Ich melde mich mal wieder hier, da ich schon Anfragen bekommen habe, ob an der Stella überhaupt noch gearbeitet wird.
Die Antwort: JA
Es gibt noch einiges zu tun, wie unter Anderen mit dem Schreiner die Details des Gehäuses zu besprechen, was z.B. nächste Woche der Fall sein wird.
Auch die mechanische Gestaltung des Aktivmoduls, sprich Rückplatte, Kühlkörper Dimensionierung, etc. nimmt auch einiges an Zeit in Anspruch.
Außerdem bin ich einigen Anregungen nachgegangen, wie z.B. von Eberhard vorgeschlagen, die Hochton Schallenergie zu erhöhen, um der starken Bündelung des Manger MSW etwas entgegen zu kommen.
Das ist aus vieler Hinsicht kein einfaches Unterfangen, denn für mich stand fest, dass der Charakter des Manger MSW nicht beeinflusst werden sollte.
Außerdem sind "wilde" Anordnungen mit Hochtöner hinten oder an de Seiten auch nicht einfach machbar, denn die Abstrahlcharakterisk ist in so einen Fall sehr unvorhersehbar.
Daher entschied ich mich erst mal für ein Test mit konventionellen Mitteln, was heißen soll, ich habe nach einen Superhochtöner ( SHT ) Ausschau gehalten, der sich "perfekt", sprich "zeitrichtig" an den Manger MSW koppeln lässt und ihn in der Abstrahlcharakterisk oberhalb von ca. 3 - 4 kHz unterstützt.
Diese Lösung war nicht einfach, denn ich habe einige SHT probieren müssen, bis ich einen fand, der das gewünschte Ziel erfüllt hat.
Auch die Platzierung ist nicht einfach gewesen und ich musste einige Positionen am Gehäuse testen bis sich das erdachte Verhalten eingestellt hat.
Das Ergebnis konnte sich sehen lassen, denn wie mit Simulationen berechnet, stieg die obere Grenzfrequenz außerhalb der Hörachse um etwas mehr als eine Oktave, also von ca. 3 kHz auf 6 - 7 kHz, bevor der Schalldruck nachließ und dass bis zu einem Winkel von ca. 60 Grad.
Repräsentativ zeige ich eine etwas stärker geglättete Messung bei 45 Grad, mit und ohne SHT, die sehr schön aufzeigt was der SHT bewirkt.
Die blaue Kurve zeigt das Verhalten ohne SHT und die Rote mit SHT. Schön zu erkennen ist, dass sich das Abstrahlverhalten mit dem SHT "breiter" ausfällt und somit für mehr Schallenergie im Hochton sorgt.
Am Hörplatz sah die Messung wie folgt aus, wobei auch hier die blaue Kurve ohne SHT darstellt und die Rote mit.
Auch am Hörplatz macht sich unter Einwirkung aller Reflexionen ein etwas höherer Schalldruck bemerkbar, der unter Anderen auf mehr indirekten Schall zurück zu führen wäre.
Am Ende ist aber die Frage, was bringt das und welche anderen eventuellen Nachteile handelt man sich dafür ein.
Hörtechnisch muss ich sagen, dass ich durchaus positiv dem ganzen gegenüber stand, denn insbesondere die Breitenstaffelung hatte gewonnen. Man hatte das Gefühl, dass das musikalische Geschehen nicht nur zwischen den Boxen statt fand, sondern in manchen Fällen sich links und rechts davon verbreitete. Auch konnte man sich es erlauben, etwas mehr außerhalb der Mitte zu hören, ohne dass das musikalische Geschehen auseinander gefallen wäre.
Ich war auch kurz davor diese Gestaltung zu übernehmen, aber zu meiner Überraschung fand ich heraus, dass die vertikale Abstrahlung stark beeinträchtigt wurde, und zwar so sehr, dass es auch hörbar war.
Ein paar Zentimeter oberhalb oder unterhalb der Hörachse führten zu starken Auslöschungen, die gravierender ausfielen als ohne SHT.
Dies zeigte sich auch bei anschließenden Messungen und somit entschied ich mich den Ansatz fallen zu lassen, denn ein gleichmäßiges Abstrahlverhalten in der Vertikalen lässt mehr Freiheit in der Sitzhöhe zu, was je nach Personengröße, Sitzgelegenheit, etc. wichtig ist.
Zwischenzeitlich habe ich eine passive Version der Stella entwickelt, mit der ich hörtechnisch sehr zufrieden bin. Besonders gut harmoniert einmal wieder die passive Box mit den ABACUS Verstärker, in meinen Falle mit dem 60-120C PE.
Obwohl der ABACUS 60-120C PE auf dem Papier es gerade auf ca. 100 - 120 Watt / 4 Ohm bringt, ist er in der Lage den SW223BD01 Tieftöner sehr gut unter Kontrolle zu halten und auch höhere Pegel sind locker möglich.
Das hat mich in meiner Entscheidung für die 60-120C als Endstufe in der aktiven Stella einmal mehr bestätigt, zumal ihr "lebendiges" Klangbild dem Manger MSW sehr zu Gute kommt.
Für die aktive Version habe ich mittlerweile mit einem DSP alle Parameter für die Weiche definiert und überprüft. Nun gilt es diese Einstellungen auf aktive analoge Weichen zu portieren. Damit habe ich heute begonnen, um endlich die Aktivweichen fertig stellen zu lassen.
Wie ihr sehen könnt, es läuft noch Einiges hinter den Kulissen und ich hoffe bis Mitte / Ende März endlich die aktive Version der Stella fertig zu haben.