Harald (AGM 5.4; FM 202; BM 8, BM 6; Abacus A-Box 10, C-Box 2)

audiophile Biografien unserer Mitglieder
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nihil.sine.causa
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Beitrag von nihil.sine.causa »

Liebe Surround-Freunde,

vielen Dank für Eure netten Worte und Euer Feed-back!



Hallo Andi,
Salvador hat geschrieben: Hast Du denn die beiden Center auch mal liegend ausprobiert (HT links/ links vs HT links/ rechts vs. HT rechts/ links) und wenn ja, wie waren da Deine Eindrücke im Vergleich zu stehend/ auf dem Kopf?
Wenn man die C-Boxen querlegt, geht das natürlich auch. Ein wenig präziser - auf die Mittenwirkung bezogen - sind sie im Hochformat. Da es in meiner Wohnzimmerkette eigentlich egal ist, wie ich sie stelle, habe ich das kompromisslosere Format gewählt.



Hallo Fujak, hallo Thierry
Lefreck hat geschrieben:
Fujak hat geschrieben:... Nebenbei habe ich auch erfahren, was es mit 4k und 22.2 auf sich hat. Da bin ich mangels Erfahrung ein Greenhorn, da ich immer noch mit ganz normalem Plasma-Bildschirm in 1080p schaue und sich bislang noch niemand in der Familie über fehlende Bildqualität beschwerte (hoffen wir, dass es so bleibt...).
...
Grüße
Fujak
Was mich auch nicht wundert, weil ich den Sinn von 4K (im HK-Bereich) und 22.2 überhaupt nicht einsehe, solange das Bild aus 1080p hochgerechnet wird und mehr als max. 7.1 ist auf den BR ja eh' nicht drauf... und ich habe in dem Bereich (HK) vor einigen Jahren jeden Schwachsinn mitgemacht...
Das ist vielleicht missverständlich angekommen. Mein 11jähriger Sohn musste erst einmal für sein eigenes Verständnis alle verfügbaren Formate sortieren. Und wie das bei den ganz jungen Menschen ist, hat er da erst einmal keine Grenzen gezogen. Immerhin werden in den Kinopolis Kinos, die er kennt, alle Filme in 4k gezeigt. Warum sollte das zu Hause nicht möglich sein? Es hätte ja sein können, dass sein Vater hier ein offenes Ohr gehabt hätte. An hoher Qualität ist er ja auch sonst immer interessiert. :mrgreen:

Dass das für uns im Heimkinobereich nicht realisierbar ist, liegt - neben den hohen Kosten für die Hardware - vor allem an den verfügbaren Videomaterialien. Dazu muss man halt doch ins richtige Kino gehen. :D O.K. 4k wird kommen aber noch nicht so bald. Immerhin, der Oppo wäre auf das Format selbst bereits vorbereitet.

Was 22.2 betrifft, will ich ebenfalls gerne abwarten. Überhaupt, warum sollte man ausgerechnet bei 22.2 aufhören, wo es doch die Wellenfeldsynthese gibt? :shock:

Zurück zu der für mich realen Machbarkeit: Stereo ist gesetzt, klar. Ein Center ist sehr nützlich, wenn es um Sprachverständnis und Sprachortung geht aber auch bei Musikwiedergabe (z.B. bei Soloinstrumenten oder Singstimmen). Die Surround-LS vermitteln eine schöne, atmosphärische Stimmung. Wir haben das z.B. bei dem Pixar Film WALL-E festgestellt. Auch wenn die Surround-LS nicht optimal stehen, verbessert sich der Gesamteindruck nachhaltig. Rears sind sicher auch toll, aber ich habe derzeit keine Möglichkeit, diese sinnvoll zu stellen. Einen Subwoofer möchte ich im Wohnzimmer nicht einbinden. Die BM 8 haben ordentlich Tiefbass. Höhrere Schalldrücke wären vielleicht ganz lustig, aber nicht ohne weitere Maßnahmen beherrschbar. Fazit: 5.0 hat für mich bei der gewählten Lösung die beste Nutzen-Aufwands-Relation.
Fujak hat geschrieben: Insbesondere den Einsatz der kleinen C-Boxen für den Center-Einsatz finde ich bemerkenswert, ist der Center-Speaker doch meistens der Schwachpunkt für eine als wirklich aus dem Zentrum des Geschehens kommende Soundquelle. Die Idee, sie oben und unten HT-symmetrisch anzuordnen, finde ich sehr nachvollziehbar.
Lefreck hat geschrieben:Aber eins würde mich interessieren, Harald: Die Centerlösung gab's ja wohl, weil 2 Boxen vorhanden waren, oder hat Dir wirklich was mit einer Box gefehlt? Bei meiner 100" LW steht der Center-LS B&W HTM4S ( :oops: ) direkt unter dieser und bislang kam noch nicht das Bedürfnis auf, eine 2. Box oberhalb der LW zu installieren...
Mit dieser Anordnung handelt man sich natürlich auch Nachteile ein. Wie gesagt, theoretisch habe ich das noch nicht ganz durchdrungen. Aber soviel ist klar: Durch die Verteilung des Signals auf zwei räumlich voneinander getrennten Center erhält man im resultierenden Schallfeld am Hörplatz entsprechende Interferenzen. Das führt vor allem zur Dämpfung bestimmter Frequenzen (Kammfilter). Unser Gehirn kann das offenbar kompensieren.

