Thias hat geschrieben:Die gelesenen Daten gelangen beim CD-Laufwerk zunächst in einen Puffer. Der Füllstand des Puffer bedingt z.B. bei einfacher Wiedergabe im CD-Player die Umdrehungszahl der CD. Durch den Puffer wirken sich Schwankungen der Drehzahl nicht auf die Wiedergabegeschwindigkeit aus.
Hallo Thias
Das liest man zwar immer wieder, aber ich halte es für eine didaktische Vereinfachung, die sehr irreführend ist. Die Zahl der Wiederholungen macht daraus keine Tatsache, und wenn z.B. nur das Wörtchen
gewissermaßen weggelassen wird, bekommt ein Satz schnell eine ganz andere Aussage.
Ich habe mit einem Oszilloskop die Spannung am Spindelmotor gemessen. um Verbesserungspotenzial auszuloten. Da war eine wunderschön ausgeregelte Gleichspannung, keinesfalls irgendein Ripple, der auf einen Regelvorgang hingedeutet hätte. Wenn der Puffer voll ist, soll zurückgefahren werden, ist er leer, soll beschleunigt werden. Stellen wir uns vor, das geschieht bei 44,1kHz Samplerate, wenn bei der Trägheit einer rotierenden CD mit 15g die Geschwindigkeit innerhalb einer 44-tausendstel Sekunde nenneswert angepasst werden können sollte.... oder man sollte damit erklären, wie ein CD-Player mit Riemenantrieb funktionieren kann. Da steht man auf verlorenem Posten.
Wenn man es als Ergebnis einer PLL sieht, dass ein relativ gleichmäßiger Datenstrom den Puffern zugeführt wird, wird schon eher ein Schuh draus.
An dieser Stelle spielt Jitter auch noch keine Rolle, wie auch in der ganzen Datenberechnung danach.
Dem kann ich nur widersprechen. Alle Maßnahmen an der CD, die den Jitter reduzieren, z.B. in dem sie Streulicht von den Pitflanken wie auch immer reduzieren, oder die Oberfläche optisch reiner machen, z.B. durch Reinigen, Entfernen des Trenmnmittels, Parafinreste, oder das Polycarbonat und seine Brechungseigenschaften über die Spielzeit homogenisieren, etc , all diese Maßnahmen reduzieren offenbar den Lesejitter und führen zu einem geringeren Jitter, der nach der PLL noch vorhanden ist. Dass hier beim Rippen am Ende weniger Jitter verbleibt als beim CD-Player, hat dazu geführt, dass ich streame.
Das aber die vom CD-Player bekannten Maßnahmen durch die Computerhandhabung der Daten am Ende noch residual durchschlagen, verblüfft.
Und darum geht es in diesem Thread wohl.
Eine PLL hat ihren eigenen PLL-Jitter und die Fähigkeit, eingehenden Jitter zu filtern, kennt Grenzen, bei analogen PLLs nennt man Faktor 30 , bei digitalen PLLs rechnet man mit 100, also auch da kommt noch ein Rest Jitter des Signals durch oder ist in der Summe vorhanden.
Deshalb haben gute CD-Laufwerke den Clockoszillator am Digitalausgang und lassen ein Flip-Flop das SPDIF-Signal noch einmal sauber nachtakten, obwohl intern doch schon alles clocksynchron abläuft.
War wohl doch nicht gut genug...
Da eine Audio-CD sich deutlich von einer Daten-CD unterscheidet, ist innerhalb des Laufwerks eine entsprechende Elektronik, die mit allen Formaten zurechtkommt und sich auf Gegegbenheiten einstellt.
Es ist naheliegend, dass hier ein interner eigener Systemtakt erzeugt wird, sonst würde das ganze nicht funktionieren. Wenn das Laufwerk vibriert, wird der Quarzoszillator jittern, dann hat man schon verloren.
Allerdings sehe ich bei einer hohen Drehzahl mehrere Vorteile: die Scheibe läuft eventuell ruhiger, gleichmäßiger, flattert weniger, und die gelesene Informationsmenge bezogen auf die Jitterkomponente könnte größer sein, was den Jitter rechnerisch zu niedrigeren Frequenzen verschiebt, wo er für das Ohr weniger störend in Erscheinung tritt.
Ich bin weg von der These, dass eine langsam gerippte CD am Ende das bessere Ergebnis liefert.
Die Laufwerke haben eine sinnvolle Drehzahlbegrenzung, was zur Folge hat, dass bei gleicher Drehzahl die Bahngeschwindigkeit stetig steigt und der Rip-Vorgang im Tempo zulegt.
Wie gesagt, ich kann mir Klangunterschiede beim Rippen nur vorstellen, wenn nicht bitgenau ausgelesen wird, durch welche Gründe auch immer und die Fehlerkorrektur eingreifen muss.
Wenn Fehlerkorrektur erforderlich sein sollte, und eine reine Rechenoperation ist, die im Computer stattfindet, bevor die nun absolut korrekten Daten auf die Festplatte geschrieben werden, spielt gemäß deiner obigen Aussage die Zeit keine Rolle und nur das zweifelsfrei korrekte Signal bleibt als Daten übrig.
Dann dürfte zwischen richtig gelesen und falsch gelesen mit Fehlerkorrektur kein Unterschied mehr bestehen, also das Ergebnis gleich sein. Sonst wäre das ein Indiz, dass die Korrektur versagt hat, und das erwarte ich von einem Computer ganz und gar nicht.
Bei iTunes wird die Ripmethode mit Fehlerkorrektur bevorzugt/empfohlen, z.B. von
Atkinson, Chefred. von Stereophile. Da man iTunes kostenlos bekommt, kann auch kein konmerzielles Interesse hinter einer solchen Empfehlung liegen.
Ebenso:
Hifi-Digital und später in verkürzter Form Schwester-Zeitshrift STEREO haben von Klang-Unterschieden bei Laufwerken und kostenlosen Rip-Programmen berichtet, bei gleichen Prüfsummen, bitindentischen Dateien dann Klangunterschiede beschrieben.
Ich bin zuversichtlich, dass eines Tages der Groschen fällt, die Zusammenhänge klar werden. Es wird nur jemand gelingen, der die Hardware-Zusammenhänge genauestens kennt. Ich glaube nicht, dass allein durch Diskussion die Wahrheit ans Licht kommt, solange wie einige sich das nicht mal vorstellen können, was andere nach Blindtests wiederkehrend identifizieren konnten, oder andere unzureichende Vorstellungen von den technischen Vorgängen haben.
Grüße Hans-Martin