zunächst haben die verwendeten Endstufen-Mosfet-Chips integrierte Schutzschaltungen, einmal einen integrierten Kurzschlussschutz und dann eine Schutzschaltung gegen termische Überlast, die bei 150°C Sperrschichttemperatur greift. Eine explizite Chassisschutzschaltung, wie früher die Elsi in den alten BM, gibt es nicht. Warum, will ich kurz erklären: Wenn bei den früheren BM eine Endstufe das Zeitliche segnete, war das meist damit verbunden, dass zumindest eine Hälfte der Leistungstransistoren durchlegierte und das Chassis damit satt an eine Versorgungsspannungshälfte klemmte. Sowas hält eine Schwingspule nur ganz kurz aus und brennt dann durch, und zwar bevor die Sicherung das ebenfalls macht. Das ist eben charakteristisch für eine defekte diskret aufgebaute Endstufe. Da ging blitzschnell das Relais im Augang auf - falls es das noch konnte und nicht durch den enormen Stromfluss die Kontakte zusammenklebten. Die von uns verwendeten Mosfet-Chips dagegen habe ich trotz einiger Bemühungen bisher noch nie dazu bringen können, auf diese Weise auszufallen. Man kann den Chip zwar mutwillig elektrisch so stressen, dass es ihm das Gehäuse regelrecht wegsprengt, was mit einem charakteristischen Geruch einher geht , aber immer wird dabei die Ausgangsleitung zum Lautsprecher unterbrochen beim Defekt. Es gibt ja auch keine Relais mehr im Ausgangspfad, die man öffnen könnte - die haben immer einen unangenehmen Übergangswiderstand, der mit zunehmender Alterung deutlich steigt. Eine Leistungsbegrenzung gibt es ebenfalls nicht. Wozu auch? Man kauft doch auch nicht ein Auto mit 500PS und lässt es dann auf 100PS begrenzen.Salvador hat geschrieben:gibt es bei den AGMs eigentlich eine eingebaute Schutzschaltung für die Chassis? Ich konnte dazu nichts finden in anderen Beiträgen. Wenn ja, wie und wann greift die?
Schraubenzieher, unbeschriftet, eigentlich nicht für den Anwender gedacht, aber natürlich dennoch von ihm einstellbar, wenn er unbedingt will:Was mich auch interessieren würde ist, ob man als Benutzer denn selbst Zugriff hat auf die Klangregler an der Aktivelektronik. Klar, die LS werden eingemessen und perfekt eingestellt bei Anlieferung. Was aber, wenn man umzieht? Kommt man da selbst dran und/oder ist das gewollt oder möglich von AGM-Seite aus?
Muss man dann mit Schraubenzieher ran, sind die Regler beschriftet, gibt es kleine Drehknöpfe innnen etc...
Hier sieht man einen Ausschnitt aus meiner AGM 3.3. Du siehst 3 Endstufenplatinen, von links nach rechts HT-MT-TT. Jede Platine hat zwei Potis, das jeweils untere im Bild ist der Gegenkopplungsfaktor der Regelschleife und da lässt man am besten die Finger davon. Die oberen sind für den Pegel. In Deiner 5.4 wird das ein bisschen anders aussehen, denn da hat es fünf Endstufen. Wenn Du den Elektronikblock hinten rausklappst, sind die Endstufen von oben nach unten so angeordnet: HT-MToben-MTunten-TToben-TTunten. Und dann gibt es noch die Besonderheit, dass die Regler an den TT-Endstufen nur für den 16-100Hz-Kanal sind, der 100-400Hz-Kanal dagegen direkt an der Weiche eingestellt wird. Wenn Du da selbst was einstellen willst, fragst Du uns am besten vorher, wo genau was ist.
Klar, man könnte auch von außen zugängliche Potis hinmachen. Mal davon abgesehen, dass der Signalweg dadurch verlängert wird, birgt eine Einstellmöglichkeit immer auch die Gefahr, dass der Lautsprecher dann eben falsch eingestellt ist, ohne dass es jemand merkt. Dann heißt es schnell, naja, klingt halt ein bisschen dumpf oder schrill, die Kiste, ist eben so bei dem Hersteller .
Viele Grüße
Gert