Wenn wir nur einen Center verwenden und diesen unterhalb des Bildschirmes anordnen, machen wir ebenfalls einen Fehler. Die Stimme, die aus der Mitte kommen soll, verorten wir - bei genauem Hinhören - als von unten kommend. Aber die Augen "hören" mit und unser Gehirn kann auch das korrigieren.

Ich habe beide Lösungen miteinander verglichen. Mein Eindruck ist, dass sich der entspanntere Gesamteindruck ergibt, wenn man zwei vertikal angeordnete Center verwendet. Also "zwei Center" besser als "ein Center" deutlich besser als "kein Center". [Immer unter der Voraussetzung, dass wir von einem akustisch undurchdringlichen Bildschirm sprechen. Wer mit (schalldurchlässigen) Leinwänden arbeitet, wird vermutlich nur einen Center dahinter anordnen wollen.]



Hallo Martin,
martino hat geschrieben:Die System-Unterschiede zwischen sensorgeregelten Haupt-LS und einem vertikal gestapelten das Display rahmenden EMK-geregelten Mini-Centerpaars fallen also offenbar nicht störend ins Gewicht?
Ideal wären natürlich zwei senorgeregelte LS als Center (z.b. zwei BM 7). Aber diesen Aufwand wollte ich nicht treiben. Die C-Boxen klingen verdammt gut und ich war sehr erfreut und - wieder einmal - erstaunt, was diese "Zwerge" können. Höre es Dir bei Gelegenheit bei mir an :D

Gruß
Harald
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Harald,

Glückwunsch auch von mir für diese auch optisch sehr gelungene 5.0-Anlage im Wohnzimmer. Es freut mich sehr, dass die vertikale Doppelcenterlösung bei Dir die anderen Centeraufstellungen schlägt. So will ich das bei mir auch machen im neuen Hörraum und Dein Bericht stimmt mich hoffnungsfroh, dass diese Variante, die ehrlich gesagt eher meinem Bauchgefühl als irgendwelchen Rechnungen entsprang, auch bei mir gut funktionieren wird.

Außerdem freut es mich, dass der G-Sneaky wieder eine Aufgabe gekriegt hat.

Viele Grüße
Gert
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nihil.sine.causa
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Beitrag von nihil.sine.causa »

Hallo Jörg,
Siriuslux hat geschrieben: @Harald: Die Idee mit dem oben/unten Center gefällt mir sehr gut. Hattest Du eigentlich auch an die für die Abacus C2 erhältlichen Wandhalterungen gedacht?
Das Brett für die Montage der C-Box oben hatte ich mir bei Ikea für unter 5€ besorgt :oops: - ich war mich nicht sicher und wollte noch experimentieren können. Montieren kann man das sicher auch noch eleganter. :D
Siriuslux hat geschrieben: Und hörst Du immer Strauß-Walzer wenn Du eine Anlage fotografierst? :wink:
Ich habe mir nämlich auch gerade besagtes BD-Set und dazu noch Dr. Strangelove besorgt und bin ganz gespannt, wie das dann auf dem neuen TV aussieht, wenn er denn dann mal eintrudelt. Und später natürlich auf der Leinwand, wenn dann mein Hörraum fertig ist.
Kubrick ist mein Regisseur. Ich habe sehr, sehr viel von ihm gelernt, z.B. was Schnitt-Technik betrifft, vieles über Fotografie aber auch wie man Filmmusik (nachgerade perfekte) einsetzt. Die BD-Box habe ich auch gekauft. Barry Lyndon hatten wir dieser Tage, das kommt Klasse. Besonders auch die Filmmusik (geregelte Aktiv-Lautsprecher können hier zeigen, wie gezupfte Streichinstrumente klingen können) und das (für einen epischen Film ungewöhnliche dem 1:0,7 50 mm Zeiss-Objektiv für die Kerzenlichtaufnahmen geschuldete) Filmformat füllt den Flachbildschirm perfekt aus.

