never hat geschrieben:Ich habe obige Aussage von Dir zitiert, weil sie in wichtigen Punkten durchaus zutrifft: Auch ich „zucke zusammen“, wenn ich Dinge höre, die nach offizieller Lesart und nach gängigem Technikverständnis nicht sein können/dürfen. Nur setze ich logisch grundsätzlicher an als Du und ziehe andere Schlüsse. Als kritisches und vernunftbegabtes Subjekt nehme ich mir die Freiheit, in diesem Fall meinen Sinnen mehr zu trauen als den Auslegungsbemühungen von Dogmatikern, die sich mit solchen Fragen anscheinend lieber am Schreibtisch statt im Hörraum befassen.
Das ist in meinem Fall ein völlig substanzloser Diffamierungsversuch.
Ich sehe, mein Argument ist immer noch in keinster Weise angekommen. Es geht darum, dass der postulierte, über noch nicht entdeckte Zusammenhänge irgendwie eingeprägte "Essenz"-Klang (um mit Hans-Martin zu sprechen) auf Grund eines nahezu beliebigen Umstands während des Rippens
eine ähnliche Art von Unmöglichkeit darstellt, wie zB dass aus einer Endstufe der gleiche Klang (bzw überhaupt welcher) käme obwohl sie gar nicht am Strom angeschossen ist (und auch keinen Akku hat). Während letzteres jedermanns Hausverstand sofort plausibel erscheinen dürfte, spielt das hier notwendige vergleichsweise geringe, aber substantielle Informatik-Detailwissen denjenigen einen Streich, die es nicht haben (was keinerlei Vorwurf sei). Denn sie sehen sich versucht bzw verleitet, dennoch an eine "noch nicht entdeckte Möglichkeit" zu glauben, besonders dann wenn sie sich in einfachen Experimenten in ihrer Warnehmung bestätigt sehen (die man als Fakt der erlebten Welt natürlich so hinnehmen muss). Eine Kontrolle der Umstände bleibt aber in der Regel aus, womit wir nur "Anecdotal Evidence" vorliegen haben.
Ohne Kontrolle hört sich der Mensch beliebige Dinge zurecht -- vor allem gemäß bewußter und unbewußter Erwartungshaltungen --, das weiß ich nun selbst aus genug eigener Erfahrung mit einfachen, offenen "Bauchgefühltests"...und je kleiner die tatsächlichen Unterschiede sind, umso eher...
Warum kommt aus der stromlosen Endstufe kein Ton? Weil die Physik dafür keinerlei Wirkungsmechanismus ermöglicht.
Warum können bitidentische Files keinen persistenten, inbesondere gegen Kopieren immunen Klangunterschied haben aufgrund eines systemexternen(!!) Umstandes während der Erstellung ? Weil die Informatik dafür keinerlei Wirkungsmechanismus ermöglicht.
Warum ist das dennoch ein nicht ganz glücklicher Vergleich? Weil Physik eine Naturwissenschaft ist, Informatik -- ähnlich wie Mathematik -- dagegen eine Geisteswissenschaft (den jeweils für das Problem relevanten Teil betrachtend).