Mir ist in diesem Forum aufgefallen, dass hier jede Menge getunt, gemoddet und gebastelt wird (und das ist auch gut so!) ABER der PC an sich in seinem Aufbau doch recht vernachlässigt wird.
Bei jedem klassischen Audiogerät legt der Homo Audiophilae Wert auf hochklassige Bauteile, einen sauberen Aufbau, stabile und saubere Spannungsversorgung etc. etc. Doch über den PC an sich wird hier selten ein Wort verloren dabei sollte auch hier die Regel gelten, was die Quelle nicht hergibt bringt einen auch der beste DAC/Speaker/AMP oder irgendein Kabel nimmer wieder.
Mir dünkt, hier werden die (man mag mich jetzt steinigen aber in etlichen Hörtests habe ich, und tatsächlich auch weniger audio-enthusiastische Zeitgenossen, unterschiede raushören können) Basics des PC-Aufbaus, was Spannungsversorgung, Netzwerk, Gehäuse, Mainboard, KABEL und Verkabelung etc. angeht sträflich vernachlässigt.
Einige Tipps...
Gehäuse:
Ein stabiles Aluminiumgehäuse ( wg. Abschirmung und Energiewirbelvoodoo ) sollte es sein ( z.B. von Lian-Li ). Kunststoff oder Weisblech sind für den guten Klang kontraproduktiv. Der geneigte Bastler bedämpft sein Alugehäuse ( Seitenteile ) noch mit entsprechenden materialien ( Gummi- , Bitumenmatten ) um Vibrationen entgegen zu wirken.
Mainboard:
Ein hochwertiges Produkt mit mehrphasiger Spannungsversorgung darf es sein ( z.B. ASUS, Gigabyte etc ). Wenn möglich sollten die Spannungswandler auf dem Board passiv gekühlt sein. Ebenso sollte man, wenn möglich, auf einen zweiten Netzwerkport, "Super"-Audiolösungen, WiFi-Module, 97 USB-Ports und integrierte Kaffemaschine
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CPU/Grafik:
Ein "durchschnittlicher" i5 von Intel oder ein Mittelklasse AMD sind ok...mehr braucht es nicht. Verzichtet aber auf den Gebrauch der integrierten Grafikeinheit. Eine dedizierte Graka der unteren Mittelklasse (passiv gekühlt) ist dem guten Klang zuträglicher. Auch hier: AMD oder nVidia ist Geschmackssache....
Speicher:
Einfach guten RAM in gewünschter Größe erwerben. Wichtig: immer vom selben Hersteller und selber Typ! Und beachte: 2x4 GB sind besser als 4x2GB!!!
Netzteil:
Wichtig wie kaum etwas anderes für guten PC-Klang auch wenn man es kaum glauben mag. Es sollte Laststabil sein, eine auch unter wechselnden Lastbedingungen konstante und "saubere" 12V und 3,3 V ausspucken. Wenn möglich ein passives Model von Seasonic zum Beispiel. Ein Netzteil der 750 - 1000W Klasse sind für einen Audio-PC nicht notwendig. 350W - 500W langen allemal.... ( ich bevorzuge BeQuite )
Netzwerk:
Empfohlen ist eine PCI-E Netzwerkkarte mit einem eigenen Prozessor (z.B. von Intel) zur Datenverarbeitung. Das "entlastet" die CPU und lässt der mehr "Zeit" sich um die Audiodaten zu kümmern.
Wireless-Lan nur für den der es WIRKLICH braucht.
HDD:
Wer kann und Geld wie Heu hat verbaut SSD's only. Für Normalverdiener empfehle ich eine SSD für das OS und die Audioprogramme und eine grosse Storageplatte. Bei der normalen HDD sollte man ein Modell mit geringer Energieaufnahme und ruhigem Lauf wählen. Höchsleitungen in Sachen Zugriffszeiten und Datenübertragungsrate sollten hier eine untergeordnete Rolle spielen.
CD/DVD/Blue-ray:
Da scheiden sich die Geister...alles Geschmckssache.
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Kühlung:
So "passiv" wie möglich. Auf PWM-Lüfter verichten, ebenso auf die automatische Lüftersteuerung des Mainboards. Ein guter Kühlkörper mit einem möglichst grossen und langsam drehenden Lüfter zur CPU-Kühlung sind angebracht. Und gebt ruhig 3-4 Euro mehr für eine gescheite Wärmeleitpaste aus. Ob eine zusätzliche Gehäusebelüftung von Nöten ist hängt vom Einzelfall ab.
Kabel:
Alle SATA-kabel etc. sollten so hochwertig wie möglich sein. Es gibt auch "high-endig" geschirmte Modelle...und so weit weg wie möglich und bauartbedingt vom Mainboard wegverlegen. Kabelsalat vermeiden.
Netzwerk-, USB-Kabel möglichst "high-endig" wählen....
Software:
Nach gut dünken! Ich persönlich halte ja mal gar nix von JPlay...andere schwören drauf. Wichtig: auch hier ist weniger mehr. Man braucht keine 1000 Player und Editing-Programme.
Ebenso ist das OS eine "Glaubensfrage"
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Setup:
Im Bios ( natürlich das neueste eingespielt ) vor der OS-Installation, nicht benötigte Komponenten ( Lan, Onboard-Audio, Onboard-Kaffemaschine ) sowie sämtliche automatischen Übertaktungs und Energiesparoptionen sowie Lüftersteuerung deaktivieren. Alle Spannungen manuell auf Normwerte einstellen ( CPUs erlauben auch ein undervolten ). Dann wie gehabt Win oder Linux installiern....und auf aktuelle Treiber achten.