Beste Grüße
Harald
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nihil.sine.causa
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Beitrag von nihil.sine.causa »

Hallo Gert,
Fortepianus hat geschrieben: Glückwunsch auch von mir für diese auch optisch sehr gelungene 5.0-Anlage im Wohnzimmer. Es freut mich sehr, dass die vertikale Doppelcenterlösung bei Dir die anderen Centeraufstellungen schlägt. So will ich das bei mir auch machen im neuen Hörraum und Dein Bericht stimmt mich hoffnungsfroh, dass diese Variante, die ehrlich gesagt eher meinem Bauchgefühl als irgendwelchen Rechnungen entsprang, auch bei mir gut funktionieren wird.
Das macht schon großen Spaß. Jedenfalls danke für die Anregung mit dem Doppelcenter. :cheers: Ich bin sehr gespannt, welche Erfahrungen Du in Deinem Hörraum machen wirst.

Beste Grüße
Harald
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Herbert Z
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Beitrag von Herbert Z »

Lieber Harald,

herzlichen Glueckwunsch auch von mir. Eine Tolle Loesung, wie ich meine. Optisch vorne schoen in weiss gehalten. Bin froh, dass du derOben/Unten-Center-Loesung mal Gehoer verschafft hast. Schoen, dass dich das akustische Ergebnis, inklusive der Effekt LS, auch ueberzeugt. Du hast mich damit jedenfalls mit dem erfolgreich realisierten Center-Konzept mal wieder zum Nachdenken gebracht.

Viel Freude, ich hoffe bei mir ist es auch bald soweit.

Gruss Herbert
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Harald,

mich freut, dass Du auch alte Schätzchen (BM8) zu schätzen weisst!

Zum vertikalen Doppelcenter kam mir noch eine Idee: Im Bild konnte ich zwar nicht erkennen wie groß die jeweiligen Rückwandabstände des oberen und unteren Centers sind und ob der Zuschauer vertikal mit dem Kopf in Bildmitte sitzt ..., könnte mir aber vorstellen, dass es vorteilhaft wäre (Kammfilter, Interferenzen durch Schallquellenabstand) den oberen und den unteren in gleicher Entfernung (also auf gleiche Schalllaufzeit!) zum Hörer zu platzieren. Bei Deiner bereits fast sprichwörtlichen Sorgfalt könnte meine Idee zwar "Eulen nach Athen tragen" sein, aber sei's drum. :wink:

Gruß,
Winfried

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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

modmix hat geschrieben: Im Ernst, Harald, bei Lautsprecherständern achtet man gerne darauf, daß die Stellfläche, auf der die Box steht, diese nicht überragt, um Reflexionen an der Stellfläche zu vermeiden.

Könnte mir vorstellen, daß eine 'schlankere' Lösung noch ein klein bißchen besser spielt.
Hallo Ulli

Gemeint sind aber nicht die seitlich überstehenden Boardkanten. Wenn du mal nachmisst, stellst du fest, dass die Schallwandverlängerung des bündigen Boards (hier nach unten) gerade die Kante auf das halbe Maß verlängert, welches die nach oben gedrehte Bodenkante der Box vorgibt. Aus diesem 1:2 Verhältnis lassen sich Kammfilter sogar eher kompensieren! Rechne mal...
Und natürlich ist auch die untere Box nicht so aufgestellt, wie das der Entwickler vielleicht erwartet hat ... Ob den HT der oberen Box nach oben gesetzt nicht besser spielt ...
Aus meiner Sicht auch nicht logisch, denn, wenn Bildmitte als Symmetrieachse gewählt wird, sollten auch die Boxen diese Symmetrie haben, damit beide gegenüber dem Ohr die erforderliche Gleichartigkeit besitzen, sonst funktioniert die Summenlokalisation nicht einwandfrei.

