearity in the high frequencies. So it doens't sound darker, is sounds fuller.
- in some cases it is actually too much bass for my taste. I have to still find out whether that is related to the recording or the speaker or simply my taste. It is however not simply the amount of bass which is fine in most cases.
- Particularly when listening to drums it is amazing how easily and relaxed the system delivers the music. Each individual beat is clearly presented, no matter in what speed they come or what volume is requested.
- Which is true in general. Recordings where I felt in the past hmm, this could have a little bit more punch or the bass could be a bit stronger etc. are delivered effortlessly.
- The area where I like my current setup better (besides the bass as stated above) is the presentation of the stage. Transparency and ability to locate voices or instruments is OK but for my taste not great.
Now I know some don't care as long as the tonal balance is correct, but for me it is very important in order to create a great illusion.

Much more needs to be tested. How does the LP12 sound via the Exakt system? Is the Uphorik phonostage which I also got to test better than my Mark Levinson Phonostage? How much better sounds the Klimay DSM vs. the Akurate DS.

regards
Q.
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Salvador
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Beitrag von Salvador »

Hallo Q,

danke für den Bericht!
Im Wesentlichen scheinen sich Deine Eindrücke mit meinen zu decken, auch was die beiden von mir wahrgenommenen Schwächen betrifft, zu fetter Bass und eine etwas unpräzise Ortung.
Dass das System aber Spass macht, steht außer Frage!
Eine wichtige Frage bleibt aber nicht, was klingt besser, Linn Exakt oder LP12, sondern wie klingt der LP12 mit dem Exakt!

LG, Andi
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quaternione
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Beitrag von quaternione »

kommt morgen :)
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quaternione
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Beitrag von quaternione »

Salvador hat geschrieben:Hallo Q,

danke für den Bericht!
Im Wesentlichen scheinen sich Deine Eindrücke mit meinen zu decken, auch was die beiden von mir wahrgenommenen Schwächen betrifft, zu fetter Bass und eine etwas unpräzise Ortung.
Dass das System aber Spass macht, steht außer Frage!
Eine wichtige Frage bleibt aber nicht, was klingt besser, Linn Exakt oder LP12, sondern wie klingt der LP12 mit dem Exakt!

LG, Andi
Kurze Antwort, für meinen Geschmack in der Tat via Exakt eher besser als schlechter.
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quaternione
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Beitrag von quaternione »

ok, Day 2, mainly focusing on classical music.

The Exakt System does a lot of things right.
La Wally with Fernandez I never heard better or even close.
Knock out with Antolini is simply amazing and these are just two examples.

However, while imaging is good, it is not brilliant. They also lack some analytical capabilities but I might be able to live with it (maybe a little tweeking with the positioning would help or toeing in the speakers a bit).

What I can't live with though is the bass. It is not that I don't like bass or that it is simply too much. It has a tendency to become 'muddy', it overlays the medium and high requencies and takes by this important details away.
Not with every recording interestingly enough but in about 50-65% of the cases.

A different aspect is the presentation of the room information. While my speakers too a large degree provide the impression of the concert hall the 350 seem to bring their own room information with them.

Then I did some comparison of the Uphorik phono stage with my Mark Levinson one. Here the Uphorik is better, not very much but noticable and consistently.

Finally I listened to my LP12 via the Exakt System. Even if it is hard to say whether the LP12 sounds better with the additional two conversions without having an identical 'classical' System, I didn't miss anything when listening via the Exakt System, in fact I liked it better. Actually I also liked the LP12 better than 24 Bit (when comparing some recordings I have in both formats). And finally some of the aspects I didn't like with the Klimax speaker I mentioned before were gone, at least to some degree.

Q.
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quaternione
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Beitrag von quaternione »

Nach einem Tipp habe ich die Raum Akustik Korrektur ausgeschaltet. Jetzt ist das eine völlig andere Box.