Abgesehen davon, dass das Ohr die Höhen eher von oben wahrnimmt, was der landläufigen Vorstellung entgegenwirkt, dass die Lokalisation in Bildmitte geschehe. Das wird nicht zu erwarten sein.

Grüße
Hans-Martin
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nihil.sine.causa
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Beitrag von nihil.sine.causa »

Hallo Winfried,
wgh52 hat geschrieben: mich freut, dass Du auch alte Schätzchen (BM8) zu schätzen weisst!
Ja, das ist schon eine Hausnummer! Ich fühle mich da in bester Gesellschaft... :cheers:
wgh52 hat geschrieben: Zum vertikalen Doppelcenter kam mir noch eine Idee: Im Bild konnte ich zwar nicht erkennen wie groß die jeweiligen Rückwandabstände des oberen und unteren Centers sind und ob der Zuschauer vertikal mit dem Kopf in Bildmitte sitzt ..., könnte mir aber vorstellen, dass es vorteilhaft wäre (Kammfilter, Interferenzen durch Schallquellenabstand) den oberen und den unteren in gleicher Entfernung (also auf gleiche Schalllaufzeit!) zum Hörer zu platzieren.
Der Abstand zur Wand ist oben und unten gleich, das hatte ich auf die Schnelle noch gemessen.



Hallo Ulli, hallo Hans-Martin,

Eure Einwände kann ich - jeden für sich - gut nachvollziehen. Ich hatte mir ähnliches auch schon im Vorfeld überlegt, z.B. wie man die Center in der Vertikalen einwinkeln kann. Die provisorische Lösung (mit dem Taschenbuch darunter) war nur etwas wackelig. Und dann hat mich der Klang so fasziniert, dass ich die C-Boxen erst einmal lotrecht aufgestellt habe, die Fehler in Kauf nehmend.

Als alter Genießer weiß ich, dass es da noch Optimierungspotential gibt. Irgendwie macht es mir Spaß, ausgehend von einem guten Niveau, mich dem "Besseren" auf unbestimmte Weise und langsam zu nähern. Es wäre doch schrecklich, wenn plötzlich - quasi mit einem Fingerschnipsen - alles zu Ende optimiert wäre. Dann würden uns ernsthaft die Themen ausgehen. :shock:

Aber keine Sorge, so weit wird es nicht kommen. :wink:

Beste Grüße
Harald
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wgh52
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Kleiner Tweak?

Beitrag von wgh52 »

Hallo Harald,
nihil.sine.causa hat geschrieben:Der Abstand zur Wand ist oben und unten gleich...
AH! Genau darum geht's!

Miss mal die Abstände der oberen und der unteren Centerbox zum Hörplatz (Kopfposition). Falls die um viele Zentimeter unterschiedlich sein sollten, könnte deren näherungsweise Angleichung Klang-/Ortungsveränderung, möglicherweise -verbesserung, bringen.

Gruß,
Winfried

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BM Fan
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Beitrag von BM Fan »

Hallo Harald,

ich wollte mich nochmals für den sehr guten Milchkaffe bedanken. :D

Ich war sehr neugierig wie Deine Centerlösung funktioniert. Ich hatte damals zwei BM6 je links und rechts aufgestellt und konnte die Option die Du gewählt hast nicht probieren.

Zudem lass ich mich überraschen wie Du weiter machst und wie die Fortschritte ausfallen werden, denn das was ich gehört habe war schon richtig gut.

Bis Donnerstag :cheers:
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nihil.sine.causa
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Beitrag von nihil.sine.causa »

Hallo Michael,
BM Fan hat geschrieben:Zudem lass ich mich überraschen wie Du weiter machst und wie die Fortschritte ausfallen werden, denn das was ich gehört habe war schon richtig gut.
Das war ein sehr netter, überraschender Besuch von Dir. Es freut mich, dass Dir die Lösung gefällt. Und verbessern können wir das - wie gesagt - immer.

Besonders froh war ich, dass Du die weißen Damen (BM 8en) etwas neutraler eingestellt hast. Jetzt klingt ein Steinway, so wie ich das gewohnt bin. Vorher war es - für meinen Geschmack - etwas zu hell und ging ein wenig Richtung Bechstein. Das hat mir persönlich wieder einmal gezeigt, wie wichtig mir die Tonalität ist. Herzlichen Dank dafür! :cheers:

Das soll übrigens keine allgemeine Wertung oder gar eine Kritik sein. Mit Ralph habe ich dieses Thema ausführlich diskutiert. Er hat die leichte Höhenbetonung ganz bewusst eingestellt, denn das macht diese Lautsprecher noch brillianter. Dies korrespondiert mit der Werkseinstellung und ist insofern "richtig". Alles Geschmackssache. Dass ich die Höhen etwas zurückgenommen haben wollte und dass das am besten im "finalen" Hörraum passieren sollte, war klar. Ralph und ich hatten es offen gelassen ob er - bei Gelegenheit - die Veränderung vornimmt oder Michael.

Beste Grüße
Harald
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nihil.sine.causa
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Beitrag von nihil.sine.causa »

Liebe Doppelcenter-Skeptiker und -Freude,

die Sache hat mir keine Ruhe gelassen. Warum funktioniert der Doppelcenter so gut? Zwei Punktquellen oben und unten aufgestellt, müssten ein Interferenzmuster bilden. Das führt zu Überhöhung und Abschwächung abhängig von Geometrie und Frequenzen. Ist der resultierende Frequenzgang nicht völlig verbeult?

Nun habe ich das bislang theoretisch noch nicht sauber durchdringen können. Da es aber im Wohnzimmer steht, kann ich es zumindest mal durchmessen.

Gegenüber der oben geposteten Anordnung habe ich mir Eure Hinweise aber zu Herzen genommen und einige Details verändert:
  • Der untere Center ist jetzt nach oben "hoch"gewinkelt (das vermeidet einige der Reflexionen auf der Stellfläche des unteren LS). Aus Symmetriegründen ist der obere Center jetzt nach unten gewinkelt.
  • Auf die Stellfläche des unteren Centers habe ich eine Decke gelegt.
Beide Maßnahmen erhöhen den Anteil an Direktschall und vermeiden den aus der Reflexion an der Stellfläche resultierenden Kammfilter nachweislich.

Gemessen habe ich zunächst im gleichseitigen Dreieck: Hochtöner des unteren Centers, Hochtöner des oberen Centers, Messmikro. Die Basis dieses Dreiecks liegt bei ca. 75 cm. Den LogSweep habe ich mit Acourate aufgezeichnet und mit Macro 1 mit den Einstellungen "Sliding 1/12-octave analysis" sowie Frequency Dependend Window mit den Werten 30/30 geglättet. Ergebnis:

Bild

Dargestellt ist Center unten allein (rote Kurve), Center oben allein (grüne Kurve) und Doppelcenter (= beide zusammen, braune Kurve). Bis auf wenige Ausnahmen setzt sich die braune Kurve additiv aus der roten und grünen Kurve zusammen. D.h. wir haben an dem Punkt, an dem sich das Mikrofon befindet, im Wesentlichen eine Pegeladdition. Interferenzeffekte sind zwar vorhanden, etwa um 800 Hz herum, aber sie treten nicht besonders deutlich in Erscheinung.

Noch deutlicher wird dies etwas mehr als 2m entfernt am Hörplatz:

Bild

Die einzelnen Center haben einen deutlich verschlechterten Frequenzgang. Hier setzten sich Raumeigenschaften vollends durch und der Interferenzeffekt tritt noch weiter in den Hintergrund.

O.K. einen Preis für meinen Frequenzgang gewinne ich damit nicht. :oops: Ich mache mir da nichts vor: es handelt sich um eine großes, akustisch völlig unbehandeltes Wohnzimmer mit vielen schallharten Flächen soweit das Auge reicht (die C-Boxen können da ausdrücklich nichts dafür). Das war von vorne herein so gegeben und soll auch nicht geändert werden. Es ging darum, in diesem Raum eine gute Lösung zu finden, um Musik zu hören und Mehrkanal zu genießen. Und das funktioniert bestens.