Die Probleme mit dem Bass sind weg. So macht das Spaß...
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quaternione
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Beitrag von quaternione »

Nach drei Tagen mein Fazit:

nach Abschaltung der Raumkorrektur und mit ein bisschen anwinkeln klingt dieses System einfach nur phänomenal. Am besten gefällt sie mir mit Klassischer Musik. Wie spielerisch und musikalisch sie selbst mit komplexestem Material umgeht ist schon große Klasse.

Jetzt mal schauen, wie sich eine BM dagegen schlägt...

Q.
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Funky
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Linn Exakt Kette

Beitrag von Funky »

Guten Abend werte Forrenten,

von einem bisher klanglich nicht widerlegten Vinylist, eine Schreibe zu einer digitalisierten Kette - nämlich Linn Exakt, das hatte ich mir nicht träumen lassen (zu allerletzt von mir selbst)

Das soll jetzt nicht der übliche Veriss oder die übliche Lobhudelei werden. Sondern einfach, dass was sich in den letzten Monaten zu diesem System für meine Ohren ergeben hat.

Meine aktuelle Kette ist auch von Linn, und das bevorzugte Quellgerät ist ein LP 12 auf dem höchsten Stand mit optimalen Rahmenparametern (wie die nun auch immer genau aussehen). Den Streamer des KDSM betrachte ich als nette dreingabe, aber nach mehrfachen Ansätzen mit Hochbitformaten, bleibt er arbeitslos.

Ich hatte auf den Linn Foren viel überschwengliches von der neuen Linn Exakt Kette gehört (sowohl von der mittleren wie auch der Klimax). Das hatte sich bei 2 Hörterminen nicht bewahrheitet. Meine Kette zu hause klang immer dynamischer, rythmisch exakter, räumlich offener und transparenter. Das gilt auch für andere Hersteller wie die Grimm oder Avantgarde LS

Für mich hatte ich das intern schon abgehakt, aber dann gab es doch von einem Bekannten, den ich sehr schätze den Hinweis, sich das doch nochmals anzuhören. Es gibt wohl nicht viele Händler die in der Lage sind, das System so im eigenen Laden aufzustellen, dass es etwas besonderes ist (ansonsten gäbe es die beiden anderen Fälle nicht)

Deshalb möchte ich den Händler nun auch explizit nennen: Die Steiner Box in Erlangen - Hut ab !

Dort steht ein LP12, der schon verdammt nah am Optimum spielt, das Signal der eingebauten Phonostufe Urika wird dann via Exakt KDSM über dessen FPGA mit 32 bit Wortlänge über die proprietäre Signalkodierung an die Exakt LS per Ethernet gesendet.

Der Rest ist allen LS Digitalisten bekannt - Phasen / Chassis / Raummoden Korrektur - blablabla -

Aber was rauskommt, dass zählt.

Die gerippten CDs oder hochauflösenden Formate - na ja, das klingt bei mir auch nicht viel anders - eher sogar noch besser - aber dann war ich baff. Als ich meine Platten auflegte.

Ich vertrete schon immer die Meinung, dass gutes Vinyl jedem, aber auch wirklich jedem digitalen Medium überlegen ist (warum das so ist, ist mir mittlerweile egal, meine Ohren sagen mir das halt)

Nur, dass Vinyl soviel besser ist als der ganze digitale Kram, dass wusste ich bis heute auch nicht.

Erst die Digitalisierung zeigt die Überlegenheit der analogen Quelle (die muss halt wirklich gut sein) - in einem Aussmass, dass selbst mir neu ist - irgendwie ein Treppenwitz, aber wenn alle Lachen können ist ja auch was gewonnen.

Hoffentlich sind ein paar neugierig geworden. Wie gesagt, ich hatte zwei Vorführungen, wo ich danach geneigt war, dem rein analogen aktiven Weg treu zu bleiben. Das ist seit heute anders !

Wenn ein Händler das Exakt gut handlen kann (da braucht es doch viel Erfahrung) , ein superber LP12 da steht, dann geht grosses, aber ganz ganz grosses Kino auf.

Funky
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