Fazit: Der Doppelcenter verbessert die Lokalisierung der Stimmen / Soloinstrumente, die aus dem Center-Kanal kommen, in nachhaltiger Weise. Auch wenn man außerhalb der Mittelachse sitzt, scheint die Quelle aus der Bildschirmmitte zu kommen (Dank nochmals an Gert für diese Idee). Per Konstruktion ist das aber "nur" ein Phantomcenter und die Frage war, ob sich das dadurch ergebende Interferenzmuster negativ auswirkt. Ergebnis: in meinem Raum eindeutig nein! Das Gezappel der roten Kurve (= einzelner Center unten) hätte ich bei einem einzelnen Center in meinem Raum "sowieso". Und dieses Gezappel wird nicht substanziell schlechter durch den Einsatz des Doppelcenters. Der Doppelcenter hilft also bei der Lokalisierung und stört an sonsten nicht weiter. Was will man mehr? :wink:

Beste Grüße
Harald
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Lefreck
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Beitrag von Lefreck »

Hallo Harald,

Besten Dank für deine detaillierten und gut verständlichen Ausführungen. Da mein HK-Raum relativ niedrig ist, reicht leider der Platz nicht um eine C2 oberhalb der LW anzubringen, aber irgendwie wächst die Lust meine passiven B&W's samt den Endstufen im Heimkino durch Abacus-LS zu ersetzen ...
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mike
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Beitrag von mike »

Hallo Harald,

nachdem ich gestern in den Genuss Deiner phantastischen Anlage kommen durfte, zunächst einmal ein ganz großes "Vielen Dank für Deine Einladung und Deine Zeit".

Eigentlich wollte ich gestern Abend gleich im Anschluss an unsere Hörsession dazu ein paar Worte schreiben, aber die Eindrücke bei Dir haben mich derart überwältigt, dass ich die zunächst einmal in Ruhe Revue passieren lassen musste.

Um es vorweg zu nehmen, meine Entscheidung, die AGM 4.4 und den ADSM zu bestellen, war vollkommen richtig und ich kann es kaum erwarten bis die Schätzchen bei mir einziehen.

Doch nun der Reihe nach.

Nach Deiner freundlichen Begrüßung und der Frage nach meinem Stick musste ich feststellen, dass meine Musik noch Rechner steckte. :oops: Was aber, wie sich bald herausstellen sollte nicht tragisch war, da sich in Deiner Kollektion viele meiner Lieblinge fanden.

Und bei wirklich fast jedem Stück - ich glaube es ging mit dem Köln Concert von Keith Jarrett los - bekam ich eine Gänsehaut. Ich hätte es nie für möglich gehalten, das es möglich ist, Musik so erleben zu können - außer live. Seit gestern weiß ich, dass es doch geht.

Bei "Friday night in San Francisco" habe zum ersten Mal gehört, dass da 2 Gitarren zeitlich minimal versetzt spielen, wo ich bisher immer nur eine gehört habe. Als Du mir dann mit Jacques Loussier dann nochmals die Varianten Double Bass Array und Virtual Bass Array vorgeführt hast, war ich sicher, dass das auch meine Hörraumproblematik lösen wird. Die Unterschiede sind ja schon in Deinem "Baustellen - und Experimentalbetrieb" sehr sehr deutlich.

Da ich aufgrund meiner Hörsituation - die sich WAF-bedingt nicht ändern lassen wird - auch an lästigen Moden zu "leiden" habe, werde ich in den nächsten Tagen noch einmal mit Michael/Gert Kontakt aufnehmen, um die AGM direkt mit den "Bassplatinen" auszurüsten, und dann mit dem VBA starten.

Lieber Harald, nochmals vielen Dank für Deine Gastfreundschaft und Kompetenz. Ich hätte noch tagelang auf Deinem Hörplatz sitzen bleiben können.

Ein immer noch nachhaltig beeindruckter Michael. :D
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musikgeniesser
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DCA

Beitrag von musikgeniesser »

Moin Harald,
moin Forenten,

sehr interessant, die empirischen Versuche zum DCA. DCA habe ich mir soeben beim Europäischen Patentamt eintragen lassen und jeder, der es ab jetzt benutzt, muss mir 100 Euro geben.

Papperlapapp: DCA taufe ich jetzt mal das Double Center Array, was, wie ich finde, eine höchst passende Ergänzung zum DBA ist und jenem im Alphabet auch noch -- man könnte fast zwingend sagen -- logisch folgt. Das DCA habe ich mir ein wenig durch den Kopf gehen lassen und mir scheint, dass wir uns bezüglich der Dispersion ein wenig ins Boxhorn haben jagen lassen.

Anders als beim Stereo-Dreieck ist das Dreieck Box 1 -- Hörer -- Box 2 (-- wieder Box 1) lotrecht und -- das scheint mir noch entscheidender zu sein -- bildet mit den Chassis eine Ebene (den Chassis-Schwerpunkten, Mittelpunkten). Die Achse, auf denen die Chassis liegen, liegt also mit einer der drei Dreiecks-Kanten in einer Ebene. Ach Quatsch: mit allen drei Kanten dieses Dreiecks. Alles liegt in einer Ebene.

Vor allem dieser Punkt ist bei jeder "normalen" Anwendung diametral anders, denn dort liegen die betreffenden Lautsprecherebenen stets senkrecht zu diesem Dreieck. Dies ist der Kern aller Probleme (Achtung: das ist meine steile These, die ich hier und jetzt postuliere): wenn ich die Boxen nicht sauber ausrichte, entferne ich mich von diesem rechten Winkel, der ja nur eine Notlösung ist, um sicherzustellen, dass der Abstand der betreffenden Chassis zur betrachteten Ebene gleich ist. Erst, wenn der Abstand gleich ist, kann ich beginnen, mir Hoffnungen zu machen, dass Interferenzen nicht auftreten.

Ich will es mal mit einem Bild versuchen, zu veranschaulichen.
  • Betrachten wir das Dreieck Box -- Hörer -- Box als einen dreieckigen -- gleichschenkligen -- Türflügel.
  • Die Achsen, die durch die Lautsprecher-Chassis laufen, sind die Achsen der Bänder (= Scharniere) dieses Türflügels
  • Der Bereich, den die Türflügelspitze "Hörer" jedes beliebigen gleichschenkligen derart aufgehängten Türflügels bestreichen kann, ist der -- theoretisch -- problemlos beschallte Bereich.
Wenn es einem gelingt, diese Spitze in Ohrhöhe bei der bevorzugten Hör-/Sehposition zu bekommen -- sprich die Lautsprecher gleich weit ober- und unterhalb der Ohrhöhe zu installieren --, kann kaum etwas schiefgehen. Man darf nur die Höhe der Ohrposition nicht verändern. Wohl aber kann rechts und links und vor und hinter einem noch überall jemand mithören, ohne, dass er Einschränkungen zu befürchten hätte.

Das liegende Dreieck der Stereo-Kanäle ist da deutlich kapriziöser. Es lässt sich -- als Türflügel aufgefasst -- gar nicht bewegen, da die Bänder dazu falsch angebracht worden sind. Und selbst wenn man sich entschlösse, sie richtig im Sinne dieses Türflügels -- also mit liegender Chassisachse -- zu montieren, ließe sich der dreieckige Flügel nur auf und ab schwenken. Und hat schon mal jemand mit seiner Frau auf den Schultern Musik gehört? Oder wenigstens mit seinen Kindern, solange sie noch klein sind oder waren? Da wird's schnell unbequem und außerdem hat ja niemand die Chassis seiner Boxen derart angeordnet.

Der langen Rede, kurzer Sinn: ich behaupte, dass das DCA einer der wenigen Fälle ist, der vergleichsweise unproblematisch in der Handhabung ist.



Kleiner Nachtrag im halbstündigen Änderungsfenster:
nihil.sine.causa hat geschrieben:Der untere Center ist jetzt nach oben "hoch"gewinkelt (das vermeidet einige der Reflexionen auf der Stellfläche des unteren LS). Aus Symmetriegründen ist der obere Center jetzt nach unten gewinkelt.
In einer ersten Verkomplizierung dieses Modells erscheint es erstrebenswert, die DCA-Boxen zum Hörer hin anzuwinkeln. Damit verlässt man das Modell des Dreiecks zugunsten eines Kreissektors, womit lediglich die Entfernung zu der DCA-Ebene festgelegt wird. Auch ächzen die Bänder nun beim Drehen des sektorförmigen Türflügels vernehmlich, da ihre Achsen nicht mehr richtig fluchten (die DCA-Ebene also gar keine Ebene mehr ist -- geschenkt). Aber das ganze dürfte sich in einem Rahmen abspielen, der auch für uns verwöhnte Gaumen hier als nach wie vor hinreichend schmackhaft gelten dürfte.



Möge es nützen

Peter
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